Verschmelzung von Wangerländer Vereinen kommt in entscheidende Phase

FC Nordsee Hooksiel
FCN-Vorsitzender Christian Doyen (3. von links) überreichte Urkunden und Ehrennadeln an die langjährigen Mitglieder: (v. l.) Werner Funke, Michel Ponath, Ingo Conring, Dr. Hans-Ulrich Müller, Fenja Funke und Dieter Jelken. Foto: hol

Hooksiel – Die Mitglieder des FC Nordsee Hooksiel habe dem Vereinsvorstand offiziell grünes Licht für Verhandlungen mit den Nachbarvereinen Eintracht Wangerland und Rot-Weiß Tettens über die Bildung eines Großvereins erteilt. Die Vorgespräche laufen bereits seit anderthalb Jahren. Wie FCN-Vorsitzender Christian Doyen auf einer nur mäßig besuchten Mitgliederversammlung am Freitag sagte, komme man jetzt in die entscheidende Phase.

Die Verschmelzung zum „SC Wangerland“, so der Arbeitstitel für den Sport-Club, soll noch in diesem Jahr erfolgen. Auch wenn mit Hilfe des Landessportbundes bereits eine Reihe von juristischen und praktischen Fragen geklärt werden konnten, stünden noch etliche Themen auf der Agenda. Die Organisationsstruktur des neuen Vereins etwa oder die Höhe der künftigen Mitgliedsbeiträge. Auch über das neue Vereinslogo sei noch nicht entschieden.

Wie Doyen ankündigte, ist für den Mai eine große Informationsveranstaltung für die Mitglieder aller drei Vereine geplant. Entscheiden über die Verschmelzung müssten dann alle drei Vereine für sich selbst – und zwar auf außerordentlichen, notariell begleiteten Mitgliederversammlungen mit jeweils Dreiviertel-Mehrheit. 

Für die Verschmelzung sprechen nach Ansicht von Doyen etliche Synergieeffekte, aber auch sportliche Gründe. So könnten etwa die Fußballer der schon bestehenden Spielgemeinschaft (SG) Wangerland nur als „echter“ Verein in die Bezirksklasse aufsteigen.

Vorsitzender Doyen wurde wie alle Vorstandsmitglieder einstimmig im Amt bestätigt. Zweiter Vorsitzender bleibt Werner Funke, Geschäftsführerin Marina Doyen, Schriftführer Helge Buss. Bestätigt wurden von der Versammlung die Abteilungsvorsitzenden Andreas Cassens (Fußball), Werner Doyen (Freizeit-Abteilung) und Gerd Abeldt (Tennis).

Marina Doyen sprach von einem wirtschaftlich erfolgreichen Jahr. Grund dafür sei im wesentlichen ein gut gelaufenes Hafenfest. Bei dem vom ehrenamtlichen Engagement getragenen Traditionsfest, das der Verein stets am dritten Wochenende im August am Alten Hafen ausrichtet, sei ein Überschuss erzielt worden. Die Irritationen darüber, dass die Wangerland Touristik GmbH (WTG) im vergangenen Jahr zeitgleich eine Großveranstaltung am Hooksieler Strand unterstützt hatte, seien „in gutem Einvernehmen“, so Christian Doyen, ausgeräumt worden. 

Für langjährige Mitgliedschaft im FCN ehrte der Vorsitzende Michel Ponath und Dieter Jelken (jeweils 15 Jahre), Carmen und Dr. Hans-Ulrich Müller, Christiane, Fenja und Werner Funke (alle 25 Jahre) und Ingo Conring (35 Jahre).

Bilunterschrift:

Dorfgemeinschaft voller Tatendrang: Gemeinsame Aktionen für Hooksiel

Tyrkir gesunken
Ob das im September gesunkene Wikingerschiff „Tykir“ jemals wieder übers Hooksmer fahren wird, ist ungewiss. Aber Rundfahrten sollen dennoch wieder stattfinden. Archiv-Foto: hol

Hooksiel (27. 2. 2024) – Das Wikingerschiff „Tykir“ ist möglicherweise nicht mehr zu retten. Das Holzschiff war im September aus bislang ungeklärter Ursache im Alten Hafen von Hooksiel gesunken. Aber aus Sicht der Betreiber ist klar: „Das war Fremdeinwirkung!“ Wie Andreas de Roover vom Verein „Historische Seefahrt“ am Montagabend vor der Dorfgemeinschaft Hooksiel sagte, sei nach dem bisherigen Stand der Untersuchungen von einem „wirtschaftlichen Totalschaden“ auszugehen.

