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Alle Beiträge zum Thema “Alter Hafen”

Nach Fehler von Ratsherrn: CDU befürchtet Imageschaden für Gemeinde

Hooksiel (20. 2. 2025) – Die CDU Wangerland macht sich Sorgen um das Image der Gemeinde bei potenziellen Investoren. Das könnte nach Ansicht der Christdemokraten durch das Fehlverhalten eines SPD-Ratsherrn im Rahmen der Suche nach einen Investor für das ehemalige Feuerwehrgelände am Alten Hafen in Hooksiel Schaden genommen haben.

„Wir alle sind Menschen und Menschen machen Fehler“, so Thies Fischer, Vorsitzender der CDU-Wangerland. „Es gibt aber Fehler, die einem Ratsherrn nicht passieren dürfen. Passieren sie doch, so steht man in der jeweiligen Ausschusssitzung auf, steht zu seinem Fehlverhalten und entschuldigt sich zumindest öffentlich dafür.“

Gelegenheit dafür hätte der Hooksieler Ratsherr Holger Ulfers auf der Sitzung des Ratsausschusses für Gemeindeentwicklung im Gästehaus gehabt. In der Sitzung hatte die Planungsgesellschaft „Moss & Kumbrink“ ihren Plan für den Bau eines Vier-Sterne-Hotels vorgestellt. Eigentlich hätte als zweiter Bewerber die Bremer „Specht-Gruppe“ ihr Konzept für eine Health-Care-Appartementanlage präsentieren sollen. 

Telefonnummern vertauscht

Die „Specht-Gruppe“ hatte ihr Angebot aber kurz vor der Sitzung nach einen voran gegangenen Telefonat mit dem SPD-Kommunalpolitiker zurückgezogen. Wie Ulfers einräumt, hatte er die Telefonnummern der beiden Bewerber vertauscht und – im Glauben, er spreche mit dem Büro „Moss & Kumbrink“ – gegenüber Sprecht-Geschäftsführer Heinz Beekmann Unterstützung für das Hotelprojekt signalisiert. Ob nur seine persönliche, die seiner Fraktion oder gar die des gesamten Rates, darüber gehen die Darstellung auseinander. In einem Zeitungsinterview hatte Ulfers seinen Fehler eingeräumt, aber beteuert, nur für sich selbst gesprochen zu haben.

„Bei uns bleiben nach diesem ganzen Schauspiel viele Fragen offen“, so CDU-Vorsitzender Fischer. „Wieso nimmt ein einzelner Ratsherr ohne ausdrücklichen Auftrag des Gemeinderats mit potenziellen Investoren Kontakt auf? Warum suggeriert dieser Ratsherr im Namen einer Mehrheit des Gemeinderats zu sprechen? Welche Auswirkungen hat das für den Investitionsstandort Wangerland?“

Die Auswirkungen auf die Gemeinde seien noch nicht abschätzbar. „Es droht aber ein großer Imageschaden für die Gemeinde und es sind langfristig negative wirtschaftliche Auswirkungen möglich“, so Andy Strümpel, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Wangerland. „Solche Fehler und diese Handlungsweise hat einen Abschreckungscharakter für Investoren und lässt unsere Gemeinde in keinem guten Licht stehen.“

Dankbar für Offenheit des HHG

Die öffentliche Positionierung des Vereins für Handel, Handwerk und Gewerbe (HHG) Hooksiel für einen Hotelbau halten die CDU-Vertreter hingegen für in Ordnung. Fischer: „Diese Rückmeldungen aus den örtlichen Vereinen haben für uns bei der Entscheidungsfindung eine große Bedeutung und werden auch regelmäßig in persönlichen Gesprächen mit den örtlichen Vereinen von uns eingefordert. Daher sind wir erstmal dem Verein für seine Offenheit dankbar. Die Veröffentlichung dieser Stellungnahme hat sicherlich bei den Investoren der Specht-Gruppe für Unmut gesorgt, wird aber nur der Tropfen gewesen sein, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat.“ 

Der Ausschuss hatte sich für das noch verbliebene Projekt der Planungsgesellschaft „Moss & Kumbrink“ ausgesprochen. Das solle positiv begleitet werden. „Verbliebene Fragen nach Investoren, Betreiber und Bauzeit hoffen wir nun, in den kommenden Sitzungen klären zu können“, so die CDU-Vertreter. Fischer: „Es geht darum, für das Dorf Hooksiel die beste Lösung für das Grundstück am Alten Hafen zu finden.“ 

Nach Fauxpas im Vorfeld: Ausschuss steht hinter Plänen für Vier-Sterne-Hotel

Entwurf eines Hotels für Hooksiel
So könnte aus Sicht der Planer des Büros „Moos & Krumbrink“ ein Vier-Stenre-Hotel aussehen, das am Alten Hafen im Ortskern von Hooksiel gebaut werden soll. Foto: hol

