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Beiträge veröffentlicht in “Tourismus”

Die Planung für die Sicherung des Hooksieler Badestrands beginnt

Hooksiel/Wangerland (25. 6. 2025) – Startschuss für die geplante Sandaufspülung am Hooksieler Badestrand: Die Gemeinde Wangerland hat die Auftragsvergabe für die Planungsleistungen für das erforderliche Planfeststellungsverfahren beschlossen. Das verkündete Bürgermeister Mario Szlezak am Dienstagabend in der Ratssitzung in Hohenkirchen. „Ziel ist es, ein wirksames Deckwerk zu schaffen, das dem fortschreitenden Sandabtrag entgegen wirkt.“

Deckwerk in Norddeich Vorbild für Hooksiel
Das neue Deckwerk am Strand von Norddeich ist Vorbild für die Strandsicherung in Hooksiel.

Angesichts der angespannten Haushaltslage der Gemeinde soll das gesamte Millionen-Projekt über Fördermittel finanziert werden. Szlezak dankte ausdrücklich dem Hooksieler Ratsherren Dieter Schäfermeier, der als „Motor des Projektes“ maßgeblich dazu beigetragen habe, das Vorhaben anzuschieben. 

Baubeginn im Herbst 2026?

Im Kern geht es darum, Sand aus der Jade an den Hooksieler Strand zu spülen – und ihn dort dauerhaft zu sichern. Geplant ist dafür der Bau eines 1,8 Kilometer langen Deckwerks vom Außenhafen bis in Höhe des FKK-Strandes. Die Befestigung soll in Höhe des Deichverteidigungsweges angelegt werden. Von dort würden 80 Meter breite Treppenanlagen bis hinunter zum Watt führen. Mit den Bauarbeiten soll möglichst im Herbst 2026 begonnen werden. Die eigentlichen Aufspülungen und der Deckwerksbau sollen im Herbst 2027 beginnen und 2028 abgeschlossen werden.

Insel-Verkauf wird konkret

Als ebenfalls für den Tourismus im Wangerland wichtige Projekte nannte der Bürgermeister den Verkauf der Insel im Wangermeer in Hohenkirchen und die mögliche Umsiedlung des historischen Leuchtturms „Roter Sand“ aus der Wesermündung an einen Landstandort in die Nähe des Hooksieler Außenhafens. Der Entwurf für den Kaufvertrag für die Insel sei fast fertig, sagte Szlezak. Angesichts der zentralen Bedeutung des Projektes für die langfristige Entwicklung von Hohenkirchen und des gesamten Wangerlandes werde sich der Gemeinderat aber intensiv mit allen Aspekten die Projektes auseinandersetzen. Man wolle Freizeit, Tourismus und die Lebensqualität in der Gemeinde stärken, ohne den Charakter der Region zu gefährden. 

Leuchtturm Roter Sande

Zum Bewerbungsverfahren für den Leuchtturm „Roter Sand“ (Foto: Stiftung Denkmalschutz) sagte der Bürgermeister, dass die Deutsche Stiftung Denkmalschutz versichert habe, dass „der Gemeinde keinerlei Kosten entstehen werden“.

Die Stiftung als Eigentümerin des vom Verfall bedrohten Wasserbauwerkes werde sich um die Finanzierung kümmern. Neben Hooksiel bewerben sind noch Wilhelmshaven, Fedderwardersiel und neuerdings auch wieder Bremerhaven als Standorte für das Denkmal. Maßgeblich unterstützt wird die Gemeinde Wangerland bei ihrer Bewerbung vom Seebadeverein Hooksiel, dem Szlezak ausdrücklich dankte.

Betreiber für Bereiche der WTG gesucht

Mit Blick auf die geplante Insolvenz in Eigenregie der Wangerland Touristik GmbH (WTG) sagte Szlezak, dass es in dem Verfahren nicht darum gehe, Angebote zu schließen. Angesichts der finanziellen Schieflage, gestiegener Betriebskosten und struktureller Schwächen des gemeindeeigenen Unternehmens sei aber auch klar, dass es nicht so weiter gehen könne wie bisher. Jetzt sei „entschiedenes Handeln“ gefragt, so der Bürgermeister. 

Ziel eines von WTG-Geschäftsführer Torsten Riedel aufzustellenden Sanierungsplanes sei es, die touristische Infrastruktur im Wangerland zu sichern, die Gesellschaft wirtschaftlich zu stabilisieren und möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten. Wie der Weg aussehen könnte, deutete der Bürgermeister an: „Es sollen neue Betreiber für einzelne Bereiche gefunden werden.“ An welche „Bereiche“ dabei gedacht wird, ließ der Bürgermeister offen.

Rat legt den Weg fest: WTG soll sich in Eigenregie sanieren

Wangerland/Hooksiel (20.6. 2025) – Die Wangerland Touristik GmbH (WTG) geht in die Insolvenz. Der Rat der Gemeinde Wangerland hat am Donnerstagabend in nicht-öffentlicher Sitzung beschlossen, zu versuchen, das gemeindeeigene Tourismusunternehmen in einer Insolvenz in Eigenregie zu sanieren. „Ziel ist es, durch das Verfahren eine nachhaltige wirtschaftliche Fortführung der Gesellschaft unter Wahrung der Interessen der Gläubiger und der Gemeinde zu erreichen“, heißt es in einer heute Vormittag verbreiteten Pressemitteilung der WTG.

