Riesiges Transportnetz für CO2

Der Fernleitungsnetzbetreiber OGE plant zusammen mit dem Unternehmen Tree Energy Solutions (TES) den Bau eines CO2-Transportnetzes. Der Fokus liegt dabei auf CO2-Emissionen, die in industriellen Produktionsprozessen nicht vermieden werden können, sowie auf der Wiederverwendung von CO2 in einem grünen, geschlossenen Kreislaufsystem zum Import von grünem Wasserstoff. Dieses Pipeline-Netz soll zunächst 1000 Kilometer lang sein und ein Transportvolumen von rund 18 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr ermöglichen. 

OGE und TES, die einen „Green Energy Hub“ für den Import von „grünem Gas“ in Wilhelmshaven angekündigt haben, verstehen sich als strategische Partner für eine CO2- Kreislaufwirtschaft. Das Pipelinenetz soll ausgehend vom zu errichtenden Gasimportterminal von TES in Wilhelmshaven wichtige Industrie-, Stromerzeugungs- und Mobilitätsstandorte in ganz Deutschland anbinden. Die Inbetriebnahme des ersten Teils des Netzes ist ab 2028 vorgesehen. Man sei mit mit deutschen Stahlproduzenten, Zement- und Kalkproduzenten, Kraftwerksbetreibern und Chemieanlagenbetreibern im Gespräch, um CO2 über das zu errichtende Transportnetz zurück zum zukünftigen „Green Energy Hub Wilhelmshaven“ zu transportieren. 

Paul van Poecke, Gründer und Geschäftsführer von TES. „Durch dieses Projekt wird das CO2 aufgefangen und in einem geschlossenen Kreislaufsystem als Träger für den Transport von grünem Wasserstoff oder als Ressource in anderen Branchen wiederverwendet.“ 

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat am 1. September 2022 mitgeteilt, dass der Bund ein fünftes schwimmendes Flüssigerdgas-Terminal, eine so genannte Floating Storage an Regasification Unit (FSRU), chartert, das bis zum Winter 2023/2024 zur Verfügung stehen soll. Es soll nach Wilhelmshaven kommen, wo bereits eines der vier ersten Spezialschiffe anlanden wird. Dieses fünfte Spezialschiff habe eine Kapazität von mindestens fünf Milliarden Kubikmeter pro Jahr und soll im vierten Quartal 2023 in Betrieb gehen. Excelerate, der Eigentümer des Schiffes, werde die FSRU dem Konsortium aus den Unternehmen TES/E.ON/Engie bereitstellen und es technisch betreiben sowie weitere erforderliche Dienstleistungen erbringen.

Parallel dazu werde TES eine Anlandung von grünem Wasserstoff am Terminal in Wilhelmshaven aufbauen, versicherte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. TES strebe an, den Import grünen Wasserstoffs bereits während der ersten zwölf Monate des Betriebs des FSRU nahtlos zu integrieren. Ziel sei es, das FSRSU mit der Anlandung von LNG nur so lange am Standort Wilhelmshaven zu betreiben bis das Wasserstoff-Terminal für grünes Gas in Betrieb genommen wird; dies wird nach Informationen von TES voraussichtlich im Jahr 2025 der Fall sein.