Hooksiel (12. 2. 2025) – Die Gemeinde Wangerland soll den Bau eines Vier-Sterne-Hotels auf dem ehemaligen Feuerwehrareal am Alten Hafen unterstützten und die Planung dafür vorantreiben. Das empfahl der Ausschuss für Gemeindeentwicklung am Dienstag Abend in seiner Sitzung im Gästehaus Hooksiel dem Rat. Zuvor hatten Vertreter der Planungsgesellschaft „Moss & Krumbrink“ den Politikern und rund Hundert Interessierten ihre bereits leicht überarbeiteten Pläne vorgestellt. 

Telefonnummern vertauscht

Die Specht-Gruppe als zweite Bewerberin für den Kauf des Hafen-Grundstückes hatte auf die Präsentation ihres Health-Care-Appartement-Komplexes verzichtet. Ein Grund dafür war offenbar ein Fauxpas, der dem Hooksieler Ratsherrn Holger Ulfers, Sprecher der SPD-Fraktion, im Vorfeld unterlaufen ist. Ulfers hatte nach eigenem Bekunden beide potenziellen Investoren im Vorfeld der Sitzung anrufen wollen. Dabei habe er die Telefonnummern verwechselt. Im Glauben, er spreche mit den Hotel-Planern, hat er dann wohl gegenüber dem verantwortlichen Specht-Manager durchblicken lassen, dass er und Teile des Rates das Hotel-Projekt favorisieren ….

Michael Moos und Architekt Kröhnhoff
Michael Moos (links) und Norbert H. Kröhnhoff haben anhand eines Modells simuliert, wie sich das Hotel ins vorhandene Gebäudeensemble einfügen würde. Die Höhe des Neubaus haben sie an die benachbarten Packhäuser angepasst. Foto: hol

„Schade, dass wir dadurch nur noch einen Bewerber haben“, bedauerte Bürgermeister Mario Szlezak. Der Vorfall sei kein gutes Signal an Investoren, die etwas im Wangerland bewegen wollen. Inzwischen habe man sich bei der Specht-Gruppe entschuldigt und dabei auch signalisiert, dass ein Appartement-Komplex für Menschen mit Beeinträchtigungen in Hooksiel oder in anderen Orten im Wangerland sehr wohl gewünscht sei.

Der Ausschuss stimmte mit vier Stimmen für die Hotelplanung. Drei Ratsmitglieder, darunter die Sprecherin de Gruppe Gemeinsam fürs Wangerland (GfW), Alice Brandenburg-Binek (CDU), enthielten sich. Ein Grund dafür: Es gibt derzeit noch keinen Investor für das geplante Hotel.

Pläne erst im Vorentwurf-Stadium

Für das Planungsbüro versicherten Michael Moos und Architekt Norbert H. Kröhnhoff, mit vier potenziellen Investoren für das zehn bis zwölf Millionen Euro teure Projekt in Kontakt zu stehen. Konkrete Gespräche werde man nach dem Zuschlag von der Gemeinde führen. Die Projektplanung, so Moos, sei ja ohnehin erst im Stadium eines Vorentwurfs. 

Es gebe noch ein Reihe von offenen Fragen etwa zum Denkmalschutz, zur Sicherung der 2. Deichlinie, zur Gründung und zu den Baustoffen, die noch in Gesprächen mit den zuständigen Behörden geklärt werden müssten – und offenbar auch geklärt werden können, wie Andre Tönjes von der Denkmalschutzbehörde beim Landkreis Friesland und Wangerlands Bauamtsleiter Torsten Meuer versicherten.

Der Rat der Gemeinde soll im März grundsätzlich über den Verkauf des Grundstückes an „Moos & Krumbrink“ entscheiden. Danach soll ein vorhabenbezogener Bebauungsplan für das 1000 Quadratmeter große Hafen-Grundstück erarbeitet werden. Daran wären Träger öffentlicher Belange ebenso beteiligt wie die Öffentlichkeit. Ergänzt werden soll der B-Plan um einen städtebaulichen Vertrag, in dem Detailfragen geregelt werden können – wie etwa das Nebeneinander von Hotel und Volksfesten, die in Hooksiel traditionell auf dem Hafenplatz gefeiert werden.

Wohnungen für Hotel-Mitarbeiter

Moos und Kröhnhoff signalisierten, dass man durchaus bereit sei, auf Wünsche einzugehen. Nicht verhandelbar sei allerdings die Größe des Hotels mit mindestens 60 Zimmern. „Darunter gilt ein Hotel nicht als wirtschaftlich.“ Ein weiterer Knackpunkt: Unterkünfte für die Beschäftigten. Hier haben die Planer ein Grundstück auf der gegenüber liegenden Seite der Lange Straße im Blick. Die ehemalige Gaststätte „Lütt un Lütt“ soll abgerissen werden und dafür ein Komplex mit bezahlbaren Wohnungen für Hotel-Mitarbeiter entstehen.

