Einbruch in Haddien

Hooksiel/Haddien (25. 3. 2024) – Unbekannte sind in der Zeit zwischen Sonnabend, 11 Uhr, und Sonntag, 17.30 Uhr, in ein Wohnhaus in Haddien eingebrochen. Die Polizei sucht nach Zeugen, die im genannten Zeitraum in dem kleinen Ort zwischen Waddewarden und Hooksiel etwas Auffälliges beobachtet haben. 

Die Einbrecher sind nach Einschätzung der Polizei durch ein Fenster in das Wohngebäude eingestiegen. Das Diebesgut, das sie erbeutet haben, habe einen Wert in Höhe einer vierstelligen Summe. Zeugen mit Hinweisen werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 04461/7449-0 mit der Polizei Jever in Verbindung zu setzen.

Sammelaktion von Nachbarn und Jägern: Nach Hochwasser Müll am Ufer

Putzaktion am Tief
Nachbarn und Jäger trafen sich zur Putzaktion am Hohenstief. Foto: hol

Wangerland (25. 3. 2024) – Kaputte Stühle, Teile eines Zelts, eine vergessene Angel. Soviel ist nach der Naturputzaktion am Wochenende klar: Das Hohenstief im Wangerland ist ein Angler-Paradies. Aber nicht nur das. Die gut 30 Müllsammler fanden am Südufer des Gewässers jede Menge Zivilisationsmüll: Flaschen, Dosen, Eimer und Kanister, Plastikteile aller Art, Matratzen, Styropor-Platten, Hölzer, Betonplatten und sogar einen alten Fernseher. Herkunft unbekannt.

Zu der Sammelaktion, eine Premiere, hatten sich für diesen Vormittag die Nachbarschaften aus dem Wiardergroden und dem St.-Jooster-Groden sowie die Jäger der Jägerschaften Wüppels und Wiarden zusammengefunden. Ihr gemeinsamer Ansatz: Der Müll in der Natur ist nicht nur unansehnlich, er schadet auch den dort lebenden Tieren. Also muss er weg.

Die mit Eimern ausgerüsteten Sammler waren in drei Gruppen zwischen dem Schöpfwerk Hohenstiefersiel und der Feineburger Brücke an der Landesstraße 810 unterwegs. 

„So schlimm war es noch nie“, sagte Jäger Frank Dirks. Ursachen für die Müllflut dürften der hohe Wasserstand im Tief und die Stürme in den vergangenen Wochen und Monaten gewesen sein. „Da ist viel Dreck ins Tief geflogen. Das hat sich jetzt am Ufer abgelagert.“

Klar war am Ende jedenfalls: die Aktion hat sich gelohnt. Insgesamt füllte das Unrat einen großer Anhänger. Die Entsorgung des Mülls übernimmt die Sielacht Wangerland. 

Trotz Glasfaser: EWE und Telekom nutzen auch weiter das DSL-Netz

Hooksiel (24. 3. 2024) – Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht für die digitale Zukunft von Hooksiel. Die gute: Die Deutsche Telekom wird ihre DSL-Leitung trotz des im vergangenen Jahr erfolgen Ausbaus des Glasfasernetzes im Ort weiter unterhalten. Die schlechte: Ein „Hooksiel-life“-Leser aus der Käpt’n-Wilters-Straße wird noch einige Tage mit erheblichen Störungen bei seinem Internet- und Telefon-Anschluss leben müssen.

Tagelang Störungen

Die schlechte Nachricht zuerst. Bei dem Hooksieler, ein Kunde des Oldenburger Telekommunikation-Unternehmens EWE, funktionieren Telefon und Internet seit Donnerstag, dem 14. März, nur noch gelegentlich. Die Bemühungen, Hilfe vom Anbieter zu erhalten, zogen sich hin. Hoffnung keimte erst am vergangenen Dienstag auf. Per SMS wurde ein Vor-Ort-Termin innerhalb von zwölf Stunden angekündigt. Als 48 Stunden später immer noch nichts passiert war, wandte sich der Hooksieler an „Hooksiel-life“.

