Hooksiel (26. 9. 2023) – Renate Janßen-Niemann, Leiterin des Künstlerhauses Hooksiel, lädt für Sonntag, 1. Oktober, zum „Werkstattgespräch“ ein. Interessierte haben Gelegenheit, sich bei Tee und Keksen mit der aktuellen Stipendiatin der Gemeinde Wangerland, Stephanie Hüllmann, auszutauschen.
Stephanie Hüllmann lebt und arbeitet seit Ende August in Hooksiel. Ihr Stipendiat im Wangerland endet am 8. Oktober. Im Künstlerhaus (Lange Straße) ist bis dahin eine Ausstellung mit dem Titel „zeit.lupe“ mit Werken der Göttingerin zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Im Werkstattgespräch wird Stephanie Hüllmann ihre filigrane Arbeitsweise vorstellen, die viel mit der Kunst des Nähens zu tun hat. Gespannt sein darf man auch auf die Impressionen, die die Künstlerin in Hooksiel gesammelt hat.
Werben für die Mitgliedschaft im Förderverein Kunst- und Erlebnispfad, der auch das Künstlerhaus unterstützt. Henning Gieseke und Björn Mühlena. Foto: hol
Unterstützt wird das Künstlerhaus übrigens durch den Förderverein Kunst- und Erlebnispfad Hooksiel, der am Rande der Ausstellung um weitere Mitglieder wirbt. Der seit 2005 bestehende Verein hat sich zum Ziel gesetzt, Hooksiel und das Wangerland insgesamt künstlerisch zu bereichern. Dabei arbeitet man sehr enge mit der Gemeinde Wangerland und dem Künstlerhaus zusammen.
Hooksiel (26. 9. 2023) – Die Polizei warnt vor Trickbetrügern, die sich an der Haustür als Mitarbeiter von Versorgungsbetrieben ausgeben und sich so Zugang zu Wohnungen verschaffen wollen. Anlass für die Warnung ist laut der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland ein Fall vom vergangenen Donnerstag aus der Siebethsburger Straße in Wilhelmshaven.
Es klingelt gegen 13 Uhr an der Tür. Eine 87-jährige Frau, die ihren Pflegedienst erwartet, öffnet. Aber vor ihr steht ein kräftiger, dicklicher Mann mit kurzen Haaren der vorgibt, den Wasserdruck überprüfen zu müssen. Die Frau will den mit einer schwarzen Corona-Maske getarnten Mann nicht hereinlassen. Doch der der mutmaßliche Dieb wird aufdringlich, drängt sich in die Wohnung und geht ins Badezimmer, wo er an der Dusche das Wasser aufdreht.
In der Zwischenzeit betritt zunächst unbemerkt ein zweiter Mann die Wohnung. Er soll eine normale Statur, kurze Haare und dunklere Haut als sein Komplize haben. Er sei ebenfalls maskiert gewesen. Offenbar habe der zweite Mann nach Diebesgut gesucht, sei aber nach ersten Erkenntnissen nicht fündig geworden, weil er vom Pflegedienst überrascht wurde, teilt die Polizei mit. Beide Täter flüchteten.
Die Polizei bittet die Bevölkerung um Mithilfe. „Falls jemand verdächtige Beobachtungen gemacht hat oder Informationen zu den beschriebenen Personen hat, möge er sich unter der Telefonnummer 04421/942-0 mit der Polizei in Verbindung zu setzen.“ Bürger, die in eine ähnliche Situationen geraten, sollten äußerste Vorsicht walten lassen und im Zweifelsfall die Polizei kontaktieren, um ihren Verdacht zu melden, rät die Polizei.
Katharina Heyn, Mitarbeiterin der „Agentur am Meer“ stempelt ihrem Chef, Matthias Suckert, einen „Nordsee-Reisepass“ ab – ein Souvenir für Urlauber mit Optimierungsbedarf. Foto: hol
Hooksiel (25. 9. 2023) – Der „Nordsee-Reisepass“ ist eine tolle Idee, findet Matthias Suckert, Inhaber des Hooksieler Vermietungsservices „Agentur am Meer“ und Vorsitzender der Interessengemeinschaft „De Hooksielers“. Einen nachhaltigen Erfolg für den Tourismus in der Region bezweifelt er aber zumindest für den Fall, dass die Umsetzung des Projektes so lieblos erfolgt wie bislang.
