Unfall durch Eisglätte

Wangerland (10. 1. 2025) – Aufgrund von Eisglätte ist heute in den frühen Morgenstunden ein 36-jährirger Mann in der Ortschaft Haddien mit seinem Wagen von einer Straße abgekommen. Der allein im Auto sitzende Fahrer hatte nach Polizeiangaben in einer scharfen Linkskurve die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren. 

Der Wagen überfuhr den Geh- und Radweg, querte anschließend die Fahrbahn und prallte auf der gegenüber liegenden Seite in die Beetumrandung einer Grundstückseinfahrt. Der Mann blieb unverletzt. Der Wagen war aufgrund der Unfallschäden nicht mehr fahrbereit.

Neues Kamerasystem soll automatisch nach Schiffbrüchigen suchen

Bremen/Hooksiel (9. 1. 2025) – Zur Forschung und Entwicklung neuer Techniken für die Suche und Rettung auf See arbeiten das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) und die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) künftig eng zusammen. Eine entsprechende Vereinbarung wurde kürzlich unterzeichnet.

DGzRS-Geschäftsführer Kapt. Michael Ippich: „Die Seenotretter fahren raus, wenn andere reinkommen. Modernste Technik unterstützt sie bei ihrer anspruchsvollen Aufgabe. Deshalb ist technische Forschung für uns von großer Bedeutung. Die Prüfungs- und Entwicklungslabore des BSH, die Seenotrettungskreuzer der DGzRS, unsere Seenotretter-Akademie und unsere regelmäßigen großen Übungen in Nord- und Ostsee sind sehr gut geeignet, um neue Entwicklungen zu erproben.“

Bernhard Gruben DGzRS
Der in der Station Hooksiel beheimatete Seenotrettungskreuzer „Bernhard Gruben“ gehört zur Flotte der DGzRS. Archiv-Foto: DGzRS

Ein Ziel der Kooperation sein die Entwicklung eines Kamerasystems, das die See automatisch nach möglichen Anzeichen auf Schiffbrüchige absucht, um die menschlichen Augen der Seenotretter zu unterstützen. Solche Systeme könnten künftig auch auf Handelsschiffen während der Fahrt ständig die Umgebung beobachten und Hindernisse melden, etwa Baumstämme, Container oder Rettungsinseln.

Zudem wollen BSH und DGzRS die Tragweite von Rettungsmittelleuchten, aber auch die Leistung elektrooptischer Systeme wie Nachtsichtgeräte verbessern, um auch ohne Rettungsmittel über Bord gegangene Menschen besser finden zu können. Ein weiteres Projekt: Zusätzliche Driftstudien, unter anderem fürs Wattenmeer. Drift- und Strömungsmodelle sind im Seenotfall wichtig, um Suchgebiete für Rettungseinheiten festlegen zu können.

Das BSH mit Sitz in Hamburg ist die zentrale maritime Behörde für Schifffahrt, Meeresschutz, Offshore, Meeresvermessung, Meeresdaten und maritime Ressortforschung. Es erforscht, prüft und überwacht unter anderem Rettungsmittel und Ausrüstungsgegenstände zur Kollisionsverhütung und fördert die Entwicklung innovativer Produkte. 

Die DGzRS ist zuständig für den maritimen Such- und Rettungsdienst in den deutschen Gebieten von Nord- und Ostsee. Von den rund 60 Seenotrettungskreuzern und -booten ist der Kreuzer „Bernhard Gruben“ im Außenhafen von Hooksiel stationiert, das Rettungsboot „Wolfgang Paul Lorenz“ in Horumersiel. 

