Die neue Notfallkarte weist den Weg zur Hilfe gegen Gewalttätigkeit

Präsentation der Notfallkarte für Wilhelmshaven und Friesland
Setzen sich gegen häusliche Gewalt ein: (von links) Ann-Kathrin Cramer (Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Friesland), Britta Voigt (Familien- und Kinderservicebüro des Landkreises),  Nicole Biela (Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Wilhelmshaven),  Andrea Arens (Gleichstellungsbeauftragte Stadt Varel), Bianca Fahrenhorst (Präventionsrat Varel),  Katja Laghusemann (Gleichstellungsbeauftragte Gemeinde Wangerland) und Thomas Graf (Landkreis Friesland). Foto: Gleichstellungsbeauftragte

Friesland/Wilhelmshaven (19. 11. 2024) – Die „Notfallkarte – Hilfe bei Gewalt“ liegt in einer überarbeiteten Neuauflage vor. Sie gibt einen Überblick über Notrufnummern und regionale Beratungsstellen. Im Visitenkartenformat erhält man in verschiedenen Sprachen Informationen, falls man Gewalt erlebt hat, bedroht wird oder Ängste und Sorgen hat.

Die Notfallkarte wurde im Rahmen der (Netzwerk-)Arbeit der Runden Tische gegen häusliche Gewalt Wangerland, Varel und Wilhelmshaven entwickelt. Es gibt sie bereits seit knapp zehn Jahren. Letztmalig aktualisiert wurden sie Anfang 2023. Aufgrund der hohen Nachfrage wurden jetzt 16.000 Notfallkarten in den Sprachen Deutsch, Englisch, Russisch, Arabisch, Französisch, Türkisch, Spanisch und Farsi gedruckt. 

Bislang wurde die Notfallkarte ausschließlich von den friesischen Organisationen bestückt. Durch eine engere Verzahnung und Kooperation mit dem Runden Tisch gegen Häusliche Gewalt aus Wilhelmshaven wurde die neue Notfallkarte um einige Notrufnummern und Beratungsstellen erweitert. Viele Stellen sind bereits für Friesland und Wilhelmshaven zuständig (z.B. Polizei, Frauenhaus, mehrere Beratungsstellen). 

Britta Voigt, Leiterin des Runden Tisches Wangerland: „Wir hoffen, dass die Karten dazu beitragen, den Betroffenen einen Weg zur Unterstützung aufzuzeigen.“ Ann-Kathrin Cramer, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Friesland: „Uns ist es wichtig mit der Karte regionale Anlaufstellen und Unterstützungsangebote aufzuzeigen. Die Karte listet Angebote für Frauen, Männer und Kinder auf.“

Die Kosten der Notfallkarten werden von den Familien- und Kinderservicebüros des Landkreises Friesland, der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises und der kreisangehörigen Städte und Gemeinden, der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Wilhelmshaven getragen. Die Soroptimistinnen Wilhelmshaven sowie die Präventionsräte der Stadt Varel und der Gemeinde Wangerland haben ebenfalls eine Unterstützung zugesagt.

Die Karten werden u.a. an medizinische Einrichtungen, Kitas, Schulen, Jugendzentren, Beratungsstellen sowie Restaurants und Kneipen verteilt. Cramer: „Da die Verteilung der Karten unserseits nicht überall in Friesland und Wilhelmshaven möglich ist, möchten wir alle Interessierten bitten, Kontakt mit uns aufzunehmen. Wir schicken dann eine Auswahl an Notfallkarten kostenfrei zu“. Voigt ergänzt: „Interessierte können per Mail über fruehehilfen@friesland.deKontakt zu uns aufnehmen.“

Die Notfallkarten stehen auch digital auf den Homepages der Gleichstellungsbeauftragten zur Verfügung (www.friesland.de/gleichstellung und www.wilhelmshaven.de).

An den Runden Tischen gegen häusliche Gewalt arbeiten unter anderem Polizei, Beratungsstellen, Frauen- und Kinderschutzhaus, Schulen, Gleichstellungsbeauftragte, FamKis gemeinsam an diesem sensiblen Themenbereich.