Der Verein hat in den vergangenen Jahren mit dem 25 Personen fassenden originalgetreuen Nachbau eines Wikingerschiffes Rundfahrten auf dem Hooksmeer angeboten. Mit oder ohne „Tykir“ – der Verein wolle weiterhin in Hooksiel aktiv bleiben, kündigte de Roover an. Möglicherweise schon ab diesem Sommer werde man notfalls mit einem anderen Schiff, einem ausgedienten Krabbenkutter oder einer Tjalk, vom Alten Hafen aus Rundfahren anbieten. Derzeit sei man im Gespräch mit der Wangerland Touristik GmbH und der Hafengesellschaft NPorts über weitere Anlegestellen im Hooksmeer, etwa in der Nähe der Schleuse und an der Marina.

Zur Jahreshauptversammlung der Dorfgemeinschaft begrüßte Marco Knodel über 40 Vertreter von Hooksieler Vereinen im Awo-Heim. Mit dabei eine Abordnung der „Schwarzmaler“, die an diesem Rosenmontag die Tradition des Fastnachtslaufens in Hooksiel wiederbelegt hatten und, so Julian Dreßel, sich dauerhaft als Verein oder in einem Verein organisieren möchten. „Wir wollen dafür sorgen, dass die Tradition an die nächsten Generationen von jungen Leuten weiter gegeben wird.“ 

Krabbentage Hooksiel
Die Dorfgemeinschaft wird auch in diesem Jahr wieder mehrere Großveranstaltungen im Ortskern von Hooksiel organisieren. Archiv-Foto: hol

Darüber hinaus sei man gern bereit, andere Vereine bei Aktivitäten zugunsten von Hooksiel zu unterstützen, sagte Dreßel. Bruno Bölts, Sprecher der Arbeitsgruppe Hooksiel, meldete umgehend Bedarf an. Die Arbeitsgruppe wolle im April auf dem Dietrichsberg im Freizeitgelände, immerhin 15.600 Millimeter hoch, ein 2,80 Meter hohes Gipfelkreuz errichten. „Dafür brauchen wir kräftige Leute, die Beton für das Fundament auf den Berg fahren.“

Die Dorfgemeinschaft als Verein der Vereine tritt selbst vornehmlich als Organisator von Großveranstaltungen wie „Heringstage“, „Krabbentage“ und „Weihnachtsmarkt“ in Erscheinung. Darüber hinaus, so Vorstandsmitglied Tobias Geisen, habe man im vergangenen Jahr eine Reihe weiterer Veranstaltungen im Ort logistisch unterstützt. Insgesamt sei das Jahr auch finanziell gut gelaufen, so dass die Dorfgemeinschaft mit ihren Überschüssen andere Aktivitäten sponsern konnte. So hätten unter anderem die Grundschule Hooksiel eine Tischtennisplatte, die Jugendfeuerwehr ein Zelt und die „Schwarzmaler“ ein Pizza-Essen bekommen. 

Knodel kündige an, dass der schon traditionelle Veranstaltungsreigen beginnend mit dem Ostermarkt und dem Maibaum-Aufstellen auch 2024 stattfinden werde. Darüber hinaus wolle man sich bemühen, die verschiedenen Laternenumzüge im Ort zu einem großen Umzug zu bündeln. Zusammen mit der Gemeinde Wangerland arbeite man daran, Überschneidungen von Veranstaltungen im Wangerland zu vermeiden.

Als „tolle Aktion“ würdigte Hans-Ott Vogt vom Verein für Handel, Handwerk und Gewerbe die Neuauflage des Handwerkerballs, der an Rosenmontag in der „Eventhalle“ von Frank Langenhorst stattfand. Der Ball soll, so kündigte Langenhorst an, 2025 erneut stattfinden. Auch zum Wohl von Hooksiel: Die Überschüsse fließen in Aktivitäten für den Ort. Dazu könnte auch die Beschaffung neuer Holzhütten für die Dorfgemeinschaft gehörten. Die aktuellen sind stark sanierungsbedürftig und können nicht mehr an andere Ortschaften ausgeliehen werden.

