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Gerd Abeldt Hooksiel-life

Beitrage veröffentlicht von “Gerd Abeldt”

Gründer und Redaktionsleiter von „Hooksiel-Life“

Mudderboot sicherte über Jahrzehnte die Zufahrt ins Hookstief

Hooksiel (13. 6. 2025) – Der Anfang ist gemacht. Eine Gruppe von Freiwilligen aus der Mitgliederschaft des Seebadevereins Hooksiel hat damit begonnen, das historische Mudderboot am Alten Hafen zu überholen. Das Boot, das von 1837 bis 1949 in Hooksiel genutzt worden sein soll, wurde als Räumgerät eingesetzt, um das Hooksieler Binnentief, das Crildumer Außentief und die Zufahrt zum Sielhafen regelmäßig von Schlamm und Sediment zu befreien.

Für die Sanierung des historischen Mudderbootes haben sich zahlreiche Freiwillige gemeldet: Das Bild zeigt (von links) Ulrich Hellkuhl, Werner Doyen, Reinhold Harms, Bernd Ulrich und Uwe Gaudian vom Seebadeverein bei den Reinigungsarbeiten. Foto: hol

Das Hooksieler Mudderboot ist nach Recherchen des verstorbenen Heimatforschers Hans Ney das einzige noch erhaltene Räumgerät dieser Art in Deutschland. Es gilt seit 1992 als „geschütztes Baudenkmal“ im Sinne des niedersächsischen Denkmalschutzgesetzes und ist eines der maritimen Anziehungspunkte am Alten Hafen. Das historische Boot wurde 1982 aus dem Schlamm des Binnentiefs geborgen, saniert und an der Südseite des Alten Hafens platziert.

Stauwelle als Antrieb genutzt

Das Wirkungs-Prinzip war einfach. Bei Hochwasser wurden die Fluttore im Sielbauwerk geöffnet. Es strömte Meerwasser ins Binnentief, das dort aufgestaut wurde, indem man die Sieltore wieder schloss. Eine Stunde vor Niedrigwasser kam dann das Mudderboot zum Einsatz, das mit seinen aufgestellten Seitenflügeln eine Breite von zwölf Meter maß. „Nach vorsichtigem Öffnen der Sieltore schob die einen Meter hohe Stauwelle aus dem Binnentief das Boot mit dem Schlick durch die Fahrrinne bis zum tiefen Wasser der Jade“, schreibt Ney in seinem Buch „450 Jahre Hooksiel“. 

Aber der Zahn der Zeit nagt weiter an dem Denkmal. Auch wenn die Holzkonstruktion noch weitgehend intakt ist, gebe es Handlungsbedarf, sagte Uwe Gaudian, der als zweiter Vorsitzender des Seebadevereins das Sanierungs-Team leitet. Ein wesentlicher Punkt: Die Lackierung löst sich zunehmend vom Holz.

Denkmal bekommt neuen Anstrich

Im ersten Arbeitsschritt wurde das abgesperrte Boot gründlich gereinigt. Jetzt muss es erst einmal trocknen. In einem zweiten Schritt, so erläuterte Seebadevereins-Vorsitzender Wolf Hegemann, sollen kleinere Macken in der Holzkonstruktion beseitigt und Unebenheiten geglättet werden. Danach werden alle hölzernen und metallischen Teile am Mudderboot einen neuen Anstrich erhalten. Derzeit berate man noch über den genauen Farbton des Lacks.

„Eigentlich wollten wir das Projekt schon vor drei Jahren anpacken“, sagte Hegemann. Dann habe aber die Sanierung der historischen Kanone länger gedauert als gedacht. Er sei froh darüber, dass sich eine ganze Reihe von handwerklich geschickten Freiwilligen gefunden hätten, die das Projekt jetzt anpacken. Wann die Sanierung des Mudderbootes abgeschlossen sein wird, hänge vor allem vom Wetter ab. 

Sperrung der L 810 aufgehoben

Hooksiel/Wilhelmshaven (13. 6. 2025) – Die Landesstraße 810 von Hooksiel kommend in Richtung Wilhelmshaven ist wieder frei befahrbar. Die Bergung des am Vortag von der Hooksieler Landstraße in Höhe Windpark Wusterhausen von der Fahrbahn abgekommen Lastwagen war im Laufe des heutigen Vormittags abgeschlossen. 

