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Gerd Abeldt Hooksiel-life

Beitrage veröffentlicht von “Gerd Abeldt”

Gründer und Redaktionsleiter von „Hooksiel-Life“

Ratsherr Ulfers hatte eine Vorahnung – ist sich aber keiner Fehler bewusst

Hooksiel (5. 7. 2025) – Seit 1999 ist der Hooksieler Holger Ulfers im Gemeinderat. Als Fraktionsvorsitzender der SPD und Mitglied im Verwaltungsausschuss gehört er zu jenen Kommunalpolitikern, die die Entwicklung der gemeindeeigenen Wangerland Touristik GmbH (WTG) besonders eng begleitet haben. Jetzt hat die WTG Insolvenz angemeldet – mit unabsehbaren Folgen für touristische Angebote und Infrastruktur. „Ich habe immer wieder davor gewarnt, dass der Schwanz nicht mit dem Hund wackeln darf – irgendwie sehe ich mich jetzt bestätigt.“

Gutachter klärt Gründe für Kostenexplosion

Ulfers hat bereits vier Bürgermeister und fünf WTG-Geschäftsführer erlebt. Im Gespräch mit „Hooksiel-life“ versucht er nachzuzeichnen, wie es so weit kommen konnte. Dabei will er bewusst nicht über Schuld und Verantwortung für die Kostenexplosion beim Bau des „Thalasso Meeres Spa“ in Horumersiel von gut 4 über 8,8 auf zuletzt geschätzte 23 Millionen Euro sprechen.

Ratsherr Holger Ulfers

„Zur Klärung dieser Frage hat der Gemeinderat einen Gutachter bestellt, der seit Monaten intensiv arbeitet – aber noch nicht am Ende ist“, so Ulfers (Foto). Dem Gutachten wolle er nicht vorgreifen. Er habe um 2007 erste Zweifel bekommen. Damals sei die Panoramabrücke am Wangermeer gebaut worden. Für zwei Millionen Euro, als Projekt der WTG. „Was soll die WTG noch alles machen? Wird die Gemeindetochter im Vergleich zur Mutter nicht zu groß?“ Heute hat die WTG 180 Mitarbeiter, die Gemeinde rund 110.

Damals hätten die Zahlen aber noch gestimmt. Die Einnahmen aus Strandeintritt und Campingplatz-Betrieb hätten die Verluste bei Bädern und der Gästehäusern ausgeglichen. „Und nebenbei konnte die WTG noch Wohltaten in der Gemeinde verteilen“, erinnert sich Ulfers. 

Thalasso als Ersatz für gescheiterten Hotelbau

Ein echtes Problem sei dann die Zukunftsplanung für das Kurmittelhaus in Horumersiel gewesen. Der Reha-Bereich war abgängig, das Dach undicht. Eine Lösung versprach ein Investor, der auf dem Grundstück der WTG ein 5-Sterne-Hotel bauen und die untere Etage an die Tourismusgesellschaft vermieten wollte. „Über das Projekt konnte man mit den Horumersielern aber gar nicht reden …“, erinnert sich Ulfers. Die wollte ihr „moi Dörphus“ erhalten und schmettern den „Betonklotz“ durchweg ab. Die Politik gab nach. Der Hotelbau wurde 2016 abgelehnt.

Die neue Idee: Irgendetwas mit Thalasso, ein Zukunftsthema … Pläne wurden vorgestellt, Kosten ermittelt. Aber selbst als die zu erwartende Investitionssumme in den zweistelligen Bereich kletterte, sei man immer noch überzeugt gewesen, dass beim Betrieb des Gesundheitstempels eine „schwarze Null“ möglich sein sollte. „Einnahmen wollten wir ja in erster Linie durch positive Nebeneffekte etwa durch erhöhe Gästezahlen erzielen …“

Gästehaus Hooksiel
Der geplante Verkauf des Gästehauses Hooksiel wurde durch ein Bürgerbegehren verhindert. Archiv-Foto: hol