Gehälter vorerst sicher

Die WTG mit Sitz in Horumersiel ist mit rund 180 Mitarbeitern das wichtigste Unternehmen der Gemeinde. Zu seinen Aufgaben gehört unter anderem der Betrieb der beiden Großcampingplätze in Hooksiel und Schillig, der beiden Hallenbäder in Hooksiel und Horumersiel sowie das komplette touristische Marketing samt der Organisation eine Veranstaltungsprogramms. Maßgeblich die finanzielle Schieflage des Unternehmens verursacht hat der Bau des Thalasso Meeres Spa (TMS) in Horumersiel, das im vergangenen Jahr eröffnet worden ist. Die Baukosten waren von 8,7 auf zuletzt geschätzte 23 Millionen Euro gestiegen. Eine Endabrechnung liegt noch nicht vor.

Die Gehälter der Mitarbeiter seien über das Insolvenzgeld für drei Monate gesichert, betont die WTG. Die Beschäftigen seien hoch motiviert und willens, den Sanierungsprozess zu unterstützen.

Gästehaus Hooksiel
Inwieweit der Betrieb des Gästehauses in Hooksiel von der notwendigen Sanierung der WTG betroffen ist, ist noch ungewiss. Archiv-Foto: hol

WTG-Geschäftsführer Torsten Riedel: „Die Situation ist nicht leicht. Die finanzielle Lage ist eine Herausforderung. Mit dem Antrag auf Eigenverwaltung schaffen wir die notwendigen rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen, um unsere Zukunftsfähigkeit aktiv und verantwortungsvoll sicher zu stellen.“

Interessen der Gläubiger im Blick

Mit der eigenverwalteten Sanierung kann der Geschäftsbetrieb der WTG weiterlaufen. Das gilt für alle laufenden Projekte ebenso wie für die Gästebetreuung, das Marketing und die regionalen Kooperationen. Geschäftsführer Riedel bleibt im Amt. Er wird vom Sanierungsexperten Dr. Christian Kaufmann von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH (Oldenburg) als Generalbevollmächtigter unterstützt. „Ferner wird ein Sachwalter eingesetzt, der die Sanierung konstruktiv begleitet und sicherstellt, dass die Interessen der Gläubiger gewahrt bleiben“, so die WTG.

Sanierungskonzept in Arbeit

In den kommenden Wochen sollen die finanziellen Rahmenbedingungen der WTG geprüft und ein umfassendes Sanierungskonzept zur Neuaufstellung des Unternehmens verfeinert und umgesetzt werden. Kaufmann: „Wir werden eine umfassende Prüfung und Anpassung aller Verträge sowie eine Optimierung der Abläufe und Kostenstrukturen umsetzen.“ 

Angaben dazu, was das für das TMS oder die Einrichtungen der WTG in Hooksiel wie das Hallenwellenbad und das Gästehaus bedeutet, machte das Unternehmen noch nicht. Offen ist auch, in welchem finanziellen Rahmen die Gemeinde als 100-prozentige Gesellschafterin der WTG helfen muss. Aber, so eine Zusage: „Alle Gläubiger werden in die transparente und kooperative Sanierungsstrategie eingebunden.“

Zum PLUTA-Sanierungsteam gehören neben Dr. Kaufmann Rechtsanwalt André Gildehaus und die Wirtschaftsjuristin Nicole Neumerkel. Zudem werde die WTG betriebswirtschaftlich und in Sachen Sanierungskonzept von Wirtschaftsprüfer Tobias Kersten von der FIDES Corporate Finance GmbH unterstützt.

Trotz Störfaktoren: Einheimische stehen noch zum Tourismus

Wangerland/Wilhelmshaven (18. 6. 2025) – Die Bevölkerung an der Nordseeküste in Niedersachsen und Schleswig-Holstein steht dem Tourismus überwiegend positiv gegenüber. Das ist nach Mitteilung der Tourismus-Agentur Nordsee GmbH (Tano) mit Sitz in Wilhelmshaven das Ergebnis einer Studie des Deutschen Instituts für Tourismusforschung. 

Auch wenn es am Strand manchmal voll ist: Die überwiegende Zahl der Einheimischen an der Nordseeküste akzeptieren laut einer aktuellen Befragung den Tourismus als wichtigen Wirtschaftsfaktor. Archiv-Foto: hol

Die Tourismus-Akzeptanz ist nach der im vergangenen Jahr erfolgten Befragung von mehr als Tausend Einwohnern über 16 Jahre trotz hoher Gästezahlen stabil geblieben. In der Fragestellung sei es gezielt um die Einstellungen gegenüber dem Tourismus im eigenen Wohnort gegangen. Entsprechende Daten werden bereits seit 2019 erhoben. 

Akzeptanz sinkt zunehmend

Erstmals sei jetzt auch in Zusammenarbeit mit Tano die Nordsee-Region in Niedersachsen inklusive Bremerhaven unter die Lupe genommen worden. Die repräsentativen Ergebnisse würden zeigen, dass kein flächendeckendes Akzeptanzproblem vorliegt, die Akzeptanz aber zunehmend sinkt. Zudem nähmen Einheimische insbesondere in stark frequentierten Destinationen temporäre und lokalisierte Ballungen wahr, die einen Störfaktor darstellen, die wahrgenommene Lebensqualität mindern, und die Tourismusakzeptanz negativ beeinflussen können. Ergebnisse zu einzelnen Gemeinden wurden nicht übermittelt.