Hunderte Hooksieler eskortieren den Maibaum zum Alten Hafen

Maibaum Hooksiel
In luftiger Höhe befreit Patrick Obst den Maibaum vom Tragegurt. Foto: hol

Hooksiel (1. 5. 2023) – Der Maibaum steht. Das war die erste frohe Botschaft. Und die zweite: Er stand auch heute, am 1. Mai, noch am Alten Hafen von Hooksiel. Aktive der Vereine im Ort hatten die gut zehn Meter lange, bunt geschmückte Fichte die ganze Nacht über bewacht. Denn der Frühlingsbote darf nach alter Tradition in der Nacht auf den 1. Mai „geklaut“ werden, ohne dass man strafrechtliche Konsequenzen fürchten müsste.

Das Aufstellen des Maibaums war am Sonntagnachmittag eine rundum gelungene Veranstaltung. Mehrere Hundert Hooksieler, darunter zahlreiche Kinder, trafen sich am ZOB in der Ortsmitte, um – gesichert durch die Freiwillige Feuerwehr Hooksiel und begleitet vom Musikzug Sillenstede – den Baum auf dem Weg zum Alten Hafen zu begleiten. Auf dem Platz angekommen begann unter den Augen der Schaulustigen das durchaus spektakuläre Manöver, den Baum mit Hilfe eines Krans der Firma Langenhorst aufzurichten. 

Dafür wurde der mit einem Tragegurt am Kranausleger befestigte Maibaum in die Höhe gezogen und am Boden von Feuerwehrleuten und Helfern der Vereine in einer Bodenhülse verankert. Geschafft!? Nicht ganz. Der Baum steht, aber der Tragegurt hängt noch in luftiger Höhe am Mast fest. 

Die Feuerwehr wäre nicht die Feuerwehr, wenn sie nicht auch dieses Problem lösen könnte. Kurzum wurde eine lange Leiter aus dem benachbarten Feuerwehrhaus geholt und am Maibaum angestellt. Gesichert durch ein halbes Dutzend Kameraden, die die Leiter festhielten, kletterte der stellvertretende Ortsbrandmeister Patrick Obst in die Höhe, um unter den Augen von Bürgermeister Mario Szlezak den Tragegurt zu lösen. Die Feier kann beginnen …

Bei herrlichem Wetter genossen die Besucher der Veranstaltung im Anschluss bei Bier und Bratwurst den schönen Blick auf den Maibaum und den Hafen. Schade: Als der erstmals ausgerichtete „Hexenumzug“ mit rund 50 verkleideten Teilnehmern zur Walpurgisnacht vom Gruseleum kommend den Platz erreichte und um den Maibaum tanzte, waren die allermeisten Schaulustigen schon wieder auf dem Heimweg. Aber der Baum war noch da, gut bewacht. Der Tenor in der Dorfgemeinschaft: „Das hat viel Spaß gemacht. Im nächsten Jahre stellen wir den Maibaum wieder am 30. April auf.“ 

Maibaum am Hafen
Applaus von Hunderten Schaulustigen: Der Maibaum steht am Alten Hafen. Foto: Geisen

Mädchen dominieren den Hooksieler Männer-Turnverein

Ehrungen beim MTV  Hooksiel
Zahlreiche Mitglieder des MTV Hooksiel wurden für ihre langjährige Mitgliedschaft geehrt. Foto: hol

Hooksiel (24. 3. 2023) – Der MTV Hooksiel trägt einen falschen Namen. Aus dem 1893 gegründeten Männer-Turnverein ist längst ein Mädchen-Turnverein geworden. Der weit überwiegende Teil der an die 300 Mitglieder ist weiblich. Die stärkste Kohorte bilden 94 Frauen im Alter von über 60 Jahren.

Wie auf der Jahreshauptversammlung des Vereins in die Turnhalle in Hooksiel deutlich wurde, halten die Mitglieder ihrem Verein in großer Zahl die Treue. So wurden 13 Mitglieder für 10-, drei für 25- und sechs für 40-jährige Mitgliedschaft geehrt. Zwei Turnerinnen, Selma Wedermann und Doris Rothert, gehörten dem MTV sogar schon seit 55 Jahren an.

Bei den Neuwahlen wurde der Vorstand durchweg im Amt bestätigt. Anne Frerichs bleibt 1. Vorsitzende, Bettina Schrievers ihre Stellvertreterin. Martina Koch fungiert weiterhin als Kassenwartin, Erk Seiler als Schriftführer.