Ergänzung: im Januar 2025 jährt sich eines der schwersten Unglücke aus der Geschichte der DGzRS zum 30. Mal. In der Nacht vom 1. auf den 2. Januar 1995 verunglückte der Seenotrettungskreuzer „Alfred Krupp“ der DGzRS-Station Borkum auf dem Rückweg von einem Einsatz in der Nordsee. Vormann und Maschinist kamen ums Leben. Seenotretter retteten zwei weitere Crewmitglieder. Jetzt zeichnet eine aufwendige Filmdokumentation der DGzRS die Ereignisse der tragischen Nacht nach Der Film „Retter in Seenot – Unglück und Rettung der Alfred Krupp“ ist im Internet unter folgendem Link abzurufen: www.seenotretter.de/magazin/retter-in-seenot

Goldenes Leuchtfeuer: Innovative Ideen und Angebote im Tourismus gesucht

Wilhelmshaven/Wangerland (7. 1. 2025) – Noch bis zum 13. Januar können sich Akteure aus der Tourismusbranche bei der Tourismus-Agentur Nordsee GmbH (TANO) um die Teilnahme am Wettbewerb um den Tourismus-Award „Goldenes Leuchtfeuer 2025“ bewerben. Bei der Premiere im vergangenen Jahr war das „Wangerländer Deichleuchten“ der Wangerland Touristik GmbH einer der beiden Preisträger. Die Verleihung des Preises erfolgt im Rahmen des Nordsee-Tourismus-Tages am 20. Februar in Cuxhaven.

Mit dem Award werden neue Serviceangebote und Marketingideen in der niedersächsischen Nordsee-Region bedacht. Der Preis wird in zwei Kategorien vergeben: Ein Jurypreis und ein Publikumspreis

Die Jury, die von der TANO berufen wurde, bewertet die eingereichten Beiträge nach den Kriterien Innovation, Service und Nachhaltigkeit. In dieser Kategorie wird das Engagement am Gast besonders wertgeschätzt. Hier haben auch kleinere innovative, kreative und nachhaltige Erlebnis- oder Serviceangebote eine Chance. Beim Publikumspreis stehen kreative Ideen aus dem Bereich Marketing und Kommunikation im Fokus. Von Key Visuals über Werbeaussagen bis hin zu Film-Clips und Plakatentwürfen, auch Radio-Spots oder Kampagnen sind gefragt. 

In einem Online-Voting auf der Website www.goldenesleuchtfeuer.de kann bis zum 6. Februar über die Wettbewerbsbeiträge abgestimmt werden. Der Gewinner des Publikumspreises und der Gewinner des Jurypreises erhalten jeweils den Award, das Goldene Leuchtfeuer, sowie ein Marketing- und Media-Paket der TANO.

Grüne froh über Rückenwind

Friesland/Wangerland (6. 1. 2025) – Die Grünen in Friesland erleben nach eigenen Angaben seit einigen Wochen einen kräftigen Mitgliederzuwachs. „Zu Beginn dieses Jahres haben wir das 200. Mitglied aufgenommen. Das ist für uns Rekord“, freut sich die grüne Kreisvorsitzende Dr. Jutta Helmerichs (Foto: Grüne).

Jutta Hlmerichs

In den vergangenen zwölf Monaten habe die Zahl der Mitglieder der Partei in Friesland um mehr als 40 Prozent zugenommen. 200. Mitglied ist eine Frau aus Jever.

Eine Welle von Neueintritten sei vornehmlich seit dem Aus der „Ampel“-Koalition in Berlin zu verzeichnen, heißt es in einer Pressemitteilung. Der Kreisverband Friesland liege damit imTrend, der den Grünen bundesweit mehr als 20.000 neue Mitglieder beschert habe. 

Deutlich werde die Bereitschaft, sich politisch zu engagieren, auch bei den Aktivitäten der Partei vor Ort, zu denen immer mehr Mitglieder kämen. Helmerichs: „Wir kommen aus einer Zeit, in der uns der politische Gegenwind heftig ins Gesicht blies und in der von einigen speziell die Grünen für alles und jedes verantwortlich gemacht wurden. Dieser Wind hat sich jetzt gedreht. Die Unterstützung, die wir derzeit von den Menschen erfahren, macht uns Mut.“ 

