Defekte Wasserleitung wieder intakt

Bagger im Watt
Per Schiff wurden die Bagger ins Watt zwischen Wangerooge und Wangerland transportiert. Die ökologisch wertvollen Salzwiesen sollten durch die Reparatur der Wasserleitung zur Insel so wenig wie möglich beeinträchtigt werden Foto: Sonia Voigt/OOWV

Wangerland/Wangerooge (19. 3. 2024) – Nur wenige Stunden legt die Ebbe den Meeresboden frei, aber der Bautrupp hat das knappe Zeitfenster effizient genutzt: Ein Ende Februar festgestellter Defekt in der Trinkwasserleitung zwischen der Insel Wangerooge und dem Festland ist seit Montagmittag repariert. Nun kann der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) das frische Trinkwasser wieder durch drei parallel verlaufende Leitungen zur Nordseeinsel fließen lassen. Damit ist die Versorgung der Osterurlauber auf der Insel gesichert. 

Zwei Arbeitsboote der Reederei Warrings hatte zwei Spezial-Bagger zur Schadstelle in den Salzwiesen gebracht. Sobald die aus dem Jahr 1962 stammende Versorgungsleitung per Bagger und Spaten freigelegt war, begannen Fachkräfte eines Bauunternehmens, das defekte Rohrstück herauszutrennen. Wenig später hatten sie die Versorgungsleitung mit zwei Muffen und einem Stück neuem Rohr auch wieder verbunden. 

Die neuen Rohre hatte die Inselspedition zuvor bereits auf dem Deich bereitgelegt. OOWV-Mitarbeiter trugen sie von dort zu Fuß zur Baustelle, um Tier- und Pflanzenwelt in den Salzwiesen möglichst wenig zu stören. Nach knapp drei Stunden hieß es „Wasser marsch“.

Die 7,5 Kilometer lange Festlandleitung und das Wasserwerk Wangerooge, dessen Trinkwasserbrunnen nur noch als Plan B für den Notfall bereitstehen, werden seit einigen Jahren vom Festland aus technisch betreut. Der OOWW liefert rund 190.000 Kubikmeter Wasser im Jahr aus seinen Wasserwerken Harlingerland und Sandelermöns nach Wangerooge.

Der aktuelle Defekt sei in der digitalen Überwachung der Leitungen durch einen Druckabfall direkt bemerkt worden, sagte Kai Selke, Anlagenkoordinator für Wangerooge. Die betroffene 125er-Leitung konnte vom Netz genommen werden – ohne spürbare Folgen für die Wasserversorgung auf der Insel. Denn eine weitere, auch von 1962 datierende und ebenfalls 125 Millimeter starke Rohrleitung sowie die neuere, größere 200er-Trinkwasserleitung übernahmen die Aufgabe des Wassertransports.

OOWV: Eingefrorene Leitungen nur mit warmem Wasser erwärmen

Wangerland/Hooksiel (19. 12. 2023) – Der Oldenburgisch-OstfriesischenWasserverband (OOWV) appelliert an seine Kunden, mit Blick aufs Winterwetter an die Wasserinstallation zu denken. Auch wenn die nächste Kältewelle aktuell noch nicht in Sicht ist, sollten frei liegende Wasserzähler und Wasserleitungen geschützt werden, insbesondere Installationen in Gärten, Ferien- und Gartenhäusern sowie in ungeheizten Kellern.

„Wasserschäden durch geplatzte Leitungen sind durch ein wenig Vorsorge vermeidbar“, sagt OOWV-Sachgebietsleiter Matthias Geib. „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, Leitungen zu entleeren und sprichwörtlich warm einzupacken.“ Das bedeutet: Leitungen, die nicht entleert werden können, müssen ausreichend mit Dämmmaterial umwickelt werden. Besonders gut geeignet seien dafür Mineral- oder Steinwolle.