Seit der ersten Präsentation im Herbst haben die Planer ihren Entwurf nachgebessert. Wie Kröhnhoff ausführte, wird das fünfgeschossige Gebäude etwa zwei Meter niedriger. Mit einer Firsthöhe von 14,40 Meter und einer Knickhöhe von 12 Metern liege man jetzt inetwa bei der Höhe der benachbarten Packhäuser. Erreicht wurde die „Absenkung“ durch eine geplante Teilöffnung der Hafenmauer. Dadurch liegt das Gebäude nur noch 0,5 Meter über dem Straßenniveau. Ein Vorteil: Das im Erdgeschoss geplante Café samt Außenterrasse wäre auch vom Alten Hafen aus über ein paar Stufen zu betreten. Inwieweit die Mauer für den Denkmalschutz und für die Deichsicherheit ersetzbar ist, muss noch abschließend geklärt werden. 

Für Region typische Baustoffe

Unverzichtbar seien die im Tiefgeschoss vorgesehenen 22 Parkplätze für Hotelgäste. Entbehrlich hingegen ist auf jeden Fall ein von den Planern als Anbau vorgesehener Kiosk. Wünschenswert seien öffentliche Toiletten sowie Duschen für Segler, unterstrichen die Gemeindevertreter. 

Die Planer setzten in ihrem Entwurf für das optisch dreigeteilte Gebäude auf für Norddeutschland typische Baustoffe. Backstein für die Fassaden, Kupfer fürs Dach. Hinzu kommen maritime Elemente sowie kleine Balkone, die an Ladekran-Luken von Packhäuser erinnern sollen. Ob ein gewünschter Fahnenmast auf dem Hafenplatz den dort stattfindenden Festen im Weg steht, müsse sich zeigen. Die dortigen Parkplätze müssten aber auf jeden Fall weichen.

Wie Andre Tönjes beteuerte, werde der Denkmalschutz nicht in jedem Fall auf die Hafenmauer bestehen. Wichtiger sei der Gesamteindruck des Ensembles auf diesem für Hooksiel sehr wichtigem Platz. Dafür gebe es noch einigen Gesprächsbedarf. 

Weichen für Hooksiel schon gestellt? 4-Sterne-Hotel oder Health-Care-Gebäude

Hooksiel (4. 2. 2025) – Der geplante Verkauf des ehemaligen Feuerwehr-Grundstückes am Alten Hafen in Hooksiel kommt n die entscheidende Phase. Wie die Gemeinde Wangerland heute mitteilt, sollen in der nächsten Woche die vorliegenden „Konzepte zum Verkauf des Grundstückes der ehemaligen Feuerwehr in Hooksiel“ in einem öffentlich tagenden Ausschuss vorgestellt und beraten werden.

Dabei ist offenbar bereits eine Vorentscheidung gefallen. Wie Bürgermeister Mario Szlezak auf Anfrage von „Hooksiel-life“ sagte, werden vor dem Ausschuss lediglich die Pläne für den Bau eines Vier-Sterne-Hotels sowie für ein so genanntes „Health-Care-Gebäude“ präsentiert werden. „Der Ausschuss soll für eines der beiden Projekte eine Empfehlung abgeben, so dass wir danach entscheiden können.“

Modell von Hotel
Architekt Norbert H. Kröhnhoff präsentiere im September im Gästehaus von Hooksiel die Pläne für den Bau eines Vier-Sterne-Hotels am Alten Hafen von Hooksiel. Archiv-Foto: hol

Der Ausschuss des Gemeinderates für Gemeideentwicklung und Sanierung tagt am Dienstag, 11. Februar, ab 19 Uhr im Gästehaus in Hooksiel. ie Sitzung wird auch live auf dem Voutube-Kanal der Gemeinde übertragen. Der Bürgermeister hatte auf dem Neujahrsempfang der Gemeinde Wangerland angekündigt, dass über den Verkauf des Grundstückes möglichst im ersten Quartal dieses Jahres entschieden werden soll.

Im vergangenen Jahr hatten im Rahmen eines Interessenbekundungsverfahrens fünf Bewerber ihre Pläne vorgestellt. Zwischenzeitlich soll es mit den möglichen Investoren mehrere Gespräche gegeben haben. Die finanziell stark unter Druck stehende Gemeinde verspricht sich von Verkauf des Filetstücks im Herzen von Hooksiel Einnahmen in Höhe von 420.000 Euro. 

