„Team Nordsee“ will in Essen Fachkräfte für Tourismus gewinnen

Wilhelmshaven/Wangerland (5. 2. 2024) – Die Tourismus-Agentur Nordsee GmbH (TANO) startet eine Marketing-Offensive gegen den Fachkräftemangel in gastronomischen und touristischen Betrieben der Küstenregion. Die Gesellschaft mit Sitz in Wilhelmshaven setzt dabei auf ein „Team Nordsee“, das unter dem Slogan „Jetzt mal Butter bei die Zukunft“ am 21. März mit einem Reisebus im Nordsee-Design zum Karrieretag nach Essen fahren soll, um dort mit Arbeitgebern aus der Region für Ausbildungs- und Arbeitsplätze zu werben.

Nordsee-Bus
Der Bus im blauweißen Nordsee-Design soll vor der Jobmesse in der Philharmonie Essen auffällig in Szene gesetzt werden. Bereits am Bus finden Aktionen statt, um Besucher der Messe auf das „Team Nordsee“ aufmerksam zu machen. Foto: TANO

Arbeitgeber können dabei im Reisebus mit ins Ruhrgebiet fahren – eine Region, aus dem ein Großteil der Urlaubsgäste kommt. Um die geht es bei der Aktion aber diesmal nicht. Gemeinsam mit den Experten von der TANO sollen Fachkräfte gewonnen werden. Das Ziel der Kampagne: Arbeitgeber aus der Region und interessierte Fachkräfte aus dem Ruhrgebiet direkt und persönlich zusammenzubringen. Dafür ist am Messestand unter anderem ein „Speed-Dating“ geplant.

Auf einer Internetseite (www.team-nordsee.de) sollen künftig die Themen „Nordsee-Region als Lebensraum, Arbeitsmarkt und Wirtschaft“ dargestellt werden. Es werde dazu spätestens im März ein Stellenportal bereitgestellt werden, auf dem offene Stellen für Fachkräfte und Ausbildungsplätze platziert werden können, sagt TANO-Geschäftsführer Mario Schiefelbein. „Durch die Einzigartigkeit des Projektes wollen wir nicht nur den Teamgeist innerhalb der Region stärken, sondern gleichzeitig deutschlandweit mediale Aufmerksamkeit generieren. Am Ende werden wir durch die Berichterstattung nicht nur im Ruhrgebiet punkten.“

Wer als Arbeitgeber mit imBus zum Karrieretag in Essen fahren möchte, kann bis zum 14. März bei der TANO anmelden. Die Teilnahme an der Aktion ist kostenlos. Jobanzeigen aus der Region können an die TANO zugeliefert werden und werden kostenfrei unter www.team-nordsee.de veröffentlicht.

„Goldenes Leuchtfeuer“ für pfiffige Ideen in der Tourismuswirtschaft

Wangerland/Wilhelmshaven (20. 10. 2023) – Die Tourismus-Agentur Nordsee GmbH (Tano) sucht neue Konzepte für Service und Marketing. Auf dem NordseeTourismustag 2024 soll erstmals das „Goldene Leuchtfeuer“ entfacht werden. Mit dem Preis möchte die überregionale Marketing-Organisation für die niedersächsische Nordseeküste mit Sitz in Wilhelmshaven erstmals neue Ideen und Denkansätze rund um das Engagement am Gast besonders würdigen.  

Der Award wird in zwei Kategorien vergeben. Eine Jury, die von der Tano berufen wird, trifft die fachliche Auswahl für den Jurypreis. Über den Publikumspreis entscheidet ein Online-Voting. Bewerbungsschluss ist in beiden Kategorien der 9. Januar 2024, 18 Uhr. 

Beim Jurypreis können ausdrücklich auch kleinere innovative, kreative und nachhaltige Erlebnis- oder Serviceangebote für den Wettbewerb eingereicht werden. Sei es eine Dienstleistung, ein Genusserlebnis oder vielleicht ein digitales Hilfsmittel: Gewürdigt werden jegliche Arten von neuen Denkansätzen, die für exzellente Gastfreundschaft stehen, so die Tano. Die Markteinführung des Wettbewerbsbeitrags muss bereits erfolgt sein, frühestens jedoch am 1. April 2022.

Der Publikumspreis ist für innovative Marketing-Ideen gedacht. Es könne sich dabei etwa um Key Visuals, Werbeaussagen, Film-Clips und Plakatentwürfe, aber auch um Radio-Spots oder Kampagnen handeln. Die Wettbewerbs-Beiträge werden ab dem 19. Januar online gestellt. Danach können Besucher der Internetseite https://tano.travel/goldenes-leuchtfeuer/ abstimmen.

Der NordseeTourismusTag findet am 14. und 15. Februar 2024 in Bremerhaven statt. Die Veranstaltung steht unter dem Motto „Unsere neue Kollegin KI – Künstliche Intelligenz als Fluch und Segen für den Tourismus.“

Tourismus-Berater sicher: Nordsee-Urlauber schätzen digitalen Service

Oldenburg/Wangerland (30. 9. 2023) – Rückenwind für die Digitalisierungs-Strategie der Wangerland Touristik: Der „Nordsee-Tourismus-Report 2023“, den die Oldenburger Pathfinding AG jetzt vorgestellt hat, dokumentiert einen zunehmenden Wettbewerb zwischen den Nordsee-Destinationen in Deutschland, in den Niederlanden und in Dänemark.