Wichtig: Absperrhähne und Wasserzähler müssen trotz der Maßnahmen zum Frostschutz leicht zugänglich bleiben. Für den Fall, dass eine Leitung bereits eingefroren ist, rät Geib dringend davon ab, sie mit Infrarotstrahlern, Kerzen, Schweiß- oder Lötbrennern zu erwärmen. „Besser ist es, die Leitungen mit warmem Wasser oder warmen Tüchern aufzutauen. Wer offenes Feuer nutzt, riskiert nicht nur, dass die Leitung platzt, sondern auch einen Brandschaden.“

OOWV senkt die Gebühren für Entsorgung von Schmutzwasser

Wangerland/Brake (15. 12. 3023) – Um die Wasserversorgung weiter zuverlässig sicherzustellen, investiert der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband in die Infrastruktur. Nach 52,5 Millionen in 2022 und 77 Millionen Euro in diesem Jahr seien für 2024 Ausgaben in Höhe von 82 Millionen Euro erforderlich. Das geht aus dem Wirtschaftsplan des OOWV hervor, den die Verbandsversammlung in dieser Woche verabschiedet hat. Verbandsvorsteher Sven Ambrosy: „Seit 2018 haben sich die Ausgaben in diesem Bereich verdreifacht.“

Erhebliche Investitionen

Mehr denn je seien enorme Anstrengungen erforderlich, um weiterhin jederzeit ausreichend Wasser für alle bereitzustellen, sagte Ambrosy, zugleich Landtat im Landkreis Friesland. Zum einen müsse der 1948 gegründete OOWV in großem Stil in die Erneuerung Jahrzehnte alte Netze und Anlagen investieren. Zum anderen sei es eine neue Herausforderung, die Wasserversorgung klimasicher aufzustellen. Hierzu gehöre unter anderem der Bau einer fast 40 Kilometer langen Wassertransportleitung von Sandelermöns (Jever) nach Diekmannshausen (Wesermarsch).

OOWV-Baustelle
Ein wichtiges Projekt für die Trinkwasserversorgungs-Sicherheit und Umleitung von Wassermengen: der Bau der Leitung von Sandelermöns nach Diekmannshausen. Foto: Jörg Benkert/OOWV

Als „große Chance zur Energiewende“ bezeichnete Ambrosy die geplante Wasserstoff-Produktion in der Region, die der OOWV mittragen wolle. Hierbei gehe es um die Entwicklung von Versorgungskonzepten, die auch die Nutzung alternativer Wasserressourcen und komplexe Aufbereitungsverfahren umfassen würden, so der Verbandsvorsteher. Ambrosy: „Wir leisten einen wichtigen Beitrag, um die Wasserstoffproduktion neben einer gesicherten Wasserversorgung in der Region zu ermöglichen, müssen aber auch Alternativen zur Grundwasserförderung und -aufbereitung suchen.“

Beschlossen hat die Verbandsversammlung den Wirtschaftsplan Abwasserentsorgung. Nach rund 50 Millionen Euro in diesem Jahr sind dafür 2024 Investitionen in Höhe von 56,3 Millionen Euro vorgesehen. Zum Vergleich: 2014 waren es in dieser Sparte 18 Millionen Euro. 

Zu den bedeutenden Maßnahmen zählen die Modernisierung mehrerer Kläranlagen im Verbandsgebiet und der Bau einer Schmutzwasser-Druckleitung von Jaderberg (Wesermarsch) nach Varel (Landkreis Friesland). Kurz vor der Inbetriebnahme steht die Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage in Bremen, die der OOWV mit mehreren Partnern gebaut hat.

Künftige Gebühren fürs Wangerland

Der OOWV ist im Bereich der Gemeinde Wangerland für die Schmutzwasser-Entsorgung sowie für die Niederschlagswasser-Beseitigung zuständig. Die Gebühren für 2024 werden wie folgt angepasst: In  Wangerland sinken die Schmutzwasser-Entsorgungsgebühren um 0,93 Euro pro Kubikmeter auf 3,64 Euro, der Durchschnittshaushalt zahlt somit laut OOWV 10,70 Euro weniger im Monat. Die Niederschlagswasser-Gebühr könne ebenfalls für das Gemeindegebiet gesenkt werden. Sie liegt 2024 bei 0,54 Euro und damit um 0,08 Euro pro Quadratmeter angeschlossener befestigter Fläche niedriger als im Vorjahr, wodurch ein Durchschnittshaushalt 1,33 Euro weniger einplanen muss.