Trotz teils scharfer Kritik an der touristischen Entwicklung erkenne die Mehrheit der Befragten den Tourismus als wichtigen Wirtschaftsfaktor an. Unterschiede seien bei den Einstellungen gegenüber der Zahl nach Art der Gäste erkennbar: Zwar wird die Anzahl der Gäste mehrheitlich als „die richtige Menge“ eingestuft. In Schleswig-Holstein gab es im Vergleich zu Niedersachsen einen höheren Anteil, die angaben, dass es insgesamt „zu viele“ Gäste gebe. Störend empfinden viele die hohe Zahl von „Gästen mit Hund“ und von Zweitwohnungsbesitzern. Die Zahl der Campinggäste, aber auch der Hotelgäste, sei hingegen deutlich häufiger als „zu wenige“ eingestuft worden. 

Tano erstmals eingebunden

Insgesamt zeigen die Ergebnisse nach Bewertung der Tano: „Es gibt kein grundsätzliches Akzeptanzproblem – auch nicht in stark frequentierten Nordseeregionen. Die Einwohnenden blicken differenziert, aber insgesamt wohlwollend auf den Tourismus und wünschen sich mehr Sichtbarkeit, Wertschätzung und Einbeziehung.“

Die Tano wurde 2022 gegründet. Sie ist die erste flächendeckende touristische Organisation für Destinationsmanagement und -Marketing an der niedersächsischen Nordseeküste. Gesellschafter sind die sieben Landkreise Ammerland, Aurich, Cuxhaven, Friesland, Leer, Wesermarsch und Wittmund sowie die kreisfreie Stadt Wilhelmshaven und die Seestadt Bremerhaven.

Besuch bei einem der schönsten Arbeitsplätze in Hooksiel

Hooksiel (10. 6. 2025) – Die Hooksieler Schleuse ist das maritime Nadelöhr für Hooksiel. Alle Segler, sonstige Sportbootfahrer oder Kunden der Hooksieler Werft müssen das über 50 Jahre alte Bauwerk passieren, wenn sie aus der Jade ins Hooksmeer wollen. Wächter der Anlage sind vier Schleusenwärter in Diensten der Wangerland Touristik GmbH (WTG).

Arne Stoll ist einer von vier Schleusenwärtern das Wangerland Touristik. Auch sein Arbeitsplatz wird sich im Zuge der Rund-um-Sanierung des Schleusenbauwerkes komplett verändern. Foto: hol

Einen Arbeitsplatz mit schönerer Aussicht kann es kaum geben. Von der Schaltzentrale im Schleusenturm hat Arne Stoll einen freien Blick auf die Jade, auf den Hooksieler Strand und aufs Hooksmeer. Am Horizont tuckern ein paar Sportboote, im Hafen selbst liegen der Rettungskreuzer der DGzRS, ein Fischkutter und ein Arbeitsboot. Davor am Wilhelmshavener LNG-Terminal 1 die „Höegh Esperanza“.

Vier Schleusenwärter

Sportbootfahrer sind nicht in Sicht. Vornehmlich für sie werden die Tore zur 70 Meter langen und 8 Meter breiten Schleusenkammer nach einem festen Plan geöffnet. In Hooksiel sind allein drei Segelverein beheimatet, der Wassersportverein (WSV), der Wilhelmshavener Segelclub (WSC) und der Verein Lollipop, der für seine Mitglieder in der Marina der WTG zwei Stege gemietet hat. Hinzu kommen Gäste, die Hooksiel nur kurzfristig mit ihren Booten einen Besuch abstatten.

Viele der heimischen Skipper kennen Arne Stoll und seine Kollegen persönlich. Zumindest ihre Boote sind vom Turm aus erkennbar. Die Vereinsmitglieder zahlen anders als die Tagesgäste eine Saisonpauschale, müssen also nicht bei jeder Schleusung eine Gebühr entrichten, die zum Beispiel für ein Gastliegerboot ab zwölf Metern Länge bei 24 Euro liegt. Historische Fahrzeuge können übrigens die Schleuse kostenlos nutzen.

Bald digitale Bezahlmöglichkeit

Bislang muss die Gebühr noch händisch einkassiert werden. In Kürze, so WTG-Marketingleiterin Larissa Strangmann, werde die WTG für die Schleusennutzer eine digitale Bezahlmöglichkeit einrichten. 

Eine echte Arbeitserleichterung für Stoll und seine Kollegen. Aber mit Blick auf die laufende Rund-um-Sanierung des Schleusenbauwerks eine eher kleine. Eigentümer der Schleuse ist die landeseigene Hafengesellschaft NPorts. Im Zuge der Millionen-Investition werden bis 2027 sämtliche Schleusentore sowie die komplette Steuerungstechnik für die hydraulisch bewegten Teile – etwa auch die Straßenbrücke über die Schleuse – erneuert. 