Parallel zogen weitere schwarze Wolken am WTG-Himmel auf. Nach einer Klage untersagte das Bundesverwaltungsgericht der WTG das Erheben von Strandeintritt, eine wichtige Einnahmequellen brach weg. Überlegungen, das Hallenwellenbad in Hooksiel zu schließen und für eine andere Nutzung vorzusehen, scheiterten ebenso am Widerstand der Bürger wie der geplante Verkauf des Gästehauses in Hooksiel, der durch ein Bürgerbegehren verhindert wurde. Ulfers: „Da war ich auch dagegen. Die geplante Senioreneinrichtung mitten im Dorf, das hätte nicht gepasst.“

Kam die Lenkungsgruppe zu spät?

Ulfers beteuert, sich wirklich intensiv mit dem Bau des Thalasso-Zentrums beschäftigt zu haben. Mit steigenden Kosten stieg die Sorge, was passieren könnte, wenn der „Schwanz“ (die WTG) den „Hund“ (die Gemeinde) selbst in Schwierigkeiten bringt. Die Begleitung des Tochterunternehmens durch den alle drei Wochen tagenden Verwaltungsausschuss habe sich trotz regelmäßiger Berichte von Geschäftsführer Armin Kanning als ineffizient erwiesen. Immer wieder seien neue Probleme und Zeitverzögerungen aufgetaucht. Er habe sich für einen neuen Gesellschaftervertrag eingesetzt, so Ulfers. Danach hat der Rat eine Lenkungsgruppe berufen, die die Geschicke der WTG engmaschig begleitet. Da war es aber offenkundig schon zu spät.

Hallenbad Hooksiel
Wird das Meerwasser Wellenbad bereits in Kürze geschlossen? Die Entscheidung darüber liegt bei der WTG. Gemeinde und Kommunalpolitiker sind bei der Sanierung des Unternehmens nach den Worten von Holger Ulfers nur noch „Zaungäste“. Foto: hol

Die Eröffnung des längst noch nicht fertigen Thalasso Meeres Spa im vergangenen Herbst – offenbar aus Sorge, man müsse sonst Fördermittel zurückzahlen – geriet zum Fiasko. Der Gesundheitstempel musste wieder geschlossen werden. Kanning kündigte seinen Vertrag und musste dann Anfang dieses Jahres vorzeitig gehen. Mit Torsten Riedel wurde im April ein neuer Geschäftsführer bestellt, der im Verbund mit Beratungsunternehmen feststellte: „Wir müssen Insolvenz anmelden.“ Inzwischen hat das Amtsgericht einen Sachwalter bestellt, der die Insolvenz in Eigenregie begleiten soll.

„Jetzt haben die Interessen der Gläubiger Vordergrund“, sagt Ulfers. Die Gemeinde als Gesellschafterin und damit auch die Ratsmitglieder seien nur noch „Zaungäste“ der Entscheidungen, die gefällt werden (müssen), um das Unternehmen zu retten und der GmbH eine zukunftsfähige Struktur zu geben. Etwa ein Jahr, so schätzt der SPD-Politiker, dürfte die Umstrukturierung wohl dauern, zu deren einzelnen Maßnahmen er schon aus insolvenzrechtlichen Gründen nichts sagen könne und wolle. 

Insolvenz-Antrag schützt die Gemeinde

Ob er bei sich eine Mitschuld für den Niedergang der WTG sieht? Hätte die Politik nicht früher auf die Kostenbremse treten müssen? „Natürlich habe ich mich gefragt, ob ich irgendwann etwas übersehen habe. Aber ich habe nichts gefunden. Wir dachten alle, nach dem was wir gehört haben, die WTG packt das …“. Aber die vage Sorge, dass es nicht gesund sein kann, wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt, habe sich letztlich bestätigt. Fakt sei aber auch, dass niemand der ehrenamtlich tätigen Ratsmitglieder der WTG oder der Gemeinde habe schaden wollen.