Michael Moos und der Architekt Norbert H. Kröhnhoff hatten im September Pläne für ein Vier-Sterne-Hotel mit bis zu 60 Einzel- und Doppelzimmern sowie einigen Suiten vorgestellt. Geplante Investitionssumme: Rund zehn Millionen Euro. Die Bremer Specht-Gruppe plant hingegen ein „Health-Care-Gebäude“ mit 15 Appartement-Wohnungen vor, in denen vornehmlich Familien mit sehr betagten oder anderweitig beeinträchtigten Angehörigen Urlaub machen sollen. Das Unternehmen setzt Baukosten von rund 5,5 Millionen Euro an. 

Hooksieler Investor will Bürger in Gestaltung des Alten Hafens einbinden

Projekt Alter Hafen
Mehr Leben am Alten Hafen. So wollte ein Teilnehme eines Architektenwettbewerbs im Jahr 2016 das Areal umgestalten. Die Nejalu GmbH möchte einen neuerlichen Ideenwettbewerb ausloben.

Hooksiel (13. 7. 2024) – Am Montag läuft die Frist für das Interessenbekundungsverfahren für das ehemalige Feuerwehr-Grundstück am Alten Hafen ab. Mit der Nojalu GmbH hat auch ein Hooksieler Unternehmen ein Angebot bei der Gemeinde Wangerland abgegeben. Dahinter steht Tobias Geisen, der sich unter anderem auch als Sprecher des Arbeitskreises „Hooksmeer 2.0“ engagiert.

Für Geisen ist der Alte Hafen das vielleicht wichtigste Areal am Hooksmeer. Das Feuerwehr-Grundstück spielt dabei eine zentrale Rolle. „Durch die Möglichkeit der Gesamtumgestaltung bietet sich die Chance, ein weit über das Wangerland hinaus ausstrahlendes Ensemble zu schaffen.“

Preisangebot unter Erwartung

Die Hooksieler Feuerwehr ist bekanntlich im Mai in einen Neubau am Hohe Weg umgezogen. Das bisherige Feuerwehrhaus, bestehend aus einem Wohnhaus, einer Halle und einem rund 1000 Quadratmeter großen Grundstück zwischen Lange Straße und Alter Hafen gehört der Gemeinde, die es gern an einen Investor verkaufen möchte. Preisvorstellung: 420.000 Euro. Bürgermeister Mario Szlezak hatte allerdings bereits betont, dass das Grundstück nicht zwingend an den Meistbietenden verkauft werden wird.

Die Preisvorstellung hält Geisen ohnehin für überhöht. Er verweist auf den Bodenrichtwert, der bei 130 Euro je Quadratmeter liegt. Von der sich daraus ergebenden Summe müssten noch die Abbruchkosten für die vorhandenen Gebäude abgezogen werden. Im Ergebnis bietet die Nojalu GmbH 70.000 Euro.

Alter Hafen Hooksiel
Die Südseite des Hafens könnte durch eine Steganlage aufgewertet werden. Foto: hol

Der Arbeitskreis „Hooksmeer 2.0“ will bekanntlich die touristische Anziehungskraft des Hooksmeeres mit Hilfe von Mitteln aus dem Kohlestrukturfonds aufwerten. Zu dem Projekt gehört unter anderem der Bau eines Terminalhauses am Außenhafen und der Betrieb einer Solarfähre auf dem Binnengewässer. Ein wichtiger Baustein soll zudem die Aufwertung des Alten Hafens werden.

Öffentliche Nutzung im Erdgeschoss

Für den Außenbereich sieht das jetzt bei der Gemeinde eingereichte Konzept unter anderem einen kinderwagen- und rollstuhlgerechten Bodenbelag, den Ausbau des Übergangs von der Nord- zur Südseite, eine Steganlage auf der Südseite des Hafen sowie die Sanierung der Kaimauer und den Bau einer neuer Toilettenanlage vor. Auf dem Feuerwehr-Areal soll ein Gebäude entstehen, das im Erdgeschoss eine öffentliche Nutzung hat.

Geisen könnte sich ein Restaurant vorstellen, ein Café oder ein Fischlokal. Denkbar seien auch Ausstellungs- oder Informationsräume. Vielleicht ein „Wasserstoff-Museum“, sagt Geisen mit Blick auf die Energieprojekte im benachbarten Wilhelmshaven. Wünschenswert wäre im Erdgeschoss auf jeden Fall ein Durchgang mit Außenrestaurant in Richtung Alter Hafen. Im Obergeschoss wäre zum Beispiel Platz für Hotelbetten, die vom Nachbarhotel mit bewirtschaftet werden könnten.

