Mädchen stecken Tonnen in Brand

Wangerland (22. 7. 2024) – Schnell aufklären konnte die Polizei eine Sachbeschädigung in der Helmsteder Straße in Hohenkirchen. Dort hatten in der Nacht zum vergangenen Donnerstag zunächst unbekannte Töter zwischen 2.30 von 2.46 Uhr zwei Wertstofftonnen in Brand gesteckt. Die an der Straße stehenden Tonnen, die am nächsten Tag abgeholt werden sollten, wurden dabei völlig zerstört. 

Drei Mädchen hatten bei den Anwohnern geklingelt und sie auf den Brand aufmerksam gemacht. Eine Anwohnerin hatte danach das Feuer löschen können. 

Die anschließenden Ermittlungen hätten ergeben, so die Polizei heute, dass die drei Mädchen im Alter von 13 bis 15 Jahren für den Brand verantwortlich gewesen seien. Sie hätten sich in der Nacht von zu Hause weggeschlichen und im Dorf getroffen. „Dort setzten sie dann die Wertstofftonnen in Brand, bekamen Angst und informierten die Anwohner“, so die Ermittler.

Sechs Verletzte bei Auffahrunfall

Sengwarden/Hooksiel (22. 7. 2024) – Bei einem Verkehrsunfall auf der Landesstraße 810 sind am Sonntag sechs Personen leicht verletzt worden, darunter vier Kinder. Nach Angaben der Polizei war eine 36-jährige Autofahrerin am Sonntag um 12.23 Uhr mit ihrem Wagen aus Sengwarden kommend in Richtung Hooksiel unterwegs. Als sie abgebremst habe, habe eine nachfolgende 32-jährige Autofahrerin das zu spät bemerkt und sei aufgefahren. 

Auch ein drittes Fahrzeug fuhr noch in die Unfallstelle hinein, so die Polizei, weil die 32-jährige Fahrerin dieses Wagens trotz einer sofort eingeleiteten Vollbremsung nicht mehr rechtzeitig zum Stehen kam. Alle drei beteiligten Fahrzeuge seien stark beschädigt worden. Insgesamt wurden sechs Insassen leicht verletzt. Betroffen waren auch vier Kinder im Alter zwischen vier und acht Jahren.

Holzlager im Wangerland abgebrannt

Holzlager brennt ab
Das brennende Holzlager konnten die Feuerwehrleute nicht mehr zu retten. Foto: Feuerwehr

Hooksiel/Jever (22. 7. 2024) – Bei einem Feuer gegen 4 Uhr in der Nacht zum Sonntag ist ein Holzlager eines landwirtschaftlichen Anwesens nahe St. José im Wangerland zerstört worden. Die Ursache des Brandes ist unbekannt. Zehn Feuerwehrleute der freiwilligen Feuerwehr Hooksiel bekämpften das Feuer. Das betroffene Holzlager brannte ab, benachbarte Depots konnten vor den Flammen geschützt werden. Gebäude oder Menschen kamen nicht zu Schaden.

Die Polizeibeamten, die an der Brandstelle eingesetzt waren, wurden während des Feuers zu einem anderem Einsatz in Jever abgerufen. Dort hatte ein Gruppe Jugendlicher mit einer Schusswaffe hantiert. Als Polizisten die jungen Leute zur Rede stellen wollten, flüchteten sie. Als Polizisten einen der Beteiligten festsetzten, setzte sich dieser massiv zur Wehr. Mehr noch: Ein weiterer Heranwachsender versuchte, seinen Kumpel zu befreien. Beide Verdächtigen wurden letztlich festgenommen. Ein Beamter wurde leicht verletzt. Die Polizei bittet etwaige Zeugen um Hinweise.