Soldaten sammeln für Friedensarbeit

Friesland/Wangerland (10. 11. 2024) –  Von Montag, 11., bis Dienstag, 26. November, sammeln Soldatinnen und Soldaten des Objektschutzregiments der Luftwaffe „Friesland“ im Landkreis Friesland Geld für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.. Die Aktion begann mit einer Sammlung an diesem Freitag auf dem Wochenmarkt in Jever.

Gerade die aktuellen Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten würden zeigen, wie wichtig Friedensarbeit ist. Der Landkreis Friesland weist darauf hin, dass der Volksbund mit seinem Motto „Versöhnung über den Gräbern“ seit Jahren als Symbol für diese bedeutende Arbeit stehe. Neben der Pflege der Gräber von Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft spielt auch die Erinnerungskultur, sowie die Bildungsarbeit für die Jugend eine zentrale Rolle.

Der Volksbund, das Objektschutzregiment und der Landkreis Friesland hoffen auf breite Unterstützung aus der Bevölkerung. In diesem Jahr können die Sammler sich zusätzlich zu ihrem Truppenausweis auch mit einem Sammelausweis legitimieren.

Befragung für Mietpreisspiegel läuft

Friesland/Wangerland (29. 10. 2024) – Wie hoch ist die ortsübliche Vergleichsmiete? Welche Spannen sind an den unterschiedlichen Standorten vorhanden? Ein qualifizierter Mietspiegel soll ein wissenschaftlich abgesichertes, differenziertes Bild der bestehenden Mieten im Landkreis Friesland vermitteln und Anfang 2025 veröffentlicht werden.

Ein Mietspiegel wird derzeit erstmalig für das Kreisgebiet erarbeitet. Dazu wurden Mitte Oktober rund 7.400 Briefe mit Fragebögen an Mieterinnen und Mieter in den Städten und Gemeinden im Kreisgebiet geschickt. Wer angeschrieben wurde, ergab sich aus einer Zufallsstichprobe aus den Adressdaten der Kommunen. Alle gesetzlichen Datenschutzregeln seien dabei strengstens eingehalten worden, betont der Landkreis.

Mit der Erstellung des Mietspiegels hat die Kreisverwaltung das Hamburger Institut Analyse & Konzepte immo.consult GmbH beauftragt, das die Daten erhebt und auswertet. „Die Teilnahme an der Befragung ist verpflichtend“, so der Landkreis. „Wer ein Anschreiben zur Teilnahme an der Befragung erhalten hat, möge den Fragebogen bitte ausgefüllt an das beauftragte Institut senden. Dies ist sowohl online als auch in Papierform portofrei im beiliegenden Rückumschlag möglich.“

Neben dem qualifizierten Mietspiegel wird aus den Daten auch das neue „Schlüssige Konzept“ erstellt, mit dessen Hilfe die angemessenen Unterkunftskosten für Leistungsempfänger nach den Sozialgesetzbüchern II und XII ermittelt und angepasst werden können. Nach der Reform des Mietspiegelrechts 2022 müssen Städte mit über 50.000 Einwohnerinnen und Einwohnern einen Mietspiegel erstellen. Die politischen Gremien des Landkreises haben beschlossen, dass der Landkreis diese Aufgabe als freiwillige Leistung für die kreiseigenen Städte und Gemeinden übernimmt. 

Hooksiel bleibt Blutspende-Standort

Hooksiel (24. 10. 2004) – Hooksiel bleibt Blutspende-Standort. Da geht aus einer Mitteilung des DRK-Blutspendedienst an Sieglinde Schandinat hervor, die zu dem Team von Ehrenamtlichen gehört, das das regelmäßige Angebot im Walter-Spitta-Haus seit Jahren begleitet. Aufgrund von rückläufigen Spenderzahlen hatte das Deutsche Rote Kreuz in Erwägung gezogen, Hooksiel von seiner Einsatzliste zu streichen.

„Die Betrachtungsweise für einen Blutspendetermin ist sehr umfangreich und komplex“, erläutert Wilfried de Buhr, Marketingleiter beim Blutspendedienst, in einem Schreiben. Dabei könne man nicht nur die reinen Spenderzahlen oder Kapazitäten als Maßstab nehmen. Man müsse auch die jeweilige Gebietsstruktur beachten. Im Bereich Wangerland wäre es nach Ansicht von de Buhr naiv zu glauben, dass künftig 45 Hooksieler immer nach Hohenkirchen oder Horumersiel fahren würden. 

