Horumersiel (9. 7. 2025) – Am Samstag, 12. Juli, heißt es zum dritten und letzten Mal in diesem Sommer: Vorhang auf für „Watt mit Kultur“ im Kurgarten Horumersiel. Auf dem Programm für das Open-Air-Theater steht Shakespeare: kurzweilig, komprimiert und herrlich lebendig. Die Vorstellungen beginnt um 20 Uhr (Einlass ab 19 Uhr).
Unter dem Titel „Wie es euch gefällt & Was ihr wollt“ bringt Schauspieler Jeffrey von Laun, der für seine schauspielerische Leistung gemeinsam mit Ramona Marx mit dem „Jade-Ring 2025“ ausgezeichnet wurde, zwei der bekanntesten Komödien des englischen Dramatikers als Ein-Mann-Stück auf die Bühne. In zweimal 45 Minuten verleiht von Laun den zahlreichen Figuren mit Witz, Tiefe und Spielfreude neues Leben und präsentiert dem Publikum eine moderne, packende Neuinterpretation der elisabethanischen Klassiker.
Neben der hitzigen Bühnenkunst erwartet die Besucher ein stimmungsvolles Ambiente unter freiem Himmel – samt Speisen und Getränken. „Watt mit Kultur“ ist ein Kooperations-Projekt der Wangerland Touristik GmbH und der Landesbühne Niedersachsen-Nord (Wilhelmshaven). Tickets für die Vorstellung sind erhältlich in den Tourist-Informationen Horumersiel und Hooksiel sowie online unter wangerland.de und in der Theaterkasse des Stadtheaters Wilhelmshaven.
Hooksiel (18.5. 2025) – Der Hooksieler Ankerpfad ist um eine Attraktion reicher. Die Arbeitsgruppe Hooksiel übergab am Samstag im Rahmen eines kleinen Festaktes einen so genannten Stockanker an den Förderverein Kunst und Erlebnispfad, der sich auch um den Aufbau des Ankerpfades kümmert. „Hooksiel ist um eine kleine Attraktion reicher“, sagte die stellvertretende Bürgermeisterin Alice Brandenburg-Bienek (CDU). „Aber daraus kann noch eine große Sache werden.“
Die stellvertretende Bürgermeisterin Alice Brandenburg-Bienek stieß mit Bruno Bölts (links) und Björn Mühlena auf den neuen Anker an, der an der Friesenstraße zu bewundern ist. Foto: hol
Der gut zwei Tonnen schwerer Stockanker, auch Admiralitäts-Anker genant, stammt aus dem Nachlass des kürzlich verstorbenen Hooksieler Kapitäns Benno Behrens. Arbeitskreis-Sprecher Bruno Bölts dankte dessen Sohn dafür, dass er das maritime Schmuckstück der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt hat. Die Arbeitsgruppe, allen voran Uwe Brandes, hat den Anker restauriert und auf ein eigens dafür hergerichtetes Gartengrundstück neben dem Kiosk an der Friesenstraße platziert, das Inhaber Jens Dekena zur Verfügung gestellt hat.
Betreuen wird den Anker künftig der Förderverein Kunst und Erlebnisbad liegen. Nach den Worten von dessen Vorsitzendem Björn Mühlena bilden bereits 30 digital erfasste Anker den Pfad durch Hooksiel, deren individuelle Geschichte mehr oder weniger gut bekannt ist. An Bord welchen Schiffes der Stockanker von Benno Behrends einmal mitgefahren ist, wisse man noch nicht.
Anker dieser Bauart seien aber unter anderem auf den großen Segelschiffen wie etwa den deutschen Großseglern „Gorch Fock“ oder „Alexander von Humboldt“ verwendet worden.
Stockanker zeichnen sich durch einen Schaft, in diesem Fall aus Holz, einem Kreuz und zwei Flunken am unteren Ende aus. Wird der Anker an seiner Kette auf Grund gelassen, zieht sich einer der Flunken in den Untergrund, verkeilt sich und verschafft dem Schiff so den nötigen Halt.