Für die Anpassung der Schmutz- und Niederschlagswasser-Gebühren seien viele Faktoren verantwortlich, sagt OOWV-Regionalleiter Christoph Kraft. Bei der Schmutzwassergebühr würden Personal- und Zinskosten sowie die Ausgaben für die Klärschlammentsorgung eine Rolle, spielen, aber auch die jeweils nötigen Investitionen und Unterhaltungsmaßnahmen. Auf die Niederschlagswasser-Gebühr wirke sich ebenfalls der Unterhaltungsaufwand für Regenrückhaltebecken und das Kanalnetz aus. Die Kalkulation werde aber auch ganz maßgeblich von der Schmutzwassermenge und Bevölkerungszahl beziehungsweise beim Niederschlagswasser von der Größe der angeschlossenen Flächen beeinflusst. 

OOWV: Wasser wird ab Januar teurer

Friesland/Wangerland (13. 12. 2023) – Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) erhöht am dem 1. Januar die Wasserpreise. Das hat die Verbandsversammlung am Dienstag beschlossen, Auf eine dreiköpfige Familie komme damit im Durchschnitt einen Mehrbelastung von 50,34 Euro pro Jahr zu. Im Landkreis Friesland stellt der Wasserverband die Wasserversorgung flächendeckend sicher. 

Die Erhöhung des Wasserpreises erfolgt von derzeit 1,18 Euro auf 1,41 Euro pro Kubikmeter (1000 Liter). Der monatliche Grundpreis steigt von 6,08 auf 7,63 Euro. Bei einem täglichen Verbrauch von 125 Litern Wasser und somit 46 Kubikmetern in zwölf Monaten resultieren daraus für einen Single-Haushalt jährliche Mehrkosten von 29,18 Euro, von 39,76 Euro in einem Haushalt mit zwei Personen oder 60,92 Euro für einen Vier-Personen-Haushalt.

OOWV-Geschäftsführer Karsten Specht bezeichnete die Erhöhung als „unausweichlich“. Auch denVerband träfen deutlich höhere Baukosten und signifikant gestiegene Zinskosten. Hinzu komme der Tarifabschluss für Versorgungsbetriebe. Als Körperschaft des öffentlichen Rechts agiere und investiere der OOWV im Interesse der Allgemeinheit. „Wir arbeiten kostendeckend und sind verpflichtet, Preise je nach Entwicklung anzupassen“, so der Geschäftsführer.

Schaden an Abwasser-Druckrohrleitung

Hooksiel (16. 10. 2023) – Ein reger Pendelverkehr von Saugfahrzeugen im Bereich von Friesenstraße und Nee Straat ist einigen Hooksielern am Wochenende aufgefallen. Offenbar wurde im Bereich des Busbahnhofes Flüssigkeit aus dem Abwasserkanal aufgenommen und weggefahren. Dafür seien mindestens zwei Fahrzeuge im Pendelverkehr unterwegs gewesen.

Den Grund für die Aktivitäten erläuterte heute der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) auf Anfrage von „Hooksiel-Life“: Ein Schaden an einer Abwasser-Druckrohrleitung. „Die Saugfahrzeuge wurden eingesetzt, um das Abwasser zur nächsten Beförderungsstelle zu bringen“, teilte der OOWV mit. „So sind wir unserer Entsorgungspflicht vor Ort nachgekommen.“

Der Schaden an der Druckrohrleitung sei inzwischen behoben, das System arbeite wieder problemlos und entsprechend seien auch die Saugwagen abgerückt.

OOWV spült Regenwasserkanal

Wangerland/Hooksiel (24. 8. 2023) – Am Montag, 28. August, beginnt die Nehlsen GmbH im Auftrag des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbands (OOWV) mit der Spülung des 50 Kilometern langen Regenwasserkanalnetzes in der Gemeinde Wangerland.

Die Hochdruck-Kanalreinigung findet routinemäßig statt, um jederzeit eine reibungslose Entwässerung zu gewährleisten. Die Arbeiten werden voraussichtlich rund vier Wochen dauern, teil der Verband mit, dem das Regenwasserkanalnetz gehört.

OOWV will die Kläranlage Hooksiel ab 2028 durch Pumpstation ersetzen

Hooksiel/Brake (21. 7. 2023) – Der großflächige Umbau der Abwasserentsorgung in der Gemeinde Wangerland soll ab 2028 beginnen. Die Kläranlage Hooksiel soll danach nicht mehr betrieben werden. Das hat der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) gegenüber „Hooksie–life“ bestätigt.