Glasfasernetz Ausbau in Hooksiel
Der Ausbau des Glasfasernetztes in Hooksiel ist abgeschlossen. Dennoch nutzen viele Bürger fürs Telefonieren oder fürs Surfen im Internet das langsamere DSL-Netz. Archiv-Foto: hol

Und siehe da, die Antwort von EWE-Pressesprecher Mathias Radowski erfolgte prompt. Die EWE bestätigt die Störungsmeldung. „Die Internetverbindung dieses Anschlusses wird immer wieder getrennt“, so Radowski. „Da der DSL-Anschluss vollständig über die Telekom-Infrastruktur realisiert wird, ist die Telekom für die Störungsbehebung zuständig.“ Die EWE dürfe nicht im Infrastrukturbereich der Telekom tätig werden. Man habe Kontakt mit der Telekom aufgenommen und bedaure die Unannehmlichkeiten des Kunden.

Tiefbauarbeiten erforderlich

Weiter zur Telekom. Dort wird die entsprechende Anfrage ebenso schnell und kompetent beantwortet. „Durch ein beschädigtes Kabel kommt es seit dem 13. März zu Beeinträchtigungen im Telefonnetz. Zur Behebung sind umfangreiche Maßnahmen erforderlich, inklusive Tiefbau“, erläutert Sprecherin Gabriele Michalek. „Wir gehen davon aus, dass die Arbeiten Mitte kommender Woche abgeschlossen werden.“ Man arbeite grundsätzlich stets mit Hochdruck daran, die Ursachen von Störungen schnellstmöglich zu beheben. Aufgrund widriger Umstände könne es aber zu zeitlichen Verzögerungen kommen. „Hier bitten wir um Verständnis“, so die Sprecherin.

Während der Hooksieler und möglicherweise weitere Betroffene sich noch einige Tage gedulden müssen, können alle übrigen DSL-Anschluss-Nutzer durchatmen. Damit zur guten Nachricht: Offenbar handelt es sich bei der aktuellen Störungen im DSL-Netz nur um ein punktuelles Ereignis – und nicht um eine Strategie zur Verkaufsförderung von Glasfaser-Anschlüssen

Kupferkabel gehören der Telekom

Radowski versichert für die EWE: „Selbstverständlich werden wir auch weiterhin das DSL-Netz in Hooksiel nutzen und anbieten. Dieses besteht für unsere KundInnen aus unserem Glasfaserkabel, das bis zu einem Kabelverzweiger führt, der der Telekom Deutschland gehört. Ab diesem Kabelverzweiger nutzen wir das Kupferkabel, das ebenfalls der Telekom gehört, um DSL-Kunden zu versorgen.“

Zweifel an der Zuverlässigkeit der DSL-Kupferkabel-Anschlüsse hatten zuletzt im Februar Werber für Glasfaseranschlüsse gesät. Sie hatten in Haustür-Gesprächen DSL-Kunden mit der Andeutung verunsichert, dass die Telekom natürlich ihr DSL-Netz nicht mehr so sorgfältig pflegen werde, wenn der Fokus des Unternehmens eigentlich bei Glasfaser-Anschlüssen liege.

Stefanie Halle von der Deutschen Telekom unterstreicht, dass diese von Betroffenen geschilderte Vorgehensweise „in keiner Weise unseren Vorgaben“ entspreche. Generell setze man auf den Direktvertrieb. „Das ist ein wichtiger Kanal, der Kundinnen und Kunden eine umfassende Beratung und einen Service bei sich zu Hause bietet und daher sehr geschätzt wird.“ Die Vertriebsmitarbeiter sollen die Anwohner zum schnellem Internet und über passende Tarifoptionen informieren. Die Immobilienbesitzer hätten dazu viele berechtige Fragen und Anliegen. Schließlich komme „ein Glasfaseranschluss nicht von allein ins Haus“.

