Vereine, Verbände und Institutionen

Der Ort Hooksiel lebt. Das kann man unter anderem an der Vielzahl an Organisationen, Vereinen und Verbänden erkennen, die in Hooksiel präsent sind und damit das gesellschaftliche Leben mit prägen. Die Bandbreite reicht von Sport- und Wassersportvereinen über politische und wirtschaftliche Interessenvertretungen sowie kulturelle Fördervereine bis hin zu sicherheitsrelevanten Institutionen wie Feuerwehr, DGzRS und DLRG. Nicht zu vergessen natürlich die Kirchen. In Hooksiel gibt es mit der Kirche in Pakens ein evangelisch-lutherisches Gotteshaus sowie die katholische St.-Ansgar-Kirche an der Nordstraße.

Es dürfte in Hooksiel kaum einen Haushalt geben, der nicht irgendeinen Bezug zu der einen oder anderen Institution im Ort hat. Das fördert den Zusammenhalt der Menschen, der auch darin zum Ausdruck kommt, dass die Hooksieler hin und wieder ganz eigene Positionen und Forderungen formulieren und immer wieder auf ihre Ortsidentität pochen – sei es mit Blick auf den großen Nachbarn Wilhelmshaven, sei es innerhalb der Gemeinde Wangerland. So hat es zum Beispiel eine Bürgerinitiative vor Ort bislang erfolgreich geschafft, die Schließung des Meerwasser-Hallenwellenbades oder den Verkauf des Gästehaus-Gebäudes zu verhindern.

Hier werden Organisationen mit einem allgemeinerem Tätigkeitsfeld vorgestellt. Andere wie etwa die Sportvereine finden sich in Untermenüs.

Verein für Handel, Handwerk und Gewerbe

hooksiel  ortskern
Hooksieler Gewerbetreibende finanzieren die Weihnachtsbeleuchtung im Ort. Foto: hol

Die Stimme Hooksiels in Richtung Politik, das ist das Selbstverständnis des Hooksieler Vereins für Handel, Handwerk und Gewerbe (HHG). Darüber hinaus bemüht sich der seit Jahrzehnten aktive Gewerbeverein, häufig auch im Verbund mit anderen, gutes für den Sielort zu schaffen oder zu unterstützen. 

Aktuelle Beispiele: die Weihnachts-Beleuchtung in Hooksiel. Aus Mitteln des Gewerbevereins haben die GPS-Werkstätten Jever zweimal 20 Weihnachtssterne gefertigt, die die Arbeitsgruppe Hooksiel montiert haben. Sie sorgen für Adventsstimmung im Ortskern.

Eher klassisch hingegen das Engagement im Verbund mit dem Hotel- und Gaststättengewerbe der Region gegen die existenzgefährdenden Auflagen während der Corona-Pandemie. Oder: Im Austausch mit der Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung (WHV) versucht der HHG die Auswirkungen des Flüssigerdgas-Terminals in Wilhelmshaven auf Hooksiel abzuschätzen bzw. möglichst zu begrenzen. Im Verbund mit dem Seebadeverein sieht man sich bei dem Bemühen, eine drohende dauerhafte Schließung des Meerwasser-Hallenbades im Ort zu verhindern,

Seit 2007 stehen Vorsitzende Almuth Janßen und ihr Stellvertreter Hans-Ott Vogt an der Spitze des HHG. Als weiterer Stellvertreter wurde jüngst Sven Klostermann bestimmt. Der Verein hat und 70 Mitglieder. In den Corona-Zeiten lief die Kommunikation untereinander weitgehend telefonisch. Auch die Zahl der geselligen Treffen hat abgenommen, soll aber wieder zunehmen.

Seebadeverein

Hooksiel Alter Hafen
Der Seebadeverein steht für den Erhalt der Sehenswürdigkeiten in Hooksiel. Foto: Bildwerfer-Fotografie

Die Tourismusgeschichte von Hooksiel und somit die Geschichte des Seebadevereins Hooksiel begann Ende des 19. Jahrhunderts als erstmals Ärzte Luftkuren in Nordseenähe verordneten. Seit 1893 werden Gästezahlen dokumentiert.1911 schlossen sich erstmals Gastwirte und Vermieter zusammen und gründeten den Badeverein Hooksiel. Der erste Badestrand entstand neben dem heutigen Restaurant „Die Muschel“ – mit Strandkörben, Umkleidekabinen und Stegen. Später entstand hier auf Initiative des Badevereins ein Meerwasser-Freibad, das stets bei mit Flut mit frischem Wasser gespeist wurde. 

