Erdmann mahnt zur Nachsicht: Im Alter steigen die Risiken im Straßenverkehr

Hooksiel (15. 1. 2025) – Selbstbestimmte Mobilität ist ein Stück Lebensqualität. Gerade auch im Alter – und auch im ländlichen Raum. Hier ist vielerorts mit Blick auf den immer noch spärlich ausgebauten öffentlichen Personen-Nahverkehr ein eigenes Auto unverzichtbar. Allerdings, so warnt Verkehrssicherheitsberater Karl Erdmann: „Mit zunehmendem Alter nimmt die Leistungsfähigkeit ab. Etwa ab dem 65. Lebensjahr erhöhen sich die Risiken im Straßenverkehr.“

Karl Erdmann

Erdmann (Foto) war in seiner Funktion als Berater des Deutschen Verkehrs-Sicherheitsrates (DVR) Gast beim Männerkreis der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Wangerland. Im Walter-Spitta-Haus in Hooksiel begrüßte Organisator Herbert Ulfers neben dem Referenten über ein Dutzend Interessierte. Ziel des DRV sei es, so Polizeihauptkommissar i. R. Erdmann, durch Aufklärung die Zahl der Verkehrstoten auf Null zu senken. Ob das gelingen kann? Da ist der ehemalige Leiter der Polizeistation Schortens, der in Dunum lebt, eher skeptisch. 

Aber zumindest eine weitere Senkung der Todeszellen sollte möglich sein. Bis zur Einführung der Gurtpflicht 1976 starben in Deutschland jedes Jahr um die 13.000 Menschen bei Verkehrsunfällen. Heute liegt die (stagnierende) Zahl bei 2800. 

Reaktionsfähigkeit nimmt ab

Gemeinsam erarbeitete die Runde die Faktoren, die für Senioren zu erhöhten Risiken im Straßenverkehr führen: Abnehmende Reaktionsfähigkeit, erhöhte Blendempfindlichkeit der Augen, Überforderung durch komplexe Verkehrslagen, insbesondere beim Einfahren in Kreuzungen. Senioren sind überproportional an schweren Unfällen beteiligt und häufig daran auch schuld, etwa bei Abbiege- und Vorfahrts-Unfällen.

Eine besondere Rolle spielen hierbei Elektro-Fahrräder, so Erdmann. „Nach meiner Meinung wird es noch 50 Jahre dauern, bis die Autofahrer die höhere Geschwindigkeit der E-Bikes von 25 Stundenkilometern richtig einschätzen können.“ – Ach, ein Fahrrad vor mir. Schnell noch überholen, dann rechts abbiegen – und schon knallt es. Das E-Bike war viel schneller an der Einmündung als der Autofahrer gedacht hat. An E-Bike-Unfälle sind ältere Personen aber nicht nur als Autofahrer, sondern auch als Radfahrer in hoher Zahl beteiligt.

Technik hilf nicht immer

Moderne Technik im Auto hilft nicht immer, das Unfallrisiko zu verringern. Telefonieren am Steuer. Einstellen des Navi während der Fahrt. Eine Fülle von Schaltern und Hebeln für alle möglichen Einstellungen am Lenkrad. Mancher Senior fühlt sich überfordert, zumal dann, wenn er neuere Verkehrsregeln nicht 100-prozentig beherrscht. Auch hier versuchte Erdmann, Aufklärungsarbeit zu leisten. Wie verhält man sich am Hooksieler Kreisverkehr richtig? Wie sind die Vorfahrtsregeln in Tempo-30-Zonen? Und wie in verkehrsberuhigten Bereichen? 

In der munteren Debatte wurden viele Fragen aus der Männerrunde geklärt. Die Sicherheits-Empfehlung von Erdmann: „Mehr Gelassenheit und Nachsicht im Verkehr!“ Etwa wenn ein Senior sich nicht traut, einen Traktor zu überholen oder lieber mit Tempo 60 statt den zulässigen 80 fährt. „Akzeptieren Sie das. Vor ihren fährt vielleicht ein Senior in seiner Wohlfühl-Geschwindigkeit.“ 

Training mit Blick aufs Pferde-Potenzial

Lehrgang mit Sonja Theben
Freuten sich über einen erfolgreichen Reitlehrgang: (von links) Elsbeth Noatzsch, Lehrgangsleiterin Sonja Tebben, Fenna Peters, Melissa Künken, Rieke Scherf, Jolanda Buscher und Esther Anneken. Foto: Dörthe Gerdes