Klare Regeln für den Vertrieb

Die Telekom gebe ihren Vertrieblern klare Regeln vor. Sie trügen zum Beispiel Telekom-Kleidung, ein Ausweis mit Lichtbild in Sichthöhe und hätten ein Autorisierungsschreiben der Telekom bei sich. Nach dem Beratungsgespräch an der Haustür erhalte der Kunde einen „Qualitäts-Call“, also einen externen Anruf. „Im Zweifel kann der Auftrag dabei auch direkt storniert werden“, so Halle. Erst wenn der Kunde in diesem Gespräch alle Punkte bestätigte, werde der Auftrag an die Telekom übermittelt. „Selbstverständlich gilt im Anschluss das 14-tägige Widerrufsrecht auch für Haustürgeschäfte.“

Mitarbeiter, die sich nicht an den Beratungskodex halten, müssten mit Nachschulungen oder auch mit personalrechtlichen Konsequenzen rechnen. „Im schlimmsten Fall bis zur Entlassung“, so Stefanie Halle

Grundsätzlich sei ein Glasfaseranschluss aber eine gute Sache, betonen Telekom und EWE. „Ein Glasfaseranschluss ist zukunftssicher, da er ungebremst ist – was bei Kupferkabel nicht der Fall ist – und nur bei einem Glasfaseranschluss die benötigte Bandbreite bestellt werden kann“, betont EWE-Sprecher Radowski. „Bei DSL-Anschlüssen gibt es physikalische Restriktionen und dadurch eine Einschränkung bei den verfügbaren Bandbreiten.“ So gesehen steigere ein Glasfaser-Anschluss auch den Wert einer Immobilie. 

Müllabfuhr fährt künftig mit Biogas

Augustin-Müllabfuhr Vertrag Friesland
Bei der Vertragsunterzeichnung: (von links) Philipp Augustin, Geschäftsführer Rolf Augustin, Uwe Wiechel (alle Firma Augustin Entsorgung Friesland) , Thorben Wehmeyer (Leiter der Abfallwirtschaftsbehörde beim Landkreis), Landrat Sven Ambrosy und Stephan Heidemann (Technischer Leiter Abfallwirtschaft beim Landkreis). Foto: Landkreis Friesland

Wangerland/Friesland (22. 3. 2024) – Die Abfallentsorgung im Landkreis Friesland soll klimafreundlicher werden. Mit dazu beitragen soll das Entsorgungsunternehmen Augustin Entsorgung Friesland mit Sitz in Schortens, das nach dem Beschluss des Kreistages zum 1. Januar 2025 die Abfallabfuhr für Restmüll, Biomüll, Papier und Sperrmüll in den friesländischen Kommunen übernimmt. Zudem soll Augustin ab 2025 die Abfallumschlagsanlage auf Wangerooge sowie den Wertstoffhof in Varel betreiben sowie die Ast- und Strauchwerk-Sammlung übernehmen. 

Frieslands Landrat Sven Ambrosy und der Augustin Geschäftsführer Rolf Augustin unterschrieben jetzt das entsprechende Vertragswerk. Danach sollen alle Fahrzeuge, die ab 2025 durch die Firma auf dem Festland des Landkreises zur Abfuhr eingesetzt werden, zu 100 Prozent mit Biogas betrieben werden. Damit entsprechen sie laut Mitteilung des Landkreises den gesetzlichen Vorgaben über die Beschaffung sauberer Straßenfahrzeuge. Die Laufzeit des Vertrages beträgt fünf Jahren plus zwei Verlängerungsoptionen von jeweils zwei Jahren,

Die Abfälle würden zudem zu möglichst nah gelegenen Entsorgungsanlagen transportiert, um die gefahrenen Strecken so kurz wie möglich zu halten. Durch diese Maßnahmen könne die CO2-Bilanz der Abfallabfuhr im Landkreis Friesland verringert werden. „Ich freue mich, dass wir durch die Umstellung in der Abfallabfuhr, einen weiteren Schritt im Bereich Nachhaltigkeit gehen können und dass wir einen regionalen Dienstleister an der Seite haben, der kurze Wege ermöglicht“, sagte Landrat Ambrosy.