„Die deutsche Nordseeregion darf sich nicht auf ihre Stammgäste verlassen“, lautet das Fazit von Holger Herweg, Vorstandsvorsitzender der Pathfinding AG. „Ein großes Potenzial sehen wir in der Digitalisierung. Die Gäste schätzen digitale Services bei der Buchung und vor Ort. Gleichzeitig sehen 17 Prozent der Gäste hier noch Verbesserungsbedarf. In den kommenden Jahren werden außerdem Themen wie die nachhaltige Mobilität und regionale Produkte eine stärkere Rolle bei der Auswahl des Urlaubsortes spielen. Hier kann die deutsche Nordseeregion punkten, wenn sie entsprechende Angebote macht.“

Repräsentative Befragung

Urlaub an der Nordsee sei weiterhin beliebt. Aber Dänemark und die Niederlande machen der deutschen Küstenregion Konkurrenz. Vor allem Dänemark zieht zahlungskräftige, jüngere Reisende an, so Nordsee-Tourismus-Reports 2023. Dafür habe das Marktforschungsunternehmen MiiOS im Auftrag der Pathfinding AG in diesem Jahr 7457 bevölkerungsrepräsentativ ausgewählte Personen befragt. Davon hätten rund 36 Prozent (2677 Personen) angegeben, seit 2021 einen mindestens dreitägigen Urlaub an der deutschen Nordseeküste gemacht zu haben oder dies bis 2025 zu planen.

„Das bedeutet ein leichtes Wachstum gegenüber dem Vorjahr – trotz der wirtschaftlich schwierigen Zeit. Damit hat die Region eine gute Ausgangsposition, um sich den neuen gesellschaftlichen Trends entsprechend zu positionieren“, sagt Herweg von der Pathfinding AG, die Destinationen sowie touristische Einrichtungen bei ihrer strategischen Ausrichtung berät.

Dänemark zieht jüngeres Publikum an

Deutlich mehr Menschen als 2022 hätten angegeben, dass sie in den letzten Jahren einen Urlaub an der dänischen oder niederländischen Nordseeküste verbracht haben oder dies bis 2025 planen. Dabei liegt der Altersdurchschnitt der Gäste in den Niederlanden bei 45 Jahren. Die Verteilung der Haushaltsnettoeinkommen ist ähnlich wie bei den Gästen der deutschen Nordsee-Region, ebenso wie die Anzahl der Kinder im Haushalt.

Anders stellt sich die Gruppe derjenigen dar, die an der dänischen Nordsee Urlaub machen: Hier liegt der Altersdurchschnitt mit 43 Jahren fünf Jahre deutlich unter dem der Nordsee-Gäste in Deutschland. Knapp die Hälfte (45 Prozent) hat ein Haushaltsnettoeinkommen von mehr als 4000 Euro. Nur in 62 Prozent der befragten Haushalte leben keine Kinder.

In den Augen der Reisenden steht die dänische Nordsee stärker als die deutsche Küste für Naturverbundenheit, Naturerlebnisse und Erholung. Auch im Hinblick auf die Familienfreundlichkeit hat Dänemark die Nase vorn. Im Vergleich mit dem nördlichen Nachbarn kann Deutschland am ehesten beim Preis-Leistungs-Verhältnis und der Kundenorientierung mithalten. Urlaub an der niederländischen Nordsee verbinden die Menschen vor allem mit Familienfreundlichkeit und Naturerlebnissen.

Keine Mole in Sicht: Küstenbadeort Hooksiel will Nordseebad werden

Alter Hafen
Schöne Idylle am Alten Hafen: Hooksiel möchte wieder Nordseebad werden. Foto: hol

Hooksiel (26. 7. 2023) – Heidi Lauter ist zuversichtlich, dass der „Küstenbadeort“ Hooksiel bald wieder den Status „Nordseebad“ erhält.  Die Qualitätsbeauftragte der Wangerland Touristik GmbH hat den Antrag gemäß der Verordnung über die staatliche Anerkennung von Kur- und Erholungsorten 2022 im Wirtschaftsministerium in Hannover eingereicht. Dass es bislang von dort noch keinen Termin für eine Begehung – der Voraussetzung für eine Anerkennung – gab, wertet sie aber nicht als schlechtes Omen. „In der Corona-Zeit sind dort eine ganze Reihe von Anträgen liegen geblieben, die jetzt nach und nach abgearbeitet werden.“

In diesem Mai hatte die WTG ihr erstes Erfolgserlebnis. Die Kommission wird die Verlängerung des jeweils für zehn Jahre geltenden Status von Horumersiel als Nordseeheilbad ab dem Moment bestätigen, an dem das in Bau befindliche „Thalasso Meeres Spa“ in Betrieb geht. Geplant ist die Eröffnung für Dezember. In dem Gespräch habe sie den Eindruck gewonnen, dass es auch gegen die Anerkennung von Hooksiel als Nordseebad keine grundsätzlichen Bedenken gibt – vorbehaltlich der Begehung vor Ort.

Wirtschaftsminister Bode hatte eine Mole zugesagt

Hooksiel war bereits jahrelang Nordseebad. Dann wurde das Prädikat mit Blick auf Pläne zur Erweiterung von Industrieanlagen auf dem Voslapper Groden in Wilhelmshaven zu einem Politikum. Ende 2010 schloss der damalige Wirtschaftsminister Jörg Bode (FDP) mit Frieslands Landrat Sven Ambrosy und dem damaligen Wangerländer Bürgermeister Harald Hinrichs einen Vertrag über die Eckpunkte der touristischen Entwicklung von Hooksiel. Ziel war der regionale Interessenausgleich zwischen Industrialisierung und Tourismus.