1977 wurde aus dem Badeverein Hooksiel der Seebadeverein Hooksiel, in dem bis heute ein Großteil der Hooksieler Bürger Mitglied sind. Der Seebadeverein versteht sich als Bindeglied zur kommunalen Wangerland Touristik GmbH, kümmert sich um alle touristischen Belange und das Ortsbild von Hooksiel. Die Palette des praktischen Engagements reicht vom Strandaufbau über die Pflege von Grünanlagen bis hin zur Sanierung von Denkmälern. Jüngstes Projekt: Die Sanierung der historischen Kanone, die seit Ende Juni 2024 wieder auf dem Hooksieler Deich steht. Zunehmend schaltet sich der Seebadeverein auch in politischen Debatte ein, um die touristische Zukunft Hooksiels zu sichern und mitzugestalten.

Arbeitsgruppe Hooksiel

Arbeitsgruppe Hooksiel
Die Arbeitsgruppe Hooksiel hat großen Anteil daran, dass der Ort stets sauber und gepflegt aussieht. Die Senioren übernehmen Aufgaben, für der öffentlichen Hand die Mittel fehlen. Foto: AGH

Die Arbeitsgruppe besteht seit 1998. Damals fanden sich einige wenige Männer der Dorfgemeinschaft und des Seebadevereins zusammen, die gelegentlich gemeinsam und ehrenamtlich etwas für Hooksiel tun wollten. Daraus hat sich eine festgefügte Gruppe aus durchschnittlich 15 aktiven Männern gebildet, die es sich zum Ziel gesetzt haben, Verwaltung und Bauhof der Gemeinde Wangerland sowie der Wangerland Touristik zu unterstützen. Konkret heißt das: Die Gruppe übernimmt nur zusätzliche Arbeiten, die von den Hooksieler Bürger und der Arbeitsgruppe als wünschenswert angesehen werden, die von den offiziellen Stellen nicht übernommen werden können oder dürfen. 

Die Arbeitsgruppe, die als eigener Verein organisiert ist, trifft sich jeden Mittwoch um 9 Uhr am Heim an der Göpelscheune für drei Arbeitsstunden. Als regelmäßige und eigenständige Schwerpunktarbeiten wurden die Gestaltung und Pflege des südlichen Ortseinganges (in Absprache mit der Stadt Wilhelmshaven), des Verkehrskreisels (in Absprache mit der Verkehrsbehörde des Kreises Friesland) und dem kleinen Park am Regenwasser-Ausgleichbecken an der Bakenstraat (in Absprache mit OOWV) übernommen. Außerdem werden pflegerische Arbeiten im Freizeitgelände (Hütten, Dietrichsberg) und in der Lange Straße erlegigt.

Auch wenn im Alten Hafen viele Institutionen und Anlieger verantwortlich sind, trägt die Arbeitsgruppe regelmäßig wöchentlich durch zwei Männer zur Pflege bei. Auch die Pflege und Unterhaltung der Ruhebänke im gesamten Ort erfolgt durch die Gruppe. Hinzu kommt die Unterstützung der Dorffeste, das Anbringen der Weihnachtsbeleuchtung und praktische Hilfe bei Vorhaben anderer Vereine des Ortes.

Die Gruppe besteht aus Rentnern und Pensionären, aber auch einige jüngere Helfer und eine Helferin sind Stand Anfang 2024 dabei. Um die Arbeit für Hooksiel auch in Zukunft weiterführen zu können, ist es notwendig, dass sich immer wieder Menschen finden, die die ehrenamtliche Aufgabe aktiv unterstützen. Alle Hooksieler und Hooksielerinnen sind herzlich eingeladen und willkommen, die Arbeitsgruppe Hooksiel aktiv, tatkräftig und ehrenamtlich zu unterstützen.