Der OOWV hat die Abwasserversorgung von der Gemeinde Wangerland übernommen und zuletzt auch die bis dahin kommunale Infrastruktur übernommen. Die Idee, das Klärwerk Hooksiel durch eine Pumpstation zu ersetzen, gehe auf ein Fachkonzept zurück, so OOWV-Sprecher Heiko Poppen. Darin sei auch eine vorläufige Kostenschätzung enthalten. Das Investitionsvolumen dürfte mehrere Millionen Euro umfassen. 

Klärwerk Hooksiel
Das Klärwerk Hooksiel ist nach Ansicht des OOWV nicht mehr zukunftsfähig. Foto: hol

Am Fachkonzept und einem Gewässermonitoring arbeite man bereits seit einem Jahr. Konkrete Investitionen in das Projekt habe es bislang aber noch nicht gegeben und werde es im laufenden Jahr auch nicht geben. Als nächste Schritte soll ein Ingenieurbüro hinzugezogen und das Genehmigungsverfahren vorbereitet werden. Als Starttermin für die Umsetzung visiere man 2028 an. 

Im Wangerland befürchten Bürger im Zusammenhang mit der Großinvestition eine erhebliche Erhöhung der Abwassergebühren. Es gibt auch Stimmen, die bezweifeln, ob die über 40 Jahre alte Teichkläranlage an der Straße von Hooksiel nach Crildumersiel tatsächlich erneuert werden muss. Von ihrer Kapazität her sei sie auch für steigende Urlauberzahlen groß genug bemessen. 

Kein Mitbestimmungsrecht der Gemeinde

An der Sinnhaftigkeit der Investition lässt der OOWV keine Zweifel aufkommen. „Die Abstimmung ist erfolgt und es steht fest, dass die Kläranlage Hooksiel nicht weiter betrieben wird“, betont Poppen. Das Klärwerk werde durch ein Speicherbecken ersetzt. Ein zugehöriges Pumpwerk werde das Abwasser über eine neu zu bauende Druckrohrleitung nach Schillig leiten. 

Der OOWV möchte den Bürgerinnen und Bürgern die kostengünstigste und gleichzeitig wirtschaftlichste Variante bieten, um den Abwasserpreis möglichst stabil halten zu können, so Poppen. Als Verband stehe man dabei in einem regelmäßigen Austausch mit seinen Mitgliedskommunen. Aber, so betont der Verbandssprecher: „Die Gemeinde Wangerland hat kein Mitbestimmungs- oder Vetorecht.“ 

OOWV: Sanierung oder Neubau würden teurer

Die Fachleute beim OOW halten die Kläranlage Hooksiel, die als Teichkläranlage als „Exot“ gilt, für nicht mehr zukunftstauglich. „Die Kläranlage entspricht nicht dem Stand der Technik und eine entsprechende Sanierung oder ein Neubau würden mit erheblichen Kosten einhergehen“, erläutert Poppen. Das habe die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung der Anlagen sowie die Prüfung der Investitionsvolumen der Anlagen ergeben. Sanierung oder Neubau würden zu einem höheren Abwasserpreis führen als die geplante Pump-Variante.

Auch in Schillig erheblicher Investitionsbedarf

Künftig gäbe es in der Gemeinde Wangerland nur noch in Hohenkirchen und in Schillig Kläranlagen. Auf der Anlage Schillig soll nach den Plänen des OOWV die zweite Reinigungsstraße ausgebaut werden. „Hierzu zählt das Belebungsbecken und ein Nachklärbecken“, erläutert Poppen. „Der Umbau würde aber auch ohne das Abwasser aus Hooksiel erfolgen, um der Belastung in der Hauptsaison gewachsen zu sein.“ Die Kläranlage Schillig solle zudem eine maschinelle Eindickung erhalten, um die Transportkosten von Klärschlamm zu reduzieren.

Wasser ist kostbar: Lieber trinken als es auf den Rasen kippen

Wangerland (18. 6. 2023) –  Besucher des Rathauses in Hohenkirchen können ihren Durst an einem Trinkwasserspender löschen. Bürgermeister Mario Szlezak, sein Allgemeiner Vertreter Peter Podein und Frieslands Landrat und OOWV-Vorsteher Sven Ambrosy nahmen das Gerät in Betrieb. Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) macht mit diesem Projekt auf seinen Auftrag in der Daseinsvorsorge aufmerksam. „Wir möchten damit die Bedeutung der Wasserversorgung für gleiche Lebensbedingungen in Stadt und Land hervorheben“, sagte Ambrosy. 