Danach sollte Hooksiel sich mit dem Prädikat „Küstenbadeort“ zufrieden geben und die Klage für die Anerkennung als „Nordseebad“ vor dem Verwaltungsgericht zurückziehen. Im Gegenzug wollte das Land am Außenhafen eine begehbare Mole bauen, die den Sandabtrag am Strand stoppen könnte und die zugleich eine touristische Attraktion wäre. 

Dass die 225 Meter lange und bis zu fünf Millionen Euro teure Mole später nicht gebaut wurde, wurde mit Zweifeln an ihre Sandschutz-Funktion begründet. Damit war die Grundlage für den Vertrag entfallen, zumal auch die damaligen Expansionspläne der Industrie auf Eis gelegt wurden. Die Gemeinde Wangerland stellte in der Folge 2019 den neuerlichen Antrag, Hooksiel als Nordseebad zu prädikatisieren. 

Vor der Prädikatisierung steht ein Fragebogen

Dem Antrag liegt ein 28-seitiger Fragebogen zugrunden, in dem alle Daten und Fakten zu dem betreffenden Ort abgefragt werden – von der Zahl der Einwohner, den Verkehrs- und Lärmverhältnissen über Hygiene- und Abfallfragen, mögliche Altlasten, die Luft- und Wasserqualität bis hin zur touristischen Infrastruktur wie etwa Gästehaus, Ruhebänke im Ort oder Kurpark – oder genauer: „gestaltete oder gärtnerisch bearbeitete“ Flächen. Im Antrag für Hooksiel sind hier allein vier Flächen benannt, so Heidi Lauter, vom Garten am Gästehaus bis zum Seepark am Strand.

Aus ihrer Sicht sind alle Kriterien für die Anerkennung von Hooksiel als Nordseebad „komplett erfüllt“, so Heidi Lauter. „Wir warten jetzt erst einmal auf einen Terminvorschlag für die Begehung von Hooksiel. Dann wissen wir mehr.“ 

Die Nordsee GmbH: Der digitalen Gästekarte gehört die Zukunft

Wangerland /Wilhelmshaven (1. 7. 2023) – Die Nordsee GmbH setzt auf digitale Services für die Übernachtungsgäste in der Region. Als erste Urlaubsregion in Niedersachsen führt die touristische Dachmarketing-Organisation mit ihren Gesellschaftsorten eine ortsübergreifende digitale Gästekarte ein. Der Nordsee GmbH gehören unter anderem die Wangerland Touristik GmbH (WTG) und die Wilhelmshaven Touristik & Freizeit GmbH (WTF) an. 

Die Nordsee GmbH hat nach eigenen Angaben 2022 als erste Region in Deutschland ein digitales Besuchermanagement-Systems zur Erfassung und Auswertung von Besucherströmen in Freizeiteinrichtungen umgesetzt. „Gäste können diese Daten in Echtzeit über Informationsstelen in den Orten oder über das Smartphone abrufen“, erläutert Geschäftsführerin Sonja Janßen. Ziel sei es, den Gästen ein größtmögliches Reiseerlebnis während des Aufenthaltes zu bieten. 

Digitalanzeige Tourismus
Urlaubsgäste können sich an digitalen Teafel wie hier am Gästehaus azum Beispiel anzeigen lassen, wie voll es an den Stränden ist und welche Veranstaltungen vor Ort angeboten werden. Foto: hol

Urlaubsgäste erhalten die neue Die NordseeCard mit der Reisebestätigung per E-Mail von ihrer Unterkunft und können die Karte auf ihr Smartphone laden. Die Gästekarte könne dann in Einrichtungen vorgezeigt oder per QR-Code eingescannt werden. Ein digitaler Reiseführer informiere begleitend über die Angebote und Auslastung in der Region, so Sonja Janßen.

„Für eine Phase des Übergangs kann der Gast noch wählen, ob er die Karte in einer mobilen Version oder in Papierform haben möchte. Mittelfristig soll aber in allen Gesellschaftsorten auf die mobile Version umgestellt werden, nicht zuletzt auch um die natürlichen Ressourcen zu schonen.“ Wann die flächendeckende Umstellung auf digitale Reiseführer erfolgt, steht offenbar noch nicht fest. Gerade dieser Punkt wird bei einer Reihe von Vermietern noch mit Skepsis betrachtet.

Parallel zur digitalen Gästekarte hat die Die Nordsee GmbH eine neue Website entwickelt: Auf www.die-nordseecard.de informiert die Dachmarketing-Organisation über die Vorteile und Leistungen, die mit der digitalen Gästekarte einhergehen – wie zum Beispiel kostenfreier Strandzugang oder Ermäßigungen auf Aktivprogramme, Veranstaltungen sowie Gästeführungen und weitere Angebote. Das Projekt wird finanziell vom Land Niedersachsen unterstützt.

Die Nordsee GmbH wurde 1998 gegründet. Ihr gehören sieben Küstenorten, zwei Küstenstädte und ein Fährbetrieb an. Ziel ist es, die niedersächsische Nordsee mit rund 14 Millionen Übernachtungen als Reiseziel für sicheres Abenteuer in Deutschland und Destination für verantwortungsvolle und gesundheitsbewusste Individualisten zu etablieren. Hauptsitz der GmbH ist Wilhelmshaven.