Mit der „Insolvenz in Eigenregie“ habe die Gemeinde dann die Reißleine gezogen, um nicht selbst mit in den Abwärtsstrudel gezogen zu werden, so Ulfers. Die Alternative wäre eine Patronatserklärung gewesen, wonach die Gemeinde für alle Verbindlichkeiten der WTG hätte aufkommen müssen – ein Risiko im zweistelligen Millionen-Bereich.

Neue Hölzer und frische Farbe für den Zwiebelturm

Hooksiel (4. 7. 2025) – Die maroden Holzteile vom Hooksieler Zwiebelturm sind erneuert. Die Reparaturarbeiten seien von einem von der Gemeinde beauftragen Tischler erledigt worden, teilt Lars Reiners mit, der in der Gemeindeverwaltung für das Gebäudemanagement zuständig ist. Was noch aussteht, sind Schleif- und Malerarbeiten.

Besichtigung des Zwiebelturms

Aber auch dafür steht der Fahrplan. Die Giebelwand des ehemaligen Hooksieler Rathauses und das Holz des markanten Zwiebelturmes (Archiv-Foto: hol) soll in der Woche vom 21. bis 26. Juli geschliffen und neu angestrichen werden. Dafür werde eine Arbeitsbühne eingesetzt werden.

Reiners geht aber davon aus, dass der Betrieb des Muschelmuseums, das im ehemaligen Rathaus untergebracht ist, und des benachbarten Künstlerhauses ganz normal weiterlaufen kann.

Die Schäden an den Hölzern des historischen Turms waren einem Passanten Ende vergangenen Jahres aufgefallen. Wie eine erste Untersuchung ergeben hatte, ist wohl Wasser in das Holz eingedrungen. Tragende Teile waren aber nicht betroffen. Der Zwiebelturm, eine Art Wahrzeichen von Hooksiel, stammt vermutlich aus dem Jahr 1760. 

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Neue Maschinen erleichtert die Arbeit

Hooksiel (3. 7. 2025) – Die Arbeitsgruppe Hooksiel freut sich über vier neue Arbeitsgeräte.Wie Arbeitsgruppen-Sprecher Bruno Bölts mitteilt, konnten sich die ehrenamtlich tätigen Helfer einen neuen Rasenmäher, einen Freischneider, eine Kehrmaschine sowie einen Laubsauger beziehungsweise -bläser anschaffen. 

Die Arbeitsgruppe Hooksiel freut sich über neue Arbeitsgeräte. Foto: Arbeitsgruppe

Möglich geworden seien die Anschaffungen durch eine Förderung durch die LzO-Stiftung. Bölts: „Wir bedanken uns bei dem Geldinstitut. Durch die Geräte wird die doch oft recht schwere Arbeit für uns erheblich erleichtert.“

Die Arbeitsgruppe Hooksiel ist vielfältig aktiv. Ein Schwerpunkt liegt bei der Verschönerung des Ortsbildes von Hooksiel, wozu auch die Pflege mehrerer Plätze und Grünflächen gehört.

Historische Weichenstellung für Bau eines Zentralklinikums

Wangerland/Wilhelmshaven (3. 7. 2025) – Es war ein historischer Beschluss. Am Mittwochnachmittag haben der Rat der Stadt Wilhelmshaven und der in Horumersiel tagende Kreistag des Landkreis Friesland nahezu zeitgleich beschlossen, ein gemeinsames Zentralklinikum zu bauen. Die Gebietskörperschaften wollen zeitnah eine Untersuchung in Auftrag geben, in der nach objektiven, fachlichen, raumordnerischen und wirtschaftlichen Kriterien nach dem besten Standort für den Neubau gesucht werden soll.