Der „Nordsee-Reisepass“ ist eine Aktion der TANO, der neue gegründeten Tourismus-Agentur Nordsee GmbH. Der Marketingorganisation mit Sitz in Wilhelmshaven gehören die Landkreise und kreisfreien Städte entlang der niedersächsischen Nordseeküste an. Die Idee des vom Land Niedersachsen geförderten Projektes: Der „Nordsee-Reisepass“, der einem amtlichen Reisepass sehr ähnlich sieht, kann von Einheimischen und Urlaubsgästen für zehn Euro als Souvenir erworben werden. Die Einnahmen sollen für Klimaschutz-Zwecke verwendet werden.
Passinhaber können mit dem Pass als Nachweis für ihre Aktivitäten Stempel in unterschiedlichen touristischen Destinationen sammeln. Wer neun Stempel zusammen hat, kann zudem an einem Gewinnspiel teilnehmen.
Suckert unterstützt die Reisepass-Aktion. Seine Agentur ist für das Wangerland als so genannte „Verkaufsstelle“ registriert – ebenso wie die Tourist-Informationen der Wangerland Touristik GmbH in Horumersiel und Hooksiel. Die Kritik des Vermietungs-Fachmanns setzt bei den so genannten „Stempelstellen“ an, auf die die TANO ebenso wie die Verkaufsstellen des Passes im Internet hinweist.
Suckert vermisst Sehenswürdigkeiten im Wangerland
„Wenn der Nordsee-Reisepass dem Tourismus helfen soll, müssten die Stempelstellen touristisch attraktive Anlaufpunkte sein, die der Urlauber kennen lernen sollte. Das lässt er sich dann abstempeln“, so Suckert. Schon für das Wangerland fallen dem Hooksieler etliche Stempel-würdige Anlaufstellen ein: Wattwanderungen, Muschelmuseum, die Spielstadt Wangerland in Hohenkirchen, die Schwimmbäder in Hooksiel und Horumersiel oder auch eine Kirchentour durchs Wangerland.
Die einzigen Stempelstellen, die tatsächlich aktuell von der TANO im Wangerland ausgewiesen werden, sind aber das Nationalparkhaus in Minsen, das Muschelmuseum und das Künstlerhaus Hooksiel sowie – aus Sicht von Suckert zu unrecht – die Tourist-Infos und seine „Agentur am Meer“, also die Verkaufsstellen. „Wir haben uns als Stempelstelle gemeldet, um zur Teilnehmer am Projekt ,Hörgarn‘ zu werben, bei dem die Geschichte Hooksiels erkundet werden kann. Also hätte doch ,Hörgarn‘ als Stempelstelle benannt werden müssen – und nicht die Agentur.“
Schon mehrfach habe er seinem Unmut Luft gemacht, schildert Suckert. Einerseits werde auf eine ganze Reihe von Attraktionen im Wangerland, aber auch in Jever, gar nicht hingewiesen, dafür stehen aber in der Stempelliste Buchläden und Hörgeräteakustiker, die zumindest auf den ersten Blick mit Tourismus nichts zu tun haben. Suckert ist überzeugt. „So hat niemand etwas von dem Reisepass – nicht die Urlauber und schon gar nicht die Anbieter von touristischen Leistungen.“
Stempelstellen-Netz hat noch „weiße Flecken“
Jonas Hinrichs, Destinationsmanager bei der TANO, räumt ein, dass längst noch nicht alle touristischen Attraktionen als Stempelstelle geführt werden. Die Kritik hält er aber für überzogen. Das Projekt Nordsee-Reisepass sei erst im Mai gestartet, damals mit 130 Verkaufsstellen. Man habe zudem gut 200 potenzielle Stempelstellen per Email angeschrieben. Der Rücklauf sei aber überschaubar gewesen. „Man kann ja niemanden zwingen mitzumachen.“
Um überhaupt Stempelstellen zu haben, habe man da zunächst die Verkaufsstellen gesetzt. In Kooperation mit den Tourismus-Organisationen vor Ort versuche man aber, das Netz nach und nach auszuweiten. Mit Stand 25. September habe man 192 aktive Verkaufs- und Stempelstellen. Derzeit gebe es aber noch ein paar „weiße Flecken“, räumt Hinrichs ein. Auch deshalb habe man auch Einzelhändlern die Stempel-Lizenz erteilt, wenn die sich mit dem Projekt identifizieren.