Versteigerung: Selbst ein Kopfkratzen kann dem Ehrenamt helfen

Verlosung fürs Ehrenamt
Die Plattdeutsch-Schnacker Wieland Rosenboom, Frank Hensel und Kurt Brandenburg (vorn mit Blumen von links) haben die Spenden eingespielt, die jetzt an vier ehrenamtlich aktive Organisationen gingen. Die Verlosung managten Silvia Dunker (li.) und Larissa Strangmann (r.) von der WTG. Foto: hol

Horumersiel/Hooksiel (5. 1. 2025) – Ehrenamtliches Engagement ist eine der Säulen des gesellschaftlichen Lebens im Wangerland. Das wurde auf dem Neujahrsempfang der Gemeinde in Horumersiel immer wieder betont und gewürdigt. „Dorfgemeinschaften, Vereine und Arbeitsgruppen sind es, die für Zusammenhalt und Unterstützung in unserer Gesellschaft sorgen – organisiert, engagiert und mit dem Herz auf dem rechten Fleck“, sagte Bürgermeister Mario Szlezak.

Zur Würdigung des Ehrenamtes soll auch 2025 wieder ein Abend unter dem Moto „Hand in Hand im Wangerland“ stattfinden. Zur Unterstützung dieses Abends wurde im Rahmen des Empfangs eine Nachbildung der Skulptur des Seefiekens versteigert, der Meerjungfrau, die das Wappen der Gemeinde Wangerland ziert. In „Lebensgröße“ steht die von der Künstlerin Karin Mennen geschaffene Bronzeskulptur seit 1992 am Norderaltendeich zwischen Minsen und der Nordsee. 

Als Auktionator trat das Horumersieler Original Wieland Rosenboom auf, der die Bieter – weitgehend auf Plattdeutsch – zu Geboten für eine kleine, von der Wangerland Touristik GmbH (WTG) gespendeten Nachbildung der Originalskulptur animierte. „50 Euro, 60, 70, 80 Euro. 90 Euro zum ersten, zum zweiten … 100 Euro, der Herr dahinten. War nur ein Kopfkratzen? Das zählt alles.“ 

Seewiefken-Skulptur ersteigert
Wangerland Bürgermeister Mario Szlezak übergab die Nachbildung der Seefieken-Skulptur an die Meistbietende, Ulrike Schneider. Foto: hol

Der Zuschlag an Ulrike Schneider aus Düsseldorf erfolgte schließlich für 300 Euro. Kostenlos dazu gab es eine Einführung von Rosenboom in die Seewiefken-Legende. Danach hatten einst Fischer aus Minsen die Meerjungfrau, halb Frau, halb Fisch, in ihren Netzen. Sie wollten es festhalten, aber es entkam und war wütend auf die Fischer. Danach zerstöre eine Sturmflut den Deich und das Dorf und das Wangerland versank unter einer weißen Gischt, die sich bei genauerer Betrachtung als eine Unmenge von Möwen herausstellte, die sich auf dem Festland niederließen.

Vier ehrenamtlich aktive Organisationen durften sich zudem über einen Scheck in Höhe von jeweils 606,10 Euro freuen. Sie waren die Gewinner einer Verlosung, die Larissa Strangmann und als „Glücksfee“ Silvia Dunker von der WTG vornahmen. Verlost wurden dabei statt Eintrittsgeld eingeworbenen Spenden und Verlaufserlöse der Veranstaltung „Advent op Platt“ der vergangenen beiden Jahre. Gewonnen haben der Förderverein der Grundschule Hohenkirchen, die Dorfgemeinschaft Waddewarden, der Förderverein der Feuerwehr Minsen und der FC Nordsee Hooksiel. Ihr Dank galt insbesondere Wieland Rosenboom, Kurt Brandenburg und Frank Hensel, die durch ihr Mitwirken an der plattdeutschen Klönrunde in Horumersiel und Hooksiel das Format zu einer Erfolgsgeschichte gemacht haben.