Ponyspiele und Gruselgeschichten

Nacht im Reitstall in Oesterdieken
Zur Begrüßung versammelten sich die Kinder des RuF Hooksiel um einen Fallschirm. Fotos: Noatzsch

Hooksiel (20. 7. 2024) – 30 aktive Vereinskinder haben auf dem Gelände ihres Reit- und Fahrvereins Hooksiel (RuF Hooksiel) übernachtet und haben dabei viel erlebt. Für die von Melanie Lüttge und Katharina Scherf betreuten Kinder wurde die Reithalle in Oesterdieken zum Schlafsaal. Bereits am Nachmittag hatten Inge Martens und Hildburg Reiners für Spaß und Spiel gesorgt und sich auch um die Verpflegung gekümmert.

Abgemaltes Pferd

Bei Ponyspielen mit Slalomreiten und Wassertransport mittels eines Schwamms waren die Kinder mit Begeisterung dabei. Mit viel Eifer wurden später die Ponys und Pferde mit Fingerfarbe, Blumen, Schleifen und diversen anderen Utensilien kreativ gestaltet. Sir Henry, David, Toddy, Ramona, Romke, Kaptn und Nancy standen den Kindern geduldig als Modelle zur Verfügung. Der Phantasie war keine Grenzen gesetzt und bei einer Preisverleihung hätte jeder den 1. Platz erhalten können.

Nach dem Abendbrot mit Hotdogs und einem Teil der mitgebrachten Lebensmittel, wurden die Schlaflager in der Reithalle aufgebaut. Bevor es jedoch zur Nachtwanderung ging, blieb noch viel Zeit zum Spielen und Toben. Die Helfer Zoe, Moni, Maike, Neele, Alina, Reentje, Melissa, Freya, Lucy und Rieke sorgten mit ihren Gruselgeschichten für viel Aufregung und eine gespenstische Atmosphäre.

Spät in der Nacht wurde die Müdigkeit schließlich doch so groß, dass alle Kinder zur Nachtruhe fanden. Beim gemeinsamen Frühstück in der Reiter-Klause sah man letztlich nur glückliche Gesichter und die Kinder waren sich einig: „Es war super!“

Auf dem Dietrichsberg: Hooksieler Bergsteiger loben coole Idee

Bürgermeister Szlezak am Dietrichsberg
Wangerland Bürgermeister Mario Szlezak hat sich als erster im Gipfeltagebuch verewig. Foto: hol

Hooksiel (19. 7. 2024) – Höhenluft macht kreativ. Wer Zweifel an dieser Feststellung hat, sollte einmal den Dietrichsberg besteigen. Nachdem die Arbeitsgruppe Hooksiel dort Anfang Juni ein Gipfelkreuz aufgestellt hat, haben schon Hunderte Menschen den Berg erklommen – immerhin 15.850 Millimeter hoch. Einige Dutzend von ihnen haben sich im Gipfeltagebuch verewig. Die Resonanz ist dabei durchweg positiv.

Der Sprecher der Arbeitsgruppe, Bruno Bölts, ist beeindruckt von dem, was in den vergangenen Wochen passiert ist. So findet man den Dietrichsberg, den bis vor wenigen Wochen kaum ein Hooksieler kannte, heute im Internet als Ortsmarke oder auch als touristische Empfehlung. Mehr noch: Die regionale Marketinggesellschaft TANO, die Tourismusagentur Nordsee, hat den Dietrichsberg inzwischen in die Liste der Stempelstellen für den „Nordsee-Reisepass“ aufgenommen.

Der Reisepass wurde im vergangenen Jahr ins Leben gerufen. Er soll Urlauber dazu anregen, an markanten Punkten an der niedersächsischen Nordseeküste Stempel zu sammeln und so Land und Leute kennen zu lernen. Folglich hängt jetzt im Schränkchen neben dem Gipfelbuch auch der TANO-Stempel. Dass noch nicht alle Urlauber den Zweck des Stempels verstanden haben, kann man daran erkennen, dass der eine oder andere persönliche Eintrag im Gipfelbuch mit dem Stempel unterzeichnet wurde. 