TANO unterstützt touristische Anbieter
Potenzielle weitere Stempelstellen würden nach Kräften von der TANO unterstützt. Etwa mit Flyern und sonstigem Werbematerial. „Wir erstellen auch die passenden Stempel. Aber jemand, der den Reisepass abstempelt, muss schon vor Ort sein.“
Der „Nordsee-Reisepass“ sei ein langfristig angelegtes Projekt, um Menschen in der Region von A nach B zu bringen. Man werde sich weiter darum bemühen, das Stempelstellen-Netz zu optimieren. Weitere Interessenten können sich im Internet anmelden. Aber auch jetzt schon habe der Reisepass echte Fans gefunden. So berichtet Hinrichs von einer Rentnerin aus Wiesmoor, die bereits 42 Stempel in ihrem Pass vorweisen kann. „Das Projekt trägt also auch dazu bei, dass Einheimische ihre Region besser kennen lernen.“
Anmerkung: Dieser Bericht wurde am 26. 9. 2023 um den Hinweis ergänzt, dass auch das Künstlerhaus Hooksiel eine Stempelstelle ist.
Fedderwardergroden/Hooksiel (25.9.2023) – Auf einen politischen Hintergrund des Brandes in einer Flüchtlingsunterkunft in Fedderwardergroden gibt es derzeit keine Hinweise. Darauf weist die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland in einer am Montag verbreiteten Mitteilung hin.
Das Feuer in der ehemaligen Feuerwache in der Albrechtstraße war in der Nacht zum Sonntag gegen 4 Uhr ausgebrochen. Personen waren dabei nicht verletzt worden. Der Wachdienst hatte die 55 Bewohnerinnen und Bewohner rechtzeitig geweckt und nach draußen gebracht.
Das Sicherheitspersonal der Unterkunft habe Gasgeruch wahrgenommen, unverzüglich Alarm geschlagen und die Bewohnenden vorsorglich in Sicherheit gebracht, schildert die Polizei. Feuerwehr und Polizei seien umgehend zur Einsatzstelle ausgerückt. Vor Ort stellte man fest, dass sich in einem Raum im Erdgeschoss der Unterkunft ein Brand entwickelt hatte. Bei dem Raum handelt es sich um das Büro des Deutschen Roten Kreuzes (DRK).
Nachdem das Feuer gelöscht und der Rauch aus den Räumen entfernt worden war, konnten die Bewohnerinnen und Bewohner der Flüchtlingsunterkunft wieder in ihre Zimmer zurückkehren. Auf Brandursachen-Suche spezialisierte Beamte der der Polizei Wilhelmshaven haben die Ermittlungen aufgenommen, um die genauen Umstände dieses Vorfalls zu klären.
Auch der entstandene Schaden am Inventar des Büros wird derzeit noch ermittelt. „Glücklicherweise wurden bei dem Vorfall keine Personen verletzt“, heißt es in der Polizeimitteilung. Vorsorglich waren am Sonntag Notfall-Seelsorger aus Wilhelmshaven und Friesland informiert worden, die die Betroffenen betreuen sollten.
Wangerland/Hooksiel (24. 9. 2023) – Spannende Spiele. Und phasenweise sehr guter Fußball. Darüber können sich die Nachwuchskicker des Jugendspielgemeinschaft (JSG) Wangerland an diesem Wochenende freuen – auch wenn es nicht nur Erfolge zu verzeichnen gab.So unterlag die D-Jugend am Samstag beim FSV Jever II mit 0:2. Dafür konnte sich die E-Jugend bereits am Freit mit 2:1 beim TuS Obenstrohe durchsetzen.
