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Ammoniak-Cracker soll Wasserstoff-Importe ermöglichen

Wilhelmshaven (28. 11. 2025) – Die Konzerne Uniper und Thyssenkrupp Uhde haben eine Rahmenvereinbarung unterzeichnet, die den Grundstein für den Bau kommerzieller Ammoniak-Cracking-Anlagen legt. Uniper hat sich dazu Lizenzpakete für die Nutzung der Technologie von Thyssenkrupp Uhde zur Ammoniak-Spaltung gesichert. Die Vereinbarung umfasst bis zu sechs Großanlagen mit einer Gesamtkapazität von 7.200 Tonnen Ammoniak pro Tag. 

So könnte ein Ammoniak-Cracker aussehen, den Uniper für seinen Wasserstoff-Importterminal Wilhelmshaven plant. Foto: Uniper

Die Nutzung von Wasserstoff aus Ammoniak in industriellem Maßstab wird nach Überzeugung der Partner einen bedeutenden Beitrag zur Dekarbonisierung der nationalen und europäischen Industrie leisten. Der direkte Transport von Wasserstoff ist technisch und wirtschaftlich sehr aufwändig. Ammoniak hingegen biete sich als Transport- und Speichermedium an, da es sich vergleichsweise einfach verflüssigen und in großen Mengen verschiffen lasse.

„Ohne eine leistungsfähige Cracker-Technologie ist ein großvolumiger Import von Wasserstoff nicht realisierbar“, heißt es in einer Pressemitteilung „Damit ist dieses Projekt ein wichtiger Schritt zum Aufbau einer resilienten Energieinfrastruktur in Europa.“ 

Vorplanung hat begonnen

Die Vereinbarung schaffe die Voraussetzung, die Technologie bei dem von Uniper geplanten Wasserstoff-Importterminal in Wilhelmshaven einzusetzen. Das Lizenzpaket umfasse unter anderem Engineering- und Serviceleistungen, sowie die Lieferung von Hauptausrüstungen und Katalysatoren. Uniper treibt aktuell die vorbereitende Planung für eine kommerzielle Anlage am Standort Wilhelmshaven voran. Unter anderem werde die Designbasis für ein Projekt erstellt, der Projektumfang genauer definiert, die technische und wirtschaftliche Machbarkeit überprüft und Unsicherheiten sowie Risiken reduziert. Das Ziel ist, eine solide Grundlage für die konkret Planung, die ende 2026 starten soll.

Infrastruktur für die Energiezukunft

„Um den künftigen Wasserstoffbedarf zu decken, reicht die heimische Produktion allein nicht aus – wir werden auf Importe von Wasserstoffderivaten angewiesen sein“, ist Holger Kreetz, Vorstandschef von Uniper, überzeugt. „Mit der Vereinbarung mit thyssenkrupp Uhde machen wir den nächsten Schritt, um den globalen Wasserstoffhandel zu ermöglichen.“ A Gemeinsam mit thyssenkrupp Uhde wolle man eine Infrastruktur schaffen, die Europa für seine Energiezukunft braucht, „einschließlich unseres geplanten Wasserstoff-Importterminals in Wilhelmshaven“.