Kunst und Kultur

Theatergruppe Hooksiel
Die Vorstellungen der Theatergruppe Hooksiel gehören zum festen Bestandteil des Kulturprogramms in Hooksiel. Foto: Theatergruppe

Theatergruppe Hooksiel

Die Theatergruppe Hooksiel ist aus dem Vereinsleben des Dorfes nicht mehr wegzudenken. Nur durch die Vorliebe der Mitglieder des Boßelverein für Einakter, entstand der Verein überhaupt.

Auf fast 60 Jahre plattdeutsches Theater kann die Theatergruppe Hooksiel mittlerweile zurückblicken. Am 28. Dezember 1964 trifft man sich erstmal zu einer Gründerversammlung im „Schwarzen Bären. Die Idee, fest in einer Gruppe Theater zu spielen, kommt beim gemütlichen Beisammensein des Boßelvereins auf. Bisher hatte man lediglich Einakter aufgeführt.

Im Frühjahr 1964 setzen sich Heinrich Künken und Johann Reiners zusammen und besprechen das erste Theaterstück. Es soll eine humorvolle Komödie in drei Akten sein. Die Theaterbücher werden also bestellt, überarbeitet, erste Rollen verteilt und mit dem Bühnenaufbau begonnen. Bereits im Herbst 1964 beginnt die Gruppe mit den ersten Proben. Auch die benötigten Requisiten hat man besorgt. Am 13. Dezember 1964 wird das erste Stück der Theatergruppe Hooksiel aufgeführt, die Komödie „Dat Spöökhuus“ von Konrad Hansen.  Mitwirkende sind Heinz Poppen, Johann Janssen, Magda Weiers, Johann Reiners, Gerda Meyenburg, Franz Cordsen, Eibo Jürgens, Theodor Weiers, Heinrich Künken, Rebekka Künken und Otto Tammen.

Die Aufführung ist ein großer Erfolg für die junge Laienspielergruppe, so dass man den Mut fasst, weiterzumachen. Mit 16 Aktiven wird dann am 28. Dezember 1964 die Theatergruppe offiziell gegründet. Neben dem Ziel, die Bevölkerung mit plattdeutschen Komödien zu begeistern ist auch der Erhalt der Niederdeutschen Sprache ein wichtiges Anliegen der Gruppe. 

Dieses Ziel hat sich bis heute nicht geändert. Seit 1994 tritt die Theatergruppe Hooksiel Gästehaus der Wangerland-Touristik auf. Neben einer großen Bühne, verfügt die Theatergruppe hier über Übungsräume und genügend Platz für ihre Requisiten. Die Premieren finden jährlich im Dezember statt. Mit über 45 Mitgliedern bildet die Gruppe eine wichtige kulturelle Institution in Hooksiel und verfügt über ein aktives Vereinsleben. Trotzdem mangelt es auch in der Theatergruppe, wie in vielen anderen Vereinen, an tatkräftiger Unterstützung durch den Nachwuchs. 

Förderverein Kunst- und Erlebnispfad

Kunstpfad in Hooksiel
Der Kunst- und Erlebnispfad, der sich durch Hooksiel zieht, besteht aus einer ganzen Reihe von Skulpturen. Viele davon haben einen maritimen Bezug. Foto: hol

Der Förderverein Kunst- und Erlebnispfad e. V. besteht seit November 2005. Die Mitstreiterinnen und Mitstreiter des Vorsitzenden Björn Mühlena haben sich zur Aufgabe gemacht, die Attraktivität Hooksiels als Wohnort sowie als Urlaubs- und Badeort weiter zu steigern. Als Mittel dafür setzt der Verein unter anderem Kunst im öffentlichen Raum ein. Ein sich inzwischen durch den gesamten Ort ziehender Skulpturenpfad schlägt eine Brücke von der Kunst zur ereignisreichen Vergangenheit Hooksiels und vermittelt Eindrücke von der Küstenlandschaft und vom Weltnaturerbe Niedersächsisches Wattenmeer.

Als weitere Aufgabe fördert der Verein das von der Gemeinde Wangerland getragene Künstlerhaus in Hooksiel. Nachdem sich ein eigener Förderverein für das Künstlerhaus Hooksiel 2011 aufgelöst hatte, hat der Verein „Kunst- und Erlebnispfad Hooksiel“ neben den eigenen Schwerpunkten auch mehr und mehr die Aufgaben eines Fördervereins für das Künstlerhaus Hooksiel mit übernommen. Das Künstlerhaus bietet namhaften regionalen oder nationalen Künstlern und Stipendiaten die Chance, zu arbeiten und auszustellen. Die Unterstützung der Institution ist somit ein wesentlicher Beitrag zur Förderung der Kunst im ländlichen Bereich.

Der Förderverein Kunst- und Erlebnispfad begreift sich zudem ganz allgemein als Plattform für Kunstinteressierte, die sich über Kunst im Wangerland und umzu austauschen wollen. Dazu gehört es auch, Künstlern aus der Region Gelegenheit zu geben, sich und ihre Arbeiten vorzustellen und zur Diskussion über Kunst anzuregen.

Muschelmuseum

Muschelmuseum Hooksiel
Hermann Wilken gehört zu den Mitarbeitern der Gemeinde Wangerland, die das Muschelmuseum in Hooksiel betreuen. Foto: hol

Es dürfte nur wenige Kommunen mit einem eigenen Muschelmuseum in Deutschland geben. Insofern ist das seit 2012 von der Gemeinde Wanderland betriebene Haus in der Lange Straße ein Alleinstellungsmerkmal von Hooksiel. Hier können Besucher für einen geringen Eintritt einige Tausend Muschel- und Schneckenarten kennenlernen, die der Gründer des einst privaten Museums, Georg Hempfling, über Jahrzehnte aus allen Weltmeeren zusammengetragen hat.

Das Muschelmuseum im alten Rathaus ist in der Regel von April bis Oktober geöffnet. Im Schnitt wird es von 10.000 bis 12.000 Besuchern im Jahr besucht. Sie lernen nicht nur den Unterscheid zwischen Muscheln und Schnecken kennen, sondern erhalten auch viele Informationen über die ökologische und kulturelle Bedeutung der Weichtiere und ihre Schalen bzw. Gehäuse. Finanziert wird die Einrichtung unter anderem durch den Verkauf von Souvenirs.