Gemeinde will sich vom Thalasso-Debakel nicht unterkriegen lassen

Voller Kursaal
Gut gefüllt war der Kursaal in Horumersiel beim Neujahrsempfang der Gemeinde. Foto: hol

Horumersiel/Hooksiel (4. 1. 2025) – Die Gemeinde Wangerland wird trotz der Kostenexplosion beim Bau des Thalasso Meeres Spa (TMS) in Horumersiel handlungsfähig bleiben. Das hat Bürgermeister Mario Szlezak auf dem Neujahrsempfang der Gemeinde am Freitagabend in Horumersiel beteuert. Man werde sicherstellen, dass keine wichtigen Projekte gefährdet werden.

Das TMS hat statt ursprünglich veranschlagter 8,7 am Ende um die 23 Millionen Euro gekostet. Bauherr war die gemeindeeigene Wangerland Touristik GmbH (WTG). Sie steht auch im Zentrum der Bemühungen, die Entwicklung aufzuarbeiten. Es sei eine Lenkungsgruppe eingerichtet worden, so Szlezak, die herausfinden soll, welche Faktoren zu der unerwarteten Kostensteigerung geführt haben. Man wolle verhindern, dass sich so etwas wiederholt.

Als erster Ergebnis sei der Gesellschaftervertrag der WTG geändert worden. WTG-Geschäftsführer werden danach verpflichtet, wesentliche Entscheidungen „enger zu kommunizieren und umfassend zu begründen“. Zudem sei ein externer Wirtschaftsprüfer dabei, einen Plan für die wirtschaftliche Konsolidierung des TMS zu entwickeln. Szlezak zeigte sich trotz der Belastungen überzeugt davon, dass es gemeinsam gelingen werde, „dieses Projekt zu einem echten Aushängeschild für Erholung, Gesundheit und Innovation in der Region“ zu machen.

Gegen Chloreinträge in die Jade

Mit Blick auf die LNG-Importe in Wilhelmshaven erneuerte der Bürgermeister die Forderung, dass das Regasifizierungsschiff „Höegh Esperanza“ so schnell wie möglich auf ein chlorfreies Verfahren zur Reinigung seiner Rohrleitungen umgerüstet werden muss. Szlezak appellierte an die anwesenden Abgeordneten und den Landrat, die Gemeinde bei ihrer Forderung „Keine Biozid-Einleitungen ins Wattenmeer“ zu unterstützen. Das Importterminal für Flüssigerdgas liegt in Sichtweite des Hooksieler Außenhafens. Statt mit Ultraschall werden die für die Erwärmung des Flüssiggas benötigen Röhren an Bord der „Höegh Esperanza“ noch mit Chlor gereinigt, das anschließend in die Jade gelangt.

Notunterkunft wird wieder Hotel

Ein bundesweit positives Beispiel nannte der Bürgermeister den Betreib der Flüchtlings-Unterkunft in Hohenkirchen. „Die Aufnahme der Flüchtlinge ist vorbildlich und quasi geräuschlos gelungen“. In diesem Frühjahr wir die Unterkunft geschlossen. Zum 1. Mai wolle das „Dorf Wangerland“ seinen Hotelbetrieb wieder aufnehmen. Die Umbauarbeiten laufen. Mit den Eigentümern des „Dorf Wangerland“, so der Bürgermeister, sei man zudem in vielversprechenden Verhandlungen über den Verkauf der Rundinsel im Wangermeer. „Ich bin zuversichtlich, dass wir bald einen positiven Abschluss feiern können.“

Als weitere Meilensteine nannte der Bürgermeister die Feuerwehren. In Hooksiel sei das neue Feuerwehrgerätehaus bezogen worden, andere Wehren (Waddewarden, Neugarmssiel) hätten neue Einsatzfahrzeuge erhalten. In diesem Jahr werde man in die konkrete Planung des neuen Feuerwehrgerätehauses für Hohenkirchen einsteigen.