Mit maritimen Klängen umrahmt wurde die von gut 80 Interessierten verfolgte Veranstaltung von Nachwuchsmusiker Benny Köster (auf dem Foto mit Mutter Barbara).
Im Anschluss lud die Arbeitsgruppe zum Grillwurstessen ins Awo-Heim ein, um das weiter zu stärken, was Hooksiel aus Sicht von Alice Brandenburg-Bienek im Vergleich zu anderen Orten im Wangerland im Moment auszeichnet – der starke Zusammenhalt und die gute Kooperation der verschiedenen Vereine vor Ort.
Mit reichlich Applaus bedacht wurde die ostfriesische Band „Intunes“ im Gästehaus für ihre Interpretationen von bekannten Rock- und Popsongs. Foto: hol
Hooksiel (11. 4. 2025) – Gute Musiker, tolle Songs, nettes Ambiente – doch leider zu wenige Zuhörer, so dass im Gästehaus in Hooksiel am Donnerstag Abend keine echte Partystimmung aufkommen wollte. Dabei bemühten sich Martin Kurtenbach (Gesang) und Marco Harms (Gitarre) von der ostfriesischen Band „Intunes“ nach Kräften, ihr Publikum von den Sitzen zu reißen oder wenigstens zum Mitsingen zu animieren.
Bei vielen der gecoverten Erfolgssongs der Rock- und Popgeschichte der vergangenen fünf Jahrzehnte etwa von Elton John, Take That oder Queen wäre das sicher möglich gewesen. Aber die drei Dutzend Zuhörer, Altersschnitt jenseits der 60, zogen es vor, die Musik im Stillen zu genießen, bedachte die Leistung der Musiker aber gleichwohl mit viel Applaus.
Insgesamt war der Auftakt der Konzertreihe „Live hinterm Deich“ im Saal des Gästehauses gelungen. An den kommenden Donnerstagen, 17. und 24. April, werden hier noch die Bands „Adenalin“ und „Likedeeler“ gastieren. Beginn ist jeweils um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei. Jeweils am Dienstag zuvor gibt es entsprechende Konzerte im Dorfgemeinschaftshaus in Horumersiel. Im Sommer wird die Konzertreihe auf den Außenbühnen fortgesetzt.
Hooksiel (9. 4. 2025) – Der charmante Gastwirt Costa bringt in seinem Theaterstück „Ouzo for One“ reichlich Ouzo, griechische Musik und jede Menge humorvolle Gags nach Hooksiel. Am Samstag, 26. April, ab 20 Uhr dürfen sich die Besucher im Hooksieler Gästehaus auf eine Nacht voller griechischer Leidenschaft und Entertainment freuen.
Mit seiner Bouzuki (griechische Gitarre) spielt sich Costa durch den stressigen Alltag, während er gleichzeitig mit seiner Sehnsucht nach der Heimat kämpft. Zur schönsten Stunde des Abends, als der Betrieb seinen Höhepunkt erreicht, stolpern zwei ungewöhnliche Besucher durch die Tür, die alles auf den Kopf stellen.
Schauspieler Vasilios Zavrakis(Foto) gibt den Gastwirt Costa mit großer Hingabe und exzellenter Beobachtungsgabe. Er verleiht allen Protagonisten ihre eigene Stimme, Mimik und Gestik und zeigt ganz nebenbei auf der Gitarre seine Fingerfertigkeit.
Bereits in 2024 gastierte der Hamburger Jung in Hooksiel vor ausverkauftem Haus, im Rahmen der Bühnenreihe Watt mit Kultur. Tickets sind erhältlich in den Tourist-Informationen Horumersiel und Hooksiel, sowie online unter wangerland.de. Einlass ist ab 19.30 Uhr. Die Tickets kosten an der Abendkasse 18 Euro, im Vorverkauf 16 bzw. 14 Euro (mit Gästekarte).