Blutspende in Hooksiel
Der Hooksieler Joachim Janßen kann weiterhin sein Blut vor Ort spenden. Dass das Angebot erhalten bleibt, freut die ehrenaamtliche Helferin Sieglinde Schandinat. Rechts im Bild: Tina Janshen vom DRK-Blutspendedienst. Archiv-Foto: hol

„Die Erfahrung zeigt in den meisten Fällen leider: Kein Termin mehr vor Ort – Verlust der Spender“, so de Buhr. Zudem sei er davon überzeugt, dass Hooksiel mit jeweils über 60 Spendern bei den beiden jüngsten Terminen „wieder voll auf Kurs“ sei. 

Wilfried de Buhr dankt in dem Schreiben ausdrücklich den ehrenamtlichen Helfern in Hooksiel für die gute Zusammenarbeit. Die vorläufige Planung des DRK sieht für das kommende Jahr für Hooksiel wieder drei Blutspendetermne vor. Und zwar an den Montagen 7. April, 14. Juli und 13. Oktober.

Blutspendetermin gut angenommen

Blutspende in Hooksiel
Der Hooksieler Joachim Janßen spendet seit Jahren Blut. Er gehörte am Montag zu den 62 Spendern, die unter anderem von Sieglinde Schandinat (links) und Tina Janshen vom DRK-Blutspendedienst Rastede betreut wurden. Foto: hol

Hooksiel (22. 10. 2024) – Sieglinde Schandinat ist hoch zufrieden. 62 Frauen und Männer sind am Montag zum Blutspenden ins Walter-Spitta-Haus gekommen. „Das ist eine tolle Zahl“, sagt die Mitbegründerin des ehrenamtlichen Betreuungsteams. 

Die Mitarbeiter des DRK-Blutspendedienstes hatten alle Hände voll zu tun. Aber auch die ehrenamtlichen Betreuer aus dem Umfeld der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde waren von 16 bis 20 Uhr gut beschäftigt – sei es mit der Registrierung der Spendenwilligen oder auch mit der anschließenden Verpflegung der Spender mit einem ordentlichen Imbiss.

„Besonders erfreulich war, dass auch viele Erstspender gekommen sind“, sagt Sieglinde Schandinat. Angesichts der guten Zahlen an diesem Montag bestehen nach Einschätzung der Hooksielerin gute Chancen, dass der DRK-Blutspendedienst mit Sitz in Springe Hooksiel auch für 2025 als Standort für Blutspendetermine berücksichtigt. 

Die Spendetermine im Ort gibt es seit 2012. Seit 2016 werden drei Spendetermine im Jahr angeboten. Zuletzt waren die Spenderzahlen rückläufig – obwohl ein enormer Bedarf an Blutkonserven besteht und die Blutabnahme auch für die Spender selbst viele Vorteile hat. 

Hilfsaktion für Amilia angelaufen: Hooksieler Mädchen an Krebs erkrankt

Krebskrankes Kind in Hooksiel
Auf den ersten Blick deutet nichts auf den schweren Schicksalsschlag hin, der die Familie Schröder getroffen hat: Die kleine Amilia ist an Krebs erkrankt. Mutter Sandra und Bruder Mika (2) tun alles, damit es der 5-Jährigen so gut wie möglich geht. Foto: privat

Hooksiel (20. 10. 2024) – Amilia ist ein ausgesprochen hübsches Kind. Sie lächelt viel, ist quirlig, laut und lebendig. Ein Sonnenschein. Doch jetzt bedrohen dunkle Wolken die Fünfjährige. Das Mädchen kämpft ums Überleben.

Ende August. Amilias Mutter, Sandra Schröder, fühlt beim Anziehen eine Beule an der Rippe ihres Kindes. Der Wilhelmshavener Kinderarzt, der das Phänomen abklären soll, schickt Mutter und Tochter direkt zur Kinderchirurgie nach Oldenburg. 