OOWV TRINKWASSERSPENDER
OOWV-Vorsteher Sven Ambrosy (Mitte) nahm den Trinkwasserspender mit Bürgermeister Mario Szlezak (rechts) und dessenVertreter Peter Podein in Betrieb. Foto: Heiko Poppen/OOWV

Wer mag, kann sich nun im Rathaus stilles oder prickelndes Wasser per Knopfdruck zapfen. Dazu kann man eigene Trinkflasche verwenden. „Wasser ist unser Lebensmittel Nummer eins. Der Trinkwasserspender bietet unseren Bürgerinnen und Bürgern im Rathaus einen echten Mehrwert“, freute sich Szlezak. Und: „So selbstverständlich, wie das Trinkwasser aus diesem Gerät fließt, ist es eben nicht.“ Gerade die trockenen und warmen Sommer sei Trinkwasser ein wertvolles Gut. Ambrosy: „Unser Wasser schmeckt gut und die Menschen sollten es lieber trinken, statt auf den Rasen zu kippen.“

Umgesetzt wird das Projekt von der Niedersachsen Wasser Kooperations- und Dienstleistungsgesellschaft mbH, einer hundertprozentigen Tochter des OOWV, der seinen Mitgliedern (Städten, Gemeinden, Samtgemeinden und Landkreisen) die Möglichkeit bietet, Trinkwasserspender in öffentlich zugänglichen Gebäuden aufzustellen. Die Geräte werden auch Bildungseinrichtungen angeboten.

Nach dem Abwasser wird auch das Trinkwasser teurer

Hooksiel/Rastede (13.12.2022 – Nach der kräftigen Erhöhung der Abwassergebühren hat der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) gestern auch eine Anpassung der Trinkwasser-Preise beschlossen. Zum 1. Januar 2023 steigt der Preis von 98 Cent auf 1,18 Euro pro Kubikmeter. Der Grundpreis, der künftig auch die bisherige Zählermiete umfasst, beträgt dann 6,08 Euro monatlich. Hierfür fallen derzeit 3,99 Euro monatlich an. Die Mitglieder der Verbandsversammlung hätten die Entscheidung ohne Gegenstimme gefällt, teilt der OOWV mit. 

Für einen Ein-Personen-Haushalt mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von rund 32 Kubikmetern bedeutet die Preisanpassung eine monatliche Mehrbelastung von 2,62 Euro, für einen Drei-Personen-Haushalt mit 96 Kubikmetern 3,69 Euro und für einen Fünf-Personen-Haushalt mit 160 Kubikmetern 4,76 Euro.

OOWV
OOWV-Verbandsvorsteher Sven Ambrosy (re.) und Geschäftsführer Karsten Specht (L.) gratulierten Harald Hinrichs, Bürgermeister der Samtgemeinde Esens, zur Wahl in den im Vorstand. Foto: OOWV

„Trotz der Erhöhung bieten wir unseren Kundinnen und Kunden nach wie vor einen sozialen Trinkwasserpreis“, betonte OOWV-Vorsteher Sven Ambrosy: „Wir zählen weiterhin zu den günstigen Versorgern in Niedersachsen.“ Geschäftsführer Karsten Specht nannte die Anpassung „erforderlich, um die Versorgung der Bevölkerung mit der wertvollen Ressource Trinkwasser auf Dauer und auch für nachfolgende Generationen sicherzustellen“. Auswirkungen des Klimawandels, der Pandemie und des Ukraine-Kriegs sowie Investitionen in die Qualität der Versorgungsnetze sind wesentliche Faktoren der Preisanpassung.

In diesem Jahr investiert der OOWV rund 52,5 Millionen Euro in die Trinkwasserinfrastruktur. „Für 2023 sehen wir Maßnahmen in Höhe von etwa 77 Millionen Euro vor“, sagte Specht. Ambrosy: „Eine gute Infrastruktur unabdingbar. Aktuelle Schwerpunkte sind der Neubau des Wasserwerks im ostfriesischen Siegelsum, der Bau der 38 Kilometer langen Transportleitung zwischen Diekmannshausen im Landkreis Wesermarsch und Sandelermöns im Landkreis Friesland sowie die flächendeckende Erneuerung von Trinkwasserleitungen.“

Zudem plant der Trinkwasserversorger den Bau von zwei zusätzlichen Wasserwerken. „Für die Ausweisung neuer Bau- und Gewerbegebiete und somit weiteres Wachstum sind ausreichende Wasserreserven eine Grundvoraussetzung“, so Specht. Die geplante Ansiedlung von Firmen in der Wasserstoff-Industrie werde den Wasserbedarf nochmals steigern. Hinzu kämen die klimatischen Veränderungen mit langanhaltenden Trockenphasen, in denen enorm hohe Trinkwasserabgaben immer wieder zu Spitzenlast-Situationen für die 15 Wasserwerke des Unternehmens führten. 