Ab Freitag werden am Hooksieler Strand Parkgebühren fällig

Parkuhr-Außenhafen
Die Parkuhren stehen. Am Außenhafen und an den Strandparkplätzen im Freizeitgelände erhebt die Wangerland Touristik ab Freitag Parkgebühren. Dafür entfällt der Strandeintritt. Foto: hol

Hooksiel (24. 5. 2023) – Am Freitag ist es soweit: Die Wangerland Touristik GmbH (WTG) beginnt auf den Großparkplätzen in Strandnähe mit der Parkraum-Bewirtschaftung. Die Parkautomaten wurden in den vergangenen Tagen aufgestellt. Die Beschilderung der Parkplätze soll bis Freitag folgen, sagte WTG-Marketing-Chefin Larissa Strangmann gegenüber „Hooksiel-Life.“

Bislang war das Abstellen von Autos auf den Parkplätzen entlang der Bäderstraße und am Außenhafen kostenfrei. Allerdings musste alle Strandbesucher, die keine Gästekarte haben, Eintritt bezahlen, wenn sie die Strandbäder hinter der Deich nutzen wollten. Mit dieser Saison hat die WTG ihr Konzept umgestellt: der Strandzutritt ist für alle Badegäste frei, für das Parken wird eine Gebühr erhoben. Wer also zu Fuß oder mit dem Fahrrad kommt, kann die Strände kostenfrei betreten.

Mit der Umstellung wird die Parkraumbewirtschaftung an den Stränden in Schillig, Horumersiel und Hooksiel harmonisiert. Eine Parkgebühr wird in Hooksiel ab Freitag, 26. Mai, im Zeitraum von 8 bis 20 Uhr erhoben. Eine Park-Tageskarte kostet 8 Euro. Kurzparker zahlen 60 Cent je 30 Minuten sowie 10 Cent für jeweils weitere 5 Minuten. Ein Stundenticket kostet also zum Beispiel 1,20 Euro. Ein Saison-Parktricket kann man für 130 Euro erwerben.

Bei den jetzt montierten neun Parkautomaten handelt es sich nach den Worten von Larrisa Strangmann allerdings nur um Übergangsgeräte. Die eigentlich vorgesehenen Automaten, bei denen die Abwicklung komplett papierlos über das Auto-Kennzeichen möglich ist, waren aktuell nicht lieferbar. Vorteil für die Parker: Sie müssen von der Parkuhr nicht zurück zum Auto laufen, um dort den Parkbon hinter der Windschutzscheibe zu hinterlegen.

Die künftig elf neuen Automaten sollen demnächst nachgerüstet werden, teilt die WTG mit. Schrankenanlagen wird es an den Parkplätzen im Freizeitgelände nicht geben. 

Die WTG kalkuliert mit Einnahmen in Höhe von 290 000 Euro aus den Parkgebühren an allen Stränden. Damit soll der Wegfall des Strandeintrittes kompensiert werden, den bislang vor allem Einheimische und Tagesgäste aus der Region gezahlt haben. 

Restaurant, Hotel, Hallenbad: Gemeinde steht vor wichtiger Weichenstellung

Restaurant am Hallenbad
Die Frist ist schon verstrichen: Das Restaurant mit Eiscafé am Hallenwellenbad sollte zum 1. Mai einen neuen Betreiber bekommen. Wird jetzt der Pachtvertrag mit dem Investor gekündigt? Foto: hol

Hooksiel (5. 5. 2023) – Die nächsten Tage werden spannend. Am Montag, 15. Mai, will der nicht-öffentlich tagende Verwaltungsausschuss der Gemeinde Wangerland darüber entscheiden, wie es mit der Restaurant am Meerwasser-Hallenwellenbad Hooksiel weitergehen soll. Konkret: Entweder erhält die Gemeinde als Gesellschafterin der Wangerland Touristik GmbH (WTG) die Kündigung des Pachtvertrages zum 31. Mai aufrecht – oder Investor Carsten Hippenstiel erhält noch „eine allerletzte Schonfrist“, um einen Betreiber zu präsentieren und das Restaurant zu eröffnen.

An der Restaurant-Entscheidung hängt weit mehr als die künftige Versorgung der Badegäste im Hallenwellenbad mit Speisen und Getränken. Letztlich geht es um die touristische Weiterentwicklung des gesamten Areals rund um das Bad sowie um eine dauerhafte Perspektive für das über 40 Jahre alte Hallenwellenbad selbst. Hier prallen unterschiedliche Vorstellungen aufeinander. Und auch die Person Hippenstiel weckt viele Emotionen – positive wie negative.

Investor hat in Restaurant und Saal erheblich investiert

Zum Restaurant: Bis 2021 wurde das Restaurant mit Saalbetrieb von Jens Unger betrieben, der eine gastronomischen Aktivitäten an Strand und Campingplatz verlegt hat. Neuer Pächter wurde Hippenstiel, der mit mit einem Totalumbau der Räume und der Neugestaltung der Außenanlagen begann. So entstanden untere anderem eine Außenterrasse samt Spielplatz, ein Beachvolleyball-Feld und eine Boule-Bahn. Im Innenbereich sollten der Sanitärbereich, der Saal, Küche und Flur völlig neu gestaltet werden. 

Hippenstiel spricht davon, bislang bereits rund 900 000 Euro investiert zu haben. Kritiker bezweifeln diese Summe. Aber, so WTG-Geschäftsführer Armin Kanning, unstrittig sei, das bereits eine „ordentliche sechsstellige Summe“ in den Restaurantkomplex geflossen sei. Ein Nachweis über genaue Beträge stehe noch aus. Bis zur Inbetriebnahme müssten wohl rund weitere 100 000 Euro fließen. Diese finalen Investitionen, so Hippenstiels Position, sollten aber mit dem künftigen Betreiber abgestimmt werden.