Hooksiel (15. 1. 2025) – Zur Freude von zwölf Reiterinnen fand beim Reit- und Fahrverein (RuF) Hooksiel in Oesterdieken erneut ein Dressurlehrgang mit Sonja Tebben aus Wiesmoor statt. Organisatorin Dörthe Gerdes konnte die erfahrern Reiterin (bis Klasse M) und Inhaberin der Trainer B-Lizenz für den RuF gewinnen. Als Tierärztin hat Sonja Tebben zudem die Fähigkeit, Pferd und Reiter mit Blick auf auf das Erscheinungsbild und die Biomechanik des Tieres physiotherapeutisch zu fördern.

Der Lehrgang richtete sich sowohl an Freizeitreiter als auch Turnierreiter. Tebben beobachte in der ersten Phase jeden Reiter und jedes Pferd, um die reiterlichen Fähigkeiten und die Möglichkeiten des Pferdes abzuschätzen.

Es galt für Pferd und Reiter, die so genannte „Losgelassenheit“ zu erreichen. Dazu gehörte es, zunächst Seitengänge und Übergänge zu reiten, um dann in die individuelle Arbeit einzusteigen. Für die Turnierreiter standen einzelne Prüfungspassagen im Vordergrund. Die Trainerin achtete ebenso auf den korrekten Sitz als auch auf die korrekte Hilfengebung.

Die Teilnehmer waren sehr zufrieden. Sie würden sich über einen zeitnahem Aufbaulehrgang freuen..

Wilde Müllkippe im Herzen von Hooksiel

Wilde Müllkippe
Ärgernis im erzen von Hooksiel. Unbekannte habe ihren Müll am Altglas- und Altkleidersammelplatz abgelagert. Die Gemeinde schließt Mülltourismus nicht aus. Foto: privat

Hooksiel (14. 1. 2025) – Es ist ein Ärgernis. Mitten im Dorf ein großer Müllhaufen. Vornehmlich Säcke mit alten Textilien, aber auch Müll und ein offenbar ausrangierter Kinderwagen verunstalten den Altglas- und Altkleider-Sammelplatz am Ende des Parkplatzes an der Nee Straat. „Das muss doch nun wirklich nicht sein!“, sagt eine treue Leserin von „Hooksiel-Life“, die mit einem Foto den Missstand dokumentiert hat.

Als ärgerlich empfindet auch Markus Gellert, Leiter des Ordnungsamtes der Gemeinde, die Unart, überschüssigen Müll an den öffentlichen Sammelplätzen abzulegen. „Eigentlich haben wir im Wangerland im Vergleich zu anderen Kommunen mit wilden Müllkippen wenig zu tun. Aber es ist so, wenn da erst einmal ein Haufen liegt, stellen anderen ihren Unrat einfach dazu.“

Wenn es wilde Ablagerungen gebe, dann meist in Hooksiel, dem größten Ort in der Gemeinde. Hier sei die höchste Verkehrs-Frequenz und auch Müll-Tourismus aus anderen Orten sei nicht auszuschließen. Der Sammelplatz an der Nee Straat sei davon immer wieder mal betroffen. „Das ist ärgerlich, zumal es nicht damit zu tun hat, dass die Sammelbehälter voll sind“, so Gellert. „Die Gemeinde wird den Müll beseitigen, damit sich nicht nicht noch mehr Leute animiert fühlen, dort ihren Sperrmüll abzulagern.“

Wer seine Abfälle illegal in der Landschaft oder auch an öffentlichen Plätzen entsorgt, kann mit einem Bußgeld belegt oder sogar strafrechtlich belangt werden. „Ich kann das nicht verstehen“, sagt die „Hooksiel-Life“-Leserin. „Wir haben jede Menge Sammelbehälter für Textilien. Seinen Speermüll kann man in Friesland kostenlos abholen lassen oder an der Deponie in Wiefels abgeben. Wer muss da noch seinen Müll im Ort wegwerfen?“

