Bessert die WTG ihr Parkkonzept nach?

Hooksiel (15. 11. 2023) – Die Wangerland Touristik GmbH (WTG) will ihr Parkraumkonzept möglicherweise nachbessern. Das sagte Marketing-Chefin Larissa Strangmann gegenüber „Hooksiel-Life“. Grund dafür seien vor allem Wünsche und Anregungen von so genannten touristischen Leistungserbringern, also Vermieter und Gastronomen.

Die WTG hatte Ende Mai Parkuhren auf allen Parkplätzen am Strand aufgestellt. Während der Strandbesuch kostenfrei ist, müssen Autofahrer seither für ihren Stellplatz zahlen. Für eine halbe Stunde zum Beispiel 60 Cent, für eine Ganztageskarte 8 Euro. Bewirtschaftet werden die Parkplätze von 8 bis 20 Uhr. Die Parkgebühren hatten vor allem bei Urlaubern Kritik ausgelöst, die bislang mit einer Gästekarte ohnehin keinen Strandeintritt zahlen mussten. 

Parkuhr-Außenhafen
Die Parkuhren an den Stränden haben in diesem Sommer für viel Diskussionsstoff gesorgt. Jetzt will die WTG ihr Konzept in einigen Punkten nachbessern. Archiv-Foto: WTG

Die Parkgebühren sollen nach den Worten von Larissa Strangmann ganzjährig erheben werden, als auch in der Nebensaison, in den Herbst- und Wintermonaten. Neu nachdenken wolle man bei der WTG aber über die Einführung von Mehrtages- und Ganzjahres-Parkkarten. 

Gemeinsam mit der Gemeinde Wangerland werde man zudem den Vorschlag prüfen, dass die einmal entrichtete Parkgebühr sowohl für Parkplätze der WTG als auch für Stellflächen der Gemeinde Wangerland gilt. Dadurch müsste zum Beispiel ein Urlauber, der zunächst den Strand besucht und danach in einem Restaurant in Hooksiel essen gehen möchte, nicht zweimal fürs Parken zahlen.

Bislang hatte man bei der WTG derartige Vorschläge eher kritisch gesehen. Ein Grund: Das Bedienermenü an den Parkuhren soll so einfach wie möglich gestaltet sein, um die Nutzer nicht zu verwirren. „Möglicherweise müssen Gäste, die einen Mehrtages- oder Jahresparkschein kaufen wollen, das dann künftig bei den Tourist-Informationen machen“, beschreibt Larissa Strangmann eine denkbare Lösung. Vor einer Entscheidung werde die WTG sich aber eng mit der Gemeinde abstimmen. 

Janto Just fordert Parkgebühr zurück

Hooksiel (15. 6. 2023) – Der Kreistagsabgeordnete Janto Just (Freie Bürger) legt im Streit um die Parkgebühren an den Wangerländer Stränden nach. In einem Schreiben an den Geschäftsführer der Wangerland Touristik GmbH, Armin Kanning, fordert der Schortenser seine Tagesparkgebühr von 8 Euro zurück. Als Begründung dafür verweist Just auf ein Urteil des Bundes-Verwaltungsgerichts (BVerwG) aus dem Jahr 2017, das der gegen den damals noch erhobenen Strandeintritt erwirkt hatte.

Just klagt jetzt auch gegen die Parkgebühren, die die WTG in Schillg und ab diesem Mai erstmals auch auf den Parkplätzen entlang der Bäderstraße in Hooksiel erhebt. Im Gegenzug verzichtet die WTG auf den bislang erhobenen Eintritt für besonders gepflegte und betreute Strandabschnitte, die so genannten „Strandbäder“.

Der Kläger vertritt mit Verweis auf das BVerwG-Urteil die Position, dass die WTG keine Gebühren zur Deckung der Strandkosten erheben darf, „egal wie die Gebühr heißt und ob sie an Kassenhäuschen oder an Parkautomaten kassiert wird“. 

Er habe am fraglichen Tag den Strand in Schillig, am Hundestrand westlich vom Strandbad besucht, um von dort eine Wattwanderung nach Minsener Oog zu unternehmen. Und zwar außerhalb der offiziellen Badezeiten zwei Stunden vor und nach Hochwasser. „Außerhalb der Badezeit dürfte auch für den Zugang zu den Strandbädern an Kassenhäusern oder Automaten nicht kassiert werden, weil dann gar kein Badebetrieb möglich ist beziehungsweise angeboten wird: Es gibt dann an den Stränden im Wangerland keine Badeaufsicht“, stellt Just fest. Wenn das Baden aber gar nicht möglich oder sogar verboten sei, dürfe für einen Strand auch nicht kassiert werden – auch kein Eintritt in Form von Parkgebühren.

Kreistagsabgeordneter Just klagt gegen die Parkgebühren am Strand

Hooksiel (12. 6. 2023) – Wangerlands Kurdirekter Armin Kanning hatte es kürzlich im Tourismus-Ausschuss schon anklingen lassen. Jetzt ist es offiziell: Der Schortenser Kreistagsabgeordnete Janto Just (Freie Bürger) hält an seiner Klage gegen den indirekten Strandeintritt in Hooksiel fest – obwohl des seit dieser Saison gar keinen Strandeintritt mehr gibt.

Die gemeindeeigene Wangerland Touristik GmbH (WTG) hatte – wie mehrfach berichtet – den Strandeintritt für bestimmte Zonen am Strand abgeschafft, im Gegenzug aber Parkgebühren für die Stellflächen entlang der Bäderstraße bis hin zum Außenhafen eingeführt. Die Parkgebühren – die entsprechenden Automaten stehen seit Ende Mai – sollen die Kosten abdecken, die für Reinigung, Pflege und Sicherheit am Strand und für den Badebetrieb anfallen.