Sinnbild für eine gescheiterte Krankenhaus-Politik in Wilhelmshaven: Die Baugrube vor dem Klinikum, in der eigentlich schon längst ein Neubau hätte aufwachsen sollen. Ob das Projekt mit der Entscheidung für eine Zentralklinikum für die gesamte Region vollends abgeschrieben werden muss, ist noch unklar. Foto: hol

In dem neuen Zentralklinikum, das voraussichtlich um 2035 fertig sein könnte, sollen das Klinikum Wilhelmshaven sowie die „Friesland-Kliniken“ mit ihren Standorten in Sanderbusch (Nordwest-Krankenhaus) und Varel (St.-Johannes-Hospital) zusammengelegt werden. Nach dem erklärten Willen von Rat und Kreistag sollen die bisherigen Krankenhaus-Gesellschaften fusionieren. Ein Gutachten soll klären, was die ideale Rechtsform für diesen kündigen gemeinsamen Träger des Zentralklinikums ist. 

Millionen-Zuschüsse auf Dauer nicht tragbar

Sowohl Wilhelmshaven als auch Friesland müssen ihre defizitären Krankenhäuser jährlich mit etlichen Millionen Euros stützen. Hinzu kommen Veränderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen auf Landes- und Bundesebene. Unter anderem soll durch die Konzentration von stationären medizinischen Angeboten deren Wirtschaftlichkeit erhöht und die Qualität der Behandlungen verbessert werden. 

Die Diskussionen über die gesundheitspolitische Weichenstellung für die Region waren mit Spannung erwartet worden. In Varel regt sich erhebliche Widerstand gegen die Schließung des St- Johannes-Hospital. Vor allem durch den Verlust der Frauen- und Geburtenklinik würde eine Versorgungslücke im Bereich des südlichen Landkreises Friesland und für die benachbarte Wesermarsch entstehen.

In Wilhelmshaven stellt sich die Frage, inwieweit die bereits getätigten Vorleistungen für den dort bislang geplanten Neubau bei der Standortsuche für das Zentralklinikum berücksichtigt werden. Sichtbares Zeichen für das Krankenhaus-Fiasko in Wilhelmshaven: Die riesige Baugrube direkt vor dem Klinikum.

Zweidrittel-Mehrheit im Kreistag

Im Kreistag stimmten fünf Abgeordnete, darunter der ehemalige Landwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke („Zukunft Varel“) gegen den Bau des Zentralklinikums. Bei 31 Ja-Stimmen war dennoch die erforderliche Zweidrittel-Mehrheit erreicht. Auch im Wilhelmshavener Rat gab es nach zweieinhalbstündiger Debatte eine deutliche Mehrheit.

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Kontrovers diskutiert wurde im Kreistag, wie die medizinische Versorgung im Südkreis für die Übergangszeit bis zur Fertigstellung des Zentralklinikums sicher gestellt werden kann. Angesichts jährlicher Millionen-Defizite gerade am Standort Varel hatten Gutachter – unabhängig vom Beschluss über ein Zentralklinikum – zu einer zügigen Schließung geraten. 

Zwischenlösung für Varel gesucht

Der Kreistag folgte mehrheitlich einem von Jannes Wiesner (SPD) eingebrachten Antrag der SPD/Grünen/FDP-Mehrheitsgruppe, wonach jetzt zunächst ein Gesundheitskonzept für Varel und Umgebung erstellt werden soll. Einfließen könnten darin die Ergebnisse von Gesprächen, die Landrat Sven Ambrosy demnächst mit der Stadt Varel sowie mit Kommunen aus der Wesermarsch führen will, die möglicherweise bereit wären, sich an den Kosten zu beteiligen. 

CDU-Fraktionschef Dirk Zillmer und sein Stellvertreter Axel Homfeldt forderten, die Suche nach einer Zwischenlösung für Varel mit einem konkreten Datum zu versehen. Der Kreis solle bis Ende 2025 nach einem Träger für ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) Ausschau halten. Sollte sich der nicht finden, müsse das Krankenhaus zum 31. April 2026 geschlossen werden. Damit hätten Geschäftsführung und Mitarbeiter Klarheit für ihre Planung. „Ich habe die Sorge, dass wir sonst schließen müssen, weil das Personal uns wegläuft“, sagte Homfeldt. „Das wäre dann ein politisches Versagen.“

Lob von Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband

In einer Stellungnahme von heute begrüßt der Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband Jade e.V.(AWV) die Beschlüsse zum Bau eines Zentralklinikums. Das sei ein richtiger Schritt., um die Gesundheitsversorgung der Region zu sichern. Ein Zentralklinikum stelle eine historische Chance dar, in der Jade Wirtschaftsregion ein Krankenhaus mit hoher fachlicher Expertise, moderner Infrastruktur und umfassender Versorgung dauerhaft zu sichern. 