Püttbierfest: Hooksieler „Hafen-Pütt“ an ihrem neuen Standort eingeweiht

Einweihung der Hafen-Pütt
Stolz präsentierten die Alterskameraden der freiwilligen Feuerwehr Hooksiel um ihren Sprecher Günter Schmöckel (2. von links) die „Hafen-Pütt“ an ihrem neuen Standort. Das Amt des Püttmeisters übernahm Fred Bergmeyer (3. v. l.) von Jürgen Steinbach (4. von rechts). Fotos: hol

Hooksiel (14. 1. 2025) – Der Umzug ist abgeschlossen. Am Montagabend hat die Alters- und Ehrenabteilung der freiwilligen Feuerwehr Hooksiel die „Hafen-Pütt“ an ihrem neun Standort eingeweiht. Die historische Wasserstelle musste bekanntlich vom Grundstück des ehemaligen Feuerwerhgerätehauses am Alten Hafen weichen und hat, so der Sprecher der Altersabteilung, Günter Schmöckel, „die Seite gewechselt“.

Gemeint ist die Straßenseite. Der gemauerte und mit einem Dach versehene Brunnen steht jetzt auf dem Grundstück des ehemaligen Ärztehauses an der Ecke Lange Straße/Obernstraße. „Ein optimaler Platz“, stellte Schmöckel vor den Teilnehmern am traditionellen Püttbierfeste fest. Die Hoffnung: Das als „Point of Interest“ ausgewiesene Bauwerk wird vielleicht auch den einen oder anderen Touristen anziehen und zu einem Platz zum Verweilen werden.

Pütten waren früher in Brackwasserregionen sorgsam gehütete Süßwasserbrunnen. Für dessen Unversehrtheit und Sauberkeit hatte ein Püttmeister zu sorgen. Dieses Amt bekleidet in 2025 in Hooksiel Fred Bergmeyer, der Amtskette und Zylinder von Jürgen Steinbach übernahm. 

Die Hooksieler Pütt verfügt zwar über keinen Wasseranschluss, hat aber dennoch eine wichtige Funktion. „Wir wollen dafür sensibilisieren, dass es nicht immer selbstverständlich war, dass sauberes Trinkwasser einfach aus dem Wasserhahn kommt“, sagte Schmöckel. 

Fred Barkemeyer

Historisch verbürgt ist auch nicht, ob es in Hooksiel überhaupt jemals, wie Jever, eine Pütt gab. „Wenn es aber eine Pütt gegeben haben sollte, was wahrscheinlich ist, dann wird sie auf jeden Fall in der Nähe des Hafens gestanden haben“, sagte Björn Mühlena, selbst Feuerwehrmann und Vorsitzender des Fördervereins Kunst- und Erlebnispfad Hooksiel. Mühlena hatte sich vor dem Umzug intensiv um einen neuen Standort für die von den Alterkameraden erstmals 2006 aufgebaute Pütt bemüht und unter anderem mit Dr. Antje Sander, Leiterin des Schlossmuseums Jever, Kontakt aufgenommen.

Der neue Püttmeister Fred Bergmeyer (Foto), ein Hooksieler Neubürger, dankte für das Vertrauen in seine Person für das wichtige Amt. Beindruckt habe ihn das Engagement der Alters- und Ehrenabteilung, die mit großem handwerklichen Geschick den Umzug der Pütt mit Unterstützung einiger Firmen allein bewältigt haben. Im Anschluss an den Einweihungs-Schluck saßen die Akteure noch einige Stunden in gemütlicher Runde im „Hotel Packhaus“ zusammen. Das ehemalige Ärztehaus dient heute als Bettenhaus für das Hotel.

Tennis: Hooksieler ü50-Team vor Abstieg

Hooksiel (13. 1. 2025) – Die Tennis-Herren ü50 des FC Nordsee Hooksiel haben gegen Augustfehn einen Punktgewinn knapp verpasst. Im vorletzten Saisonspiel verlor das Team um Mannschaftsführer Mirko Ortmanns, das ohne seinen Spitzenspieler Thomas Otte auskommen musste, mit 1:5. Damit durfte der Klassenerhalt in der Bezirksliga kaum noch zu schaffen sein.

Dabei wäre durchaus mehr drin gewesen, zumal Thorsten Csikos das Spiel an Position 1 etwas überraschend mit 7:5, 7:5 für sich entscheiden konnte. Ebenso knapp ging es an Position 2 zu. Hier fehlte Andre Abels am Ende das Glück. Er unterlag nach 6:4 und 2:6 in den beiden Sätzen im entscheidenden Matchtiebreak mit 6:10. Während Ortmanns an 3 mit 4:6, 2:6 unterlag, blieb Torsten Riedel an 4 chancenlos (0:6, 0:6). 