Yevgeny Sapozhnikov (links) begutachtet mit den Gastgebern Dr. Elisabeth Ahmels und Dr. Peter Ahmels die „Kulturscheune“ auf Gut Oldeborg, in der noch Landmaschinen stehen. Foto: Wolfgang Niemann
Wangerland/Wüppels (30. 3. 2025) – Die Kultur kommt aufs Land. Und zwar richtige Kultur. Der in Wilhelmshaven lebende ukrainische Cellist Yevgeny Sapozhnikov plant ein neues Projekt: Die „Kulturscheune de Luxe“. Die Erstauflage für den Mix aus Klassik, Jazz und Literatur ist für Samstag, 12. Juli, geplant. Die Bühne: Eine Scheune auf Gut Oldeburg in Wüppels.
Die Eigentümer des Gulfhofes aus dem Jahr 1673, Dr. Elisabeth und Dr. Peter Ahmels, waren von der Idee begeistert. Konzerte und Lesung sollen tatsächlich in der echten Scheune stattfinden, in der derzeit noch ältere und neuere Landmaschinen untergebracht sind. Hier können im Juli rund rund 150 Kulturinteressierte Platz finden.
Auf einem Platz vor Scheune und Haupthaus werden dazu Partyzelte und Foodpoints aufgebaut, denn von 14 bis 19 Uhr soll es gleich drei Konzerte sowie zwei Lesungen geben. Dazu gehört dann ein Angebot an Speis und Trank.
Das Kulturprogramm hat Yevgeny Sapozhnikov bereist ausgearbeitet. Das erste Konzert bestreiten ab 14 Uhr Sapozhnikov (Cello) selbst und Artem Kanke (Klavier) mit der Cellosonate d-Moll, op. 40 von Dimitri Schostakowitsch. Es folgt eine Lesung mit der Schriftstellerin Angelika Klüssendorf, die ihren Roman „Vierunddreißgster September“ vorstellt. Ab 16 Uhr spielt das Klavierduo Clara & Maria Becker unter anderem Werke von Felix Mendelssohn-Bartoldy und Fanny Hensel. Dazu liest Agnes Krup aus ihrem Roman „Mit der Flut“. Das Abschlusskonzert gibt ab 18 Uhr das Quartett „Peter Protschka Kindred Spirits“, das zeitgenössischen und modernen Jazz spielt.
Tickets sind bereits über www.fkmw.org/kulturscheune-de-luxe erhältlich (19 Euro je Konzert; Kombiticket für 49 Euro). Das Gut Oldeburg ist von der Landesstraße 810 (Hooksiel-Horumersiel) aus zu erreichen. Parkflächen werden direkt am Hof ausgewiesen.
Horumersiel (1. 2. 2025) – Mit einer Lesung aus ihrem neuen Krimi „Mord und Flut“ lässt Katharina Drüppel das Wangerländer Publikum, in der Bücherei im Gästehaus in Horumersiel, in einen verzwickten Mordfall eintauchen. Die Veranstaltung findet am Sonntag, 2. März, in der Bücherei des Gästehauses in Horumesiel statt. Beginn ist um 19 Uhr.
Mit ihrem neuen Werk begibt sich die Autorin (Foto) erstmalig ins Wangerland. Kriminaloberkommissarin Levke Tönnens wird nach Horumersiel gerufen: Ein nackter Toter, kunstvoll in Szene gesetzt. Als ein zweites Opfer auftaucht, erkennt Levkes Freund Veit erneut ein Kunstwerk in der grausamen Mordszene. Obwohl die Opfer scheinbar völlig unterschiedlich sind, verbindet sie nur dieses Muster: Sie wurden nach Gemälden der Romantik inszeniert. In einem Wettlauf gegen die Zeit muss sie die Fälle lösen, denn Levke weiß – der nächste Mord könnte ihr Leben zerstören.
Neben der Krimilesung erwartet die dürfen sich Zuhörer auf eine Gesprächsrunde mit Katharina Drüppel freuen. Die Autorin, Jahrgang 1974, stammt gebürtig aus Heilbronn und ist studierte Biologin. Seit 2019 veröffentlicht sie Regionalkrimis.