Als MTV-Mitglied kann man unter anderem am Kinder- und Mutter-Kind-Turnen sowie an verschiedenen Gesundheits-, Gymnastik- und Fitnesskursen teilnehmen. Ein weiteres Angebt des Vereins für jedermann in der Freiluftsaison: Die Abnahme des Deutschen Sportabzeichens.

Dorfgemeinschaft startet neu durch

Dorfgemeinscahft Hooksiel
Der Vorstand der Dorfgemeinschaft Hooksiel: (von links) Stephan Köhl, Marco Knodel, Tobias Geisen, Bernd Tscherney und Nils Schröder. Es fehlen Matthias Koch und Patrick Obst. Foto: hol

Hooksiel (7. 3. 2023) – Die Dorfgemeinschaft Hooksiel startet durch. Der neu formierte Vorstand des „Vereins der Vereine“ plant für das Jahr eins nach Corona fünf Veranstaltungen für den Sielort, darunter zwei Groß-Events mit zumindest regionaler Ausstrahlung.

Den Auftlakt bildet ein Ostermarkt. Dafür werden über die Feiertage am Alten Hafen einige Schausteller ihre Buden und Fahrgeschäfte aufstellen. Neu im Programm der Dorfgemeinschaft: das Maibaum-Aufstellen. 

Nach den Worten des Vorsitzenden Marco Knodel soll der Baum in diesem Jahr wieder nach alter Tradition am 30. April, einem Sonntag, aufgestellt und möglichst über die Nacht hinweg in den Mai hinein bewacht werden. Wie auf der jüngsten Mitgliederversammlung besprochen, wird künftig die Federführung dieser Veranstaltung in Händen der Dorfgemeinschaft liegen, die für die Durchführung allerdings auf tatkräftige Unterstützung von Mitgliedern der Vereine setzt. Bislang waren die Vereine im Ort reihum für den Maibaum verantwortlich. 

Die Mitgliederversammlung markiert eine Art Neuanfang für die Dorfgemeinschaft. In den Corona-Jahren war die Kommunikation mit den Vereinen weitgehend abgebrochen. Jetzt soll der Faden neu aufgenommen werden. Die Vereinsvertreter sprachen Knodel als Vorsitzendem und dessen Stellvertreter Stephan Köhl ihr Vertrauen aus. Zudem wurden vakante Vorstandsposten neu besetzt. Kassenwart ist Tobias Geisen, Schriftführer Bernd Tscherney. Zu Beisitzern im Vorstand wurden Nils Schröder, Matthias Koch und Patrick Obst gewählt.

Bereits angelaufen sind die Vorbereitungen für die beiden Großveranstaltungen: die „Heringstage“ und die „Krabbentage“. Zu beiden Festen wird der gesamte Ortskern samt Alter Hafen zur Festmeile. Die „Heringstage“ finden über Pfingsten statt. Sie laufen in diesem Jahr erstmals vier Tage – von Freitag, 26., bis Montag, 29. Mai. Tscherney: „Am Wochenende ist Bettenwechsel. Jetzt kann alle abreisenden Gäste und auch jeder neu ankommende Gast mit uns feiern.“

Für Stimmung ist dabei gesorgt, verspricht Knodel. „Uns ist es gelungen, die Showband ,Atomic Playboys‘ aus Hamburg für die Bühne am Alten Hafen zu verpflichten.“ 

Eine ähnliche Anziehungskraft wie die Heringstage haben die Krabbentage, die wieder am ersten August-Wochenende gefeiert werden. Auch hier feiern Einheimische und Gäste im gesamten Ort. Der maritime Schwerpunkt liegt am Alten Hafen. Abgerundet werden soll das Jahresprogramm erneut durch einen Weihnachtsmarkt. 

Im Gespräch mit „Hooksiel-life“ unterstrich der Vorstand noch einmal die Aufgaben der Dorfgemeinschaft Hooksiel. „Wir sind nicht die Sprecher für die Belange des Ortes“, sagte Knodel. Insbesondere habe man keinen politischen Auftrag. Man wolle durch gute Veranstaltungen die Attraktivität von Hooksiel als Wohn- und Urlaubsort erhöhen. „Und als Team bekommen wir das auch gut hin.“ 

Und wer dabei mitwirken möchte, kann sich unter der Email-Adresse hooksiel-veranstaltungen@gmx.de melden.