Der voll beladene LKW war aus ungeklärter Ursache am Donnertag kurz nach 8 Uhr von der Fahrbahn abgekommen, in die Berne geraten und umgekippt. Der Fahrer wurde bei dem Vorfall leicht verletzt und ins Krankenhaus gebracht. Wegen der Bergungsmaßnahmen war die L 810 bis heute gegen 11 Uhr vollständig gesperrt.

Wangerländer ohne Führerschein liefert Polizei wilde Verfolgungsjagd

Wangerland (13. 6. 2025) – Erhebliche juristische Konsequenzen drohen einem Mann, der sich am Mittwoch mit der Polizei im Wangerland eine Verfolgungsjagd lieferte. Einer zivilen Funkstreifenwagen-Besatzung war gegen 16.15 Uhr, in Altgarmssiel ein silberfarbener VW Golf aufgefallen, in dem zwei Personen saßen.Wie die Polizei mitteilt, war den eingesetzten Beamten bekannt, dass der mutmaßliche Fahrer keine gültige Fahrerlaubnis besitzt.

Die Beamten wendeten, verfolgten den Wagen unter Einsatz von Sonder- und Wegerechten und forderten den Fahrer auf anzuhalten. Der 34-Jährige kam im Bereich der Ortseinfahrt Tettens scheinbar der Aufforderung nach, wendete dann jedoch unvermittelt und flüchtete mit zunehmender Geschwindigkeit in Richtung Carolinensiel.

Auf der Landesstraße 808 erreichte das Fluchtfahrzeug nach Polizeiangaben Geschwindigkeiten von 140 bis 150 Stundenkilometer. Erlaubt sind hier 80 km/h. Mehrere Fahrzeuge seien selbst in unübersichtlichen Kurvenbereichen gefährlich überholt worden. In Neugarmssiel habe ein Pkw auf eine Bushaltestelle ausweichen müssen, um einen Zusammenstoß zu verhindern. Schließlich, so die Polizei, habe der Flüchtige im Bereich Sophiensiel/Friedrich-Augustengroden auf einer Bushaltestelle gestoppt und kontrolliert werden können.

Die Kontrolle bestätigte den Verdacht. Der Fahrzeugführer hatte keinen gültigen Führerschein. Zudem habe sich herausgestellt, dass der Pkw zuvor abgemeldet worden war. Laut eigenen Angaben hatte der Mann das Fahrzeug kürzlich erworben und mit Kennzeichen ausgestattet, die von einem anderen – ebenfalls abgemeldeten – Fahrzeug stammten. Die Zulassungsstempel habe er im Internet erworben. 

Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Oldenburg stellten die Polizisten sowohl das Fahrzeug als auch die Kennzeichen sicher. Den Beschuldigten erwarten nun mehrere Strafverfahren, unter anderem wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis, Urkundenfälschung und diverser Verkehrsdelikte.

Mit Fahrrad und Kamera im Kampf gegen Plastikmüll in der Natur

Hooksiel/Wilhelmshaven (12. 6. 2025) – Wer früh morgens durchs Wangerland streift, dem ist der schnelle Radfahrer mit seinem High-Tech-Fahrrad vielleicht schon einmal aufgefallen. Wolf-Dietrich Hufenbach von der „Zukunftswerkstatt Wilhelmshaven“ tritt für die Umwelt und den Klimaschutz in die Pedale. Das Motto des Film-Projektes „Litter to go“, mit dem er zusammen mit dem EU-Projekt Treasure das Bewusstsein für Belastungen durch Plastik und Wegwerf-Kunststoffe für die Natur schärfen will, heißt: „5000 Kilometer Lösungssuche“.

Wolf-Dietrich Hufenbach dokumentiert auf seinen Fahrrad-Rundtouren durch die Region für das Projekt „Litter to go“ die Ausmaße der Verhüllung der Landschaft mit Plastik-Rückständen. Foto: hol

Donnerstag früh, 7 Uhr. Hufenbach steuert aus Waddewarden kommend auf Hooksiel zu. Die Kreuzung in Schmidtshörn liegt auf dem über 125 Kilometer langen Rundkurs durchs Wangerland und das benachbarte Ostfriesland, den der Aktivist schon etliche Mal absolviert hat. Die Fahrzeit beträgt zwischen vier und sechs Stunden. Geplant sind mindestens 40 Fahrten. Möglichst früh morgens, da der Gegenwind da noch nicht allzu scharf sei. 