Die Firma Augustin hatte bereits 2015 die Abfuhren für Restmüll, Bioabfall und Papier übernommen. Teilweise werden diese Abfuhren durch Fahrzeuge von Subunternehmen erledigt. Die Sperrmüll- und die Strauchschnittabfuhr erfolgt aktuell durch die Firma Nehlsen.

„Danke an den Landkreis Friesland für das entgegengebrachte Vertrauen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit in den kommenden Jahren“, sagt Rolf Augustin. Die Schortenser Firma hat sich im aktuellen Vergabeverfahren gegen die Mitbewerber durchgesetzt.

Kein Wasser, kein Strom: „Nordsee-Park-Hooksiel“ eröffnet trotzdem

Nordsee-Park-Hooksiel Dr. Müller
Die Kennenlern-Phase beginnt: Dr. Hans-Ulrich Müller freut sich auf die ersten Wohnmobilisten, die den Nordsee-Park-Hooksiel erkunden möchten. Foto: hol

Hooksiel (21. 3. 2024) – Wenn man die Anrufe bei „Hooksiel-Life“ zum Maßstab nimmt, hat die Leser der Netzzeitung in den vergangenen Monaten kaum ein Thema mehr interessiert als der geplante „Nordsee-Park-Hooksiel“. Wie soll das neue Urlaubs-Ressort aussehen? Wann ist Eröffnung? Kann ich da mein eigenes Mobil-Home aufbauen?

Zumindest die Frage nach der Eröffnung ist sich jetzt präzise beantwortet: Am Gründonnerstag, 28. März, werden auf dem Areal an der Hooksieler Bäderstraße erstmals Gäste empfangen. Allerdings, so Dr. Hans-Ulrich Müller, Geschäftsführer der NPH GmbH, können zunächst nur Nutzer von autarken Wohnmobilen einen Stellplatz mieten. 

Angebot für autarke Wohnmobilisten

Ob zum Start tatsächlich schon Urlauber den Weg zu dem Platz finden, wissen die Betreiber nicht. „Wir haben bislang keine Werbung gemacht“, sagt Müller. „Wir sind noch in der Aufbauphase.“ Die Wege sind fertig, die Stellplätze ausgewiesen. Und auch alle Kabel und Leitungen liegen bereits in der Erde. Aber das Ver- und Entsorgungssystem steht noch nicht. Mit Wasser und Strom müssen sich die Camper selbst versorgen. Der wesentlichen Grund dafür: Die lange Lieferzeit von 63 Wochen für einen Transformator. „Stand heute soll das Gerät im September kommen und dann installiert werden“, schildert Müller.

Der vorgezogene Eröffnungstermin ist aus seiner Sicht dennoch sinnvoll. „Wir starten in eine Art Kennenlern-Phase. Die Nutzer können den Platz erkunden und unser Team um Platzwart Georg Heißenbüttel kann die Abläufe trainieren.“ Nach und nach werde der Platz dann komplettiert. Im Juni/Juli soll das neue Rezeptions-Gebäude kommen. Dann könnte auch die digitale Anbindung an ein Online-Buchungs- und Bezahl-System stehen. Bis dahin läuft der Bezahlvorgang analog. Mit Anmeldezettel und Kasse für die 16 Euro Standgebühren am Tag – für Wagen, Fahrer und Gästebeitrag für eine Person. 

In der Startphase können zeitgleich bis zu 50 Wohnmobilisten den Ganzjahres-Campingplatz an der Hofstelle Gerrietshausen nutzen. Im Herbst, so die Planung, sollen zudem Tinyhäuser aufgestellt werden. In zwei bis drei Jahren werden dann auch erste mobile Wochenendhäuschen (Mobilhomes) ihren Platz im Grünen zwischen Ort und Badestrand finden. Stellplätze für Campingwagen werden nicht angeboten. Und: Mobilhomes können von Kooperationspartnern der NPH GmbH erworben werden. Eigene transportierbare Häuser dürfen nicht aufgestellt werden.