Jetzt hätten die Hooksiel beide Doppel gewinnen müssen, um sich einen Punkt zu sichern – und das schien phasenweise möglich. Doch letztlich unterlagen Abels/Csikos (7:6, 6:7, 5:10) und Ortsmanns/Riedel (6:7, 1:6) etwas unglücklich. 

Mit nunmehr 1:7 Punkten rutschen die Hooksieler ans Tabellenende. Der Abstieg ist nur noch durch ein Wunder zu vermeiden, nämlich einen klaren Sieg gegen den favorisierten Bremer HC im letzten Saisonspiel.

Mit Lorenz Kramer, Mateo und Niklas Doyen nahmen am Wochenende gleich drei Hooksieler Nachwuchsspieler an den Tennis-Regionsmeisterschaften für die Regionen Bremen und Jade-Weser-Hunte teil. Alle drei verloren in der U-16-Konkurrenz ihre ersten Spiele gegen laut Leistungsklassen deutliche stärker eingestufte Gegner. In der Nebenrunde spielte sich Kramer mit einem 6:4, 7:5-Sieg ins Finale, das er deutlich mit 1:6, 1:6 verlor. 

Ältester „echter Hooksieler“ wünscht sich Rundum-Sanierung des Alten Hafen

Meinolf Cohn feiert heute seinen 88. Geburtstag. Als „echter Hooksieler“ wünscht es sich nichts sehnlicher als eine Aufwertung des Alten Hafens im Ortskern. Foto: hol

Hooksiel (12. 1. 2025) – Wenn man Geburtstag hat, dann darf man sich etwas wünschen. Meinolf Cohn wird am heutigen Sonntag 88 Jahre alt. Ein großer Wunsch des Hooksielers: „Es wäre wunderschön, wenn bald mal etwas am Alten Hafen passiert.“

Cohn, der mit seiner Frau Helma ein schmuckes Haus am Langengrodener Weg bewohnt, ist nicht irgendein Hooksieler. „Ich bin der älteste noch lebende echte Hooksieler“, sagt der Senior. Soll heißen: Es gäbe zwar noch ältere Mitbürger im Ort. Meist Zugezoge. Aber ein „echter Hooksieler“ sei man ja erst, wenn man in zweiter Generation in einem Ort lebt und zwar als Kind eines ebenfalls in Hooksiel geborenen Vaters.

Seit 1879 im Sielort

Seine Ahnentafel, wie übrigens auch die einer ganzen Reihe von Mitbürgern, kennt Meinolf Cohn genau. Er selbst kam am 12. Januar 1937 im einstigen Amtshaus der Gemeinde Minsen in der Obernstraße zur Welt, wie übrigens auch sein ältester Sohn Hans. Meinolfs Vater, Emil Cohn, wurde 1897 ein paar Meter weiter, im ehemaligen Ärztehaus hinter der „Alten Schneiderei“ geboren.

Dessen Vater, Meyer Cohn (geboren 1856), bewohnte vor dem Umzug in die Obernstraße die einstige Keimzelle der Bäckerei Ulfers, ein Gebäude in unmittelbarer Nähe des Sieltores. Hierher – und damit nach Hooksiel – war er mit seiner Familie im Jahr 1879 gezogen. Zuvor hatte er zwar in Sichtweite, in Bohnenburg und am Sengwarder Anteil gewohnt – aber das gehörte zur Gemeinde Sengwarden.

Die Familie Cohn betrieb damals in Hooksiel die einzige Schlachterei und eine kleine Landwirtschaft. Zu den Kunden gehörte bis zum Ende des ersten Weltkriegs übrigens auch die Marine in Wilhelmshaven. Gedankt wurde das der Familie nicht. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten geriet Emil Cohn, der jüdischen Glaubens war, ins Visier der Antisemitisten. Er verlor seinen Betrieb und wurde zweimal in Konzentrationslager gesteckt. Überlebt hat er vermutlich nur, weil er im Jargon der Nazis in einer „Mischehe mit Kind“ lebte. Seine Frau Wilma war Christin und galt als „arisch“. 