Über 5000 Kilometer Gesamtstrecke

Mit gelbem Helm und schwarzem Rennanzug liegt Hufenbach auf dem Carbon-Triathlon-Rad, das ihm eine Werkstatt in Wilhelmshaven aus gebrauchten Einzelteilen anderer Räder zusammengebaut habe, schildert Hufenbach im Gespräch mit „Hooksiel-life“. „Das ist nachhaltig und kostet nur einen Bruchteil von einem neuen Rad – und das fährt auch noch gut und gern zehn Jahre.“

Das Projekt läuft bis Mitte nächsten Jahres. Auf der über 5000 Kilometer langen Gesamt-Fahrstrecke will Hufenbach vor allem eines: Aufmerksamkeit erregen. Aufmerksamkeit für die Aktion der unter anderem durch Spenden finanzierten Zukunfswerkstatt, die sich über weitere Unterstützer freuen würde. Aufmerksamkeit vor allem aber für das riesige Umweltproblem: Plastikmüll. 

Kunststoffmüll ist langlebig

Hufenbach ist Diplom-Designer, Filmer und Fotograf, begeisterter Radfahrer und seit Jahren bekannt als kritischer Begleiter der Kommunalpolitik in Wilhelmshaven, insbesondere bei Fragen, die den Umwelt- und Naturschutz betreffen. Zu seiner ständigen Ausrüstung gehört eine Kamera, mit der er an der Radfahrsterecke liegende Kunststoff-Hinterlassenschaften aufnimmt und dokumentiert. Zum Teil immer wieder. „Ein Langzeitprojekt ist zum Beispiel ein am Straßenrand liegender Becher von Kentucky Fright Chicken. Der will irgendwie nicht kaputtgehen.“

Dokumentarfilm und Veranstaltungen

Aus den Fotos und Filmsequenzen wird ein Dokumentarfilm über das Thema Plastikvermeidung. Es gehe vor allem darum, sich Gedanken über den cleveren Einsatz von Kunststoffen Gedanken zu machen und Lösungen zu erarbeiten, wie Plastikmüll zu vermeiden ist. Hufenbach sucht auf seinen Rundtouren nach Ideen und guten Beispielen in der Praxis – sei es in Unternehmen, Schulen, Dörfern oder Vereinen. Darüber hinaus plant er Veranstaltungen und Vorträge in der Region zu dem Thema.

„Gerade hier bei uns direkt am Wasser ist Plastikvermeidung ein ganz wichtiges Thema. Nicht nur aus touristischen Gründen“, so Hufenbach. Das Makro-Plastikmüll an Land werde in den Meeren Mikro-Plastik, der inzwischen in nahezu allen Organismen nachweisbar sei. Auch im Menschen. „Ein nachhaltiger Umgang mit unserer ,Mutter Erde‘ sieht anders aus.“ 

Geburt mitten auf der Straße

Wangerland (12. 6. 2025) – Das dürfte auch für Polizisten in ländlichen Gebieten ein eher seltener Einsatz gewesen sein. Am Mittwochnachmittag hat im Bereich Mederneer Altendeich eine freilaufende Kuh ein Kalb geboren – mitten auf der Straße.

Wie die Polizei mitteilt, habe ein entsprechender Hinweis die Beamten gegen 16 Uhr erreicht. Vor Ort bestätigte sich der Eindruck des Anrufers. Das Tier hatte direkt auf der Straße gekalbt. Als die Beamten den „Tatort“ erreichten, sei das Kalb bereits zur Welt gekommen. 

Der Mutterkuh ging es offenbar gut. Die Polizisten informierten die Tierhalterin, die kurze Zeit später am Einsatzort erschienen sei und sich um die Tiere gekümmert habe. „Der Vorfall verlief ohne weitere Zwischenfälle“, heißt es abschließend im Polizeibericht.

Kunststoff statt Holz: Bauhof saniert Panoramabrücke

Wangerland (11. 6. 2025) – Die Sanierung der Panoramabrücke über das Wangermeer in Hohenkirchen steht vor dem Abschluss. Wie Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak am Dienstagabend vor dem Betriebsausschuss des gemeindeeigenen Eigenbetriebes Wangermeer sagte, werden die Arbeiten des Bauhofs in etwa zwei Wochen abgeschlossen sein.

Langlebiger als Hozlbohlen und nicht so rutschig soll das Kunststoff-Belag sein, den der Bauhof der Gemeinde Wangerland jetzt auf der Panoramabrücke über dem Wangermeer verlegt hat. Foto: hol

Bauhofmitarbeiter haben den maroden Holzbelag auf der 325 Meter langen Fußgängerbrücke entfernt und durch einen Boden aus Glasfaser-Verbundplatten ersetzt. „Wir hoffen, dass der neue Belag mindestens die nächsten 20 Jahre hält“, sagte Szlezak. Der finanzielle Aufwand für die Brückensanierung habe durch den Einsatz der Arbeiters des Gemeinde-Bauhofs erheblich verringert werden können. 