Hallenbad Hooksiel
Noch sind die Zukunftspläne für Hallenwellenbad Hooksiel ungewiss. Foto: hol

Der Knackpunkt: Der Pächter hatte sich vertraglich verpflichtet, bis zum 1. Mai das Restaurant zu eröffnen – andernfalls könnte der Pachtvertrag gekündigt werden. Offenbar sind Betreiber für Gastro-Betriebe nur schwer zu finden. Corona-Pandemie und Energiekrise haben Spuren hinterlassen. Hinzu kommt der Fachkräftemangel, gerade in der Gastronomie. Denn mit einem Betreiber allein ist es ja nicht getan. Ebenso wichtig sind qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Hippenstiel hatte zwei potenzielle Betreiber an der Hand. Beide sind aus unterschiedlichen Gründen wieder abgesprungen. Im dritten Anlauf präsentierte er pünktlich zum 1. Mai (!) mit der türkischen Familie Özgün einen erfahrenen und zudem mit der Region vertrauten Betreiber. Wie Koch Zeynal Özgün gegenüber der „Wilhelmshavener Zeitung“ sagte, möchte sich um die Küche kümmern, sein Neffe Zinar Dag um den Restaurantbetrieb, Tochter Dicle um das Eiscafe. Die Familie will mit ihrer kompletten Stamm-Mannschaft von der „Mühle“ in Wittmund nach Hooksiel übersiedeln.

Ein anerkannt qualifizierter Betreiber mit ausreichend Personal, alles gut? Vielleicht. Aber vielleicht auch nicht. Wie die Recherche von „Hooksiel-Life“ unter den Wangerländer Ratsmitgliedern, die die Gesellschafterversammlung der WTG bilden, ergab, überwiegt derzeit noch die Skepsis. Einige pochen auf die Eröffnungsfrist, die am 1. Mai abgelaufen ist. Anderen fehlt das Vertrauen in die Verlässlichkeit des Investors, der meist schwer zu erreichen sei und sich nicht immer an Absprachen halte.

Bürgermeister warnt vor öffentlicher Schlammschlacht

„Herr Hippenstiel hat bei großen Teilen des Rates das Vertrauen verspielt“, ist der Eindruck von Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak. Szlezak selbst ist erst seit November 2021 im Amt und war somit an den ursprünglichen Vereinbarungen und Absprachen mit Hippenstiel nicht oder nur am Rande beteiligt. Den aktuell präsentierten Restaurant-Betreiber hält er für „völlig okay“. Deshalb werde der Verwaltungsausschuss am 15. Mai möglicherweise über eine Verlängerung der Eröffnungsfrist um vier bis maximal sechs Wochen diskutieren. 

Möglicherweise ließe sich so eine juristische Auseinandersetzung vermeiden, die schnell zu einer öffentlichen Schlammschlacht ausarten könnte. Formal, so sehen es viele Ratsmitglieder, sei der Investor nach der Kündigung seines Vertrages in der Pflicht, das Restaurant in den ursprünglichen Zustand zurückzubauen. „Es hat ihn ja niemand gezwungen, so viel Geld zu investieren“, sagte ein Ratsmitglied gegenüber „Hooksiel-Life“. Aber, so die Gegenmeinung: Es hat den Investor auch niemand vor möglichen Fehlinvestitionen gewarnt. Und was wäre gewonnen, wenn die Suche nach einem Restaurant-Betreiber wieder von ganz vorn beginnen müsste. Hinzu kommen offenbar abweichende Lesarten zu künftigen Pachtzahlungen. 

Unklar ist auch, was der Restaurant-Streit eigentlich für das Hallenwellenbad bedeutet. Einig sind sich die WTG und Hippenstiel, dass es keinen unmittelbaren Zusammenhang zwischen der Wiedereröffnung des Hallenbades und des Restaurants gibt. Das Restaurant soll so attraktiv werden, dass es eine ganz eigene Zugkraft entwickelt und notfalls auch ohne Badegäste auskäme. 

Aber zumindest in Kreisen der Bürgerinitiative Hooksiel, die seit Jahren für den Erhalt des Hallenwellenbades kämpft, galt Investor Hippenstiel als potenzieller Retter des in die Jahre gekommenen Hallenwellenbades – nämlich als Privater, der sich an den Sanierungskosten im Bad beteiligt – wenn er davon einen Nutzen hätte.

Hotel-Appartements
Hier sollte nach den ursprünglichen Plänen der Investoren im Frühjahr 2023 ein Hotel-Appartement-Komplex eröffnet werden. Noch ist das Projekt von der Fertigstellung weit entfernt. Foto: hol

Eine entsprechende Vision hatte Hippenstiel zusammen mit einem Architektenbüro bereits in der vergangenen Ratsperiode vor den Fraktionsvorsitzenden im Gemeinderat vorgestellt. Sein Eindruck damals: „Die Pläne sind durchweg auf Zustimmung gestoßen.“ Im Rat aber will davon heute niemand mehr etwas wissen, zumal es keine verbindlichen Beschlüsse gab.

Der Kern der Pläne: Das Hallenwellenbad mit der neuen Restauration sowie saniertem Schwimm- und Saunabereich könnte das Herzstück einer Hotelanlage werden, das aus einem bereits im Bau befindlichen Appartement-Hotelkomplex auf der gegenüber liegenden Straßenseite (Bebauungsplan Nr. III, 6a Hooksiel) sowie einem weiteren geplanten Bettentrakt in unmittelbarer Nachbarschaft des Bades bestehen könnte. 