Tickets (10 bis 15 Euro) sind erhältlich in den Tourist-Informationen Horumersiel und Hooksiel, sowie online unter wangerland.de.
Aktion im Gästehaus. Auf der Bühne geht es bei der „Operatschoon ,Hans im Glück'“ phasenweise hoch her. Zu sehen sind (von links) Wilfried Nowatzki, Karin Ortmanns, Rainer Popken, Sarah Janßen, Bettina Onnen, Werner Funke und Andrea Westerman. Foto: hol
Hooksiel (28. 12. 2024) – Es gibt im Leben viele Wege zum Glück. Einige erweisen sich aber auch als Holzweg. So auch das Ansinnen von Hans Hansen, als Simulant direkt aus dem Büro in die Rente versetzt zu werden – um dann eine große Radtour nach Italien unternehmen zu können.
Erfolg versprechender ist es da schon, Theater zu spielen. Diesen Eindruck vermittelten jedenfalls die Schauspielerinnen und Schauspieler der Theatergruppe Hooksiel, die am Freitagabend mit dem von Speelbaas Jan Gerjets inszeniertem Stück „Operatschoon ,Hans im Glück’“ Premiere feierten. Ihre Spielfreude sprühte durchs Gästehaus. Und zurecht spendete das Publikum nach den drei unterhaltsamen Akten reichlich Beifall.
Ein Sonderlob vorweg: Die drei Bühnenneulinge Sarah Janßen als Friseurin Gabi, Andrea Westerman als Geheimagentin und Wilfried Nowatzki als homophiler Italiener („der Pate von Hooksiel“) haben ihre Rollen mit Bravour ausgefüllt. Einschließlich überzogener Gestik und authentisch wirkender Naivität.
Heldin des Abends ist aber Karin Ortmanns, die sich – auch erst in der zweiten Saison auf der Bühne – als Zucker bettelnde Nachbarin Dörte in die Herzen des Publikums spielt – und am Ende Hans den wirklichen Weg ins Glück weist. Hans (Werner Funke) wohnt bei seinem Bruder Hinni (Thomas Ulfers) und dessen Frau Julia (Petra Warrings). Julia ist genervt von ihrem langweiligen Gatten. Noch mehr ärgert sie sich aber über Hans, der so viele Leiden vortäuscht, das man meinen könnte, er stünde kurz von der letzten Ölung.
Julia (Petra Warrings) und Hinni (Thomas Ulfers) betreuen den angeblich so kranken Hans (Werner Funke) besonders intensiv. Während (rechtes Bild) Amtsärztin Dr. Andrea Pinglig (Anja Harms-Janßen) Haschmie (Rainer Popken) eine multiple Persönlichkeitsstörung attestiert. Fotos: hol
Julia und Hinni sind überzeugt, dass Hans ein Simulant ist. Um ihn davon abzubringen, beschließen sie, ihn wirklich wie einen Schwerkranken zu behandeln – einschließlich Heizdecke, Schnabeltasse, WC-Ente und permanenten Blutdruck-Messungen. Zudem verabreichen sie ihm angeblich gesunde „Gift-Cocktails“. Parallel dazu starten sie auf einem Internet-Dating-Portal die Operation „Hans im Glück“ – die Suche nach einer Lebenspartnerin für Hans.
Hans, der eigentlich nur die herrlich arrogante Amtsärztin Dr. Andrea Pinglig (Anja Harms-Janßen) von seiner Rententauglichkeit überzeugen will, ist tüchtig genervt ob dieser Über-Betreuung, die er als Folter empfindet. Auch er startet ein Operation im Internet – und zwar ebenfalls unter der Parole „Hans im Glück“. Er sucht Mitstreiter, für eine Revolution gegen eine derartige Unterdrückung.