Herrlicher Blick übers Wangermeer

Die Brücke, mit Aussichtsplattfom am höchsten Punkt, überquert das vor gut 20 Jahren künstlich geschaffene Wangermeer. Die verbindet das Ende der Helmsteder Straße mit dem Wohngebiet Am Wangermeer. Von der Plattform aus hat man einen herrlichen Blick über den gesamten See, an dem unter anderem das Hotel „Resort Wangerland“ liegt.

Die Mitglieder des Betriebsausschusses sprachen sich einvernehmlich dafür aus, das Ökosystem des Gewässers so gut wie möglich zu schützen. So sollen Einleitung von Oberflächenwasser von umliegenden Wegen dauerhaft vermieden werden, um zu verhindern, dass auf diesem Weg Schadstoffe ins Gewässer gelangen.

Wasser steht auf den Gehwegen

Mit dieser Begründung wurde ein Antrag von Bürgern aus dem Neubaugebiet am Wangermeer abgewiesen. Sie hatten darum gebeten, Wasser, das sich auf dem Strand-Gehweg zwischen ihren Grundstücken sammelt, in den See einleiten zu können. Um eine Belastung des Gewässers auszuschließen, wollten sie dafür im Gegenzug einmal jährliche eine Gewässerprobe veranlassen.

Johann Wilhelm Peters (SPD) wies darauf hin, dass es trotz einer Gewässerprobe schwer fallen würde, etwaige Verursacher einer Verunreinigung im Nachgang zu ermitteln. Er regte an, das Wasser von den Weg ans Kanalsystem anzuschließen, über das auch das Oberflächenwasser der Straßen und Grundstücke abgeleitet wird. Der Verschlag wurde von Dieter Schäfermeier (ZUW) unterstützt. Auch Angelika Kirschner (Grüne) sprach sich, bei allem Verständnis für das Anliegen, gegen den Antrag der Bürger aus. „Wir würden einen Präzedenzfall für alle Anrainer schaffen.“ 

Eigeninitiative der Anwohner

Ohnehin haben die Antragsteller ihr Wasserproblem inzwischen schon selbst gelöst. Wie einer der Betroffene dem Ausschuss berichtete, hätten 14 Anrainer gemeinsam den Untergrund des Weg auf eigene Kosten so umgebaut, dass das Wasser nicht mehr an der Oberfläche steht und auch nicht in den See laufen kann. 

Ausschussvorsitzende Alice Brandenburg-Bienek (CDU) dankte den Bürgern für ihre Eigeninitiative. Auf ihre Anregung hin empfahl das Gremium, dass die Bauverwaltung der Gemeinde sich das Problem am Wangermeer noch einmal vor Ort anschaut. Es gebe weitere Wege, auf denen das Regenwasser derzeit nicht ablaufe. Vielleicht wäre ein Kanalanschluss die Lösung.

Sielortfete mit buntem Programm

Horumersiel (11. 6. 2025) – Horumersiel lädt zur Sielortfete. Von Freitag, 20. Juni, bis Sonntag, 23. Juni, wird in dem Nordseeheilbad gefeiert. Auf dem Programm stehen Party, Straßenkünstler, Kunsthandwerker, Fahrgeschäfte, wechselnde Ausstellungen, Comedians, Folklore, Flohmarkt und ein buntes Rahmenprogramm. Dazu gehören eine Ausstellung der Bundeswehr und die Besichtigungsmöglichkeit für das „Küstenwachboot 19“ der Marinekameradschaft Horumersiel. 

Die Wurzeln der Sielortfete reichen bis ins Jahr 1981 zurück. Damals wurde ein Straßenfest für die Goldstraße aus der Taufe gehoben – als Attraktion für die Urlaubsgäste in der Vorsaison. Die Idee: Eine Feier mit maritimem Charakter in angenehmer Atmosphäre. Dabei ist geblieben.

Schon am Donnerstag, 19. Juni, beginnt der Betrieb der Schausteller auf der Festwiese. Am Freitag um 15 Uhr folgt die offizielle Eröffnung mit Grußworten, Freibier und Darbietungen des örtlichen Kindergartens. Ab 17 Uhr gibt es zunächst Musik vom Plattenteller. Ab 20 Uhr tritt die „Feten Company“ auf.