Neuanfang auf dem Meyer-Hof

Nach dem Krieg kehrte Emil Cohn aus Theresienstadt nach Hooksiel zurück und bewirtschaftete von der Obernstraße aus wieder den landwirtschaftlichen Betrieb, den Meinolf Cohn nach dem Tod seines Vaters übernahm. 1965 wurde der Hof aus dem Dorf an den Ortsrand ausgesiedelt. Meinolf und Helma Cohn führten den neuen „Meyer-Hof“ samt Ferienwohnungen vier Jahrzehnte lang.

Helma Cohn brachte vier Kinder zur Welt. Wirtschaftlich hatte Meinolf Cohn häufig den richtigen Riecher. Neben dem Bauernhof gründete er ein Lohnunternehmen, das für die kommunalen Kläranlagen der Stadt Jever und der Gemeinde Wangerland die Klärschlämme entsorgte – unter anderem Anfang der 1970er Jahre auf den für die Industrialisierung Wilhelmshavens aufgespülten Grodenflächen und dem neu geschaffenen Hooksieler Seedeich.

Appell für Deichsicherung

Aber nicht nur deshalb weiß der Hooksieler um die Bedeutung intakter Deiche. Bei der großen Sturmflut im Februar 1962 erlebte er aus nächster Nähe, was es bedeutet, wenn ein Deich bricht. Der Müller-Hof nahe Crildumersiel drohte damals in den Fluten unterzugehen. Nur dank der guten Ortskenntnisse von Feuerwehrmann Meinolf Cohn konnten einige Kameraden und er durch das schon überflutete Land bis zum Hof gelangen und dabei helfen, das bedrohte Vieh auf dem Dachboden einzuquartieren und die Bewohner zu retten. 

Wieder so eine Erfahrung, die das Denken von Meinhof Cohn sein Leben lang begleitet hat. Sein Appell: Der Deichband muss nicht nur den Seedeich, sondern auch die zweite Deichlinie genau im Blick behalten. Aus seiner Sicht sollte eine Lücke in der zweiten Deichlinie in Höhe Campingplatz unbedingt geschlossen werden.

Hooksieler aus Überzeugung

Meinolf Cohn ist Hooksieler aus Überzeugung, Er hat das Geschehen im Ort, in Vereinen und Institutionen wie kaum jemand anderes verfolgt. Seit 69 Jahren gehört er der Freiwilligen Feuerwehr Hooksiel an, auch das eine Rekordmarke. 58 Jahre ist er Mitglied im Boßelverein „So geiht he good“ und ebeno lange in der SPD. Hinzu kommen über 30 Jahre als Chef des „Hooksieler Stammtisches“, dem wohl ältesten Stammtisch im Ort.

Aber wenn der Senior an Hooksiel denkt, denkt er zuerst an den Alten Hafen. „In den Hafen muss unbedingt Leben rein“, sagt Meinolf Cohn. Mit dem Bau eines Hotels auf dem ehemaligen Feuerwehr-Areal zwischen Hafen und Lange Straße sei es nicht getan. „Der Hafen ist häufig tot, da gehören Schiffe oder Boote rein. Vielleicht ein Museumsschiff.“ Das sei auch wichtig, damit Hotelgäste nicht nur aufs Industriegebiet jenseits des Hafens blicken.

Zu einer richtigen Hafensanierung gehört aber aus Sicht von Cohn auch die Öffnung des Siels zwischen Hafen und Binnentief. Das Binnentief, über das einst Waren aus dem Handelshafen Hooksiel bis nach Jever transportiert wurden, sollte aufgereinigt und als touristische Attraktion für Wasserwanderer aufgewertet werden. Cohn: „Kommunalpolitiker, die das hinbekommen, haben dann wirklich etwas für Hooksiel geleistet.“ 

Kümmerer beim FCN Hooksiel: Auszeichnung für Werner Doyen

Werner Doyen, guter Geist des FCN Hooksiel (ganz rechts), wurde zusammen mit anderen Ehrenamtlichen aus dem Sport vom Landkreis Friesland und vom Kreissportbund geehrt. Die Würdigung nahmen Landrat Sven Ambrosy (ganz links) und KSB-Vorsitzender Kai Lange (2. v. r.) vor. Foto: Landkreis

Hooksiel/Jever (10. 1. 2025) – Er ist eine der guten Seelen beim FC Nordsee Hooksiel. Ob als aktiver Sportler, als Funktionär oder als handwerklich geschickter Leiter der FCN-Arbeitsgruppe – Werner Doyen (74) ist seit über vier Jahrzehnten immer dort zu finden, wo Not am Mann ist. Jetzt wurde der Hooksieler vom Landkreis Friesland und dem Kreissportbund (KSB) Friesland für sein ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet.