Kennenlern-Phase mit Osterfeuer

In den nächsten Wochen und Monaten haben die Platzbetreiber noch jede Menge Arbeit. Auf dem Platz sollen Büsche und Hecken zur Einfriedung und Abgrenzung angepflanzt werden Der Bordstein an der Zufahrt zur Bäderstraße wird abgesenkt, ein Sanitärcontainer aufgestellt, die Zufahrtsschranke installiert. Trotz alledem wollen sich die Wohnmobilisten auf dem Platz aber schon wohl fühlen. Dazu beitragen sollen kleine Veranstaltungen wie Grillabende, Leserunden oder jetzt am Ostersonnabend ein Osterfeuer. 

Polizei warnt vor Schnäppchen beim Handel mit Gold und Pelzen

Hooksiel/Friesland (21. 3.2024) – „Wir kaufen an – Pelzmäntel, Gold und Modeschmuck“. Solche oder ähnliche Anzeigen findet man regelmäßig in Tageszeitungen oder auf Flugblättern. Katja Reents, Beauftragte für Kriminalprävention der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland, mahnt zur Vorsicht. „Oft nutzen Trickbetrüger solche Annoncen gezielt für ihre kriminellen Machenschaften.“

Dubiose Händler werben für einen kurzfristig angemieteten Laden oder bieten Ankäufe bei Hausbesuchen an. Reents: „Die Trickbetrüger haben meist das Ziel, in die Wohnung der Opfer zu gelangen, um dort nach Bargeld, Schmuck oder anderen Wertsachen zu suchen.“ Die oft schauspielerisch sehr begabten Täter würden sich als Händler für Pelze, Gold oder andere Wertsachen ausgeben, in anderen Fällen auch als Handwerker oder Hilfsbedürftige. 

Pelz- und Schmuckankauf-Prospekte hätten dabei nur den Zweck, Interessierte anzulocken, mit ihnen ins Gespräch zu kommen und Vertrauen aufzubauen. Dabei handle es sich meist um ältere Damen, die die Täter für leichte Opfer halten, so Reents. Beim Termin in der Wohnung des Opfer verlören die Täter dann sehr schnell das Interesse an dem per Inserat gesuchten Pelzmantel. „Stattdessen verwickeln sie das Opfer in ein Verkaufsgespräch über ihren Schmuck, lassen sich diesen zeigen und durchwühlen sogar manchmal dreist den Schmuck im Beisein des Opfers“, warnt Reents. 

Die Expertin für Kriminal-Prävention mahnt grundsätzlich zur Vorsicht, wenn jemand etwas an der Haustür kaufen oder verkaufen will, insbesondere wenn die Händler beispielsweise mit Schnäppchen locken. Ihr Tipp: „Lassen Sie grundsätzlich keine Fremden in Ihre Wohnung.“ In Zweifelsfällen sollten sich Betroffene nicht scheuen, den Polizeinotruf unter der 110 zu wählen, wenn ihnen etwas verdächtig vorkommt.

Auffahrunfall in der Bäderstraße

Hooksiel (21. 3.2024) – Am Mittwoch hat es an der Bäderstraße in Hooksiel in Höhe der dortigen Tankstelle einen Auffahrunfall gegeben. Wie die Polizei heute mitteilte, habe eine 49-jährige Autofahrerin gegen 14 Uhr übersehen, dass ein vor ihr fahrender Mann (60) mit seinem Wagen verkehrsbedingt halten musste. Die Frau fuhr auf. Beide Fahrzeuge wurden beschädigt. Personen wurden nach Angaben der Polizei aber nicht verletzt. 

Ostern kann kommen: 73 Feuer und Hasenohren für Kinder

Hooksiel/Horumersiel (20. 3. 2024) – Die Wangerländer Bürger pflegen ihr Brauchtum. Wohl deshalb sind allein bei der Gemeinde Wangerland bislang für Ostersonnabend, 30. März, 73 Osterfeuer angemeldet worden – größere und kleinere.