Eigene Parkplätze für Hotel-Appartements erforderlich

Dafür müsste aber der Rat der Gemeinde die Bauleitplanung für das gesamte Areal entsprechend anpassen. Für die Investoren der Hotel-Appartement-Anlage könnte sich damit die Möglichkeit eröffnen, das Restaurant und die Parkplätze am Hallenbad mitzunutzen. Beides ist in der Baugenehmigung für das Hotel zwingend vorgeschrieben – und zwar bezogen auf das vorhandene Grundstück. Allein der Platz für 50 bis 70 Parkplätze verringert die Zahl der möglichen Appartements auf dem Hotelgrundstücke – und damit die Wirtschaftlichkeit des Projekts – erheblich. 

Für eine entsprechende Änderung der Bebauungspläne gibt es im Gemeinderat aber aktuell keine Mehrheiten, ist sich Bürgermeister Szlezak sicher. Zumal es auch zum Hotelkomplex mehr offene Fragen als Begeisterung gebe. Trotz anders lautender Ankündigungen ruhen die Bauarbeiten dort seit gut einem Jahr. „Ich habe Herrn Hippenstiel mehrfach aufgefordert, seine Pläne öffentlich zu präsentieren und einen entsprechenden Antrag zur Änderung der Bauleitplanung zu stellen. Passiert ist aber nichts.“ 

Zur Versachlichung der Debatte könnte beitragen, das Jan Sadowsky, Partner von Hippenstiel im Hotel-Projekt, gegenüber dem „Jeverschen Wochenblatt“ angekündigt hat, dass es mit dem Bau der insgesamt 61 Hotel-Appartements in Kürze weitergehen werde. Die Fertigstellung des Komplexes („Vorzeigeprojekt in Sachen Nachhaltigkeit“) sei bis spätestens Ende 2024 geplant – einschließlich eines eignen Restaurants.

Wie sich vor diesem Hintergrund die Suche nach einem privaten Ko-Investor für das Hallenwellenbad entwickeln wird, ist völlig unklar. Ein Interessen-Bekundungsverfahren war kürzlich ergebnislos zu Ende gegangen. Investor Hippenstiel hatte sich an dem Verfahren gar nicht erst beteiligt. Die eine Seite wertet das als Beleg für mangelndes Interesse oder fehlende finanzielle Möglichkeiten, sich an der Bad-Sanierung zu beteiligten. Die andere Seite und der Investor selbst verweisen darauf, dass er ja schon vor Jahren sein Interesse bekundet habe … 

Eröffnung des Hallenwellenbades Ende Juni?

Kurdirektor Kanning jedenfalls plant für den Bereich des Meerwasser-Hallenwellenbades nicht mehr mit Hippensiel. Die Wangerland Touristik habe in den vergangenen Monaten noch einmal viel Geld in die Hand genommen, um das Bad betriebssicher zu machen. Derzeit laufe die Ausschreibung für die Sanierung der Stützpfähle. Kanning: „Der Weiterbetrieb des Bades ist vorerst gesichert. Wir werden voraussichtlich zum 30. Juni, vielleicht auch etwa später, wieder öffnen“, sagte Kanning gegenüber „Hooksiel-Life“.

Und wie ist es um eine langfristige Perspektive für das Bad bestellt? Kanning: „Natürlich besteht weiter Handlungsbedarf. Das Bad ist nun einmal über 40 Jahre alt. Aber über Lösungen werden wir uns in der Gemeinde selbst Gedanken machen müssen.“

Neues Camper-Ressort für Hooksiel: „Nordsee Park“ in Gerietshausen

Nordsee Park Hooksiel mit Hans-Ulrich Müller
Der „Nordsee Park Hooksiel“ nimmt Formen an: Dr. Hans-Ulrich Müller hat bereits die Wegführung auf dem Areal für Wohnmobilisten und Camper abgesteckt. Foto: hol

Hooksiel (6. 5. 2023) – Hooksiel bekommt ein neues Urlaubs-Ressort. Der Start der Tiefbauarbeiten für den „Nordsee Park Hooksiel“ stehen unmittelbar bevor. „In vier Wochen werden wir mit dem Wegebau beginnen“, kündigt der Investor und Geschäftsführer der NPH GmbH, Dr. Hans-Ulrich Müller, im Gespräch mit „Hooksiel-life“ an. Den Betrieb werde man dann im nächsten Jahr. 

Auf dem Areal der Hofstelle Gerrietshausen in der Nähe des Hooskieler Kreisels soll ein Ganzjahres-Campingplatz entstehen. Die baurechtlichen Voraussetzungen dafür bestehen schon seit einem guten Jahr. Die Rahmenbedingungen hätten sich ein wenig verändert, erläutert Müller. Deshalb habe sich der Baubeginn etwas verzögert. 

Lange Lieferzeit für Stromtransformator

Ein Bremsklotz ist die Umstellung der Planung von Gasthermen auf Wärmepumpen. Für die Stromversorgung der 50 Stellplätze für Wohnmobile, Camping-Wagen und Tiny Houses sowie für zunächst zehn mobile Wochenendhäuser (Mobilhomes) benötige man auf dem Areal einen sehr großen Transformator, die aufgund des Ukrainekrieges nur sehr schwer zu bekommen sind. Aktuelle Lieferzeit: 64 Wochen. 