Die E-II verlor nach einem spektakulären Spielverlauf am Samstag gegen den Heidmühler FC mit 4:8 (4:3). Dabei wäre nach Einschätzung von Trainer Bernhard Köster mehr drin gewesen. „Hätte, hätte Fahrradkette, aber eine Halbzeit besser als der Tabellenzweite ist okay.“
Die JSG verschlief den Spielbeginn. Schon nach sechs Minuten führte der HFC mit 2:0. Dann gelang Ahmet der Anschlusstreffer und wenig später nach Ecke von Benny der Ausgleich. Jetzt lief die die Kugel. Benny verwandelte einen Handelfmeter sicher unter die Latte. Und Ahmet legte nach Vorlage von Oke nach 16 Minuten sogar zum 4:2 nach.
Aber der HFC kam zurück und schoss kurz vor der Pause noch das 3:4. Offener Schlagabtausch auch in Halbzeit zwei. Die JSG versuchte, Druck zu machen, doch der HFC schoss die Tore. Ein Weitschuss. 4:4. Zehn Minuten später dann ein Doppelschlag: 4:6. Am Ende steht es 4:8, wobei auch die Wangerländer noch gute Torchancen hatten, aber Dominik im Tor auch einige weitere Gegentreffer verhinderte. Bernhard Köster zeigte sich selbstkritisch. „Waren die Doppelwechsel in der ersten Halbzeit noch goldrichtig, haben sie in Hälfte zwei eher Verwirrung in der eigenen Mannschaft geschaffen.“
Hooksiel (24. 9. 2023) – Die Polizei meldet einen Einbruchdiebstahl in ein Firmengebäude in Hooksiel. Am Freitagmorgen, 22. September, stellten Mitarbeiter einer im Bereich des Hooksieler Außenhafens ansässigen Firma einen Einbruch in ihre Firmenräumlichkeiten fest. Der oder die Täter seien gewaltsam durch eine Tür in das Gebäude eingedrungen und hätten dort sämtliche Räume nach Diebesgut durchsucht, teilte die Polizei mit. Die Täter seien unerkannt mit „Bargeld in geringer vierstelliger Höhe“ geflüchtet.
Die Polizei bittet Zeugen, die am Abend des 21.September, oder in der Nacht zum Freitag etwas Verdächtiges wahrgenommen haben, sich mit der Polizei Jever unter der Telefonnummer 04461/74490 in Verbindung zu setzten.
Nur noch der Mast und der Drachenkopf der „Tyrkir“ ragen aus dem Wasser. Foto: hol
Hooksiel (24. 9. 2023) – Der Alte Hafen von Hooksiel ist an diesem Wochenende Anziehungspunkt für zahlreiche Schaulustige. Der Grund: das Wikingerschiff „Tyrkir“ ist an seinem Liegeplatz an der Nordseite des Hafens nahe der historischen Packhäuser gesunken.
Zumindest teilweise. Eine Festmacherseil verhinderte, dass das 14 Meter lange Boot bis auf den Grund des Hafenbeckens sinken konnte. Die Ursache des Unglücks ist bis heute noch unbekannt. Nach den Befürchtungen der Mitglieder des Vereins Historische Seefahrt, der das Ausflugsboot betreut, könne jemand das Boot manipuliert haben. Andreas de Roover gegenüber „Hooksiel-life“: „Von allein sinkt so ein Boot nicht.“
Aktuell ragen noch Teile des Mastes und der markante Drachenkopf aus dem Wasser. Gut erkennbar sind die Hebekissen, die das Boot nach und nach wieder in die Höhe tragen soll, damit es mit einer Lenzpumpe vom Wasser befreit werden kann.
Das nachgebaute Wikingerschiff „Tyrkir“ gehört seit 2016 zum Bild des Hooksieler Hafens.Foto: hol
Einer Spaziergängerin war das gesunkene Boot am Sonnabend kurz vor 8 Uhr aufgefallen. Sie alarmierte die Wasserschutzpolizei, die umgehend die Ermittlungen aufnahm. Seither läuft die Suche nach der Unglücksursache. Schaden für das Wasser im Hooksmeer und im Hafen ist nicht zu befürchten, da die „Tyrkir“ keine wassergefährdenden Betriebsstoffe an Bord gehabt haben soll.