Damit sind die inhaltlichen Weichen für eine köstliche Verwechselungskomödie gestellt, in der auch Haschmie (Rainer Popken) als friedensbewegter Kämpfer für offene Haustüren auf der Suche nach dem Ommm…, die revolutionäre Emanze Emma (Anke Müller) und die köstlich dumme Haarstylistin Susi (Bettina Onnen) zur Höchstform auflaufen.
Warum die Amtsärztin alle Beteiligten in die Klapsmühle und die BND-Agentin die ganze Bande in den Knast stecken will, sei hier nicht verraten. Aber, wie es sich für eine plattdeutsche Komödie gehört, am Ende wird alles gut. Und auch Haus findet sein Glück.
Wer an dem Glück teilhaben möchte, hat dazu noch bis zum 18. Januar Gelegenheit.
Für eine unterhaltsame Teestunde sorgten Wieland Rosenboom (links) und Kurt Brandenburg im Gästehaus Hooksiel. Die Zutaten: Viel Humor, plattdeutsche Sprache und ein Schuss „Milch“. Foto: hol
Hooksiel (16. 12. 2024) – Es klopft an der Tür. Wieland Rosenboom öffnet und begrüßt Kurt Brandenburg. „Der Tee ist schon klar! Und Milch ist auch da …“, versichert der Gastgeber auf der Bühne im Gästehaus Hooksiel, greift zur Teekanne und dann zur Flasche Rum – dem Milchersatz an der Küste.
Anekdoten, Gedichte, Späße, viel Heimatkunde – und das alles auf Plattdeutsch. Das sind die Zutaten der Veranstaltung „Advent op Platt – Geschichten aus dem Friesischen“ der Wangerland Touristik GmbH. Nach der Premiere in Horumersiel wurde das Platt-Duo Rosenboom (Horumersiel) und Brandenburg (Hohenstiefersiel) auch in Hooksiel mit viel Beifall bedacht, auch wenn nicht alle Zuhörer alle Pointen im Detail verstanden haben dürften.
Das Lob, das Hooksiel als Ort wunderschön entwickelt habe, kam beim Publikum gut an. Und auch der Appell Rosenbooms zur Zukunft des ehemaligen Feuerwehr-Areals am Alten Hafen, das zum Verkauf steht, dürfte auf offene Ohren gestoßen sein: „Hooksieler, seht zu, dass da etwas hinkommt, das dazwischen passt!“
Weniger ernst gemeint waren dann de meisten der Anekdoten aus der Ortsgeschichte. Etwa die über den Gastronomen Ewald „Panje“ Behrens, der bis Anfang der 1990er Jahre am Alten Hafen eine Gastwirtschaft betrieb. „Bei Panje konnten die Leute auch mit Muscheln zahlen“, flunkerte Brandenburg. „Daraus hat er dann ein Muschelmuseum gemacht.“
Authentischer dürften seine Erinnerungen an den „Jeverländischen Hof“ gewesen sein, die sein Großvater bewirtschafte hat. Auf der Speisekarte hatten Gäste nur die Wahl zwischen Schweinebraten und Rinder-Roulade. Aber dafür gab es schon ein Kulturprogramm. Billy Mo („Ich kauf‘ mir lieber einen Tirolerhut“) gab ein Gastspiel. Viele Hooksieler waren Stammgäste in der Gaststätte. So etwa die örtlichen Fußballer um Gerd Peters oder das Hooksieler Original, Hafenkapitän Teddy Busker.