Ostern Warfen
Schon bevor das Osterfeuer entzündet ist, kann man es sich auf der Hofstelle Warfen am Ostersonnabend bei Speis und Trank gemütlich machen. Archiv-Foto: hol

Hier und dort sieht man bereits die gesammelten Bäume, Äste und Zweige, die nach alter Tradition mit einbrechender Dunkelheit entzündet werden, um mit den Flammen den Winter endgültig zu vertreiben. Zum eigentlichen Feuerhaufen aufgeschichtet werden darf das Brennmaterial aber erst kurz bevor es entzündet wird. Nur so lässt sich verhindern, dass kleine Tiere im Feuer umkommen.

Osterfeuer sind als religiöse Brauchtumsfeier zwar grundsätzlich keine Privatfeste. Faktisch sind aber nur die wenigsten Veranstalter darauf eingerichtet, eine größere Zahl von Gästen zu empfangen oder gar zu bewirten. 

Aber es gibt auch große Feuer mit Organisatoren, die sich über jeden Gast freuen. Etwa Henning Lange und Bert Albrecht, die am Ostersonnabend um 18 Uhr auf der Hofstelle Warfen (vom Südring kommend am Beginn der Pakenser Straße) einen großen Sträucherhaufen entzünden werden. Während sich Lange um das Feuer kümmert, ist Albrecht für alles andere zuständig: für Musik, Speis und Trank – sowie für die gute Stimmung.

Auf eine etwas andere Osterstimmung setzt Frank Hensel. Der Inhaber der Friesen-Event GmbH lädt für Ostersonnabend nach Horumersiel zur Veranstaltung „Kurgarten in Flammen“ ein. Beginn auch hier: 18 Uhr. Ein Osterfeuer im Kurgarten? Nein, das würde wohl kaum als Brauchtum durchgehen. Hensel wird neun Feuertonnen aufstellen. Dazu sollen Fackeln und Lichterketten für Osterstimmung sorgen. Abgerundet wird das Programm durch Getränke- und Grillstände, Livemusik und eine Kinderschmink-Aktion, bei der Hasenohren eine besondere Rolle spielen werden. 

Windkraft stärkt ländlichen Raum und weht Geld in die Gemeindekasse

Dr. Peter Ahmels
Der Wangerländer Dr. Peter Ahmels gehört zu den Pionieren der Windkraftnutzung in Deutschland. Vor dem „Männerkreis“ in Hooksiel gab er einen Einblick in die Energiewende. Foto: Klein/DUH

Hooksiel (20. 3. 2024) – Dr. Peter Ahmels ist verhalten optimistisch. Wenn es gelingt, in den kommenden Jahren jeweils Windkraftanlage mit einer Leistung von zehn Gigawatt zu installieren, sind die Ausbauziele der Bundesregierung bis 2030 noch zu schaffen. Dazu beitragen würde auch das Repowering von Altanlagen in der Gemeinde Wangerland.

Ahmels ist einer der Pioniere der Windkraft-Nutzung in Deutschland. Herbert Ulfers begrüßte den promovierten Physiker aus Oldeborg bei Wüppels als Referent beim Männerkreis der ev-luth. Kirchengemeinde Wangerland im Walter-Spitta-Haus in Hooksiel. Vor gut 30 Jahren habe er als aktiver Landwirt seine erste Windmühle aufgestellt, sagte Ahmels. Damals sei es noch nicht um Energiewende oder Klimawandel gegangen. „Die Lage im Ackerbau war schwierig. Wir haben uns für eine andere Agrarpolitik eingesetzt und nach zusätzlichen Einkommensquellen gesucht.“

Wertschöpfung durch Energieerzeugung

Einnahmen für Landwirte und Windmüller bedeuten Wertschöpfung im ländlichen Raum. Die größte Wertschöpfung sei immer da erfolgt, wo Energie erzeugt wurde. Das Ruhrgebiet hatte den Kohlebergbau, Süddeutschland die Atomkraft. „Aus heutiger Sicht müssen wir uns fragen, warum wir nicht schon viel früher auf die Idee gekommen sind, den Wind für uns im Norden zu nutzen.“