Die „Tyrkir“ bietet an Deck Platz für 25 Personen. Die Rundfahrten über das Hooksmeer, die der Verein Historische Seefahrt seit 2016 anbietet, sind nicht nur bei Urlaubern sehr beliebt. Aufgrund von Personalnöten fanden sie diesen Sommer aber nur selten statt.
Hooksiel (22. 9. 2022) – Der Seebadeverein Hooksiel schlägt Alarm. Mit Blick auf die geplante Erhöhung der Gästebeiträge am 2024 von 3 Euro auf 3,80 Euro (+ 27%) beklagen Vorsitzender Erwin Abels und seine Vorstandsmitstreiter, dass sich an der Qualität der Infrastruktur im Ort seit Jahren nichts verbessert habe. Man wisse nicht wie man dem Gast gegenüber eine solche Erhöhung rechtfertigen soll.
Erwin Abels (links) und Wolf Hegemann fordern für den Seebadeverein Hooksiel Investitionen in die touristische Infrastruktur im Ort: vor allem am Strand und auf dem Campingplatz. Foto: hol
In einem Pressegespräch äußerte der Vorstand heute die Sorge, dass man bei der Gemeinde Wangerland, vor allem aber auch bei der gemeindeeigenen Wangerland Touristik GmbH, den direkten Kontakt zum Gast im Wangerland verloren habe. Der Strand in Hooksiel werde immer schmaler. Und der Campingplatz entspreche längst nicht mehr dem Standard, den der mit hochwertiger Technik und großen Fahrzeugen anreisende Gast heute erwarten könne. „Strand und Campingplatz, das sind die Kapitalbringer für die WTG. Die dort dringend erforderlichen Maßnahmen wären echte Investitionen in die touristische Zukunft von Hooksiel“, ist man sich im Seeebadeverein einig.
Kritik am „Digitalisierung-Wahn“
Die WTG investiere hingegen überwiegend in Digitalisierung. Vorstandsmitglied Wolf Hegemann spricht gar von einem „Digiatalisierungs-Wahn“. Grundsätzlich sei es richtig, auch auf Digitalisierung zu setzen, aber das Verhältnis zwischen Investitionen etwa in die Erfassung der Besucherzahlen und der maroden Infrastruktur passe einfach nicht zusammen – zumal manch älterer Gast mit den Errungenschaften der neuen digitale Welt ohnehin überfordert sei..
Beim Seebadeverein fühlt man sich von der WTG nicht mitgenommen. „Im besten Fall bekommen wir fertige Projekte vorgestellt“, so Erwin Abels, der Hooksiel auch im WTG-Beirat vertritt. Man habe aber nicht den Eindruck, dass die Erfahrung und Expertise der touristischen Leistungsträger bei der Entwicklung von Projekten gefragt sei.
Dauergespräche über Parkgebühren
So hätte man über die Einführung der Parkgebühren am Strand auch einmal gemeinsam nachdenken können. Abels, selbst Vermieter, berichtet von Dauergesprächen mit Gästen, die über die Parkgebühren enttäuscht seien, zumal früher das Parken mit einer Gästekarten ebenso wie der Strandeintritt kostenfrei waren. Der Verweis auf ähnliche Parkgebühren in Schillig und Horumersiel hinke. „Bei uns liegt der Strand sechs Kilometer vom Ort entfernt.“
Vor diesem Hintergrund sei es doppelt schwer, bei den Gästen Verständnis für die anstehende Erhöhung des Gästebeitrags zu bekommen. Die heute mit der Gästekarte verbundenen Vergünstigungen würden vom Gast nicht als nennenswert wahrgenommen. Insgesamt habe man beim Seebadeverein das Gefühl, dass die Beitragserhöhung nur von der Kostenseite getrieben sei, nicht aber von der Qualität des Angebotes. Die Zeiten, in denen der Gast sich als König fühlen konnte, um den sich alle – auch bei der WTG – kümmern, seien vorbei. Das Risiko: Der Gast wandert ab.