Feuerwehrareal hinter der Hafenmauer
Der Alte Hafen heute: Die Rückseite des Feuerwehr-Areals ist wenig attraktiv. Foto: hol

Geisen sieht die Nojalu GmbH als Projektentwicklerin mit dem Ziel, Mehrwert für Hooksiel zu schaffen. Ziele seien die Ansiedlung von Unternehmen, die Schaffung von Arbeitsplätzen, die Steigerung der touristischen Attraktivität durch ein wetterunabhängiges Angebot und letztlich auch erhöhte Gewerbesteuereinnahmen für die Gemeinde. Die konkrete Ausgestaltung des Areals soll im Rahmen eines Architektenwettbewerbs unter Einbeziehung aller relevanter Gruppen in Hooksiel und dem Wangerland entwickelt werden. 

Finanzierung mit Kohle-Fördermitteln

Bei der Finanzierung der Infrastruktur-Investitionen setzt Geisen auf den Kohlestrukturfonds. Der Fonds unterstützt Projekte mit bis zu 90 Prozent der Kosten, die die durch den Ausstieg aus der Kohleverstromung entstehende Wertschöpfungsverluste in der Region ausgleichen können.

Dem Vernehmen nach werden im Rahmen der Interessenbekundung mehrere Vorschläge bei der Gemeinde eingehen. Die Angebote sollen zunächst in den politischen Gremien beraten und dann öffentlich vorgestellt werden. Viele positive Reaktionen im Ort hatte es zuletzt auf eine Projektidee des Bauunternehmers Bodo Rothert gegeben. Ob Rothert selbst sich an der Interessenbekundung beteiligt, bleibt abzuwarten.

Transparenter Neubau am Alten Hafen könnte Tor zum Ort werden

Bauplan für Alten Hafen
So oder ähnlich könnte nach den Plänen des Bauunternehmers Bodo Rothert das Grundstück des ehemaligen Feuerwehrgerätehauses am Alten Hafen gestaltet werden. Repro: hol

Hooksiel (13. 6. 2024) – „Ja, so könnte das Areal am Alten Hafen einmal aussehen …“. Das war der einvernehmliche Tenor in der Diskussion der Runde von Hooksielern, die sich am Mittwochabend im Awo-Heim traf. 

Der Plan: Das ehemalige Feuerwehrgerätehaus mit angegliedertem Wohnhaus wird komplett abgerissen. Als Ersatz entstehen auf der auch heute bebauten Fläche zwei neue Klinkergebäude, die sich an der Höhe der benachbarten Packhäuser orientieren. In Richtung „Schwarzer Bär“ wird das Ensemble verlängert durch einen transparenten, weitgehend gläsernen Anbau. 

Restaurant mit Treppe zum Hafen

Untergebracht werden könnten dort nach den Vorstellungen des Wilhelmshavener Bauunternehmers Bodo Rothert ein Restaurantbetrieb, einige Hotel-Zimmer, vielleicht auch eine öffentliche Toilettenanlage. „Das Restaurant würde im ersten Obergeschoss liegen, mit freiem Blick auf den Alten Hafen“, so Rothert, nach dessen Plänen der gesamte Komplex eine Art Eingangstor zum historischen Hafen und damit zum Ort werden würde. Das Restaurant müsse ein „Highlight“ werden. Vom Obergeschoss würde eine breite Treppe über die Hochwasser-Schutzmauer hinweg direkt in den Hafen führen. „Dafür müssten die dortigen Parkplätze weichen“, so Rothert. Wichtig wäre es, dass öffentliches Leben am und im Hafen stattfindet.

Rothert stellte seine Vision für den Alten Hafen auf Einladung von Dietrich Gabbey vor einem Kreis von Interessierten aus dem Umfeld des örtlichen Seebadevereins und der Arbeitsgruppe Hooksiel vor. Aktueller Hintergrund: Das laufende Interessenbekundungs-Verfahren, mit dem die Gemeinde Wangerland einen Investor und Käufer für das an die 1000 Quadratmeter große Areal zwischen Lange Straße und Alter Hafen sucht.

Gabbey, Alt-Bürgermeister und einer der Sprecher der Bürgerinitiative Hooksiel, hatte den Kontakt zu Rothert in der Hoffnung gesucht, dass dessen Pläne vielleicht doch noch umgesetzt werden können. Denn, so sagte der Geschäftsführer der Firma Geithner-Bau: „Eigentlich habe ich die Pläne schon abgehakt.“ Gabbey will jetzt möglichst schnell zwischen Bürgermeister Mario Szlezak und dem potenziellen Investor ein Gespräch vermitteln, damit dieser sein Projekt viellicht doch noch in die Interessenbekundung einbringt.