Landrat Sven Ambrosy und KSB-Vorsitzender Kai Lange ehrten am Donnerstagabend im Schloss in Jever fünf Ehrenamtliche, die von einer Jury aus zahlreichen Vorschlägen ausgewählt worden waren. Die abschließende Entscheidung fällte der Kreisausschuss. Neben Doyen erhielten Siegfried Kluge (Vareler Turnerbund), Herma Renken-Tjardes (TuS Glarum), Ute Scharff (Tanzclub Jever) und Wolfgang Hutmacher (Turnverein Neuenburg) Ehrenurkunden und Ehrennadeln.

Doyen organisiert sei Jahren den Einsatz einer freiwilligen Arbeitsgruppe, die sich ohne Entgelt um ein Fülle von Aufgaben rund um die Sportanlage an der Jaderennbahn und am Stelzengebäude kümmert. Die Gruppe leistet rund 200 Abeitsstunden im Jahr – und entlastet damit die Gemeinde Wangerland erheblich. Zudem gehört der 74-Jährige seit Jahrzehnten zu den Säulen der Organisation des FCN-Hafenfestes am Alten Hafen.

Wer betreut den Rasenmäh-Roboter auf dem Fußballplatz? Wer hat die Müllabfuhr im Blick? Wer stellt vor dem Frost das Wasser ab? Werner Doyen ist ein echter Kümmerer – und Macher. Viele Verbesserungen an der Infrastruktur der Sportanlage wären ohne sein Zutun nicht umsetzbar gewesen.

Der Geehrte war über zehn Jahre lang 2. Vorsitzender des FCN Hooksiel und ist auch heute noch Abteilungsvertreter der Traditionsgruppe „Vorwärts Pakens“, die sich regelmäßig zum Fußballtennis trifft. Doyen, lange Jahre aktiver Fußballer und heute noch begeisterter Tennisspieler, bringt sich darüber hinaus im Rahmen der Dorfgemeinschaft in viele Belange Hooksiels ein. Legendär ist sein Fußball „WM- bzw. EM-Studio“, das er zunächst in seiner privaten Garage, seit einigen Jahren im Vereinsheim für halb Hooksiel organisiert. 

Seit 2016, so Ambrosy, würdigt der Landkreis das ehrenamtliche Engagement im Bereich Sport im Rahmen eines „Tages des sportlichen Ehrenamts“. Eigentlich soll die Veranstaltung im zweijährigen Rhythmus stattfinden. Coronabedingt war die letzte Ehrung aber im Jahr 2018. Grundsätzlich können alle Bürger Vorschläge für zu ehrende Personen einreichen.

Unfall durch Eisglätte

Wangerland (10. 1. 2025) – Aufgrund von Eisglätte ist heute in den frühen Morgenstunden ein 36-jährirger Mann in der Ortschaft Haddien mit seinem Wagen von einer Straße abgekommen. Der allein im Auto sitzende Fahrer hatte nach Polizeiangaben in einer scharfen Linkskurve die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren. 

Der Wagen überfuhr den Geh- und Radweg, querte anschließend die Fahrbahn und prallte auf der gegenüber liegenden Seite in die Beetumrandung einer Grundstückseinfahrt. Der Mann blieb unverletzt. Der Wagen war aufgrund der Unfallschäden nicht mehr fahrbereit.

Planung für Oldtimer-Ausfahrten

Hooksiel (10. 1. 2025) – Die wesentlichen Eckpunkte für das Jahresprogramm der Hooksieler Oldtimer-Freunde stehen. Auf einer Zusammenkunft haben jetzt die Aktiven vom „Oldtimer Klön Tag“ (OKT) bei einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen die wichtigsten Daten für die gemeinsamen Ausfahrten in diesem Jahr abgestimmt. 