Das Samstag startet um 11 Uhr mit einem Frühschoppen. Für 15 Uhr ist eine Neptun-Taufe auf dem Dorfplatz geplant. Ab 18 Uhr wird wieder Party gefeiert, unter anderem mit der Hamburger Band „Das Fiasko“. Am Sonntag tritt nach dem ökumenischen Gottesdienst (10 Uhr) der Shantychor Bockhorn auf. Ab 13.30 Uhr spielen „De Platters“ handgemachte Musik von der Küste.

Besuch bei einem der schönsten Arbeitsplätze in Hooksiel

Hooksiel (10. 6. 2025) – Die Hooksieler Schleuse ist das maritime Nadelöhr für Hooksiel. Alle Segler, sonstige Sportbootfahrer oder Kunden der Hooksieler Werft müssen das über 50 Jahre alte Bauwerk passieren, wenn sie aus der Jade ins Hooksmeer wollen. Wächter der Anlage sind vier Schleusenwärter in Diensten der Wangerland Touristik GmbH (WTG).

Arne Stoll ist einer von vier Schleusenwärtern das Wangerland Touristik. Auch sein Arbeitsplatz wird sich im Zuge der Rund-um-Sanierung des Schleusenbauwerkes komplett verändern. Foto: hol

Einen Arbeitsplatz mit schönerer Aussicht kann es kaum geben. Von der Schaltzentrale im Schleusenturm hat Arne Stoll einen freien Blick auf die Jade, auf den Hooksieler Strand und aufs Hooksmeer. Am Horizont tuckern ein paar Sportboote, im Hafen selbst liegen der Rettungskreuzer der DGzRS, ein Fischkutter und ein Arbeitsboot. Davor am Wilhelmshavener LNG-Terminal 1 die „Höegh Esperanza“.

Vier Schleusenwärter

Sportbootfahrer sind nicht in Sicht. Vornehmlich für sie werden die Tore zur 70 Meter langen und 8 Meter breiten Schleusenkammer nach einem festen Plan geöffnet. In Hooksiel sind allein drei Segelverein beheimatet, der Wassersportverein (WSV), der Wilhelmshavener Segelclub (WSC) und der Verein Lollipop, der für seine Mitglieder in der Marina der WTG zwei Stege gemietet hat. Hinzu kommen Gäste, die Hooksiel nur kurzfristig mit ihren Booten einen Besuch abstatten.

Viele der heimischen Skipper kennen Arne Stoll und seine Kollegen persönlich. Zumindest ihre Boote sind vom Turm aus erkennbar. Die Vereinsmitglieder zahlen anders als die Tagesgäste eine Saisonpauschale, müssen also nicht bei jeder Schleusung eine Gebühr entrichten, die zum Beispiel für ein Gastliegerboot ab zwölf Metern Länge bei 24 Euro liegt. Historische Fahrzeuge können übrigens die Schleuse kostenlos nutzen.

Bald digitale Bezahlmöglichkeit

Bislang muss die Gebühr noch händisch einkassiert werden. In Kürze, so WTG-Marketingleiterin Larissa Strangmann, werde die WTG für die Schleusennutzer eine digitale Bezahlmöglichkeit einrichten. 

Eine echte Arbeitserleichterung für Stoll und seine Kollegen. Aber mit Blick auf die laufende Rund-um-Sanierung des Schleusenbauwerks eine eher kleine. Eigentümer der Schleuse ist die landeseigene Hafengesellschaft NPorts. Im Zuge der Millionen-Investition werden bis 2027 sämtliche Schleusentore sowie die komplette Steuerungstechnik für die hydraulisch bewegten Teile – etwa auch die Straßenbrücke über die Schleuse – erneuert. 

Gewaltige Maschinen sorgen für die Kraft, die Schleusentore und die Straßenbrücke hydraulisch zu bewegen. Foto: hol

Die Schleusenwärter überwachen das Festmachen der Boote in der Schleusenkammer. Dabei gebe es dann auch schon mal „Schleusenkino“ zu bewundern, so Stoll. Soll heißen: Nicht immer sind sich die Hobbysegler an Bord einig. Da falle dann auch schon mal das eine oder andere laute Wort.