Parkplatz an den Ortsrand

In 2025 werde die Gemeinde am Schwimmbad in Tettens Bauplätze ausweisen. In Horumersiel will die Gemeinde den Großparkplatz aus dem Ortskern nach außen verlegen. „Die frei werdende Fläche bietet großes Potenzial für die Weiterentwicklung des Ortes“, ist Szlezak überzeugt. In Hooksiel solle die Entscheidung über den Verkauf des ehemaligen Feuerwehr-Areals am Alten Hafen von Hooksiel im ersten Quartal erfolgen. Zuvor werde es dazu aber eine öffentliche Ausschuss-Beratung geben. 

erfolgreiche Sportler
Bürgermeister Mario Szlezak ehrte junge Jiu-Jitsu-Talente aus dem Wangerland, die bei den Samurai-Europameisterschaften vordere Plätze erzielt haben. Von links: Elian Elm (Hooksiel), Oke Eiben (Hohenkirchen), Tarja und Darian Bierschenk (Waddewarden). Foto: hol

Grußworte an die gut 400 Gäste des Empfangs richteten auch die Bundestagsabgeordnete Anne Janssen und die Landtagsabgeordnete Katharina Jensen (beide CDU), Frieslands Landrat Sven Ambrosy (SPD) sowie Pastor Jürgen Walter für die Kirchen in der Gemeinde. Janssen rief dazu auf, illegale Migration zu stoppen. Bei dem Umgang mit Flüchtlingen sprach sich die CDU-Politikerin dafür aus: „Integration fördern – und einfordern.“ Pastor Walter hielt dem entgegen, dass dieser Grundsatz für das Erlernen der deutschen Sprache und Rechtsnormen gelten könne. „Wenn aber Integration heißt, dass die einen auf der richtigen Seite stehen und die anderen müssen halt nur dazulernen, dann ist da etwas falsch.“ Dieses Verständnis werde dem Wandel im Weltgeschehen nicht gerecht. 

Kein Geld für Breitband

Katharina Jensen forderte mit Blick auf Land und Bund eine bessere Finanzausstattung der Kommunen und den Abbau von Bürokratie, die die mittelständische Wirtschaft und auch die Landwirtschaft enorm belaste. Es könne nicht angehen, dass immer mehr Kosten auf die Gemeinden abgewälzt werden. Ein Beispiel: Neun Millionen Euro Eigenbeteiligung am flächendeckenden Breitband-Ausbau könne sich die Gemeinde Wangerland nicht leisten.

Landrat Ambrosy hielt dem entgegen, dass gerade ein flächendeckendes schnelles Internet inzwischen ein echter Standortvorteil sei, da immer mehr Menschen aus dem Homeoffice heraus arbeiten und danach ihren Wohnort aussuchen würden. Der Breitbandausbau sei „eine wunderbare Chance für die Region“ . Die Kommunen müssten sparen, aber bei den laufenden Kosten und nicht bei Investitionen. Dennoch müsse sich an der Finanzausstattung etwas ändern. Es könne nicht sein, dass sämtliche Landkreise in Niedersachsen rote Zahlen schreiben. 

„Friesland ist krisenerprobt“

Als aktuelle Investitionen des Landkreises fürs Wangerland verwies der Landrat auf den Bau zweier Radwege, die Sanierung einer Kreisstraße, auf Investitionen in die Feuerwehrtechnische Zentrale in Jever und die Drehleiter der Feuerwehr Jever. FTZ und Drehleiter seien auch für das Wangerland zuständig. 

Insgesamt zeigte sich Ambrosy optimistisch. Es gebe viele Krisen, aber die Ursachen dafür lägen nicht in Friesland. Mit einer Arbeitslosenquote von nur 4,8 Prozent (Dezember) stehe der Landkreis gut da, viel besser als vor Jahren. Und: „Wir sind krisenerprobt. Wir kriegen das hin.“

Vogelgrippe-Schutzzonen aufgehoben

Wangerland (3. 1. 2025) – Die Vogelgrippe-Gefahr im Wangerland ist vorerst offenbar gebannt. Das Veterinäramt Jade-Weser hat in einer tierseuchenbehördlichen Allgemeinverfügung die Ende November eingerichtet Überwachungszone um einen Geflügelzuchtbetrieb in der Gemeinde mit Wirkung von heute wieder aufgehoben. „Weitere Ausbrüche wurden in der Zone seitdem nicht verzeichnet“, stellt Verbandsgeschäftsführerin Dr. Melanie Schweizer fest.