Der erste Eintrag ins Gipfeltagebuch nach dem Geleitwort „Der Weg ist das Ziel“ stammt übrigens von Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak, der dort nach einer Irrfahrt durchs Hooksiel auf der Suche nach dem Berg der Arbeitsgruppe für ihr Engagement dankte. In diesem Stil geht es weiter. „Was für eine tolle Idee!“, schreibt eine Sybille. „Danke für diesen Entdeckungsmoment. Bin das erste aber bestimmt nicht das letzte Mal in Hooksiel.“ Ein Kai formuliert: „Ein sehr schönes Fleckchen Erde hier! Lädt direkt zum Genießen und Verweilen ein. Grüße aus dem Flachen Süden.“

Auch viele Einheimische entdecken den Hügel, der im Zuge der künstlichen Gestaltung des Freizeitgeländes am Hooksmeer vor gut 40 Jahren aufgeworfen wurde, neu. So etwa die Damen des MTV Hooksiel, die bei ihrer Wanderung am Hooksmeer den Berg „erklommen“ haben. „Was für eine coole Idee“, lobt Gaby aus der Daunstraße. Aber es gibt aber auch kritisch Töne, etwa von einem Südkreisteam, das nach seiner Bergtour reimte: „Müde Bein, viele Steine, Aussicht keine!“

Spaziergänger, Hundefreunde, Liebespaare, Kiffer, Mountainbiker … die Besucher, die sich bereits im Gipfeltagebuch eingetragen haben, kamen aus unterschiedlichsten Gründen zum Dietrichsberg. Zu Schaden gekommen oder gar abgestürzt ist dabei offenbar bislang noch niemand – obwohl der Weg zumindest bei feuchter Witterung recht rutschig ist.

Handlauf am Dietrichsberg
Die Arbeitsgruppe Hooksiel hat den Aufstieg zum Gipfel des Dietrichsberges durch einen Handlauf erleichtert. Foto: Arbeitsgruppe

Damit auch in Zukunft keine Unfälle im Gipfeltagebuch protokolliert werden müssen, hat die Arbeitsgruppe jetzt eine Reihe von Pfosten platziert, an denen ein Tampen als Handlauf befestigt ist. Vorbild dafür war vielleicht der Deutsche Alpenverein, der seinen Mitgliedern an schwierigen Kletterpassagen in Hochgebirgen ebenfalls Hilfestellungen anbietet. Wie gesagt: Höhenluft macht kreativ. 

GPS Werkstatt in Jever soll bei laufendem Betrieb umgebaut werden

Wangerland/Jever (18. 7. 2024) – Die Wangerländer Landtagsabgeordnete Katharina Jensen (CDU) hat die Sommerferien für Besuche in vier sozialen Einrichtungen in der Region genutzt. Unter anderem machte sie Station beim Friedel-Orth-Hospiz und der GPS-Werkstatt in Jever. 

Das vor 13 Jahren gegründete Hospiz zur Begleitung Sterbender bietet neun Gästezimmer sowie ein Zugehörigenzimmer, jeweils mit eigenem Bad und Terrasse. Bei einem Frühstück mit Gästen und dem Hospiz-Team erfuhr die Abgeordnete auch von Bürokratiehürden und der großen Nachfrage, die nicht immer gedeckt werden könne. „Das Hospiz strahlt eine fröhliche Wärme aus und bietet in den letzten Tagen Betroffenen und Angehörigen einen tröstenden und verwöhnenden Ort“, so Jensen. 

Jensen bei der GPS
Die Landtagsabgeordnete Katharina Jensen besucht auf ihrer Sommertour auch die GPS-Werkstatt in Jever. Das Bild zeigt sie im Gespräch mit Christian Pohl. Foto: CDU

Eine weitere Station war die Werkstatt der Gemeinnützigen Gesellschaft für Paritätische Sozialarbeit (GPS) in Jever. Rund 250 Menschen mit mehr oder weniger starken Beeinträchtigungen arbeiten hier vor Ort oder im Auftrag auch außer Haus. Beim Besuch der einzelnen Arbeitsfelder konnte sich die Politikerin von der Vielfalt und den teilweise komplexen Herausforderungen etwa bei der Montage von Kabelbäumen für medizinische Geräte überzeugen.