„Auf der Zuwegung von der Bäderstraße wird nach etwa 50 Meter eine Schranke stehen, die angemeldete Camper digital bedienen können“, beschreibt Müller die Pläne. Auf der Zufahrt bleibe somit genug Warteraum für den Fall, dass einmal drei oder vier Wohnmobilisten gleichzeitig anreisen sollten. „Einen Rückstau auf die Bäderstraße wird es nicht geben.“

Gut 50 Meter hinter der Schranke werden unter anderem die Rezeption, die Ver- und Entsorgungsstation für Wohnmobile und Sanitärgebäude aufgestellt werden. Die etwa einen Hektar große Stellfläche für rund 50 Wohnmobil- und Camper-Stellpätze sowie einige Tiny Houses beginnt erst in Höhe Hofstelle Gerietshausen. Pflöcke zeigen bereits die Wegführung. Im Zentrum der Fläche ist ein zentraler Begegnungsplatz geplant. Stichwege führen zu den ruhiger gelegenen Plätzen am Rand des Areals, das insgesamt von einem begrünten Spazierweg eingefasst werden soll. 

Nordsee Park Hooksiel  Baumaterial
Der Schotter für den Wegebau liegt bereit. Eröffnet werden soll der „Nordsee Park Hooksiel“ an der Hofstelle Gerrietshausen zwischen Bäderstraße und Maihausergroden im nächsten Jahr.

In Blickrichtung Kreisstraße von Schmidtshörn nach Crildumersiel schließt sich das Mobilhome-Quartier an. Zunächst will Müller zehn der Wochenendhäuschen aufstellen. Platz wären auf den dafür vorgesehenen zwei Hektar Fläche allerdings für bis zu 50 Häuschen. Müller: „Hier haben Investoren die Chance, sich einen Platz für ihr eigenes Mobilhome auszusuchen.“

Gerüchte, die Wochenendhäuschen könnten am Ende eine Art Arbeitersiedlung für Kolonnen werden, die auf dem Voslapper Groden beschäftigt werden, weist Müller zurück. „Monteurs-Wohnungen und Erholung, das passt nicht zusammen.“ Der Investor, im Hauptberuf Tierarzt, ist überzeugt, dass die Vorzüge des „Nordsee Park Hooksiel“ allein ausreichen, um das Ressort gut zu belegen. „Ruhe, unendliche Ruhe. Dazu der Blick übers Land, auf dem immer wieder Rehwild oder Hasen vorbeiziehen. Es ist einfach schön hier.“

Ganzjahres-Campingplatz soll Saison verlängern

Dabei liegt der Platz nur etwa zwei Kilometer vom Strand entfernt. Damit es den Urlaubern nicht doch langweilig wird, plant Müller Veranstaltungen und Themenwochen. Wattwandern, Radfahren, Besichtigungen, Aktivangebote, Vorträge – noch ist der Ideenkatalog für das Marketingkonzept nicht abgeschlossen. „Natürlich werden solche Angebote auch für die Gäste auf dem Campingplatz der WTG offen sein. Genau so, wie unsere Gäste die Angebote am Campingplatz vor dem Deich mitnutzen sollen“, sagt Müller. „Wir sind keine Konkurrenten. Unser gemeinsames Ziel ist es, den Urlaubsort Hooksiel voranzubringen und die Saison ein stückweit zu verlängern.“ 

Ursprünglich war sogar die WTG als Betreiber des neuen Campings-Ressorts im Gespräch. Im Gegensatz zum Ganzjahres-Ressort NPH muss der Campingplatz vor dem Deich in der Sturmflutsaison von Oktober bis März jährlich geräumt werden.

Landkreis: Verbote würden Existenz der Krabbenfischer gefährden

Hooksiel/Wilhelmshaven/Friesland (24. 4. 2023) – Der Kreisausschuss des Landkreises Friesland und auch der Toursmus-Marketingverband Die Nordsee lehnen Pläne der EU-Kommission ab, die gravierende Einschränkungen für die Küstenfischerei bedeuten könnten. Insbesondere ein Verbot der grundberührenden Fischerei würden einem Berufsverbot gleichen, heißt es in einer Erklärung des Landkreises.

Der Resolution des Kreisausschusses geht an die Mitglieder des Europäischen Parlaments, Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne), die Bundesumweltministerin Steffi Lemke (SPD), den niedersächsischen Umweltminister Christian Meyer (Grüne) sowie seine Kabinettskollgen, Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (Grüne) und Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) und des Weiteren an alle Landtags- und Bundestagsabgeordnete, die für den Landkreis Friesland zuständig sind.

Maßnahmen kämen einem Berufsverbot gleich

Stoßrichtung ist es, das von der EU-Kommission geplante Maßnahmenpaket zur Verbesserung der Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit des Fischerei- und Aquakultursektors abzuwehren. Es würde zu gravierenden Einschränkungen der Küstenfischerei führen. „Insbesondere die Forderung, schrittweise die grundberührende Fischerei zu untersagen würden den Fischern die wirtschaftliche Existenzgrundlage entziehen“, heißt es in der Resolution. „Sollte das Fangen mit Grundschleppnetzen in Meeresschutzgebieten verboten werden, käme dies einem Berufsverbot gleich, denn Krabben und Muscheln leben nunmal am Meeresboden und lassen sich nur dort fangen.“

Die Küstenfischerei sei generationsübergreifend fester und unverzichtbarer Bestandteil der wirtschaftlichen, aber auch touristischen Infrastruktur im Landkreis Friesland. Und weiter: „Für alle Generationen war und ist es völlig normal und ein Heimatgefühl, dass hier vor der Haustür gefischt wird. Jahr für Jahr sind vor allem die Krabbenfischer Magnet der Touristen, aber auch der einheimischen Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Friesland. Nicht zu vernachlässigen sind daneben auch die vielen Arbeitsplätze in und für die Region.“

Einfluss auf den Meeresboden nur minimal

Auch der Landkreis Friesland stehe für eine nachhaltige Krabben- und Muschelfischerei. Es sei aber äußerst zweifelhaft, ob die geplanten Einschränkungen der Fischerei Erfolg hätten. Die Fischerei selbst habe bereits im eigenen Interesse hart daran gearbeitet, ihren Einfluss auf die Meeresumwelt größtmöglich zu minimieren. Schon heute würden die lediglich über den Meeresboden rollenden Grundschleppnetze nur kurzfristig Einfluss auf die Meeresbodenstruktur nehmen.

