Wangerland/Hooksiel (26. 3. 2025) – Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak fordert die Stadt Wilhelmshaven auf, ihre Bewerbung für den Leuchtturm „Roter Sand“ zurückzuziehen und sich stattdessen mit für Hooksiel als künftigen Standort für das unter Denkmalschutz stehende Bauwerk einzusetzen. „Die gesamte Region würde von einer gemeinsamen, abgestimmten Lösung profitieren“, sagte Szlezak am Dienstag Abend vor dem Rat der Gemeinde.


Dei Gemeinde bemühe sich schon seit längerem zusammen mit dem Seebadeverein Hooksiel um den „maritimen Schatz“. Man habe ein guten Konzept ausgearbeitet. Danach soll der Turm aus der Wesermündung in die Nähe des Hooksieler Außenhafens umziehen. Für ihn sei es unverständlich, so Szlezak, dass ausgerechnet aus der unmittelbaren Nachbarschaft eine konkurrierende Bewerbung erfolgt ist. Die Wilhelmshavener wollen die historische Sehenswürdigkeit auf der Wiesbadenbrücke im Großen Hafen aufstellen.
Fingerspitzengefühl vermisst
„Ich hätte mir hier mehr Fingerspitzengefühl gewünscht“, sagte der Bürgermeister. „Die industrielle Entwicklung Wilhelmshavens, direkt an unserer Gemeindegrenze, steht ohnehin schon im Spannungsfeld zur touristischen Ausrichtung des Wangerlands. Der Leuchtturm wäre ein echtes Aushängeschild für unsere Marketing- und Tourismusstrategie – nicht nur für Hooksiel, sondern für das gesamte Wangerland und die Region.“
Ziel sei es, dass die Umsiedlung des Leuchtturms ins Wangerlands für die Gemeinde kostenneutral erfolgt. Angesichts der angespannten Haushaltslage, so Szlezak, könne man für das Projekt kein eigenes Geld in die Hand nehmen. Die Finanzierung müsse über Fördertöpfe und gegebenenfalls einen Förderverein erfolgen.
Hoffnung auf Investitionsmittel
Als „Lichtblick“ bezeichnete der Bürgermeister den „Pakt für Kommunalinvestitionen 2025“, den das Land Niedersachsen mit den kommunalen Spitzenverbänden auf den Weg gebracht habe. Danach sollen aus Landesmitteln 600 Millionen Euro für kommunale Investitionen bereitgestellt werden – und das ohne Eigenanteil der Kommunen.
„Auch bereits geplante oder laufende Projekte, die ab dem 1. Januar 2025 beginnen, können gefördert werden“, sagte Szlezak. Das entlastet den Haushalt der Gemeinde. Besonders wichtig, so der Bürgermeister: „Die Entscheidung, wie und wofür die Mittel eingesetzt werden, liegt bei uns vor Ort. Wir müssen uns nicht nach starren Förderkriterien richten, sondern können gezielt dort investieren, wo es für unsere Gemeinde aktuell Priorität hat – sei es im Bereich Infrastruktur, Bildung, Daseinsvorsorge oder Gemeinbedarf.“