Daran, dass sich das geändert hat, hat Ahmels einen maßgeblichen Anteil. Der promovierte Physiker stand von 1997 bis 2007 als Präsident an der Spitze des Bundesverbandes Windenergie und erkämpfte feste Einspeisevergütungen für Windstrom. Im Anschluss engagierte er sich bei der Deutschen Umwelthilfe (DUH) unter anderem beim Bürgerdialog zu Planung und Bau von Hochspannungs-Stromleitungen. Aktuell ist der Wangerländer als Vorstandsvorsitzender der Fachagentur Wind und Solar in der Politikberatung unterwegs. 

Ahmels verschaffte der Männerrunde einen Einblick in die Herausforderungen der Energiewende, bei der die Stromerzeugung aus regenerativen Energiequellen einen Schlüsselrolle spielt. In Deutschland werden rund 2000 Terrawatt Energie verbraucht. Die Hälfte davon für Wärmeerzeugung und jeweils ein Viertel für Verkehr und Strom. Gut 51 Prozent des Stroms werden inzwischen aus erneuerbaren Energien (Wind, Solar, Biomasse) erzeugt. Bei der Wärme liege der Anteil bei 18,8 Prozent, im Verkehr bei lediglich gut 7 Prozent. 

Bis 2030, so das Ziel, soll 80 Prozent des Stroms mit erneuerbaren Energien erzeugt werden. Dafür müssten jährliche zehn Gigawatt zusätzliche Windkraft-Leistung installiert werden. 2024 werden nach bisheriger Planung voraussichtlich Konverter mit fünf Gigawatt Leistung neu installiert. Ahmels: „Das ist längst noch nicht ausreichend.“

Erneuerung von alten Windrädern geplant

Um die Geschwindigkeit zu erhöhen, habe die Politik das Windflächen-Beschleunigungsgesetz beschlossen. Damit legt der Staat fest, wie hoch der Anteil von Flächen ist, die für Windkrafterzeugung zur Verfügung gestellt werden müssen. Im Wangerland gebe vier Windparks (Bassens, Haddien, bei Hohenkirchen und Tettens) mit einer installierten Leistung von zusammen 80 Megawatt. Hinzu kommen etliche Einzelanlagen mit einer Leitung von rund 20 Megawatt. 

Weitere Windparks seien zurzeit in der Gemeinde nicht geplant, so Ahmels. Aber die neue Rechtslage ermögliche das Repowern von Einzelanlagen, wenn keine Lärm- oder Vogelschutzgründe dagegen sprechen. Viele der hiesigen Anlagen sind 30 und mehr Jahre alt. Moderne Konverter seien deutlich größer und effizienter. „Die Leistung an den Standorten wird sich um den Faktor zehn erhöhen“, schätzt Ahmels. Als auf 200 statt 20 Megawatt, wenn alle Anlagen erneuert werden würden.

Die Erzeugung von Windenergie stärkt nach Überzeugung von Ahmels den ländlichen Raum. Laut einer Studie der Deutschen Windguard GmbH (Varel) zieht ein Megawatt installierte Leistung eine Wertschöpfung von 14.000 Euro im Jahr nach sich. Eine weitere Kennzahl: die Gewerbesteuer. Von den rund 15 Millionen Euro Steuereinnahmen der Gemeinde Wangerland im Jahr entfallen 27 Prozent auf Gewerbesteuern. Rund ein Viertel davon gehe auf die Erzeugung von erneuerbaren Energien zurück. Beim weiteren Ausbau der Windenergie würden die Kommunen zudem von einer freiwilligen Abgabe in Höhe von 0,2 Cent je Kilowattstunde erzeugtem Strom profitieren, die die Betreiber an die Gemeinde abführen sollen. „Und die Schnecke bewegt sich doch“, sagte Ahmels mit Blick auf die Wirtschaftsförder-Effekte für die ländlichen Räume. 