„Die WTG ist kein Selbstzweck“
Für eine moderate Anpassung des Gästebeitrages habe man auch beim Seebadeverein Hooksiel Verständnis. Viel wichtiger sei es, dass die WTG endlich in einen ernsthaften Dialog mit den Leistungsträgern über die strategische Ausrichtung des Tourismus im Wangerland eintrete. Die WTG sei kein Selbstzweck. Ihre Aufgabe bestehe vielmehr darin, die Wertschöpfung in der Gemeinde im Bereich der Fremdenverkehrswirtschaft zu fördern.
Bei einem künftig zu erwartendem Defizit beim Betrieb des neuen „Thalasso Meeres Spa“ in Horumersiel, bei Investitionen in Digitalisierung und in zusätzliches Fachpersonal bei der WTG sei derzeit nicht zu erkennen, wie in die unverzichtbare Infrastruktur am Strand und auf den Campingplätzen investiert werden soll, beklagt der Seebadeverein. „Ziel muss es sein“, so Hegemann, „eine gemeinsame Lösung zu finden.“
Lies soll sich um Nordseebad kümmern
Wichtig für Hooksiel ist aus Sicht des Seebadevereins auch die Anerkennung des Ortes als Nordseebad. Der entsprechende Antrag liegt laut Auskunft der WTG seit Monaten in Hannover. Der Vorstand appelliert hier an den friesländischen Landtagsabgeordneten Olaf Lies, sich in seiner Funktion als Wirtschaftsminister dafür einzusetzen, dass die Anerkennung so schnell wie möglich erfolgt.
Gut gelaunt: Die Bundestagsabgeordneten Siemtje Möller (Mitte) und Martina Stamm-Fibich, Patientenbeauftragte in der SPD, mit dem „Mammo75-Team“ aus Friesland nach der Entscheidung im Bundesausschuss für die Ausweitung der Brustkrebs-Früherkennung. Foto: privat
Friesland/Hooksiel (22. 9. 2023) – Als „großen Erfolg für die Frauengesundheit“ hat die Bundestagsabgeordnete Siemtje Möller die Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschuss der Krankenkassen und Kassenärzte gewertet, die Altersgrenze für die Brustkrebsvorsorge auszuweiten. Danach kann das Mammographie-Screenung-Programm für Frauen bis zum 75. Lebensjahr nach Überzeugung der SPD-Politikerin ab Mitte 2024 an den Start gehen.
Bislang gibt es die kostenlose Früherkennungs-Untersuchungen nur für Frauen bis 69. Zuletzt waren noch Finanzierungsfragen zu klären. Brustkrebs ist bei Frauen die mit Abstand häufigste Krebsart. Die Untersuchungen werden im Rahmen des Programms von den Krankenkassen bezahlt.
Zahlreiche Frauen aus dem Landkreis Friesland haben sich über Jahre für die Ausweitung des Programms eingesetzt. Sie gehörten zu den Initiatoren der Forderung nach einer Ausweitung der Früherkennung. „Schon 2019, als ich gemeinsam mit meiner Kollegin Martina Stamm-Fibich am Rande einer Veranstaltung zu Frauengesundheit in Jever von den Kreislandfrauen Friesland/Wilhelmshaven angesprochen wurde, war ich begeistert von ihrem Engagement und ihrem Willen, dieses wichtige Anliegen voranzubringen“, erinnert sich Siemtje Möller, direkt gewählte Abgeordnete für den Wahlkreis Friesland-Wilhelmshaven-Wittmund.
Erfolgreiche Petition der Landfrauen Friesland-Wilhelmshaven
„Die 2020 initiierte Petition habe ich als damaliges Mitglied im Petitionsausschuss engmaschig begleitet. Im vergangenen Jahr hat die Petition dann das höchste Votum des Ausschusses erhalten, wobei sich einmal mehr zeigte, wie sehr unsere Landfrauen mit ihrem Anliegen überzeugen konnten.“
Sie habe sich in Berlin zusammen mit einer Abordnung friesischer Landfrauen mit Anke Eden-Jürgens an der Spitze sehr über die Entscheidung des Bundesausschusses gefreut, teilte Siemtje Möller mit. „Frauengesundheit wird nach wie vor nicht ausreichend Gewicht beigemessen“, ist die Varelerin überzeugt.