„Bei meinem Opa konnte man anschreiben lassen“, erinnert sich Brandenburg. Als nach einem feucht-fröhlichen Abend Teddy Busker am nächsten Tag wieder in die Kneipe kam, erinnerte ihn der Wirt: „Teddy, du hast hier noch einen Rest stehen.“ Antwort von Busker: „Den kipp man weg.“
Die Holzhandlung Brader mit ihren 80 verschiedenen Holzsorten, die Molkerei im Ort, die Fischer, die nicht nur Netze knüpfen, sondern auch Socken stricken konnten, die drei Hooksieler Bäckereien, die mit mit Pferd und Wagen und später mit Autos die Wangerländer belieferten. Dazu der aufkommende Tourismus mit dem Strand an der heutigen Pferderennbahn für Leute, die kein Geld hatten, sich etwas zum Anziehen zu kaufen …
Rosenboom und Brandenburg nahmen ihre Zuhörer humorvoll mit ins alte Hooksiel und beleuchteten zugleich die moderne Adventszeit, von der niemand weiß, wann sie eigentlich beginnt. „Die Spekulanten, äh, die Spekulatius gibt es ja schon im August zu kaufen.“ Zu Ende ist der Advent aber definitive am Heiligen Abend. Und der steht für Kurt Brandenburg für Kartoffelsalat mit Würstchen. Und für einen Weihnachtsmann, der genau dann kommt, wenn die Kinder kurz zum Kühefüttern in den Stall geschickt werden.
Über ein besonderes Geschenk dürfen sich in diesem Jahr Wangerländer Vereine freuen. Sie können sich bei der Wangerland Touristik um die Spendengelder bewerben, die bei den beiden „Advent up Platt“-Veranstaltungen zusammen gekommen sind. Das Geld soll drei ehrenamtlich tätigen Organisationen zu gute kommen.
„Wer nimmt Oma diesmal?“ Diese wichtige Frage steht im Zentrum der „Blauen Weihnacht“ im Kursaal im Gästehaus in Horumersiel. Foto: Landesbühne
Horumersiel (5. 12. 2024) – Ein kultureller Leckerbissen zur Adventszeit. Die Schauspieler Jeffrey von Laun und Vasilios Zavrakis von der Landesbühne Niedersachsen Nord aus Wilhelmshaven gastieren am am Samstag, 14. Dezember, mit ihrer „Blauen Weihnacht“ im Kursaal im Gästehaus Horumersiel. Ab 20 Uhr erwartet die Besucher eine äußerst unterhaltsame szenische Lesung.
Die Protagonisten verwöhnen kurzweilig ihr Publikum und fordern gleichermaßen deren Zwerchfelle zu Höchstleistungen heraus, während sie sich auf der Bühne die zum Fest alljährlich wiederkehrende Frage stellen: „Wer nimmt Oma diesmal?“ Um den vorweihnachtlichen Stress zu ertragen und dem Sein eine gewisse Leichtigkeit zu verleihen, hilft hier offenbar nur eins: Unmengen von Eierlikör!
Zwei charmante Trunkenbolde, von denen der eine auf Elvis schwört, der andere lieber Loriot rezitiert und beide sich hingebungsvoll den Versen von Heinrich Böll und Robert Gernhardt hingeben, spielen sich durch ein höchst unterhaltsames szenisches Musik-Schauspiel zum Fest der Liebe.
Die Vorführung beginnt um 20 Uhr (Einlass ab 19 Uhr). Tickets ab 16 Euro (ohne Gästekarte 17,50 Euro) gibt es unter wangerland.de und in den Tourist-Infos in Horumersiel oder Hooksiel.
Hooksiel (12. 7. 2024) – Seemannslieder gehörten zur Küste wie das Meer und das Watt. Eine schöne Kostprobe aus seinem Repertoire gab am Donnerstagabend der Shanty-Chor Likedeeler aus Horumersiel, zu dem auch eine Reihe von Sängern aus Hooksiel gehören.
An die 300 Frauen und Männer, Einheimische und Urlaubsgäste verfolgten das Konzert im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Live hinterm Deich“ am Hooksieler Gästehaus. Jeweils donnerstags ab 19 Uhr gibt eine musikalische Formation auf der Musikmuschel ein Konzert – bei freiem Eintritt.
Im Takt wippende Zuhörer und viel Applaus für die Männer um Hartwig Gerdes waren sichtbarer Beleg für die Einschätzung von Florian Wirth, für die Auswahl des Programms verantwortlicher Veranstaltungsmanager der Wangerland Touristik GmbH: „Unser Wangerländer Shantychor gehört einfach in die Konzertreihe mit hinein.“