Fester Schleusenplan

Der Schleusenplan sieht an den Wochenenden in der Hauptsaison stündliche Schleusungen vor. An Wochentagen und außerhalb der Saison ist der Plan etwas ausgedünnt. Durch das Anheben bzw. Senken des Wasserstandes in der Schleusenkammer werden die Fahrzeuge auf das jeweilige Höhenniveau im tideunabhängige Hooksmeer und im Außenhafen gebracht. Zu den Aufgaben der Schleusenwärter gehört neben der Überwachung des Schleusvorgangs auch die technische Wartung der Antriebs- und Steuerungstechnik der Schleuse. Dazu gehören auch gewaltige Motoren im Schleusenturm. 

Eine Zusatzaufgabe: Die Schleusenwärter betreuen auch noch die Hooksieler Marina mit, sind also Ansprechpartner für die Sportbootfahrer an den Stegen der WTG. „Aber der Schleusenplan hat Vorrang“, sagt Arne Stoll. „Wenn in der Marina eine Glühbirne ausgetauscht werden muss, muss das im Zweifelsfall mal warten.“ 

„Die Leute wollen einfach raus“

Hooksiel (10. 6. 2025) – „Wir sind mit zwei blauen Augen davon gekommen.“ In seiner Abschlussbilanz für die „Hooksieler Heringstage“ betonte Marco Knodel, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft, eine Fülle von positiven Aspekten bei den Festtagen. Trotz des schlechten Wetters sei die Stimmung bei der viertägigen Veranstaltung durchweg gut gewesen.

Zwischen den zahlreichen Schauern war der Festplatz am Alten Hafen über Pfingsten stets gut besucht. Foto: hol

Der Freitag und der Samstag seien sehr gut gelaufen. Vor allem am und um den Altern Hafen überwogen Jahrmarkts- und Partystimmung. Aufgrund mäßiger Wetterprognosen und infolge von Erkrankungen hatten einige der für die Lange Straße vorgesehenen Schausteller kurzfristig abgesagt. Aber auch am Sonntag und Montag sei noch ordentlich Lauf auf der Festmeile gewesen. „Hooksiel war voll und die Leute wollen einfach raus“, so Knodel. Und während der Schauer hätten sich die Besucher halt untergestellt oder seien irgendwo eingekehrt.

Witterungsbedingt konnte der Wiesenparkplatz am Sengwarden Anteil nicht genutzt werden. Auch der geplante Open-Air-Gottesdienst musste kurzfristig ins Walter-Spitta-Haus verlegt werden. Aber die übrigen Angebote seien auf großes Interesse gestoßen, so Knodel. 

Dazu gehörten unter anderem Rundfahrten mit dem Traditionskutter „Lulu Meiners“, die Präsentation der Ortsgruppe Horumersiel der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), die mit ihrem Boot „Wolfgang Paul Lorenz“ eine Rettungsübung „Mann über Bord“ präsentierte, und der Krabbenverkauf von Bord des Kutters „Trotz“. 

Die Ortsgruppe Horumersiel der DGzRS präsentierte sich bei den Heringstagen unter anderem mit einer Rettungsübung. Foto: Sabine Greiff

Die Jugendinitiative „Weil wir Hooksieler sind“ verkaufte mit Unterstützung zahlreicher Hooksieler jede Menge Kuchen, der Förderverein für das Kinder- und Jugendhospiz „Joshuas Engelreich“ warb mit Bindfaden-Spielen um neue Mitglieder und die Dorfgemeinschaft selbst verkaufte Lose für eine gut bestückte Tombola. Dazwischen etliche Schausteller mit Fahrgeschäften, Spiel-, Ess- und Getränke-Ständen. 

Insgesamt eine positive Bilanz für das ehrenamtliche Organisationsteam, das sich jetzt schon auf das nächste Fest vorbereitet: die Hooksieler Krabbentage, die von Freitag bis Sonntag, 1. bis 3. August gefeiert werden.

Einbruch in Hegemannstraße

Hooksiel (9. 6. 2025) – Zwischen Freitag gegen 16.25 Uhr und Samstag, 0.15 Uhr, ist ein Unbekannter in ein Einfamilienhaus in der Hegemannstraße in Hooksiel eingebrochen. Wie die Polizei mitteilt, verschaffte sich der Täter über ein auf Kipp stehendes Fenster auf der Rückseite Zutritt zu dem Gebäude.

Anschließend habe er mehrere Räume durchsucht und durchwühlt. „Es wurde Diebesgut im sechsstelligen Bereich entwendet“, so die Ermittler. Nach der Tat entfernte sich der Täter unerkannt vom Tatort. Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich unter Telefon 04461/7449-0 mit der Polizei in Jever in Verbindung zu setzen.