Gespräche schon seit 2019

Derzeit sieht es danach nicht aus. Schon seit 2019 steht Rothert in Kontakt mit dem Bauamt der Gemeinde. Man habe über den Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses gesprochen und auch über die künftige Bebauung des frei werdenden Areals am Alten Hafen. 2022 hätte sich diese Idee dann verfestigt. Bei einem Gespräch mit dem Bürgermeister und der Geschäftsführung der Wangerland Touristik habe er den Eindruck gehabt, dass seine Pläne sehr gut ankommen. Es sei ihm sogar geraten worden, auf den zweigeschossig geplanten Bau noch eine Etage draufzusetzen.

Konkrete Rückmeldungen oder Planungen von Seiten der Gemeinde habe es aber nicht gegeben. Im Frühjahr 2023 sei dann bei einer Behördenbegehung des Alten Hafens die Rede davon gewesen, dass zunächst noch Gutachten eingeholt werden müssten. „Da wurde mir schlecht und ich wusste, dass es noch mehrere Jahre dauern würde, bis der erste Spatenstich gesetzt wird“, sagte Rothert. „Danach habe ich mich auf andere Projekte konzentriert, die zum Teil schon in der Umsetzung sind.“

Preiserwartung fürs Grundstück unrealistisch?

Kritisch sieht der Bauunternehmer nicht nur die Zeitachse der Gemeinde. Auch die Preisvorstellungen für das Grundstück, basierend auf ein Gutachten aus dem Jahr 2021, seien mit 480.000 Euro (abzüglich 60.000 Euro Abrisskosten) zu hoch. Nehme man den derzeitigen Bodenrichtwert zur Grundlage, käme man auf etwa 130.000 Euro für das Grundstück. Die Baukosten seien seit 2021 explodiert, die Gastronomie stecke in einer Krise und auch die touristischen Perspektiven seien ungewiss. Bei seinen Kalkulationen sei er von einem Investitionsvolumen von fünf Millionen Euro ausgegangen. Die Prognose von Rothert: „Es wird schwer für die Gemeinde, einen Investor zu finden, der den Preis zahlt.“

Das ist auch eine der Sorgen, die Dietrich Gabbey umtreiben. Bodo Rothert habe Wurzeln in Hooksiel. Sein Großvater hat im Sielort das Bauunternehmen gegründet. Sein Vater Hermann Rothert hat kurz vor einem Tod noch ein Hooksiel-Buch geschrieben. Der Familie gehören noch Immobilien im Ort. „Herr Rothert wollte durch sein Projekt dem Ort etwas zurückgeben.“

Gabbey: Bürger in Planung einbinden

Gabbey warnt vor einem Verkauf des Grundstücks an Investoren, die lediglich ihren Profit maximieren wollen, indem sie zum Beispiel (Ferien-)Wohnungen bauen, die dann weiter verkauft werden sollen. Wichtig bei der Auswahl eines Projektes sei die Meinung der Hooksieler. „Wir sind die Bürger vor Ort, die damit leben müssen.“ Die Runde vereinbarte, die Planungen für den Alten Hafen weiterhin intensiv begleiten zu wollen.

Pilzanker hat neuen Platz im Alten Hafen

Henning Giesecke

Hooksiel (11. 3. 2024) – Das Projekt „Ankerpfad“ des Fördervereins Kunst- und Erlebnispfad Hooksiel kommt voran. Ein Pilzanker wurde jetzt mit Hilfe des Bauhofes der Gemeinde und der Arbeitsgruppe Hooksiel auf eine neue Position gebracht. Die Männer der Arbeitsgruppe haben den Anker am Wochenende entrostet und neu „gepönt“. Der Pilzanker hat über Jahrzehnte dem Seezeichen „Feuerschiff Weser“ (ehemals „Norderney“) in der deutschen Bucht Halt gegeben. Er fristete bislang ein Schattendasein unten an der Hafenmauer im alten Hafen von Hooksiel. Jetzt erstrahlt er in neuem Glanz an einem neuen Platz. 

Der Anker schmückt künftig anstelle des zerborstenen Evermastes das Rondell im hinteren Hafenbereich. Bruno Bölts, Sprecher der Arbeitsgruppe, hat einige Fakten zur Geschichte des Pilzankers recherchiert. Er hat ein Gewicht von knapp drei Tonnen und gehörte zum Feuerschiff, das 1906 bis 1907 von der AG Weser in Bremen unter der Baunummer 157 gebaut wurde. „Durch die Pilzform des Ankers konnte sich das Schiff rund um den Anker herum drehen und blieb trotz unterschiedlicher Strömungen immer in Position“, so Bölts.