Die Werkstatt bietet außerdem weitere Arbeitsplätze in Montage, Anlagenpflege und für Verpackungstätigkeiten. Die Beschäftigten werden individuell begleitet und eingesetzt. Die räumliche Situation sei jedoch in vielen Bereichen veraltet und marode. Ein schrittweiser Umbau des Gebäudes Am Hillernsen Hamm in Jevers Gewerbegebiet soll in den nächsten drei Jahren erfolgen. Der Baubeginn ist für diesen August geplant. „Ein Umbau in dieser Größenordnung bei laufendem Geschäftsbetrieb ist sicherlich eine enorme Herausforderung“, stellte Jensen fest.

Weitere Stationen waren Besuche bei der Mädchenwohngruppe der Jugendhilfe Collstede sowie bei der Tagespflege des ev. Seniorenzentrums in Wilhelmshaven. Katharina Jensen Fazit nach der Sommertour: „Ich bin beeindruckt davon, wie rührig sich die Mitarbeitenden um die Bewohner gekümmert haben.“ Das sei wichtig für die Betroffenen und die Gesellschaft insgesamt. „Mir hat die Tour nochmals verdeutlicht, wie wichtig Investitionen im Bereich der Pflege, Fürsorge und Jugendhilfe sind. Traurig machte es mich zu sehen, dass es auch im sozialen Bereich immer nur ums Geld geht. Zu sehen, dass einem alten oder sterbenden Menschen etwas verwehrt wird, weil die Kranken- oder Pflegekasse es nicht zahlt, ist belastend.“

Seenotretter zeigen ihr Potenzial

Hooksiel/Wilhelmshaven (18. 7. 2024) – Zum Tag der Seenotretter lädt die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger für Sonntag, 28. Juli, ein. Unter anderem sind an den Rettungsstationen der DGzRS in Wilhelmshaven und Horumersiel Vorführungen, Übungen und Gespräche geplant. 

Der Hooksieler Seenotrettungskreuzer „Bernhard Gruben“ bereichert mit seiner Besatzung das Programm in Wilhelmshaven. In der Zeit von 10 bis 17 Uhr sind am Wangeroogekai Vorführungen und verschiedenen Informationsangeboten geplant. Beim „Open Ship“ wird neben der „Bernhard Gruben“ auch das Seenotrettungsboot „Peter Habig“ zu besichtigen sein. Es sollen vor Ort kleine Übungsszenarien vorgeführt werden, möglicherweise mit Unterstützung eines Rettungshubschraubers. Mitmachübungen vom Wurfleineschmeißen bis zum Knüpfen von Seemannsknoten sowie eine Ausstellung zur modernen und historischen Seenotrettung und eine Präsentation des Schiffsmodellbauclubs „Schlicktown“ runden das Programm ab.

Die Rettungsstation Horumersiel plant für die Zeit von 11 bis 17 Uhr am Hafen in Horumersiel ein eigenes Programm. Dazu gehört auch ein ökumenischer Gottesdienst. Darüber hinaus ist die Besichtigung des historischen Rettungsbootes „August Grassau“ möglich.

Der Tag der Seenotretter wird in diesem Jahr zum 26. Mal begangenen, zeitgleich an etlichen DGzRS-Stationen in Nord- und Ostsee. Zum Programm gehören Präsentationen der Rettungstechnik, Mensch-über-Bord-Übungen und Vorführungen der Rettungseinheiten vor den Küsten. Auch Mitfahrten sind auf einigen Stationen möglich, soweit es die rettungsdienstlichen Verhältnisse zulassen. Im vergangenen Jahr konnte die DGzRS über 40.000 Menschen begrüßen. Die Seenotretter finanzieren sich ausschließlich über Spenden.