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Die Wangerland Touristik GmbH will ihre Kosten für den Strandbetrieb über Parkgebühren decken. Der Kreistagsabgeordnete Janto Just bezweifelt, ob das rechtlich zulässig ist – und klagt. Foto: hol

Protest gegen die Neuregelung hatte es bislang vor allem von Urlaubern gegeben, die bislang mit ihrer Gästekarte ohnehin freien Strandeintritt hatten. Einheimische ohne Gästekarte mussten hingegen Strandeintritt zahlen, konnten aber kostenlos parken. Die Parkgebühr beträgt acht Euro für eine Tageskarte, Kurzparker zahlen 60 Cent je halbe Stunde. Die WTG rechnet mit Einnahmen von rund 290 000 Euro im Jahr. Kanning: „Irgendwoher muss das Geld für die Kosten des Strandbetriebes ja herkommen.“

Just ist der Ansicht, „dass Parkgebühren nicht in erster Linie zur Deckung von Strandbewirtschaftungs-Kosten erhoben werden dürfen“. Er bezweifelt, dass es rechtmäßig ist, dass die WTG einfach nur das Finanzierungsmodell ändert, um die Strandkosten und weitere Kosten abzudecken. Ein „übergeordnetes gesellschaftspolitische Ziel“, das die Gebühren rechtfertigen könnte, liege nicht vor. 

Mit einer Klage gegen den seinerzeit flächendeckenden Strandeintritt im Wangerland hatte der Schortenser 2017 vor dem Bundesverwaltungsgericht Erfolg gehabt. Danach blieb der Zugang zu unbewirtschafteten Teilen des Strandes kostenfrei, für andere, so genannte „Strandbäder“, wurde Eintritt erhoben.

Mit der Parkgebühr, so argumentiert Just, werde jetzt – unabhängig vom eigentlichen Badebetrieb – selbst der einfache Spaziergang am Strand oder durchs Wattenmeer wieder kostenpflichtig und damit kommerzialisiert. Der Kreistagsabgeordnete nimmt dabei nicht nur die Gemeinde Wangerland ist juristische Visier, sondern auch das Land Niedersachsen als Grundbesitzerin, die die Parkplatzflächen über die Hafengesellschaft NPorts an die WTG verpachtet – und die den Parkgebühren zugestimmt hat.

Der Tipp von Just an alle Strandbesucher: „Bewahren Sie die Parktickets auf – auch für Schillig. Wenn die Klage Erfolg hat, können Sie das Geld zurückverlangen.“

Ab Freitag werden am Hooksieler Strand Parkgebühren fällig

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Die Parkuhren stehen. Am Außenhafen und an den Strandparkplätzen im Freizeitgelände erhebt die Wangerland Touristik ab Freitag Parkgebühren. Dafür entfällt der Strandeintritt. Foto: hol

Hooksiel (24. 5. 2023) – Am Freitag ist es soweit: Die Wangerland Touristik GmbH (WTG) beginnt auf den Großparkplätzen in Strandnähe mit der Parkraum-Bewirtschaftung. Die Parkautomaten wurden in den vergangenen Tagen aufgestellt. Die Beschilderung der Parkplätze soll bis Freitag folgen, sagte WTG-Marketing-Chefin Larissa Strangmann gegenüber „Hooksiel-Life.“

Bislang war das Abstellen von Autos auf den Parkplätzen entlang der Bäderstraße und am Außenhafen kostenfrei. Allerdings musste alle Strandbesucher, die keine Gästekarte haben, Eintritt bezahlen, wenn sie die Strandbäder hinter der Deich nutzen wollten. Mit dieser Saison hat die WTG ihr Konzept umgestellt: der Strandzutritt ist für alle Badegäste frei, für das Parken wird eine Gebühr erhoben. Wer also zu Fuß oder mit dem Fahrrad kommt, kann die Strände kostenfrei betreten.

Mit der Umstellung wird die Parkraumbewirtschaftung an den Stränden in Schillig, Horumersiel und Hooksiel harmonisiert. Eine Parkgebühr wird in Hooksiel ab Freitag, 26. Mai, im Zeitraum von 8 bis 20 Uhr erhoben. Eine Park-Tageskarte kostet 8 Euro. Kurzparker zahlen 60 Cent je 30 Minuten sowie 10 Cent für jeweils weitere 5 Minuten. Ein Stundenticket kostet also zum Beispiel 1,20 Euro. Ein Saison-Parktricket kann man für 130 Euro erwerben.

Bei den jetzt montierten neun Parkautomaten handelt es sich nach den Worten von Larrisa Strangmann allerdings nur um Übergangsgeräte. Die eigentlich vorgesehenen Automaten, bei denen die Abwicklung komplett papierlos über das Auto-Kennzeichen möglich ist, waren aktuell nicht lieferbar. Vorteil für die Parker: Sie müssen von der Parkuhr nicht zurück zum Auto laufen, um dort den Parkbon hinter der Windschutzscheibe zu hinterlegen.

Die künftig elf neuen Automaten sollen demnächst nachgerüstet werden, teilt die WTG mit. Schrankenanlagen wird es an den Parkplätzen im Freizeitgelände nicht geben. 

Die WTG kalkuliert mit Einnahmen in Höhe von 290 000 Euro aus den Parkgebühren an allen Stränden. Damit soll der Wegfall des Strandeintrittes kompensiert werden, den bislang vor allem Einheimische und Tagesgäste aus der Region gezahlt haben.