Das Schiff hatte eine Länge von 52,50 Meter, war 7,80 Meter breit und hatte einen Tiefgang von 3,81 Meter. Nach einigen vorherigen Positionen wurde das Feuerschiff am 26. März 1954 auf die Station „Weser“ ausgelegt. Das Leuchtfeuer hatte eine Tragweite von 19 Seemeilen. „Es wies bis zum 23. September 1981 den Steuerleuten der Schiffe den Weg. Dann wurde es wegen zu hoher Unterhaltungskosten außer Dienst gestellt“, so Bölts. 

Im Jahr 2023 wurde das Schiff auf der Neuen Jadewerft restauriert und wieder in „Norderney“ umbenannt. Der Stationsname „Weser“ wurde in „Wilhelmshaven“ geändert. Das Schiff soll als Museumsschiff am Bontekai wieder zugänglich gemacht werden. „Wie der Anker nach Hooksiel gekommen ist, wissen wir nicht genau“, so Bölts.

Henning Giesecke, Initiator des „Ankerpfad“-Projektes beim Förderverein und Arbeitsgruppen-Mitglied, dankte dem Malerbetrieb Knodel, der die Farbe für den Anker zur Verfügung gestellt hat. Ein weiterer Anker (Draggen) sei dem Förderverein vom Rosarium Wilhelmshaven zur Verfügung gestellt worden. Er soll in den nächsten Tagen durch den Bauhof nach Hooksiel transportiert werden.

Arbeitsgruppe Hooksiel am Anker
Mitglieder der Arbeitsgruppe haben den Anker in Position gebracht und im Anschluss gepönt.

Kein Loch im Rumpf der „Tyrkir“

Tyrkir gesunken
Warum sank die „Tyrkir“ im Alten Hafen? Die Wasserschutzpolizei schließt eine Manipulation am Rumpf des Holzschiffes inzwischen aus. Archiv-Foto: hol

Hooksiel (11.10. 2023) – Eine Ursache für den Untergang der „Tyrkir“ gibt es immer noch nicht. Allerdings: Gegenüber „Hooksiel life“ hat ein Sprecher der Wasserschutzpolizei in Wilhelmshaven heute ausgeschlossen, dass jemand am hölzernen Rumpf manipuliert haben könnte, um den Wikingerschiff-Nachbau im Alten Hafen zu versenken.

Die „Tyrkir“ war in der Nacht zum Samstag, dem 23. September, gesunken. Nach intensiven Bemühungen war es Mitgliedern des Vereins „Historische Seefahrt“ Anfang Oktober gelungen, das Schiff – offenbar ohne größere Beschädigungen – wieder über die Wasserlinie zu heben. Inzwischen wurde das 14 Meter lange Boot, mit dem der Verein in der Sommersaison Rundfahren auf dem Hooksmeer anbietet, ins Winterlager verlegt.

„Belastbare Zeugenaussagen zum möglichen Tathergang liegen bislang nicht vor“, sagte der Polizeisprecher. Man bewege sich lediglich im Bereich von Mutmaßungen. So sei noch völlig unklar, ob ein Zusammenhang zwischen dem Untergang und dem Fund von Überresten eines offenkundigen Saufgelages nahe des Liegeplatzes des Schiffes gebe. 

Ärgerlich sei auch, dass es keine Videoaufzeichnung gibt. Zwar dokumentiere eine Webcam das Geschehen am Alten Hafen, aber deren Bild reiche nicht bis zum Liegeplatz der „Tyrkir“, so der Sprecher. Dennoch hat die Wasserschutzpolizei die Hoffnung auf einen Ermittlungs-Erfolg noch nicht aufgegeben. „Vielleicht meldet sich ja doch noch ein Zeuge, der wirklich etwas gesehen hat.“

Wikingerschiff wieder aufgetaucht

Takir gehoben

Hooksiel (1. 10. 2023) – Die „Tyrkir“ schwimmt wieder. Den Mitgliedern des Vereins „Historische Seefahrt“ ist es offenkundig am Samstag gelungen, den vor acht Tagen im Alten Hafen von Hooksiel gesunkenen Nachbau eines Wikingerschiffes ohne Kraneinsatz wieder über Wasser zu heben. Das Holzschiff liegt dem äußeren Anschein nach unbeschädigt wieder an seinem alten Liegeplatz. Unklar ist noch, warum das 14 Meter lange Schiff mit dem markanten Drachenkopf gesunken ist. Die Ermittlungen der Wasserschutzpolizei dauern an. Foto: hol

Noch wird am Konzept für die Bergung des Wikingerschiffs „Tyrkir“ gearbeitet

Tyrkir gesunken
Muss möglicherweise doch mit einem Kran geborgen werden: Der aus noch ungeklärter Ursache im Alten Hafen gesunkene Wikingerschiff-Nachbau „Tyrkir“.