In dem Geflügelbetrieb mit rund 28.000 Tieren, der zwischen Neugarmssiel und Carolinensiel liegt, hatten Tierärzte nach einigen Verdachtsfällen Vogelgrippe-Erreger nachweisen können.  Die Tiere waren unverzüglich getötet worden. Um den Betrieb wurde eine Schutzzone mit drei Kilometern Radius und eine Überwachungszone mit zehn Kilometern Radius eingerichtet. Hooksiel lagt knapp außerhalb der Überwachungszone.

Für die Schutz- und Überwachungszone galt unter anderem, dass gewerbliche und auch Hobby-Geflügelhalter keine Tiere hinein- oder herausbringen durften. Das Veterinäramt rät Geflügelhaltern aber, auf jeden Fall weiterhin vorsichtig zu sein, auf Hygiene- und Schutz-Maßnahmen zu achten und den Kontakt zwischen Hausgeflügel und Wildvögeln strikt zu vermeiden. 

„Abfallfibel 2025“ nur noch digital

Friesland (2. 1. 2025) – Der Landkreis Friesland als untere Abfallbehörde weist darauf hin, dass die klassische „Abfallfibel“ in gedruckter Form ab diesem Jahr nicht mehr automatisch an die Haushalte verteilt wird. Die Abfallfibel erscheint ab 2025 in digitaler Version und kann im Internet unter der Adresse www.friesland.de/Abfall heruntergeladen werden. 

In der digitalen Ausgabe sind weiterhin die aktuellen Hinweise zum Umgang mit Abfällen, Trennhinweisen und Tipps enthalten. Darüber hinaus gibt es über Link oder QR-Code den Zugang zu weiteren Angeboten wie etwa den Online-Abfuhrkalender für die adressengenauen Abfuhrtermite für Rest-, Bio- und Sondermüll sowie die Wertstofftonne. Alle Termine sind zudem in der Abfall-App verfügbar.

Darüber hinaus enthält die Fibel eine Fülle von Informationen rund um Themen wie Abfallgebühren, Ansprechpartner, private Dienstleister, Sperrmüll oder die Ast- und Strauchwerksammlungen. Bürgerinnen und Bürger, die eine gedruckte Übersicht der Abfuhrtermine für 2025 erhalten möchten, können sich an abfallwirtschaft@friesland.de wenden. Der Landkreis wird dann einen entsprechenden Ausdruck versenden.

Wasserbedarf steigt rasant: Große Herausforderungen für Versorger

Friesland/Wangerland (2. 1. 2025) – Die sieben Wasserversorger auf der ost-friesischen Halbinsel gehen von einem stark steigenden Bedarf an Trinkwasser aus. Um die öffentliche Trinkwasserversorgung in Zukunft zu sichern und vorrangig zu schützen, müsse der industriell-gewerbliche Wasserbedarf etwa für die geplante Wasserstoff-Produktion aus alternativen Quellen gedeckt werden – zum Beispiel durch Meerwasserentsalzung, die Nutzung von Klarwasser aus Kläranlagen sowie Oberflächenwasser. 

Bedarfsspitzen an Hitzetagen

Das Netzwerk der Unternehmen, zu dem mit dem Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) auch der für das Wangerland zuständige Versorger und die GEW Wilhelmshaven gehören, haben in den vergangen Monaten jede Mengen Daten zu Wasservorkommen und Verbräuchen zusammengetragen. Der abschließende Projektbericht, so heißt es in einer Pressemitteilung, gebe einen Überblick über den Zustand der Wasserversorgung in der Region Ost-Friesland mit ihren 625.000 versorgten Menschen und erlaube eine Bewertung, auch im Hinblick auf Klimawandel und Energiewende. Das Fazit: „Die Wasserversorgung ist gut und sicher, aber vor allem zwei große Herausforderungen erfordern gemeinsames Handeln. Konkret sind dies zunehmende Bedarfsspitzen an Hitzetagen und der Wasserbedarf für die Wasserstoff- und Folgeindustrien.“

