LESER-MEINUNG

Schlechte Erfahrungen mit Busverkehr in Hooksiel

Zum öffentlichen Personen-Nahverkehr zwischen Wilhelmshaven und Hooksiel

Ich bin zwar nur ein Urlaubsgast (allerdings immer sehr lange in Hooksiel, weil ich mein Boot hier liegen habe) und lese gerne die unabhängigen Nachrichten auf Ihren Seiten. Zu Ihrem kürzlichen Artikel über „Ab Ende 2025 per Zug umsteigefrei von Hannover bis an die Küste“ vom 7. 7. 2023 hätte ich folgende Anmerkung:

Zunächst war ich anhand der Überschrift freudig überrascht, von Hannover nach Hooksiel mit dem Zug, das wäre doch was. Beim Lesen relativierte sich das: Es ging natürlich nur von Hannover nach Wilhelmshaven, denn ab Wilhelmshaven liegen ja keine Gleise mehr. Aber wie kommt man dann von Wilhelmshaven weiter nach Hooksiel?

Gibt es da einen Bus und wann fährt der? Hier hätte ich gerne in diesem Artikel weitere Informationen gehabt. Das auch vor dem Hintergrund unserer schlechten Erfahrungen anfangs in Hooksiel. So hatten wir damals mal einen Spaziergang zu den Skiterrassen gemacht, waren dann aber nicht mehr in der Lage, den Weg zu Fuß auch wieder zurück zu schaffen.

Es gibt auf der Strecke zwar Bushaltestellen, aber keinen Bus. Es gibt auch kein Taxiunternehmen in Hooksiel, das man anrufen könnte. Wir konnten das Problem dann nur per Anhalter lösen.

Dipl.-Ing. Gerhard Mueller
Hannover

Anmerkung der Redaktion: Auf der Linie 121 fährt ab 6.30 Uhr stündlich ein Bus vom ZOB in Wilhelmshaven nach Hooksiel.

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Jeder Euro kann nur einmal ausgegeben werden

Zur Einführung von Parkgebühren statt eines Strandeintritts am Hooksieler Badestrand

Wir finden die Entscheidung, Parkgebühren statt Strandeintritt zu verlangen, weiterhin richtig. Daher können wir die Aufregung über unsere weitergehende Forderung, Kurkarteninhaber von den Parkgebühren auszunehmen, nicht verstehen.

Wir möchten die Debatte inhaltlich führen. Jeder Euro kann nur einmal ausgegeben werden. Deshalb befürchten wir, dass die zusätzlichen Kosten für Kurkarteninhaber, am Ende zum Sparen bei unseren Gastronomen führen. 


Hedde Hobbie, Wüppels
Ratsherr und Pressesprecher der Fraktion der Wählergemeinscht Pro Wangerland

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Mit einfachen Mitteln etwas fürs Klima machen

Zur Diskussion um Tempolimit auf den Straßen

Der Klimaschutz durch Energie einsparen ist ja das Thema und wird überall diskutiert. Hier im Wangerland ist schon einiges geschehen wie etwa die Umstellung der Straßenlaternen auf LED. Aber wir können mit einfachen Mitteln noch mehr tun.

Mein Vorschlag: In allen Dörfern im Wangerland die Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h begrenzen. In vielen Ortschaften gibt es ja schon Tempo-30-Zonen. Aber das ist für viele Verkehrsteilnehmer nicht immer eindeutig. Also warum nicht überall? An allen Ortsschildern ein Schild „Zone 30“ anbringen und schon sind einige Probleme gelöst. Und an allen Straßeneinmündungen gilt Rechts vor Links.

Dadurch werden in den Ortschaften einige Schilder überflüssig, was wiederum Kosten spart.

Vielleicht denken unsere Ratsmitglieder darüber nach und setzen den Vorschlag um. Wäre doch toll, denn das ist ein einfacher Schritt in Richtung Klimaschutz und Verkehrssicherheit.

Werner Doyen, Hooksiel

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Umweltschonende Technologie auf der „Höegh Esperanza“ erproben

Zum Betrieb eines Regasifizierungsschiffes mit Biozid-Abwässern in die Jade

„Die FSRU „Höegh Esperanza“ ist das einzigen Schiff seiner Art, welches im Arbeitsprozess in unvorstellbaren Massen Biozide ausspült – und das hier vor der Tür, direkt in das Wattenmeer.

Die zuständige Behörde (NLWKN) hat im Dezember zugelassen, dass das Schiff diese Methode anwenden darf. Hierzu stelle ich fest, dass das vergiftete Wasser über dreizehn Rohre ins Meer abgelassen wird, jedoch nur sieben dieser Rohre über Zapfhähne verfügen, über die Proben zur Kontrolle der Biozidmenge genommen werden können. Zwar hat die Behörde gefordert, bis Ende Juni 2023 zu prüfen, ob die anderen sechs Rohre auch mit Zapfhähnen ausgestattet werden können, jedoch keine weiteren Konsequenzen benannt, falls dies nicht möglich ist. Damit können sechs der Rohre herauspumpen, was sie wollen, ohne dass eine Überprüfung des Giftgehalts möglich ist.