Ausbildung in Hooksiel: Dank Abitur auf schnellstem Weg zum Handelsfachwirt

Azubi Lukas von Eiclken
Lukas von Eiken ist auf dem Weg zur Führungskraft: Er absolviert bei Edeka im Rahmen eines „Abi-Programms“ eine Ausbildung zum Handelsfachwirt. Foto: hol

Hooksiel (16. 7. 2024) – Der Fachkräftemangel lähmt die Wirtschaft. Auf der Suche nach Führungskräften von morgen gehen manche Unternehmen neue Wege. So haben etwa die Edeka-Gruppe und die Rewe-Kette bereits vor rund zehn Jahren ein Abiturienten-Programm aufgelegt. Andere Konzern im Lebensmittelsektor sind nachgezogen. 

Für den Hooksieler Lukas von Eicken war das genau der richtige Weg ins Berufsleben. Der 21-Jährige hat nach der Grundschule in Hooksiel das Mariengymnasium in Jever besucht. Sein ursprüngliches Ziel: ein Studium der Betriebswirtschaftslehre. „Aber ich bin ein Landkind“, gesteht Lukas von Eicken. „Eigentlich wollte ich nur ungern von zu Hause weg in irgendeine Großstadt.“

Da traf es sich gut, dass Lukas schon als Schüler immer wieder als Aushilfe im örtlichen Edeka-Markt gejobbt hat. Er lernte den Betrieb kennen – und der Betrieb ihn. „Irgendwann kam dann das Thema Ausbildung zur Sprache und das Abi-Programm. Da habe ich mich dann beworben.“

Einzelhandelskaufmann nach 18 Monaten

Das Programm sieht für Abiturienten eine kombinierte praktisch-wissenschaftliche Ausbildung vor. In nur 18 Monaten hat Lukas von Eicken die Lehre zum Einzelhandelskaufmann absolviert. Seit Februar dieses Jahres befindet er sich in der Ausbildung zum Handelsfachwirt, ein Abschluss, der einem Bachelor-Studium gleichgestellt ist. „Beide Ausbildungen sind sehr praxisorientiert“, sagt der Hooksieler im Gespräch mit „Hooksiel-Life“. 

Die theoretischen Elemente werden überwiegend in acht einwöchigen Schulungsblöcken in Neuwied (Einzelhandelskaufmann) und Lauenburg an der Saale (Handelsfachwirt) vermittelt. Die kompletten Kosten dafür trägt der Arbeitgeber. Weitere Inhalte werden über Online-Vorträge und im Selbststudium erarbeitet. Da geht es aktuell unter anderem um Fragen, wie man ein Unternehmen gründet und führt, einen Businesplan erstellt oder wie man die Wirtschaftlichkeit eines Geschäftszweiges bewertet. 

Online-Vorträge und Selbststudium

„Die Ausbildung zum Handelsfachwirt ist schon anstrengend“, räumt Lukas von Eicken ein. „Im Moment lerne ich sechs Tage die Woche von 6 bis 23 Uhr. Aber einen Tag in der Woche halte ich mir bewusst frei.“ Über die jeweiligen Module werden Klausuren geschrieben, für die die Programm-Teilnehmer zwischen den Schulungsblöcken lernen müssen – und das alles neben der täglichen Arbeit.

Lukas von Eicken ist fester Bestandteil des 45-köpfigen Mitarbeiterteams im Edeka-Markt in Hooksiel. Hier hat er zunächst alle Abteilungen durchlaufen. Die erste anderthalb Jahre erhielt er Azubi-Lohn, inzwischen bezieht er ein volles Gehalt. Er leitet die Abteilung für Trocken-Artikel (Mehl, Kaffee, Tee, Süßwaren etc.). Darüber hinaus trägt er als stellvertretender Abteilungsleiter Verantwortung für die Obst- und Gemüse-Abteilung und für Hygienefragen in dem Supermarkt. Und das alles als Student.