Strombedarf wird weiter steigen

Trotz aller Einsparbemühungen wird der Strombedarf vermutlich weiter steigen. Gründe dafür sind die teilweise Elektrifizierung von Mobilität (E-Autos) und Wärmeerzeugung (Wärmepumpen). Ahmels schätzt den künftigen Bedarf in Deutschlang auf 800 bis 900 Terrawatt. Um so wichtiger seien leistungsfähige Stromnetze und Wärmespeicher. So genannte „Aquifers-Wämespeicher“ seien grundsätzlich auch in Wasser führenden Schichten unter dem Wangerland möglich. Möglicherweise wäre das ein Thema für eine weitere Männerrunde.

Kommentar: Tempo-30-Zonen statt gefährliche Schmalspur-Buckelpisten

Von Gerd Abeldt

Raus aus dem Auto, rauf aufs Fahrrad. Das ist eine der zentralen Forderungen der Verkehrswende in Deutschland. Die Stärkung des Radverkehrs erhöht die Sicherheit im Straßenverkehr, stärkt die Gesundheit, entlastet das Klima und könnte auch gut für den Tourismus im Wangerland sein.

Das Wangerland ist ein Autoland. Viel Fläche, weite Wege und ein nur mäßig ausgebauter ÖPNV machen das Auto in vielen Lebenslagen unentbehrlich. Aber etliche Urlauber, und natürlich auch Einheimische, sehen inzwischen im Fahrrad eine echte Alternative. Für Erholung an der frischen Luft ohnehin, aber auch für Pflicht-Fahrten etwa zum Arbeitsplatz oder zum Einkaufen quer durchs Wangerland.

Dieser Trend dürfte dank der steigenden Zahl von E-Bikes weiter zunehmen. Um so wichtiger wird es für die öffentliche Hand dafür zu sorgen, dass das Fahrradfahren gefahrlos möglich ist. Der Landkreise Friesland hat ein millionenschweres Radwegekonzept aufgelegt, um in den nächsten Jahren die Radwege entlang von Kreisstraße zu ertüchtigen. Ein ähnliches Konzept der Gemeinde Wangerland für die Gemeindestraßen wäre sinnvoll, würde aber auch sehr viel Geld verschlingen; Geld, das die Gemeinde faktisch nicht hat. So weit, so schlecht. 

Also muss es bei den Buckelpisten für Zweiradfahrer bleiben? Bei einem gefährlichen Neben- und Gegeneinander auf weniger als zwei Meter breiten Gehwegen von Fußgängern, Kinderwagen und Radlern, von denen viele mit E-Bike, Kinderanhänger oder Lastenrad unterwegs sind? Ob diese Zustände schwere Unfälle provozieren, sei dahin gestellt. Klar sein dürfe aber, dass die Lust aufs Fahrradfahrer damit gedrosselt wird. Bei Einheimischen und bei Urlaubern.

Gerade vor diesem Hintergrund sollten der Gemeinderat die Chance erkennen, die flächige Tempo-30-Zonen in geschlossenen Ortschaften bieten. Bei gedrosselter Höchstgeschwindigkeit könnten Radfahrer die Hauptfahrbahnen mitnutzen. Und zwar weitgehend gefahrlos, da das Tempo von Rädern und Autos auf einem Niveau läge. Und: Die Fußgänger hätten die Gehwege wieder für sich. 

Kann das funktionieren? Bei uns im Wangerland? Natürlich. Letzte Zweifel könnten mit einer Tempo-Reduzierung für den Straßenzug Lange Straße/Pakenser Altendeich in Hooksiel ausgeräumt werden. Insofern wäre eine zügige Entscheidung für Temp 30 hier ein gutes Signal für eine Verkehrswende im gesamten Wangerland. 

Sie haben auch eine Meinung zu dem Thema? Schreiben Sie uns gern eine Email an die Adresse infos@hooksiel-life.de mit dem Betreff „Leser-Meinung.