Bei der Geschwulst handelt es sich um einen Tumor. Die entscheidende Frage: Ist er gutartig oder bösartig? Die Ärzte entnehmen eine Probe. „Dreieinhalb Wochen lang mussten wir auf das Ergebnis warten“, schildert Sandra Schröder. „Das war eine ganz schlimme Zeit.“

Noch schlimmer dann die Diagnose: Der Tumor ist bösartig. Amilia leidet am Ewing-Sarkom, einer äußerst selten auftretenden Form von Knochenkrebs. Und wie weitere Untersuchungen zeigen, ist der Tumor an der Rippe nur einer von dreien. „Bei der MRT haben die Ärzte weitere Geschwüre an der Leber und an der Wirbelsäule entdeckt“, schildert Sandra Schröder. 

Die Erkrankung ist lebensbedrohlich. Seit Dienstag vergangener Woche bekommt Amilia in Oldenburg eine Chemotherapie. Per Infusion erhält sie dabei Medikamente, die die Krebszellen zerstören sollen. Das Mädchen lässt das tapfer über sich ergehen. „Aber nachher ist sie sehr müde und geschafft“, schildert ihre Mutter. Geplant sind im Abstand von zwei Wochen insgesamt neun Behandlungen, danach sollen die Tumore operativ entfernt werden. Ein langer Weg.

Jeden zweiten Tag bringt Sandra Schröder Blutproben zur Kontrolle nach Oldenburg. Nach drei bis vier Behandlungen soll eine neue Magnetresonanztomographie zeigen, inwieweit die Chemotherapie die Tumore verkleinert. Während der gesamten Behandlungszeit ist für Amilia höchste Vorsicht geboten. „Die kleinste Infektion kann für sie tödlich sein“, so Sandra Schröder.

Natürlich: An den Besuch des Kindergartens ist nicht zu denken. Die 5-Jährige darf sich allenfalls mit einem anderen, nachweislich nicht kranken Kind zum Spielen treffen. Hinzu kommt ein ausgeklügelter Ernährungsplan. Jede Gefahr eines Kontaktes mit Bakterien soll minimiert werden.

Amilias Erkrankung hat das Leben der Hooksieler Familie komplett verändert. Sandra Schröder kann nicht mehr arbeiten gehen. Aktuell ist sie krank geschrieben. Ihr Arbeitgeber, eine Pflegeeinrichtung in Jever, hat ihr aber signalisiert, dass sie sich so lange freistellen lassen kann, wie es nötig ist. 

Während die Mutter rund um die Uhr für Amilia da ist, kümmert sich Vater Pascal nach Feierabend um das zweite Kind des Paares, den zweijährigen Mika.Tagsüber ist Mika bei seiner Tante in der Nachbarschaft untergebracht. „Die ganze Familie unterstützt uns – und auch viele Hooksielerinnen und Hooksieler“, sagt das Paar.

Eine Spendenaktion soll helfen, die mit der Erkrankung und der intensiven Behandlung einher gehenden finanziellen Belastungen abzufedern. Wer die Familie Schröder bei ihrem Kampf gegen den Krebs unterstützen möchte, kann sich an der Spendenaktion beteiligen. Das Portal dafür findet sich im Internet unter der Adresse https://www.gofundme.com/f/die-kleine-amilia-kampft-gegen-den-krebs

Hooksielerin hofft am Montag auf starkes Signal für Blutspende-Standort

Hooksiel (14. 10. 2024) – Blutspender retten Leben. Und, was weniger bekannt ist: Blutspender tun damit auch etwas für ihre eigene Gesundheit. Zum Beispiel können Hochdruck-Patienten durch regelmäßige Blutspenden ihren Blutdruck senken. Zudem wird das Blut auf Erreger von Infektionskrankheiten untersucht. 

Am kommenden Montag, 21. Oktober, bietet der Blutspendendienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) wieder die Gelegenheit, in Hooksiel Blut zu spenden. Das Team bietet seine Dienstleistung von 16 bis 20 Uhr im Walter-Spitta-Haus, Lange Straße 60, an. „Nach der Blutspende gibt es einen leckeren Imbiss“, verspricht Sieglinde Schandinat, die als Ehrenamtliche die Aktion begleitet.

Blutspenden in Hooksiel hat schon eine gewisse Tradition. Im Mai 2012 habe ein Ehrenamtsteam den ersten Blutspende-Termin in dem evangelischen Gemeindehaus organisiert, erinnert sich Sieglinde Schandinat. Danach wurde zunächst zweimal jährlich ein Termin angeboten, seit 2016 gibt es sogar drei Termine im Jahr – im Frühjahr, im Sommer und im Herbst.