„Die Zukunft liegt in leistungsfähigen, wirtschaftlich tragfähigen Strukturen.“ Eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung stärke zudem die Attraktivität der Region als Arbeits- und Lebensraum. Unternehmen würden direkt von stabilen Gesundheitsstrukturen profitieren – sei es in der Bindung von Mitarbeitenden oder im Wettbewerb um Fachkräfte. Die wirtschaftlich nachhaltige Struktur eines Zentralklinikums hilft nach Ansicht des AWV auch dabei, kommunale Haushalte langfristig zu entlasten. Vor diesem Hintergrund spricht der Verband von einer „weitsichtigen Entscheidung“ von Kreistag und Rat. 

Anmerkung: Der Artikel wurde im Laufe des Tages aktualisiert.

Blutspendetermin im Walter-Spitta-Haus

Hooksiel (2. 7. 2025) – Blutspenden können Leben retten. Gerade in der Urlaubszeit. Am Montag, 14. Juli, findet in der Zeit von 16 bis 20 Uhr im Walter-Spitta-Haus in Hooksiel ein Blutspende-Termin des DRK-Blutspendedienstes statt. Darauf weist die Hooksielerin Sieglinde Schandinat hin, die zum Team der Ehrenamtlichen gehören, die das Angebot begleiten. 

Nach der Blutspende dürfen sich die Spende auf eine Stärkung freuen. „Es wird gegrillt und es gibt ein Salat-Buffet.“ Ein weiterer Blutspendetermin in Hooksiel ist in diesem Jahr für den 13. Oktober geplant. Blut spenden dürfen alle gesunden Personen ab 18 Jahren.

Energiebranche sieht offenbar Bedarf für LNG-Regasifizierung

Wilhelmshaven/Hooksiel (3. 7. 2025) – Es gibt offenbar eine rege Nachfrage nach Flüssigerdgas (LNG). Wie die Deutsche Energy Terminal GmbH (DET) mitteilt, habe sie in in der jüngsten Vermarktungsrunde alle angebotenen Regasifizierungs-Slots für ihre LNG-Terminals Wilhelmshaven 1 und 2 vergeben können. Die staatliche Betreibergesellschaft sieht darin einen wesentliche Beitrag zur Versorgungssicherheit für Deutschland und Europa. 

Die DET ist verantwortlich für die Vermarktung und den Betrieb der staatlichen Terminals in Deutschland. An den Terminals wird tiefgefrorenes, flüssiges Erdgas angelandet, durch Wärme regasifiziert und ins Erdgas-Pipelinenetz eingespeist. 

An den Vermarktungstagen vom 23. Juni bis zum 1. Juli hätten sich insgesamt 23 Marktteilnehmer Zeitfenster zur Nutzung von Kurzfristkapazitäten für die Jahre 2025 (Wilhelmshaven 2) und 2026 (Wilhelmshaven 1 und 2) gesichert. Der Markt habe alle der insgesamt 77 angebotenen Slots abgenommen, so die DET. Das Terminal 1 liegt in Sichdtweite des Hooksieler Außenhafens, das Terminl 2 hat kürzlich in Höhe der HES-Tankfarm ihren Betrieb aufgenommen.