Verbrauch von Wasser steigt

Die Qualität des Grundwassers sei fast überall so gut, dass es relativ einfach zu Trinkwasser aufbereitet werden könne. Große Unterschiede gebe es aber bei den verfügbaren Wassermengen und Wasserrechten. Die zulässige Entnahmemenge hängt unter anderem davon ab, wieviel Grundwasser sich neu bildet. Diese „nutzbaren Dargebotsreserven“ seien für die sechs in der Region Ost-Friesland genutzten Grundwasserkörper verschieden. 

Klar sei aber: Der Wasserbedarf steigt. Das Wasserversorgungskonzept Niedersachsen gehe davon aus, dass Privathaushalte und Industrie bis 2030 rund 10 Prozent und bis 2050 etwa 15 Prozent mehr Wasser brauchen. Daher sei es aus Sicht der Unternehmen sinnvoll, dass Versorger in Regionen, wo Reserven vorhanden sind, zusätzliche Wasserrechte beantragen.

Alternativen für Wasserstoff-Produktion

Zudem sei zu erwarten, dass der Nutzungsdruck auf die Ressource Grundwasser durch die Wasserstoffindustrie und die Ansiedlung energieintensiver Betriebe im Nordwesten weiter steigen werde. Hier sei mit einem zusätzlichen Bedarf an Reinstwasser von bis zu 10 Millionen Kubikmetern pro Jahr und einem Kühlwasserbedarf von bis zu 40 Millionen Kubikmetern pro Jahr (bei 10 Gigawatt Elektrolyse-Kapazität) zu rechnen. Zum Vergleich: Der OOWV fördert in seinen 15 Wasserwerken insgesamt knapp 100 Millionen Kubikmeter Grundwasser im Jahr.

Ziel müsse es sein, die öffentliche Trinkwasserversorgung vorrangig zu schützen. Dafür müsse man nach Ansicht der Versorgungs-Unternehmen zumindest für das Kühlwasser mittel- bis langfristig auf andere Wasserquellen (Meerwasser, Oberflächenwasser, Klarwasser aus Klärwerken) setzen.

„Wangerländer Deichleuchten“ abgesagt: Sturmgefahr in Silvesternacht

Hooksiel/Horumersiel (31. 12. 2024) – Die Wangerland Touristik GmbH hat ihre Silvester-Veranstaltung „Wangerländer Deichleuchten“ aus Sicherheitsgründen abgesagt. „Da zum aktuellen Zeitpunkt für die Silvesternacht starke Sturmböen durch eine amtliche Sturmwarnung des deutschen Wetterdienstes angekündigt sind, müssen wir schweren Herzens unser Wangerländer Deichleuchten absagen“, verkündete die WTG am Montagabend auf ihrer Homepage und auf Facebook. 

„Viele Stunden haben wir gerungen und bis zuletzt gehofft – doch die angekündigten Sturmböen zwingen uns unsere Veranstaltung abzusagen, denn die Sicherheit der Teilnehmenden geht vor“, schreibt Marketing-Chefin Larissa Strangmann Die WTG bitte um Verständnis. 

Das „Wangerländer Deichleuchten“ steht unter dem Motto Lichter und Fackeln statt Böller und Raketen. Geplant war, wie in den beiden zurückliegenden Jahren, an den Deichen eine Lichterkette zu bilden. Der Verzicht auf Feuerwerkskörper soll auch ein Zeichen setzten für Nachhaltigkeit und den Schutz der Tiere insbesondere im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. 

Die Gemeinde Wangerland unterstützt das Ziel, indem sie ein Böllerverbot in Deichnähe erlassen hat. Das Verbot gilt für das gesamte Deichvorland und einen Streifen von 50 Metern hinter der Deichlinie in Richtung Binnenland.