Gewaltige Maschinen sorgen für die Kraft, die Schleusentore und die Straßenbrücke hydraulisch zu bewegen. Foto: hol

Die Schleusenwärter überwachen das Festmachen der Boote in der Schleusenkammer. Dabei gebe es dann auch schon mal „Schleusenkino“ zu bewundern, so Stoll. Soll heißen: Nicht immer sind sich die Hobbysegler an Bord einig. Da falle dann auch schon mal das eine oder andere laute Wort.

Fester Schleusenplan

Der Schleusenplan sieht an den Wochenenden in der Hauptsaison stündliche Schleusungen vor. An Wochentagen und außerhalb der Saison ist der Plan etwas ausgedünnt. Durch das Anheben bzw. Senken des Wasserstandes in der Schleusenkammer werden die Fahrzeuge auf das jeweilige Höhenniveau im tideunabhängige Hooksmeer und im Außenhafen gebracht. Zu den Aufgaben der Schleusenwärter gehört neben der Überwachung des Schleusvorgangs auch die technische Wartung der Antriebs- und Steuerungstechnik der Schleuse. Dazu gehören auch gewaltige Motoren im Schleusenturm. 

Eine Zusatzaufgabe: Die Schleusenwärter betreuen auch noch die Hooksieler Marina mit, sind also Ansprechpartner für die Sportbootfahrer an den Stegen der WTG. „Aber der Schleusenplan hat Vorrang“, sagt Arne Stoll. „Wenn in der Marina eine Glühbirne ausgetauscht werden muss, muss das im Zweifelsfall mal warten.“ 

Eske Gobes übernimmt Marketing

Horumersiel (30. 5. 2025) – Eske Gobes wird Nachfolgerin von Larisssa Strangmann als Marketingchefin der Wangerland Touristik GmbH. Wie berichtet, scheidet Strangmann Mitte Juli aus dem gemeindeeigenen Unternehmen aus, um sich beruflich zu verändern. Dem Vernehmen nach wechselt sie nach Norderney.

Mit Eske Gobes setzt die WTG auf eine interne Nachfolge-Regelung. Sie gilt intern als „kreativer Kopf“ und ist bislang für das „Print Marketing“ im Haus verantwortlich, also für alles, was mit gedruckten Medien zu tun hat. Ein Schwerpunkt der studierten Medienexpertin liegt im Design und Gestalten etwa von Schriften und Plakaten.

De neue WTG-Geschäftsführer Torsten Riedel und sein Stellvertreter Ralf Ewen bedauern den Abschied von Larissa Strangmann, die sich in den vergangene fünf Jahren um die Entwicklung der „Marke Wangerland“ verdient gemacht habe. Dazu gehört die Überarbeitung der WTG-Website ebenso wie die Entwicklung neuer Veranstaltungen wie etwa dem „Wangerländer Deichleuchten“.„Larissa Strangmann hat mit ihrer Kreativität, ihrem strategischen Gespür und großem Engagement bedeutende Impulse für das touristische Profil des Wangerlandes gesetzt“, so Ewen. 

„Wangerland Resort“ – von Kaserne über Flüchtlingsheim zum Top-Hotel

Bernd Niemeyer im Resort Wangerland
Bernd Niemeyer ist überzeugt davon, dass sich das „Wangerland Resort“ zu einer Top-Adresse an der Küste entwickeln wird. Foto: hol

Wangerland (15. 4. 2025) – Die Uhr läuft. Noch bis zum Himmelfahrtstag haben die rund 200 Maurer, Tischler, Elektriker, Gärtner und Putzkräfte Zeit, am „Wangerland Resort“ letzte Hand anzulegen. Zwar läuft der Hotelbetrieb in Hohenkirchen schon seit Anfang April im so genannten Soft-Opening. Aber zur offiziellen Eröffnung am Mittwoch, 28. Mai, will sich der Hotelbetrieb in Hohenkirchen natürlich im besten Licht präsentieren.

„Wo ist denn das rote Klo?“ will eine Dame mittleren Alters von Bernd Niemeyer beim Hotelrundgang mit dem Autor wissen. „Müssen Sie auf Toilette?“ „Nein, wir finden das so schick und wollen es uns noch einmal ansehen, bevor wir abreisen. Und übrigens: Die Aschenbecher im Flur quellen über.“ Der Tourismusmanager bedankt sich freundlich, zeigt der Dame den Weg zum originellen Bad und vergewissert sich, dass ein Mitarbeiter den Hinweis auf die Aschenbecher registriert hat. „Wir sind noch in der Optimierung-Phase. Da sind solche Tipps Gold wert.“

Ehemalige Kaserne umgebaut

Bernd Niemeyer (44), Geschäftsführer beim Reiseveranstalter Müller-Touristik, ist einer von drei Gesellschaftern, die das ehemalige „Dorf Wangerland“ 2022 von Hennie van der Most gekauft haben. Der Niederländer hatte die 2003 geschlossene „Wangerland-Kaserne“ in unmittelbarer Nähe zum künstlich geschaffenen Wangermeer 2005 gekauft und zu einem Urlaubsressort entwickelt, das 2008 eröffnet wurde. 