Hooksiel (29. 9. 2023) – Die Ursache für den Untergang des Wikingerschiffes „Tyrkir“ ist immer noch ungeklärt. Das Holzschiff war an der Kaimauer liegend am vergangenen Wochenende gesunken. Nur eine Festmacherleine verhinderte, dass das 14 Meter lange Schiff ganz auf den Hafengrund sackte. 

Seither laufen beim Verein „Historische Seefahrt“ die Überlegungen, wie das Boot möglichst schonend gehoben werden kann. Wie Manuela Hußmann gegenüber „Hooksiel-life“ sagte, werde man für die Bergung wohl doch einen Kran einsetzen müssen. Die Planungen, wie und wann das Projekt genau starten soll, seien aber noch nicht abgeschlossen.

„Wir werden so vorsichtig wir möglich vorgehen“, versprach Manuela Hußmann. Ziel sei es, das zur Weltausstellung „Expo 2000“ in Wilhelmshaven gebaute Schiff, mit dem der Verein in den Sommermonaten Ausflugsfahrten auf dem Hooksmeer anbietet, wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen. 

Glück im Unglück sei es gewesen, dass an Bord keine wasserschädlichen Substanzen gelagert waren. „Damit haben wir keinen Zeitdruck.“ Denn, so die Befürchtung: Bei einer unbedachten Hauruck-Bergung könnte die „Tyrkir“ möglicherweise zerbrechen. Zur Unglücksursache ermittelt die Wasserschutzpolizei. 

Entwarnung: Sauerstoff-Anlage am Alten Hafen funktioniert einwandfrei

Sauerstoff-Anlage
Ein unscheinbarer Verschlag (grüne Einfassung) enthält den Sauerstoff-Behälter, über den das Wasser im Alten Hafen „beatmet“ wird. Foto: hol

Hooksiel (21. 9. 2023) – Die Sauerstoff-Anlage im Alten Hafen von Hooksiel funktioniert reibungslos. Das hat eine Überprüfung der Anlage durch die landeseigene NiedersachsenPorts (NPorts) ergeben, die den Hafen betreut. NPorts hatte sich die Lage vor Ort nach Hinweisen auf Geruchsentwicklungen im Hafenbecken noch einmal genau angesehen. Das Ergebnis: „An der Sauerstoffanlage gibt es keinen Schaden.“

Am Rand des Hafenbeckens steht ein Sauerstoffbehälter, der mit einem Schlauchsystem verbunden ist, das auf dem Grund des Hafenbecken verlegt ist. Über die Schläuche wird Sauerstoff ins Wasser abgegeben. Dadurch soll ein Umkippen des Gewässers verhindert werden. 

Das System ist seit Jahrzehnten erfolgreich in Betrieb. Notwendig ist es, weil im Alten Hafen nach dem Bau des Hooksmeeres vor 40 Jahren und der Schließung des Sieltores zum Binnentief so gut wie kein natürlicher Wasseraustausch mehr stattfindet. Früher hatten die Gezeiten noch direkten Einfluss auf das Hafenbecken. Zudem wurde bei Bedarf Schlamm mit dem so genannten „Mudderboot“, was heute noch am Hafen als Denkmal ausgestellt ist, aus dem Hafen in Richtung Jade gedrückt.

Vor der Installation der künstlichen Beatmung kippte das Wasser im Alten Hafen immer wieder um. Verfaulte Biomasse auf dem Grund sorgte dann für sehr unangenehme Gerüche im gesamten Ort. Anwohner wollen auch in diesem Sommer leichte Geruchsentwicklung in Wassernähe wahrgenommen haben. Nach Einschätzung von NPorts kann das aber nichts mit einer zunehmenden Schlammbildung zu tun gehabt haben.

Wie die aktuellen Messungen ergeben hätten, habe es am Schlammgehalt im Hafen im Vergleich mit der Peilung im Hooksmeer vom Jahr 2018 „keine Veränderung“ gegeben, teilte NPorts auf Anfrage von „Hooksiel-Life“ mit. Eine mögliche Erklärung für etwaige Gerüche könnte darin liegen, dass bei den Großveranstaltungen im Hafen der vergangenen Wochen und Monate mehr Schiffe als sonst im Hafen unterwegs waren. 

Dadurch könnte die Hafensohle einschließlich der im Laufe der Zeit dort abgelagerten organischen Bestandteile aufgewirbelt worden sein. Im Ergebnis wird dann Sauerstoff in die Sohle eingetragen, was wiederum zu Zersetzungen führt, die mit einer Art „fauligem Geruch“ einhergehen. „Die Sauerstoff-Anlage soll das neutralisieren, da in diesem Hafenbereich so gut wie kein Wasseraustausch aufgrund der örtlichen Gegebenheiten stattfinden kann“, so NPorts wörtlich.