Hooksieler Fischer
Auch die Hooksieler Krabbenfischer protestierten gegen die Überlegungen zum Verbot des Einsatzes von Grundschlepnetzen. Foto: hol

Der Landkreis fordert von der EU-Kommission, den eingeschlagenen Weg zu stoppen. „Die Kommission muss begreifen, dass die Küstenfischerei ein unverzichtbarer Bestandteil der Landeskultur in der Küstenregion ist.“ Die Küstenfischerei brauche in Deutschland und im Landkreis Friesland eine echte Perspektive statt ständiger Nackenschläge und Bedrohungen durch die EU.

Die Nordsee GmbH, die touristische Marketingorganisation für die nordwestdeutsche Küstenregion, begrüßt, dass die EU-Kommission offenbar nach Protesten bereits wieder zurückrudert. Wie der NDR berichtet, habe eine Sprecherin der EU-Kommission ein Verbot von Grundschleppnetzen dementiert. So sei auch kein Gesetzentwurf für das Europaparlament in Vorbereitung. 

„Wir freuen uns, dass nun Bewegung ins Spiel gekommen ist. Ein Verbot der Grundschleppnetze würde das Bild unserer geliebten Nordseeküste verändern: Die romantischen Kutterhäfen würden veröden und wir verlieren mit dem Krabbenbrötchen eine geliebte nordische Lebensart“, sagt Sonja Janßen, Geschäftsführerin der Die Nordsee GmbH mit Sitz in Wilhelmshaven.

Solidaritäts-Shirt soll Fischern helfen

Um auf die bedrohende Situation der Fischerei aufmerksam zu machen und sich solidarisch zu zeigen, hat die Die Nordsee GmbH ein Soli-Shirt auf den Markt gebracht. Der Gewinn wird dem Verband der Deutschen Kutter- und Küstenfischer e.V. in Hamburg zur Rettung des Krabbenbrötchens und der Krabbenfischerei zur Verfügung gestellt. Die Soli-Aktion ist zeitlich begrenzt und läuft noch bis zum 20. Mai.

Die Nordsee GmbH gibt es seit 1998. Der Zusammenschluss aus sieben Küstenorten, zwei maritimen Städten und einem Fährbetrieb hat es sich zur Aufgabe gemacht, die niedersächsische Nordsee als Reiseziel für sicheres Abenteuer innerhalb Deutschlands und Destination für verantwortungsvolle und gesundheitsbewusste Urlauber zu etablieren. Zu den Partner gehören unter anderem auch die Wangerland Touristik GmbH und die Wilhelmshaven Touristik & Freizeit GmbH. Mit 16 Millionen Übernachtungen zählt die Urlaubsregion der niedersächsischen Nordsee zu den beliebtesten Urlaubsregionen Deutschlands. 

Mittwoch erster Ausflug nach Helgoland

Hooksiel/Wilhelmshaven (2. 4. 2023) – Am Mittwoch, 5. April, startet Helgoland-Saison. Ab Wilhelmshaven und mit Zwischenstopp am Hooksieler Außenhafen fährt der Katamaran „Adler Jet“ bis in den Herbst zwei bis drei Mal wöchentlich zu Deutschlands einziger Hochseeinsel. Abfahrt in Hooksiel ist dabei stets um 10.15 Uhr.

Die kommunalen Touristik-Organisationen Wangerland Touristik GmbH und die Wilhelmshaven Touristik & Freizeit GmbH begrüßen das erweiterte Angebot der Reederei „Adler & Eils“ (Büsum) ausdrücklich. Es sei schön, dass die im vergangenen Jahr neu geschaffene Fährverbindung so viel Anklang gefunden habe. „Die Fährverbindung bietet sich perfekt für einen entspannten Tagesausflug an. „

Der „Adler Jet“ bringt seine Fahrgäste in etwa zwei Stunden nach Helgoland. Die Fähre startet ab Wilhelmshaven um 9.30 Uhr und eine drei Viertel Stunde später ab Hooksiel. Der Fahrpreis ist übrigens unabhängig davon, wo man in die Fähre einsteigt gleich. Sitzgelegenheiten gibt es auf dem Katamaran sowohl wind- und wettergeschützt im Innenbereich als auch auf dem Außendeck. 

Auf der Insel haben die Fahrgäste circa vier Stunden Aufenthalt. Genügend Zeit, um die Schönheit der Insel mit ihrem Unter- und Oberland zu entdecken oder zollfrei einzukaufen. Um 15.45 Uhr legt die Fähre wieder ab und erreicht Hooksiel gegen 17.15 Uhr und Wilhelmshaven um 18 Uhr. 

Der Ausflug kostet für Erwachsene 72,50 Euro und für Kinder 42,50 Euro. Tickets können online unter adler-eils.de/schiffstouren/wilhelmshaven-hooksiel.de oder unter wilhelmshaven-touristik.de und wangerland.de sowie in den Tourist-Informationen im Wangerland und Wilhelmshaven erhältlich.