„Wir sind sehr zufrieden“, sagt DET-Geschäftsführer Dr. Peter Röttgen. „Die vollständige Vergabe aller angebotenen Slots sowie das anhaltend große Interesse durch eine Rekordzahl registrierter Händler unterstreicht die hohe Relevanz unserer Terminals für eine stabile und verlässliche Energieversorgung in Deutschland und Europa.“

Kunst- und Handwerkermarkt am Hooksieler Strand

Hooksiel (2. 7. 2025) – Kreatives Handwerk, echte Unikate und ein besonderes Markterlebnis mit Blick aufs Meer. „Kunst, Geschenke, schöne Sachen“ – unter diesem Motto lädt ein Kunst- und Handwerkermarkt von Freitag bis Sonntag, 4. bis 6. Juli, am Strand von Hooksiel zum Flanieren und Stöbern ein.

Am Strandgebäude 2 werden in maritimer Atmosphäre rund 40 Aussteller ihre Angebote präsentieren. Die Vielfalt der handgefertigten Produkte reicht von Gemälden und farbenfrohem Patchwork über liebevoll gestaltete Holzarbeiten und handgefertigte Kleidung bis hin zu kunstvollem Schmuck und Kinderspielzeug. Die Wangerland Touristik GmbH weist darauf hin, dass die Kunsthandwerker und Kunsthandwerkerinnen sich bei ihrer Arbeit auch gerne über die Schulter schauen lassen und damit Einblicke in ihre Techniken und die verwendeten Materialien gewähren. 

Der Kunst- und Handwerkermarkt wird am Freitag von 12 bis 18 Uhr sowie am Samstag und Sonntag jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet sein. Der Eintritt ist kostenfrei. 

Riedel: Wie bislang kann die WTG nichts weitergeführt werden

Wangerland (2. 7. 2025) – Das Amtsgericht Wilhelmshaven hat dem Antrag der Wangerland Touristik GmbH (WTG) auf Einleitung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung entsprochen und die vorläufige Eigenverwaltung angeordnet. Damit wird das Unternehmen, wie von der Gemeinde Wangerland angestrebt, ein strukturiertes Sanierungsverfahren durchlaufen.

WTG-Geschäftsführer Torsten Riedel ist zuversichtlich, dass die Wangerland Touristik GmbH im Rahmen der Insolvenz in Eigenverwaltung mit einem Sanierungsplan wieder auf einen wirtschaftlich soliden Kurs gebracht werden kann. Archiv-Foto: hol

Die operative Geschäftsführung bleibt dabei in der Verantwortung der bisherigen Geschäftsleitung. Zur Aufsicht hat das Gericht Rechtsanwalt Michael Waculik (Jever) als vorläufigen Sachwalter bestellt. Er werde den Prozess konstruktiv begleiten und insbesondere die Interessen der Gläubiger sichern und überwachen, heißt es in einer heute verbreiteten Pressemitteilung der WTG. 

Abstimmungen mit den Gläubigern

„Die Eigenverwaltung erlaubt es uns, den Sanierungsprozess im Unternehmen gemeinsam mit der Geschäftsleitung aktiv zu gestalten und notwendige Maßnahmen zügig umzusetzen. Unsere Rolle besteht darin, das Verfahren insolvenzrechtlich zu begleiten, insbesondere den Insolvenzplan vorzubereiten und mit den Gläubigern abzustimmen“, erklärt der Generalhandlungsbevollmächtigte und erfahrene Sanierungsexperte Dr. Christian Kaufmann von der Pluta Rechtsanwalts GmbH. 

Die WTG ist als 100-prozentige Tochter der Gemeinde wesentlich für die touristische Infrastruktur verantwortlich. Bereits vor der Antragstellung wurde an einem umfassenden Sanierungskonzept gearbeitet. Der nun eingeleitete formelle Verfahrensweg ermögliche es, dieses unter dem Schutz der Insolvenzordnung umzusetzen. „Wir verfolgen einen klaren Plan, der auch mehrere Alternativszenarien berücksichtigt. Ziel ist es immer, die WTG so aufzustellen, dass sie ihren Zweck weiterhin erfüllt und gleichzeitig wirtschaftlich tragfähig und mindestens kostendeckend arbeitet“, ergänzt Geschäftsführer Torsten Riedel, der erst seit April an der Spitze des in Schieflage geratenen Unternehmens steht.