Acht Bettenhäuser, mehrere Restaurants, eine Eventhalle und eine Spiel-Scheune in unmittelbarer Nähe von Nordsee und der Küstenbadeorte Schillig, Horumersiel und Hooksiel – Niemeyer und seine Mitstreiter erkannten das Potenzial der Anlage, schmiedeten millionenschwere Investitions- und Vermarktungspläne. Und dann kam Corona. Als dann Anfang 2023 die Aufnahmebehörde des Landes Niedersachsen das Quartier anmietete, um hier für zwei Jahre mehrere Hundert Flüchtlinge einzuquartieren, glaubten nicht mehr viele daran, dass das Quartier wirklich noch eine touristische Zukunft haben würde.

Aber weit gefehlt. Unmittelbar nach dem Auszug der letzten Flüchtlinge beschleunigten Niemeyer und seine Mitstreiter, Chefplaner Dirk Boll und Hotelier Johannes Kamphern, noch einmal das Tempo für die Umsetzung ihrer Ausbaupläne. Das Ergebnis ist mehr als beachtlich. So haben etwa die Wohnhäuser ihren Kasernen-Charme durch neue Fassaden verloren. Neu gezogene Graften ziehen sich vom Wangermeer ins Resort, in dem man auch in Hausbooten oder im Zirkuswagen übernachten kann. Eine Reihe verschiedener Restaurants bieten Speisen und Getränke für Hotelgäste, aber auch für Spontan-Gäste aus der Region an. 

Show-Programm in der Wangerland-Halle

Zum Freizeitangebot gehören neben der 5000 Quadratmeter großen „Nordsee-Spielstadt“ unter anderem Kegel- und Bowlingbahn, Saunen, eine Pool-Landschaft in mediterranem Stil sowie die Angebote in der 400 Sitzplätze fassenden „Wangerland-Halle“, für die bereits ein ambitioniertes Programm etwa mit Auftritten der Schlagersängerin Anna-Maria Zimmermann, Mickie Krause und der Band „Die Höner“ geplant ist. Niemeyer: „Ich persönlich freue mich besonders auf den Dezember. Dann haben wir die Weihnachtsshow ,Christmas Moments‘ hier, die erstmals so weit im Norden zu sehen sein wird. Eine tolle Veranstaltung.“ Das Programm in der „Wangerland-Halle“, die im Rahmen der Umbauten einem eigenen Eingangsbereich bekommen hat, ist ebenfalls nicht nur für Hotelgäste gedachte, sondern auch für Interessierte aus der Region.

Für weitere Freizeitangebote genutzt werden soll der einstige Bundeswehr-Fußballplatz, der wieder auf Vordermann gebracht wird. Skeptisch ist Niemeyer, dessen Bruder Peter als Sportdirektor bei Werder Bremen unter Vertrag steht, ob die Destination auch für Profi-Fußballer, etwa für die Saisonvorbereitung, interessant sein könnte. „Das beißt sich vermutlich mit dem Hotelbetrieb.“

Schwerpunkt Familien und Gruppen

Als Gäste hat das „Wangerland Resort“ in der Hauptsaison Einzelreisende, mit Schwerpunkt Familien, im Visier. Für Vor- und Nachsaison sollen Gruppenreisen wie etwa Klassenfahrten die Anlage füllen. Hinzu kommen Tagungen, Konferenzen und Schulungen. Die Vermarktung der Zimmer läuft für die Ferien über den Touristikkonzern TUI, für die übrigen Zeiten über den Gruppenreisen-Spezialisten Müller-Touristik. Als mögliche Gäste hat Niemeyer, der selbst im Münsterland wohnt, auch Urlauber aus den Niederlanden im Visier. Mit der geplanten Mehrwertsteuer-Erhöhung im Nachbarland ab 2026 werde dort der Urlaub deutlich teurer werden.

Eingang nur Wangerland Halle
Das Showprogramm in der „Wangerland Halle“ soll auch Interessierte aus der Region anziehen. Foto: hol

Das „Wangerland-Resort“ verfügt über 231 Zimmer und drei Hausboote. Schon jetzt ist das Haus komplett belegt. In 90 Zimmern residieren Urlauber, die in der Startphase einen vergünstigten Preis bekommen haben. In den übrigen Zimmern wohnen Handwerker, die auf der Großbaustelle werkeln. Weitere Zimmer werden derzeit noch als Mitarbeiter-Wohnungen ausgebaut. 

100 Mitarbeiter in der Saison

An der Spitze des Teams vor Ort stehen der Geschäftsführer des „Wangerland Resort“ Stephan Lütke Twehues sowie die Hoteldirektoren Boris Freymann und Tony Miksch. Die neuen Eigentümer haben die rund 40 Beschäftigen des „Dorf Wangerland“ übernommen. Etliche weitere sind inzwischen hinzugekommen. Künftig sollen sich in der Hauptsaison rund 100 Frauen und Männer um die Gäste kümmern. Derzeit laufen noch Schulungen wie Sprachkurse, Verhaltenstraining und Animateur-Coaching. Niemeyer: „Uns ist wichtig, dass sich unserer Mitarbeiter mit dem Haus identifizieren, freundlich und kompetent sind.“ 

Kläger Just überzeugt: Parkgebühren nur verkappter Strandeintritt

Hooksiel (24. 11. 2024) – Die Frage, ob die Parkgebühren an den Wangerländer Stränden rechtlich zulässig sind, ist weiter ungeklärt – aber von grundsätzlicher Bedeutung. In dieser Frage sind sich offenbar die Gemeinde Wangerland und Janto Just, Kläger gegen die aktuelle Parkgebührenpraxis, einig. Beide Seiten haben nach Darstellung von Just jetzt den Vorschlag des Verwaltungsgerichts Oldenburg abgelehnt, das Thema als zivilrechtliche Auseinandersetzung an einen Einzelrichter zu verweisen.