Von 2012 bis 2024 spendeten durchschnittlich 57 Personen pro Termin in Hooksiel Blut. „Die Spenderzahlen gehen leider zurück“, bedauert Sieglinde Schandinat. Beim DRK überlege man deshalb derzeit, ob es für das kommende Jahr überhaupt noch sinnvoll ist, in Hooksiel Station zu machen. Schandinat: „Es wäre schön, wenn am Montag möglichst viele Spender kommen. Das wäre ein starkes Zeichen für das Angebot in Hooksiel.“

Als Spender kommt übrigens grundsätzlich jeder gesunde Mensch ab 18 Jahren in Frage. Frauen können vier Mal im Jahr, Männer sogar sechs Mal im Jahr Blut spenden. 

Ab 2025 möglicherweise mehr Flüchtlingskinder in Kindergärten

Hooksiel (2.9. 2024) – Noch können Eltern ihre Kinder für das Kindergartenjahr 2025/26 in der Kindertagesstätte in Hooksiel anmelden. Nach den Worten von Markus Gellert, bei der Gemeinde Wangerland für Ordnungsfragen und soziale Belange zuständig, gebe es in den fünf Kitas im Wangerland für das kommende Jahr noch 28 freie Plätze, davon 14 in Hooksiel.

Der Hooksieler Kindergarten „Küstenkinder“ hat zwei Regelgruppen mit 24 beziehungsweise 16 Plätzen. Hinzu kommt eine Integrationsgruppe mit ebenfalls 16 Plätzen. Zudem werden in der Krippe in zwei Gruppen 20 Kinder unter drei Jahren betreut.

Ob und inwieweit die offenen Plätze in den Kindertagesstätten tatsächlich ausreichen werden, ist ungewiss. Und das liegt nicht nur daran, dass im Laufe des Jahres weitere Familien mit Kita-Kindern ins Wangerland zuziehen könnten. Zum Beispiel ins Neubaugebiet in Hooksiel. 

Gellert geht fest davon aus, dass die Nutzung des „Hotel Wangerland“ als Landesaufnahmestelle für Geflüchtete im Mai kommenden Jahres wie geplant ausläuft. Danach müsste die Gemeinde Wangerland ihr nach dem so genannten Königsteiner Schlüssel zugeteilte Flüchtlinge, wie alle anderen Kommunen in Friesland auch, dezentral unterbringen und betreuen. 

Derzeit werden in der Aufnahmestelle über 300 Asylbewerberinnen und Asylbewerber samt ihrer Kinder nach ihrer Ankunft in Niedersachsen zentral betreut. Zwischenzeitliche Überlegungen der Betreiber der Einrichtung, die Nutzung des Hotels als Aufnahmestelle um ein oder zwei Jahre zu verlängern, sind offenbar vom Tisch.

Wie viele Flüchtlinge künftig von der Gemeinde betreut werden müssten, stehe derzeit noch nicht fest, so Gellert. Der Schlüssel werde halbjährlich auf Basis der aktuellen Flüchtlingszahlen neu festgelegt. Klar sei aber, dass deren Kinder im Kindergartenalter in den jeweiligen Einrichtungen betreut werden müssten. Darüber hinaus müsse sich die Gemeinde um Wohnungen und um die soziale Betreuung der Ankömmlinge kümmern. Gellert zeigt sich gegenüber „Hooksiel-life“ aber zuversichtlich, dass das mit Hilfe der schon jetzt im Wangerland ehrenamtlich aktiven Flüchtlingshelfer und Integrationslotsen zu schaffen sei. 

Eine weitere Unbekannte sei der Krieg in der Ukraine, so Gellert. Sollte sich dort ein Weg zum Frieden finden, dürften etliche von dort geflüchtete Familien nach Hause zurückkehren.

Verpflegung für Kinder in Kindergärten und Schulen wird teurer

Wangerland/Hooksiel (29. 8. 2024) – Eltern im Wangerland müssen sich darauf einstellen, dass die Betreuung und Verpflegung ihrer Kinder in Krippen, Kindergärten und Grundschulen ab dem kommenden Jahr teurer wird. Der Gemeinderat wird sich auf seiner Sitzung am 24. September mit der Anpassung der entsprechenden Entgelte befassen. 