Festgelegt wurde unter anderem der Termin und das Ziel der Frühjahrsausfahrt. OKT-Mitglied „Oldi Impala“ Bruno organisiert für Sonntag, 27. April, eine Ausfahrt über Land nach Aschendorf ins dortige „Classic Car Café“.

Wie stets sei der Start mit der Übergabe des Wanderpokals (Foto) um 9.30 Uhr vom Parkplatz bei der Bäckerei Ulfers-Eden am Hooksieler Kreisverkehr geplant. OKT-Sprecher Ulrich Nolzen: „Gerne sind auch wieder weitere Oldtimerfreunde aus Hooksiel und Umgebung mit ihren Fahrzeugen mit H-Kennzeichen dazu eingeladen.“

Neues Kamerasystem soll automatisch nach Schiffbrüchigen suchen

Bremen/Hooksiel (9. 1. 2025) – Zur Forschung und Entwicklung neuer Techniken für die Suche und Rettung auf See arbeiten das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) und die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) künftig eng zusammen. Eine entsprechende Vereinbarung wurde kürzlich unterzeichnet.

DGzRS-Geschäftsführer Kapt. Michael Ippich: „Die Seenotretter fahren raus, wenn andere reinkommen. Modernste Technik unterstützt sie bei ihrer anspruchsvollen Aufgabe. Deshalb ist technische Forschung für uns von großer Bedeutung. Die Prüfungs- und Entwicklungslabore des BSH, die Seenotrettungskreuzer der DGzRS, unsere Seenotretter-Akademie und unsere regelmäßigen großen Übungen in Nord- und Ostsee sind sehr gut geeignet, um neue Entwicklungen zu erproben.“

Bernhard Gruben DGzRS
Der in der Station Hooksiel beheimatete Seenotrettungskreuzer „Bernhard Gruben“ gehört zur Flotte der DGzRS. Archiv-Foto: DGzRS

Ein Ziel der Kooperation sein die Entwicklung eines Kamerasystems, das die See automatisch nach möglichen Anzeichen auf Schiffbrüchige absucht, um die menschlichen Augen der Seenotretter zu unterstützen. Solche Systeme könnten künftig auch auf Handelsschiffen während der Fahrt ständig die Umgebung beobachten und Hindernisse melden, etwa Baumstämme, Container oder Rettungsinseln.

Zudem wollen BSH und DGzRS die Tragweite von Rettungsmittelleuchten, aber auch die Leistung elektrooptischer Systeme wie Nachtsichtgeräte verbessern, um auch ohne Rettungsmittel über Bord gegangene Menschen besser finden zu können. Ein weiteres Projekt: Zusätzliche Driftstudien, unter anderem fürs Wattenmeer. Drift- und Strömungsmodelle sind im Seenotfall wichtig, um Suchgebiete für Rettungseinheiten festlegen zu können.

Das BSH mit Sitz in Hamburg ist die zentrale maritime Behörde für Schifffahrt, Meeresschutz, Offshore, Meeresvermessung, Meeresdaten und maritime Ressortforschung. Es erforscht, prüft und überwacht unter anderem Rettungsmittel und Ausrüstungsgegenstände zur Kollisionsverhütung und fördert die Entwicklung innovativer Produkte. 

Die DGzRS ist zuständig für den maritimen Such- und Rettungsdienst in den deutschen Gebieten von Nord- und Ostsee. Von den rund 60 Seenotrettungskreuzern und -booten ist der Kreuzer „Bernhard Gruben“ im Außenhafen von Hooksiel stationiert, das Rettungsboot „Wolfgang Paul Lorenz“ in Horumersiel. 

Ergänzung: im Januar 2025 jährt sich eines der schwersten Unglücke aus der Geschichte der DGzRS zum 30. Mal. In der Nacht vom 1. auf den 2. Januar 1995 verunglückte der Seenotrettungskreuzer „Alfred Krupp“ der DGzRS-Station Borkum auf dem Rückweg von einem Einsatz in der Nordsee. Vormann und Maschinist kamen ums Leben. Seenotretter retteten zwei weitere Crewmitglieder. Jetzt zeichnet eine aufwendige Filmdokumentation der DGzRS die Ereignisse der tragischen Nacht nach Der Film „Retter in Seenot – Unglück und Rettung der Alfred Krupp“ ist im Internet unter folgendem Link abzurufen: www.seenotretter.de/magazin/retter-in-seenot