Gute Perspektiven

Dem jungen Mann macht die Herausforderung offenkundig Spaß. Auch die Sonntagsarbeit, die in der Urlaubssaison für ihn selbstverständlich ist. „Mein Marktleiter unterstützt mich und von meinen Kollegen werde ich anerkannt.“ Und was sind die Pläne nach dem Abschluss? Stellvertretender Marktleiter? Marktleiter? „Mal abwarten“, sagt Lukas von Eicken. „Aber schlecht sind die Perspektiven jedenfalls nicht.“

„Hooksiel-life“ stellt in loser Folge Auszubildende vor, die in Hooksiel eine Lehre machen. Bereits erschienen sind Berichte über einen Einzelhandelskaufmann, eine Medizinische Fachangestellte, einen Maler, zwei Veranstaltungskauffrauen, eine Zimmerin und eine Bäckerei-Fachverkäuferin.

Vom Foto übers Modell zum Gemälde

Hooksiel (16. 7. 2024) – Das Künstlerhaus lädt zum Werkstattgespräch mit Jürgen Noltensmeier. Der Künstler aus Leipzig ist im Juni als Stipendiat der Gemeinde Wangerland mit großformatigen Bildern in das Künstlerhaus Hooksiel eingezogen. Seine Arbeiten sind noch bis zum 28. Juli zu sehen.

Beim Werkstattgespräch am Sonntag, 21. Juli, ab 15 Uhr wird Noltensmeier berichten, wie sich sein Aufenthalt im Wangerland auf seine künstlerische Arbeit ausgewirkt hat. „Seine Eindrücke“, so verrät Künstlerhaus-Leiterin Renate Janßen-Niemann, „hat er überwiegend dreidimensional verarbeitet.“

Noltensmeier war in den vergangenen Wochen häufig mit seiner Kamera zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs, auf der Suche nach spannenden Gebäuden und Fassaden, die zum Nachdenken über die Menschen anregen, die dahinter leben. Wie Noltensmeier im Gespräch mit „Hooksiel-life“ geschildert hatte, baut er häufig Modelle von den Gebäuden, die er malen will, um zum Beispiel Licht- und Schattenfall besser simulieren zu können. Diese Modelle sind selbst schon kleine, dreidimensionale Kunstwerke.

Unabhängige: Diskussion über Thalasso war im Rat lange nicht möglich

Wangerland/Hooksiel (15. 7. 2024) – Die Mitglieder der Gruppe Zusammenschluss Unabhängiger Wählergemeinschaften (ZUW) im Rat der Gemeinde Wangerland sehen ihre Befürchtungen durch die jetzt bekannt gewordene Kostenexplosion beim Bau des „Thalasso Meeres Spa“ in Horumersiel bestätigt. Wie berichtet, geht die gemeindeeigene Wangerland Touristik GmbH inzwischen von Baukosten in Höhe von 23 Millionen Euro aus. Ursprünglich war das Projekt mit 8,7 Millionen Euro geplant worden. 

Dieser Ansatz war dann aufgrund von Corona-, Ukraine-Krieg und Energiepreiskrise nicht mehr zu halten. Noch bis zur Eröffnung des Gesundheitszentrums am 21. Juni lag die verlautbarte Kostenschätzung bei 17 Millionen Euro. Die Endabrechnung wird für September erwartet.

Von Anfang an Zweifel angemeldet

Die ZUW-Gruppe besteht aus den Wählergemeinschaften Pro Wangerland, UWW und Freie Bürger. Gruppensprecher ist der Hooksieler Ratsherr Dieter Schäfermeier. „Das Projekt ,Thalasso Meeres Spa‘ begleitet uns bereits seit dem Wahlkampf 2021. Wir und der damalige Bürgermeisterkandidat Bernd Abrahams (Pro Wangerland) zweifelten die Kostenschätzung und die Wirtschaftlichkeitsberechnung der WTG öffentlich an. Der vorherige Gemeinderat hatte sich klar für das Bauprojekt entscheiden, allerdings noch mit einer Kostenkalkulation von etwa 4,2 Millionen Euro.“