Dass künftig der Fokus auf die Gesundheit und die besonderen medizinischen Bedarfe von mehr als der Hälfte der Bevölkerung gelegt werde, sei der begeisternden Initiative und dem mitreißenden Engagement der Landfrauen aus Friesland und Wilhelmshaven sowie dem großen Unterstützerkreis aus der geamten Region zu verdanken, so Siemtje Möller. „Hartnäckigkeit, unermüdlicher Enthusiasmus für die Sache und die kreative Tatkraft haben jede Hürde überwunden – das ist ein richtig guter Tag für uns Frauen!“
Ein unscheinbarer Verschlag (grüne Einfassung) enthält den Sauerstoff-Behälter, über den das Wasser im Alten Hafen „beatmet“ wird. Foto: hol
Hooksiel (21. 9. 2023) – Die Sauerstoff-Anlage im Alten Hafen von Hooksiel funktioniert reibungslos. Das hat eine Überprüfung der Anlage durch die landeseigene NiedersachsenPorts (NPorts) ergeben, die den Hafen betreut. NPorts hatte sich die Lage vor Ort nach Hinweisen auf Geruchsentwicklungen im Hafenbecken noch einmal genau angesehen. Das Ergebnis: „An der Sauerstoffanlage gibt es keinen Schaden.“
Am Rand des Hafenbeckens steht ein Sauerstoffbehälter, der mit einem Schlauchsystem verbunden ist, das auf dem Grund des Hafenbecken verlegt ist. Über die Schläuche wird Sauerstoff ins Wasser abgegeben. Dadurch soll ein Umkippen des Gewässers verhindert werden.
Das System ist seit Jahrzehnten erfolgreich in Betrieb. Notwendig ist es, weil im Alten Hafen nach dem Bau des Hooksmeeres vor 40 Jahren und der Schließung des Sieltores zum Binnentief so gut wie kein natürlicher Wasseraustausch mehr stattfindet. Früher hatten die Gezeiten noch direkten Einfluss auf das Hafenbecken. Zudem wurde bei Bedarf Schlamm mit dem so genannten „Mudderboot“, was heute noch am Hafen als Denkmal ausgestellt ist, aus dem Hafen in Richtung Jade gedrückt.
Vor der Installation der künstlichen Beatmung kippte das Wasser im Alten Hafen immer wieder um. Verfaulte Biomasse auf dem Grund sorgte dann für sehr unangenehme Gerüche im gesamten Ort. Anwohner wollen auch in diesem Sommer leichte Geruchsentwicklung in Wassernähe wahrgenommen haben. Nach Einschätzung von NPorts kann das aber nichts mit einer zunehmenden Schlammbildung zu tun gehabt haben.
Wie die aktuellen Messungen ergeben hätten, habe es am Schlammgehalt im Hafen im Vergleich mit der Peilung im Hooksmeer vom Jahr 2018 „keine Veränderung“ gegeben, teilte NPorts auf Anfrage von „Hooksiel-Life“ mit. Eine mögliche Erklärung für etwaige Gerüche könnte darin liegen, dass bei den Großveranstaltungen im Hafen der vergangenen Wochen und Monate mehr Schiffe als sonst im Hafen unterwegs waren.
Dadurch könnte die Hafensohle einschließlich der im Laufe der Zeit dort abgelagerten organischen Bestandteile aufgewirbelt worden sein. Im Ergebnis wird dann Sauerstoff in die Sohle eingetragen, was wiederum zu Zersetzungen führt, die mit einer Art „fauligem Geruch“ einhergehen. „Die Sauerstoff-Anlage soll das neutralisieren, da in diesem Hafenbereich so gut wie kein Wasseraustausch aufgrund der örtlichen Gegebenheiten stattfinden kann“, so NPorts wörtlich.