Von Seiten des OOWV sei der Trinkwasserpreis 30 Jahre konstant geblieben, unterstrich Ambrosy. Für 1000 Liter Trinkwasser zahlten die Kunden lange Zeit 90 Cent pro Kubikmeter. Einen Anstieg gab es 2021, der aber nicht auf den OOWV zurückzuführen war. Das Land Niedersachsen hatte die Wasserentnahmegebühr um 7,5 Cent pro Kubikmeter erhöht. Seitdem beträgt das Entgelt 98 Cent je Kubikmeter.

Der OOWV beliefert in seinem 7525 Quadratkilometer großen Verbandsgebiet rund eine Million Menschen in neun Landkreisen, 21 Städten und 57 Gemeinden mit Trinkwasser. In 15 Wasserwerken werden täglich im Schnitt rund 230 000 Kubikmeter Grundwasser aus 254 Förderbrunnen zu Trinkwasser aufbereitet.

Nach der Trinkwasserpreiserhöhung zum 1. Januar 2023 wird der monatliche Abschlag nicht automatisch angepasst. Am einfachsten kann dieser über das Kundenportal (www.einfach-heimat.de) geändert werden. Alternativ ist der Kundenservice telefonisch montags bis freitags in der Zeit von 7 bis 16 Uhr unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 180 1201 erreichbar.

Abwasser ablesen: OOWV stellt von Entgelt auf Gebühr um

Hooksiel/Wangerland (4.12.2022) – Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) bittet seine Abwasserkundinnen und -kunden, ihm bis zum Jahreswechsel 2022/2023 ihren Wasserzählerstand mitzuteilen. Am einfachsten gehe das über das Kunden- und Regionalportal des OOWV unter www.einfach-heimat.de. Hintergrund ist die Umstellung der Gebührenberechnung und damit auch des Ablese- und Abrechnungszeitraums. 

In der Gemeinde Wangerland ist der OOWV für die Abwasserentsorgung zuständig. Wie bereits angekündigt, werden die Kosten dafür ab 2023 deutlich steigen – nämlich auf 4,57 Euro/ Kubikmeter Schmutzwasser, ein Anstieg von 1,94 Euro. Hinzu kommen 62 Cent je Quadratmeter Regenwasser-Entsorgung.

Um die Kosten im Rahmen zu halten, habe der Verband seine Abrechnung umgestellt, erläutert OOWV-Regionalleiter Christoph Kraft. Das bisherige „Entgelt“ für die Abwasserentsorgung sei von der Mehrwertsteuer befreit. Ab 2023 sei diese Befreiung durch eine Regelung im Umsatzsteuergesetz nicht mehr möglich. Um zusätzliche Kosten in Höhe von 19 Prozent Mehrwertsteuer zu vermeiden, stellt der Verband laut Kraft die Abrechnung ab dem Jahreswechsel auf „Gebühren“ um, die umsatzsteuerbefreit bleiben.

Mit der Umstellung ändert sich auch der Ablese- und Abrechnungszeitraum. Künftig werde der Zählerstand grundsätzlich zum Jahresende benötigt. Im Zuge der Umstellung von Entgelten auf Gebühren müsse der OOWV bestehende Entsorgungsverträge zum 31. Dezember 2022 kündigen. „Statt eines zivilrechtlichen Vertrags besteht ab dem 1. Januar 2023 ein öffentlich-rechtliches Benutzungsverhältnis“, so Kraft. „Die Vertragsumstellung geschieht automatisch. Um das bisherige Vertragsverhältnis abzuschließen, versenden wir im kommenden Jahr Schlussrechnungen. Anschließend erhalten unsere Kundinnen und Kunden einen Bescheid, der ihre zukünftigen Abschlagszahlungen für das Jahr 2023 ausweist.“