Thalasso metres Spa Logo

Im Zusammenhang mit dem Beschluss der Erweiterung des Projekts um einen Dachausbau seien die kalkulierten Koste auf 8,7 Millionen Euro angepasst worden. „Wir haben mit unserer Vereidigung im Rat sofort alle Unterlagen zur Wirtschaftlichkeit des Projektes angefordert“, schildert Schäfermeier. Er habe dann selbst die Berechnung der Kosten überarbeitet und das Ergebnis dem Rat vorgelegt. „Uns wurde klar, dass der vorherige Gemeinderat ohne genaue Prüfung und Hinterfragung der vorgelegten Unterlagen wie der Wirtschaftlichkeitsberechnung, des Konzeptes und der Kostenkalkulation einzig im Vertrauen auf die WTG zugestimmt und entschieden hat.“

Keine konstruktive Debatte möglich

Dieter Schäfermeier

Die ZUW habe im Rat aber zunächst kein Gehör gefunden. „Eine konstruktive Diskussion und eine Optimierung des Projektes war unmöglich“, so Dieter Schäfermeier (Foto: hol). Erst Anfang 2022 habe die Gruppe den Rat überzeugen können, ein externes Unternehmen mit der Überprüfung zu beauftragen. Das Ergebnis, so Schäfermeier: „Unsere Berechnungen wurden bestätigt und die Zahlen der Geschäftsführung der WTG verworfen.“ Die Kostenschätzung sei damals auf etwa zwölf Millionen Euro angepasst worden.

Die Hoffnung, dass diese „ernüchternde Ergebnis“ zumindest dazu führen würde, dass mehr Kontrolle über die Geschäftsführung der WTG ausgeübt würde, habe sich aber nicht erfüllt. Selbst im November 2023 hätten die anderen Parteien noch „mehr Unterstützung, nicht mehr Kontrolle“ für die WTG gefordert. 

Einsicht in die Bauunterlagen

Die ZUW habe dem Rat regelmäßig überarbeitete Berechnungen mit weiteren Preissteigerungen vorgelegt – auch unabhängig der durch Pandemie und Ukraine-Krieg verursachten Kosten – und vor einer weiteren Kostenexplosion gewarnt. Als im Herbst 2023 die Kosten mittlerweile bei etwa 19 Millionen gelegen hätten und ein Ende der Bauarbeiten immer noch nicht in Sicht gewesen sei, habe man sämtliche Bauunterlagen, Verträge, Kostenschätzungen, Bauzeitenpläne und Baustellenprotokolle angefordert. Die seien der Gruppe aber von der WTG und von GFW und SPD im Rat vehement verwehrt worden. Lediglich Schäfermeier selbst habe ab Februar dieses Jahres – mit Einschränkungen – Einsicht in die Unterlagen erhalten. 

ZUW: Noch weiterer Aufklärungsbedarf

„Aufgrund der Projektgröße ist die Aufarbeitung sehr mühsam, daher können wir aktuell nicht abschätzen, ob die Projektsumme bei nur 23 Millionen liegen wird“, sagt Schäfermeier. Und, so der ZUW-Sprecher weiter: „Das Thalasso Meeres Spa war ein mutiger Schritt. Das bauliche Ergebnis ist ansehnlich und hat Potenzial. Klar ist auch, dass die Kernaufgabe der WTG darin besteht ein touristisches Angebot zu schaffen, so wie es hier erfolgt ist.“

Die ZUW sei sich aber auch ihrer Verantwortung bewusst. Es gebe noch weitere Auf-Klärungsbedarf. Schäfermeier: „Wir erwarten endlich vollständige Transparenz.“ Aber unabhängig von der „Kostenexplosion“ erhoffe man sich in erster Linie, dass die Thalasso-Vision der WTG in Erfüllung geht. Bei der Gemeinde und ihrem Tochterunternehmen geht man davon aus, dass das „Thalasso Meeres Spa“ nach drei Anlaufjahren schwarze Zahlen schreiben kann und neue Impulse für den Tourismus auslösen wird.