Ebenfalls stelle ich fest, dass die zulassende Behörde nach Prüfung der Uniper-Unterlagen und Einwendungen zu dem Schluss gekommen ist, dass „erhebliche Beeinträchtigungen nicht zu erwarten“ seien und ebenfalls nach Aktenlage aus 2018-2020 bestätigt, dass die dauerhafte Biozid-Einleitung die beste Wahl sei. Die „Höegh Esperanza“ ist jedoch die einzige FSRU, welche diese beste Methode anwendet. Neue Technologien seit 2020 wurden nicht einbezogen.

Zeitgleich versucht ein Kieler Unternehmen seit Monaten, Kontakt zum Betreiber der „Höegh Esperanza“ aufzunehmen, um eine deutlich umweltfreundlichere Alternative mit Ultraschall-Antifouling anzubieten. Anfang Januar 2023 erschien unerwartet eine Studie zum Thema Ultraschall, die hiesige Journalisten dazu veranlasste, Ultraschall als absolutes No-Go darzustellen, weil „Ultraschall Wale irritiert“.

Ebenfalls beinahe zeitgleich will sich unser Staatskonzern Uniper vor der australischen Westküste in einem für Wale lebenswichtigen Meeresgebiet an einem umwelt- und klimaschädlichen Projekt zur Gasförderung beteiligen (Quelle: Greenpeace, 15.12.2022). Ebenfalls gleichzeitig gibt der Anbieter der Ultraschall-Antifouling-Technologie bekannt, dass sich das hier verwendbare Verfahren nur minimal oder gar nicht auf die Umwelt auswirken kann, da die Technologie im Inneren des Schiffsrumpfes eingesetzt wird und die Schallwellen nur gedämpft bis gar nicht auf das Meer treffen.

In den nun endlich erfolgten ersten Gesprächen zwischen Uniper und dem Hersteller sieht Uniper diese Methode als „nicht ausreichend erprobt“ und argumentiert weiter, es wäre „ja nicht auszuschließen“, dass die Wale hier durch Ultraschall irritiert würden. In Australien die Wale, hier die Gifte. (…)

Die Erprobung, ob das bereits bestehende neue Verfahren auch in einer FSRU eingesetzt werden kann, macht meines Erachtens nur Sinn auf einem Schiff, welches bisher bewusst bereit ist, auf Kosten und zu Lasten der Umwelt massiv Biozide einzusetzen. Und das passiert nur hier vor Ort durch die „Höegh Esperanza“. Wo sonst sollte ein derartiges Verfahren für erprobt werden, wenn nicht auf der einzigen FSRU, die extrem umweltschädliche Biozide teilweise sogar unkontrollierbar ins Meer abgibt?“


Cornelia Wendland, Wilhelmshaven

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Auch die Industrie sollte das Wattenmeer maximal schützen

Zur Inbetriebnahme des LNG-Terminals am Voslapper Groden:

„Ich möchte verhindern, dass Chlor ins Wattenmeer eingeleitet wird und habe deshalb Wirtschaftsminister Robert Habeck einen Vorschlag gesendet, wie wir das verhindern können. Bislang habe aber noch keine Antwort erhalten. Vielleicht kommt die ja noch.

Ich bin leidenschaftlicher Segler im Wattenmeer mit dem Heimathafen Hooksiel. Wir schützen unser Wattenmeer, sammeln freiwillig Müll auf den Inseln ein und achten die Befahrensregeln des Weltnaturerbes Wattenmeer.

Wie ich gelesen habe, sollen nach der Einweihung des neuen LNG Terminals, das für die Vergasung des Flüssiggases zuständig ist, 35 Tonnen (Zeitangaben fehlten) Chlor in die Nordsee geleitet werden, damit die Wärmetauscher-Rohrleitungen frei von Bewuchs bleiben. Dies kann ich nicht akzeptieren. Da muss eine Korrektur vorgenommen werden, um das Einleiten von Chlor in die Nordsee gänzlich zu verhindern.

Die Kohlekraftwerke in Wilhelmshaven benutzen auch das Nordseewasser zur Kühlung der Kondensatoren gänzlich ohne Chlor. Es gibt Möglichkeiten den Bewuchs zu verhindern: Etwa die Beschichtung der Rohrleitung oder das Einsetzen von Reinigungskugeln(zum Beispiel von Taprogge). Diese beiden mechanischen Maßnahmen benötigen kein Chlor und sind kostengünstig nachzurüsten. Wir sollten die Synergien von gleichartigen Prozessen nutzen, um unsere Umwelt maximal zu schützen.

Die Industrie sollte genau wie jeder Wassersportler an der Nordsee unser Weltnaturerbe Wattenmeer maximal schützen. Die Nachrüstungskosten dienen dem Allgemeinwohl und sind zu genehmigen. Gerne bringe ich meine 30-jährige Erfahrung ein, um eine umweltschonende Vergasung des Flüssiggases zu erreichen.“


Thomas Siwczak, Hooksiel