70 Jahre Landfrauenverein Hooksiel

Der Landfrauenverein Hooksiel wurde am 5. Dezember 1952 auf einer Adventsfeier im Gasthof „Zum schwarzen Bären“ gegründet – also vor 70 Jahren. Rund 80 Frauen tauschen sich is heute in gemütlicher Runde mit Tee und Torte bei regelmäßigen Treffen aus zu Themen aus Familie und Gesellschaft, Gesundheit, Garten und Umweltschutz und Politik. Die Gründungs-Mütter waren Annchen Müller und Irma Cornelßen, Tante der heutigen Vorsitzenden Anita Eden. Lange Jahre lang war es für Frauen, die einen Landwirt heirateten, fast selbstverständlich, in den Landfrauenverein einzutreten, der ich als Teil der Landfrauenbewegung empfindet, die eine fast 125-jährige Geschichte hat. Die Treffen bieten Raum, sich über alle Themen auszutauschen, die Frauen im ländlichen Raum besonders betreffen, und Gelegenheit, sich kennenzulernen und Freundschaften zu schließen. 

Interessengemeinschaft „De Hoosieler“

Garten der Generationen Hooksiel
Auch das Fußball-Idol Uwe Seeler hat sich im Garten der Generationen in Hooksiel verewigt. Foto: hol

Warum hat Hooksiel ein „Nachtjackenviertel“? Weil hier früher rund um den Sielhafen das Nachtleben pulsierte? Nein. In der heutigen Viethstraße hatten die Häuser alle Plumpsklos im Garten. Wer die nachts aufsuchen wollte, hatte stetes eine Jacke griffbereit – eine Nachtjacke. Diese und andere Episoden aus der Ortsgeschichte wird durch das Projekt „HörGarn“ der Interessengemeinschaft „De Hooksieler“ in Erinnerung gerufen.

„De Hooksieler“ kamen erstmals im Herbst 2006 zusammen. Die jungen Leute hatten sich einiges vorgenommen: Der Sielort sollte attraktiver werden – sei es durch neue Veranstaltungen, sei es durch Verschönerungen im Ortsbild. Bis heute wurde eine Vielzahl von Projekten realisiert. „Aber der große Spirit ist raus“, sagte Gründungs-Vorsitzender Matthias Suckert. Im Juni 2024 übernahm die bisherige stellvertretende Vorsitzende Anke Müller das Ruder in der Gemeinschaft. Sie wünscht sich dringend weitere Mitstreiter, um die die alten Ziele weiter verfolgen zu können

Die Interessengemeinschaft versteht sich als Verbund von Menschen, die etwas für den Sielort machen wollen. Die heute von der Dorfgemeinschaft veranstalteten Krabben- und Heringstagen sind aus dem Jahreskalender nicht mehr wegzudenken. Hinzu gekommen ist das „Herbstleuchten“ rund um den Alten Hafen, das „De Hooksieler“ in Eigenregie ausrichten. Das Geld, das durch einen Getränkestand erwirtschaftet wird, fließt in die Gemeinschafts-Kasse – und kommt damit dem Ort zugute. Zum Beispiel dem „Garten der Generationen“, oder auch „Prominenten-Garten“, an der Nee Straat. 

„De Hooksieler“ kümmern sich um die Pflege der Grünanlage in unmittelbarer Nachbarschaft zu einer Senioreneinrichtung. Hier locken kostenlos nutzbare Fitness-Geräte. Neugierig machen auch kleine Schilder an Bäumen, die Persönlichkeiten aus Sport, Kunst und Kultur gepflanzt haben. Den ersten Baum, eine Eberesche, setzte 2012 der ehemalige Bundesarbeitsminister Dr. Herbert Ehrenberg (1926-2018) der zeitweise in Hooksiel gelebt hat. In seiner Nachfolge verewigten sich unter anderem Uwe Seeler, Wolfgang Niederecken, Mirja Boes, Rolf Zuckowski, Bernhard Hoecker und Johannes Oerding.

Die Interessengemeinschaft richtet in dem Garten Spielefeste für Kinder aus. Darüber hinaus rückt man immer wieder die Geschichte Hooksiels in den Mittelpunkt – etwa jüngst durch das Projekt „HörGarn“. Anhand von 15 Fotos werden per Audioguide Geschichten und Anekdoten aus der Ortshistorie erzählt – auf Hochdeutsch und zweimal auf Plattdeutsch, in oldenburgischer und in ostfriesischer Mundart. So erfährt man unter anderem, was es mit dem Hooksieler Nachtjackenviertel auf sich hat …