Alle Kostenpositionen stehen auf dem Prüfstand

Im Rahmen der vorläufigen Eigenverwaltung liegt der Fokus laut WTG insbesondere auf der wirtschaftlichen Analyse kostenintensiver Bereiche wie der Bäderbetriebe sowie einzelner Immobilien und Flächen. Ziel sei es, Liquidität zu garantieren und eine solide Grundlage für die Erfüllung bestehender Verbindlichkeiten zu schaffen. „Alle Kostenpositionen müssen auf den Prüfstand gestellt werden“, so die WTG. Erste Analysen und Gespräche würden bereits laufen. Damit sollen fundierte Entscheidungen zur nachhaltigen Stabilisierung des Unternehmens vorbereitet werden. 

„Die Situation ist nicht leicht. Wir verzeichnen seit längerem hohe Verluste“, so Riedel. Bemerkenswert daran: Bislang war die finanzielle Schieflage der WTG fast ausschließlich auf die Kostenexplosion beim Bau des „Thalasso Meeres Spa“ von 8,8 auf mindestens 23 Millionen Euro zurückgeführt worden. Eine Unterdeckung in sechsstelliger Höhe hat zudem seit Jahren der Betrieb der Hallenbäder in Hooksiel und Horumersiel. Beide Einrichtungen galten bislang aber als touristisch unverzichtbar.

Ziel: Sanierung bis Mitte 2026

„Wie bisher kann die Wangerland Touristik GmbH nicht fortgeführt werden“, betont Riedel. „Wir sind jedoch zuversichtlich, dass am Ende des Verfahrens eine tragfähige Lösung steht und arbeiten hier eng mit allen Beteiligten zusammen, um dieses Ziel schnellstmöglich zu erreichen.“

Der angestrebte Zeitplan sieht vor, das Verfahren bis Mitte 2026 abzuschließen. Derzeit sind rund 180 Mitarbeiter bei der Gesellschaft beschäftigt. Die Verantwortlichen hätten sie gestern über den aktuellen Stand informiert. 

Der Rat der Gemeinde Wangerland als Gesellschafterversammlung der WTG sei in alle Schritte eingebunden und trage die Sanierung mit. Die Verantwortung für die operativen Sanierungsschritte liege aber im Rahmen der vorläufigen Eigenverwaltung bei der Geschäftsführung und dem Generalhandlungsbevollmächtigten. Die Gläubiger könnten nach der Eröffnung des Verfahrens ihre Forderungen beim Sachwalter zur Insolvenztabelle anmelden. 

Gemeinde übernimmt Neubaugebiet von Erschließungs-Gesellschaft

Hooksiel (1. 7. 2025) – Eine neue Fußgängerampel in der Bäderstraße sichert das Überqueren der viel befahrenen Straße Richtung Campingplatz und Strand. Bauamtsleiter Torsten Meuer und Ordnungsamtsleiter Markus Gellert von der Gemeinde Wangerland nahmen die Lichtzeichenanlage am Montagnachmittag zusammen mit Holger Eden von der Grundstücks-, Erschließungs- und Vermarktungsgesellschaft mbH (GEV) in Betrieb. Mit dabei waren zudem Anja Bleckmann vom Planungsbüro Thaler Consult, Torben Becker von der Baufirma Strabag sowie einige Anwohner.

Markus Gellert, Holger Eden und Tosten Meuer (von links) nahmen die Ampel an der Bäderstraße in Höhe Neubaugebiet in Betrieb. Foto: hol

Der Hintergrund: Die GEV, ein Tochterunternehmen der Volksbank Jever, hatte das benachbarte Neubaugebiet zwischen Bäderstraße und Hohe Weg erschlossen und entwickelt. Jetzt, wo die allermeisten Grundstücke im „Baugebiet III/42“ bebaut oder zumindest verkauft sind, hat das Privatunternehmen die öffentlichen Verkehrswege samt der damit verbundenen Infrastruktur an die Gemeinde Wangerland übergegeben. Konkret bedeute das, so Meuer und Gellert, dass etwa die Straßen jetzt öffentlich gewidmet werden und künftig die Gemeinde für deren Unterhaltung zuständig ist.