Just, Ratsherr in der Stadt Schortens und Kreistagsabgeordneter, hält die Parkgebühren für einen verkappten Eintritt für die Strände. Nach seiner rechtlichen Einschätzung sind aber Parkentgelte als Instrument zur Strandfinanzierung unzulässig. In dem Verfahren geht es seiner Ansicht nach um den im Grundgesetz in Verbindung mit dem Bundesnaturschutzgesetzes garantierten Anspruch auf freien Zugang zu bestimmten Strandflächen. Das Verwaltungsgericht müsse klären, ob und wie weit das Recht des Klägers auf unentgeltlichen Zugang zum Strand beziehungsweise zu Teilen davon durch die Kostenpflicht auf den strandnahen Parkflächen in Hooksiel, Schillig und Horumersiel rechtswidrig beschränkt wird.

Es sei zu prüfen, ob es sich bei den über Parkautomaten erhobenen Entgelten lediglich um „Parkgebühr“ genannte Entgelte zur Finanzierung von Strandkosten handelt, die bislang durch den Strandeintritt bestritten wurden. Strandeintritt außerhalb des Strandbadbetriebs hatte das Bundesverwaltungsgericht 2017 der Wangerland Touristik GmbH (WTG) aber untersagt. Just spricht von einer „großflächigen Kommerzialisierung“ des Strandzugangs.

Geklärte werden sollte nach Ansicht von Just die ebenfalls grundsätzliche Frage, ob das Land Niedersachsen berechtigt ist, Grundstücke für die Erhebung von Parkentgelten zur Strandfinanzierung bereitstellen und sich dafür eine Provision von zehn Prozent zu sichern. „Alle fünf Parkplätze entlang der Strandflächen in Hooksiel gehören dem Land und standen Strandbesuchern bislang kostenlos zur Verfügung“, so der Kläger. 

Just verweist auf das Bundesnaturschutzgesetz. Danach müssten die Länder der Allgemeinheit ihnen gehörende Grundstücke als Zugang zu Flächen bereitstellen, „die sich nach ihrer natürlichen Beschaffenheit für die Erholung der Bevölkerung eignen“. Die Verpachtung von bislang kostenlosen Strandparkflächen an die WTG zu dem Zweck, von den Strandbesuchern ganzjährig Parkentgelte zur Strandfinanzierung zu erheben, erschwere hingegen den Strandzugang für Erholungsuchende.

Das Grundsatz-Urteil von 2017 sei bis heute nicht konsequent umgesetzt. Damals sei ein an Strandkassen erhobener Strandeintritt die Regel, die an Parkautomaten gezogenen Tickets als Zugangsberechtigung für den Strand wie etwa in Schillig wären die Ausnahme gewesen, so Just. „Heute ist es umgekehrt: Der an Strandkassen erhobene Strandeintritt ist abgeschafft und das an Parkautomaten erhobene Entgelt zur Strandfinanzierung ist die Regel. Das ist aber auch schon der ganze Unterschied.“ Die unzulässige großflächige Kommerzialisierung des Strandzugang sei die gleiche wie bis 2017, sie sei nur zeitlich weiter ausgedehnt – auf das ganze Jahr von 8 bis 20 Uhr.

Abenteuer auf der Jade mit vielen Schiffen und launigen Sprüchen

Kapitän Bodo Grimm
Kapitän Bodo Grimm steuert die „Jens Albrecht“ sicher über die Jade und erzählt dabei jede Menge Geschichten über die Seefahrt im Allgemeinen und die Hafenwirtschaft in der Region. Alle Fotos: hol.

Hooksiel (14. 8. 2024) – Gut, eine Kreuzfahrt ist es nicht. Aber allemal eine abwechslungsreiche Alternative auf dem Wasser. Der zweistündige Törn mit dem Fahrgastschiff „Jens Albrecht“ vom Hooksieler Außenhafen aus auf die Jade, vorbei an den Wilhelmshavener Häfen bis hin zum Marinestützpunkt hält das, was die Reederei Wangerländer Seetouristik verspricht: „Eine Seefahrt die ist lustig, eine Seefahrt die ist schön …“

Dass es lustig zugeht an Bord, ist vor allem Kapitän Bodo Grimm (66) zu verdanken. Der erfahrene Seemann mit Wurzeln in der Marine und Erfahrungen als Kapitän in der zivilen Handelsschifffahrt unterhält die gut Hundert Fahrgäste mit einer Fülle von Informationen – und launigen Kommentaren.