Der Schul- und Sozialausschuss beriet in dieser Woche über den Verwaltungsvorschlag, der Erhöhungen von um die 20 Prozent vorsieht. Entschieden wurde noch nicht. Während ein Teil der Ausschussmitglieder den Erhöhungsbedarf grundsätzlich anerkannte, aber noch Beratungsbedarf sieht, signalisierten die SPD-Vertreter mit Blick auf die zu hohe Belastung für die betroffenen Familien Ablehnung. Lediglich der Anpassung der Verpflegungspauschalen könne man folgen.

Markus Gellert, im Rathaus für die sozialen Belange zuständig, wies darauf hin, dass die Verpflegungsentgelte sowie das Krippenentgelt und die Gebühren für die Nutzung von Sonderöffnungszeiten zum Teil seit 2018 nicht mehr angehoben worden sind. Die Kosten würden nicht mehr gedeckt. Schon im freiwilligen Haushaltskonsolidierungskonzept, das der Rat mit Blick auf die angespannte Kassenlage verabschiedet hat, wird Anpassungsbedarf ausgemacht.

Konkret schlägt die Verwaltung vor, das Entgelt für die Mittagsverpflegung in den Kindertagesstätten um 19,2 Prozent zu erhöhen. Das entspräche der Entwicklung der Verbraucherpreise seit 2018. Aktuell zahlen Eltern für die Verpflegung 60 Euro, künftig könnten es 71,52 Euro werden. In den Grundschulen werde sei 2014 ein pauschalierter Betrag von 12 bis 35 Euro genommen. Er sollte nach den Vorstellungen der Verwaltung um 25,2 Prozent erhöht werden und dürfte damit auf 15 bis gut 43 Euro steigen. Das Getränkegeld soll von 4 auf 6 Euro monatlich angehoben werden.

Umstritten ist vor allem die geplante Erhöhung des Krippenentgelts von 93,87 Euro (Einkommensstufe 1) auf 113,49 Euro. Als Gebühr für die „Sonderöffnungszeiten“ in den Kindertagesstätten, die zuletzt Mitte 2020 festgesetzt wurde, schlägt die Verwaltung, ebenfalls mit Verweis auf die Entwicklung des Verbraucherpreisindex, eine Erhöhung von 19,8 Prozent vor. Statt bislang 35 Euro je Stunde würden dann rechnerisch 41,93 Euro fällig.

Kinder vor sexueller Gewalt schützen

Hooksiel (18. 8. 2024) – „Wie kann ich mein Kind vor sexueller Gewalt schützen und es stärken?“ Das ist das Thema eines Elternabends, zu dem das Familien- und Kinderservicebüro (FamKi) des Landkreises Friesland für Donnerstag, 5. September, 19.30 Uhr ins Walter-Spitta-Haus in Hooksiel einlädt. Um Anmeldung wird per E-Mail b.voigt@friesland.degebeten.

Besucherinnen und Besucher erhalten an dem Abend Tipps, wie Sie mit Kindern über das Thema sexualisierte Gewalt sprechen können und wie sie Kinder im Umgang mit dem Thema stärken. Täter kommen häufig aus dem sozialen Umfeld des Kindes und folgen in der Regel bestimmten Vorgehensweisen, die bei dem Elternabend besprochen werden.

Schon für Dienstag, 20. August, 19.30 Uhr, lädt das FamKi zum Elternkino ins Gemeindehaus „Stephanushaus“, An der Kirche 1, in Hohenkirchen ein. Zu sehen sein wird der Film „Good Enough Parents“. In Form einer persönlichen Dokumentation setzt sich Regisseur Dominik Schuster als frisch gebackener Vater mit alten Mythen und Erziehungsweisheiten auseinander, die bis heute weitervermittelt werden. So wirken sich Ratschläge wie „Du sollst Dein Kind nicht verwöhnen!“ oder „Man muss ein Baby doch auch mal schreien lassen!“ bei vielen auf die Erziehung aus. Mit verschiedenen Gesprächspartnern hinterfragt Schuster unterschiedliche Erziehungsthemen. Im Anschluss an den Film gibt es die Gelegenheit zum Austausch. Auch hierfür wird um Anmeldung bei Britta Voigt wird gebeten.