Dorfgemeinschaft voller Tatendrang: Gemeinsame Aktionen für Hooksiel

Tyrkir gesunken
Ob das im September gesunkene Wikingerschiff „Tykir“ jemals wieder übers Hooksmer fahren wird, ist ungewiss. Aber Rundfahrten sollen dennoch wieder stattfinden. Archiv-Foto: hol

Hooksiel (27. 2. 2024) – Das Wikingerschiff „Tykir“ ist möglicherweise nicht mehr zu retten. Das Holzschiff war im September aus bislang ungeklärter Ursache im Alten Hafen von Hooksiel gesunken. Aber aus Sicht der Betreiber ist klar: „Das war Fremdeinwirkung!“ Wie Andreas de Roover vom Verein „Historische Seefahrt“ am Montagabend vor der Dorfgemeinschaft Hooksiel sagte, sei nach dem bisherigen Stand der Untersuchungen von einem „wirtschaftlichen Totalschaden“ auszugehen.

Der Verein hat in den vergangenen Jahren mit dem 25 Personen fassenden originalgetreuen Nachbau eines Wikingerschiffes Rundfahrten auf dem Hooksmeer angeboten. Mit oder ohne „Tykir“ – der Verein wolle weiterhin in Hooksiel aktiv bleiben, kündigte de Roover an. Möglicherweise schon ab diesem Sommer werde man notfalls mit einem anderen Schiff, einem ausgedienten Krabbenkutter oder einer Tjalk, vom Alten Hafen aus Rundfahren anbieten. Derzeit sei man im Gespräch mit der Wangerland Touristik GmbH und der Hafengesellschaft NPorts über weitere Anlegestellen im Hooksmeer, etwa in der Nähe der Schleuse und an der Marina.

Zur Jahreshauptversammlung der Dorfgemeinschaft begrüßte Marco Knodel über 40 Vertreter von Hooksieler Vereinen im Awo-Heim. Mit dabei eine Abordnung der „Schwarzmaler“, die an diesem Rosenmontag die Tradition des Fastnachtslaufens in Hooksiel wiederbelegt hatten und, so Julian Dreßel, sich dauerhaft als Verein oder in einem Verein organisieren möchten. „Wir wollen dafür sorgen, dass die Tradition an die nächsten Generationen von jungen Leuten weiter gegeben wird.“ 

Krabbentage Hooksiel
Die Dorfgemeinschaft wird auch in diesem Jahr wieder mehrere Großveranstaltungen im Ortskern von Hooksiel organisieren. Archiv-Foto: hol

Darüber hinaus sei man gern bereit, andere Vereine bei Aktivitäten zugunsten von Hooksiel zu unterstützen, sagte Dreßel. Bruno Bölts, Sprecher der Arbeitsgruppe Hooksiel, meldete umgehend Bedarf an. Die Arbeitsgruppe wolle im April auf dem Dietrichsberg im Freizeitgelände, immerhin 15.600 Millimeter hoch, ein 2,80 Meter hohes Gipfelkreuz errichten. „Dafür brauchen wir kräftige Leute, die Beton für das Fundament auf den Berg fahren.“

Die Dorfgemeinschaft als Verein der Vereine tritt selbst vornehmlich als Organisator von Großveranstaltungen wie „Heringstage“, „Krabbentage“ und „Weihnachtsmarkt“ in Erscheinung. Darüber hinaus, so Vorstandsmitglied Tobias Geisen, habe man im vergangenen Jahr eine Reihe weiterer Veranstaltungen im Ort logistisch unterstützt. Insgesamt sei das Jahr auch finanziell gut gelaufen, so dass die Dorfgemeinschaft mit ihren Überschüssen andere Aktivitäten sponsern konnte. So hätten unter anderem die Grundschule Hooksiel eine Tischtennisplatte, die Jugendfeuerwehr ein Zelt und die „Schwarzmaler“ ein Pizza-Essen bekommen. 

Knodel kündige an, dass der schon traditionelle Veranstaltungsreigen beginnend mit dem Ostermarkt und dem Maibaum-Aufstellen auch 2024 stattfinden werde. Darüber hinaus wolle man sich bemühen, die verschiedenen Laternenumzüge im Ort zu einem großen Umzug zu bündeln. Zusammen mit der Gemeinde Wangerland arbeite man daran, Überschneidungen von Veranstaltungen im Wangerland zu vermeiden.

Als „tolle Aktion“ würdigte Hans-Ott Vogt vom Verein für Handel, Handwerk und Gewerbe die Neuauflage des Handwerkerballs, der an Rosenmontag in der „Eventhalle“ von Frank Langenhorst stattfand. Der Ball soll, so kündigte Langenhorst an, 2025 erneut stattfinden. Auch zum Wohl von Hooksiel: Die Überschüsse fließen in Aktivitäten für den Ort. Dazu könnte auch die Beschaffung neuer Holzhütten für die Dorfgemeinschaft gehörten. Die aktuellen sind stark sanierungsbedürftig und können nicht mehr an andere Ortschaften ausgeliehen werden.