Beispiel 1: Die „Jens Albrecht“ schippert am ersten Wilhelmshavener LNG-Terminal vorbei, an dem neben dem Fabrikschiff „Höegh Esperanza“ an diesem Tag der Flüssigerdgas-Tanker „Dorado“ festgemacht hat. Grimm lobt auf seine Weise die „neue Deutschland-Geschwindigkeit“, in der das Terminal in Betrieb genommen wurde. „Die Pipeline vom Anleger bis zu den Kavernen in Etzel sind in Windeseile verlegt worden. Kein Wunder: Das waren die Holländer.“ 

Beispiel 2: Wenige Hundert Meter weiter, in Höhe des geplanten zweiten LNG-Terminals. „Der Bau zieht sich hin. Ist wohl nicht mehr ganz so eilig mit dem Import von Frackinggas. Kein Wunder. Die meisten LNG-Terminals sind gar nicht ausgelastet.“

Dem Publikum gefällt der Humor des Kapitäns. An Bord sind überwiegend Urlaubsgäste, aber auch Wahl-Hooksieler wie Sonja und Frieder Bauss aus Bayern, die hier ihren Zweitwohnsitz haben und den Ausflug zusammen mit ihrem Freund Joachim von zur Mühlen von der Insel Fehmarn genießen. „Die Fahrt hatten wir uns schon länger vorgenommen. Herrlich.“

Dabei ist das Wetter nur mittelprächtig. Der Himmel ist wolkenverhangen. Als ein paar Tropfen vom Himmel fallen und die Fahrgäste von Oberdeck ins Trockene flüchten, rettet Kapitän Grimm die Stimmung. „Das bisschen ist bei uns hier noch kein Regen. Aber wir freuen uns darüber. Die Gastronomie unter Deck muss ja auch etwa zu tun haben.“

Jade-Weser-Port
Hautnah dabei am Jade-Weser-Port: Zwei Riesen-Containerfrachter und ein Feederschiff schlagen Container um.

So ist es dann auch. In der Gastronomie versorgt Manfred Brandt die Passagiere mit Getränken und kleinen Snacks. Er ist bereits seit zehn Jahren bei der Reederei. Er ist eines von vier Besatzungsmitgliedern an Bord der „Jens Albrecht“, die sich um das Schiff und die an manchen Tagen bis zu 220 Fahrgäste kümmern, beim Festmachen im Hafen ebenso wie beim Ein- und Aussteigen an der Kaje. Zum Team gehört auch Andrii Zadvefniak, der vor zwei Jahren mit seiner Familie vor dem Krieg in der Ukraine nach Wilhelmshaven geflüchtet ist. In seiner Heimat hat er mit einem Schlepperpatent auf dem Schwarzen Meer gearbeitet. Hier arbeitet er daran, dass sein Patent irgendwann anerkannt wird. 

Die Regenwolken sind schnell verflogen. Auf der Steuerbordseite sehen wir zwei 400-Meter-Containerriesen, die „Munich Maersk“ und die „One Tribute“, die Container am Jade-Weser-Port löschen, dazwischen ein kleineres Feederschiff, das Container zu nahe gelegenen Häfen weitertransportiert. Grimm, selbst einst Kapitän eines Containerschiffs, gibt einen Schnellkursus über Containerverladung, Großreedereien und die Schwächen des einzigen deutschen Tiefwasserhafens. „Das Jade-Weser-Port dümpelt seit seiner Inbetriebnahme mehr oder weniger so vor sich hin. Die einst geplanten 16 Verladebrücken stehen immer noch nicht. Das Umschlagvolumen ist weit geringer als ursprünglich geplant …“. Seine Überzeugung: Wäre der Hafen in die Hände eines Chinesen gegeben worden, würde das Geschäft längst brummen. 

Moritz Holub, der zusammen mit seinem Vater Thomas an der Fahrt teilnimmt, interessieren die hafenwirtschaftlichen Ausführungen weniger. Die Familie aus Wien liebt die Nordsee und macht Urlaub auf dem Campingplatz in Hooksiel. Mit dem Fernglas sucht der Junge nach Schiffen. Unter anderem entdeckt er die „Mellum“, das Arbeitsschiff der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung, und den Hooksieler Krabbenkutter „Trotz“. Spannend auch das „E-Ship 1“, ein mit Flettner-Rotoren ausgestatteter Frachter, der Teile von Offshore-Windkraftanlagen zum Jade-Weser-Port bringt. Mit Hilfe seiner vier Rotoren kann das Schiff den Wind als Antrieb nutzen und seinen Kraftstoffverbrauch damit deutlich reduzieren.

Ein beeindruckendes Bild bietet der riesige Öltanker „KHK Majesty“, der an der Brücke der NWO liegt. Das fast komplett entladene, 333 Meter lange und 60 Meter breite Schiff ragt weit aus dem Wasser heraus. „Den Tanker haben wir extra für Sie hier herlegen lassen“, verkündet Kapitän Grimm und geht nahtlos dazu über, den Fahrgästen die in der 4. Einfahrt liegenden Fregatten der Marine vorzustellen. 

Beim Wendemanöver vor der weltweit zweitgrößten Seeschleuse, die das Tor zum Wilhelmshavener Binnenhafen bildet, fällt der Blick der Fahrgäste auf die großen Lettern mit der Telefonnummer des Hafenkapitäns. Die Bitte von Grimm: „Schreiben Sie sich die Nummer unbedingt auf und rufen Sie mal an. Der hat viel Langeweile.“

Die Hooksieler Reederei K. Ilse bietet bis in den Herbst hinein eine Vielzahl von Ausflügen mit der „Jens Albrecht“ vom Hooksieler Außenhafen aus auf die Jade an. Mal geht es entlang der Häfen, mal zu den Seehundbänken oder zu den Leuchttürmen. Sogar „Schaufischfang“ steht gelegentlich auf dem Fahrplan (www.seetouristik-nordsee.de).