Keine Ferienwohnungen erlaubt

Die Erschließung des Areals hatte 2021 begonnen, mitten in der Corona-Pandemie. Die GEV hatte von dem vorherigen Grundeigentümer die Flächen erworben, die Gemeinde den nötigen Bebauungsplan für die insgesamt 80 Grundstücke aufgestellt. Die Gemeinde gibt darin unter anderem vor, dass in dem Gebiet nur Wohnhäuser für Dauerwohnen erstellt werden dürfen – also ausdrücklich keine Ferienwohnungen. 

Eine Besonderheit ist das Feuerwehrgerätehaus am Hohen Weg, das im vergangenen Jahr eingeweiht wurde. Meuer dankte Eden dafür, dass die GEV seinerzeit der Gemeinde das für den Bau benötigte Grundstück verkauft hat. Um das Baugebiet zu erschließen, mussten allein 24.000 Kubikmeter Erde bewegt und 2500 Meter Entwässerungs-Rinne verlegt werden. „Das ist keine Kleinigkeit.“

Fast alle Grundstücke verkauft

Nach den Worten von Eden sind inzwischen 75 Grundstücke an der Hinrike-Lichterfeld-Straße und der Irma-Cornelßen-Straße verkauft worden. Für vier weitere gebe es feste Interessenten. Kritik daran, dass die Grundstückspreise mit 170 bis deutlich über 200 Euro je Quadratmeter eigentlich zu teuer gewesen wären, als dass junge Familien sich darauf ihr Eigenheim errichten könnten, lässt der Immobilienmanager nicht gelten. „Das ist der Markt.“ Schon der Erwerb von landwirtschaftlicher Fläche werde deutlich teurer, sobald klar ist, dass dort ein Baugebiet entstehen soll.

Hinzu gekommen sei die Explosion der Baukosten in Folge der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges, so Meuer. Statt der üblichen Baukostenindex-Steigerung von zwei Prozent im Jahr habe man Sprünge von bis zu 20 Prozent erlebt. 

Mit der Fertigstellung des Baugebietes sei die Frage aktuell geworden, wie die rund 80 Familien zu Fuß sicher in den Ort oder zum Strand gelangen können. Die Installation einer Fußgängerampel sei verglichen mit dem Bau eines weiteren Fußweges südlich der Bäderstraße die deutlich günstigere Alternative gewesen, so der Bauamtsleiter.

Schwerer Motorradunfall am Hookieler Kreisel

Hooksiel (1. 7. 2025) – Schwer verletzt wurde ein junges Paar in der Nacht zum Dienstag bei einem Motorradunfall am Hooksieler Kreisel. Wie die Polizei mitteilte, befuhr der 18-jährige Fahrer gegen 23.20 Uhr die Pakenser Straße aus Richtung Horumersiel kommend in Richtung Hooksiel. 

Offenbar übersah er den dortigen Kreisverkehr, fuhr geradeaus über die bauliche Erhöhung und stürzte. Durch die Aufprallwucht seien der Fahrer und seine 17-jährige Mitfahrerin auf der gegenüberliegenden Ausfahrt des Kreisverkehrs geschleudert worden. „Beide erlitten schwere Verletzungen und wurden zur weiteren Behandlung in umliegende Krankenhäuser eingeliefert“, teilte die Polizei mit. Am Motorrad entstand wirtschaftlicher Totalschaden.

Auch die Freiwillige Feuerwehr Hooksiel rückte zum Unfallort aus. Sie leistete Erste Hilfe, unterstützte den Rettungsdienst und leuchtete die Einsatzstelle aus.