Bewertungskommisson vom Engagement in Hooksiel beeindruckt

Hooksiel (16. 5. 2028) – Die Bewertungskommission aus Hannover war beeindruckt. Auf jeden Fall vom Engagement der Initiative „Hooksiel soll Nordseebad werden!“ und dem unermüdlichen Einsatz der Arbeitsgruppe Hooksiel. 

Die neunköpfige Kommission, die unter dem Dach des Wirtschaftsministeriums die Vergabe von touristischen Prädikaten prüft, war am Mittwoch in Hooksiel. Ein Ergebnis erwartet Armin Kanning, Geschäftsführer der Wangerland Touristik GmbH, in einigen Wochen. Insgesamt sei der Eindruck vor Ort aber positiv gewesen, verriet der Kurdirektor am Mittwochabend vor dem Tourismus-Ausschuss des Gemeinderates. 

Arbeitsgruppe am Kreisel
Mitglieder der Arbeitsgruppe Hooksiel pflegten am Mittwoch das Grün am Verkehrskreisel. Foto: Giesecke

Das offizielle Ergebnis der Begehung werde aber das Wirtschaftsministerium selbst voraussichtlich in einigen Wochen verkünden. Bekanntlich möchte der Küstenbadeort Hooksiel als Nordseebad anerkannt werden. Damit würde man eine Stufe auf der Prädikatisierungsleiter aufsteigen. Neben positiven Effekten bei den Urlaubern könnte der Titel „Nordseebad“ vielleicht auch das Einwerben von Zuschüssen für künftige Projekte erleichtern.

Kanning dankte vor dem Ausschuss ausdrücklich den Hooksielern für ihre Putzaktion im Vorfeld des Besuchs der Kommission. Der Ort habe sich in einem sehr schönen Zustand gezeigt. Auch die Kommissionsmitgliedern hätten schon im Vorfeld von dem Engagement vor Ort gehört. „Als die Prüfer dann noch bei der Fahrt nach Hooksiel die Arbeitsgruppe bei der Pflege des Beetes am Verkehrskreisel bei der Arbeit gesehen haben, waren sie wirklich beeindruckt“, so Kanning.

Wie der WTG-Chef sagte, stehe das nächste Prädikatisierungs-Projekt schon an. Mit der Eröffnung des Gesundheitstempels „Thalasso Meeres Spa“ in Horumersiel (Eröffnung 21. Juni) werde man sich für den Ort um das Prädikat „Thalasso Nordseeheilbad“ bewerben. 

„Team Nordsee“ will in Essen Fachkräfte für Tourismus gewinnen

Wilhelmshaven/Wangerland (5. 2. 2024) – Die Tourismus-Agentur Nordsee GmbH (TANO) startet eine Marketing-Offensive gegen den Fachkräftemangel in gastronomischen und touristischen Betrieben der Küstenregion. Die Gesellschaft mit Sitz in Wilhelmshaven setzt dabei auf ein „Team Nordsee“, das unter dem Slogan „Jetzt mal Butter bei die Zukunft“ am 21. März mit einem Reisebus im Nordsee-Design zum Karrieretag nach Essen fahren soll, um dort mit Arbeitgebern aus der Region für Ausbildungs- und Arbeitsplätze zu werben.

Nordsee-Bus
Der Bus im blauweißen Nordsee-Design soll vor der Jobmesse in der Philharmonie Essen auffällig in Szene gesetzt werden. Bereits am Bus finden Aktionen statt, um Besucher der Messe auf das „Team Nordsee“ aufmerksam zu machen. Foto: TANO

Arbeitgeber können dabei im Reisebus mit ins Ruhrgebiet fahren – eine Region, aus dem ein Großteil der Urlaubsgäste kommt. Um die geht es bei der Aktion aber diesmal nicht. Gemeinsam mit den Experten von der TANO sollen Fachkräfte gewonnen werden. Das Ziel der Kampagne: Arbeitgeber aus der Region und interessierte Fachkräfte aus dem Ruhrgebiet direkt und persönlich zusammenzubringen. Dafür ist am Messestand unter anderem ein „Speed-Dating“ geplant.

Auf einer Internetseite (www.team-nordsee.de) sollen künftig die Themen „Nordsee-Region als Lebensraum, Arbeitsmarkt und Wirtschaft“ dargestellt werden. Es werde dazu spätestens im März ein Stellenportal bereitgestellt werden, auf dem offene Stellen für Fachkräfte und Ausbildungsplätze platziert werden können, sagt TANO-Geschäftsführer Mario Schiefelbein. „Durch die Einzigartigkeit des Projektes wollen wir nicht nur den Teamgeist innerhalb der Region stärken, sondern gleichzeitig deutschlandweit mediale Aufmerksamkeit generieren. Am Ende werden wir durch die Berichterstattung nicht nur im Ruhrgebiet punkten.“

Wer als Arbeitgeber mit imBus zum Karrieretag in Essen fahren möchte, kann bis zum 14. März bei der TANO anmelden. Die Teilnahme an der Aktion ist kostenlos. Jobanzeigen aus der Region können an die TANO zugeliefert werden und werden kostenfrei unter www.team-nordsee.de veröffentlicht.