Der Öl- und Gaskonzern Equinor (Stavanger) plant zusammen mit dem deutschen Energiekonzern RWE (Essen) den Bau von Offshore-Windparks für die Wasserstoffproduktion in Norwegen. Der Wasserstoff soll dann über einen Pipeline durch die Nordsee nach Deutschland exportiert werden, kündigte Equinor-Chef Andres Opedal im Januar 2023 an.
Möglicher Endpunkt der Pipeline: Wilhelmshaven. Norwegens Botschafter in Deutschland, Torgeier Larsen, besuchte im Januar 2023 Wilhelmshaven und das Kavernenfeld in Etzel. Im Mai wurden die Gespräche über eine mögliche Wasserstoff-Partnerschaft in Norwegen fortgesetzt.
Norwegen ist derzeit mit einem Anteil von etwa 40 Prozent der größte Erdgasimporteur Deutschlands. Equinor arbeitet aber mit Hochdruck daran, seinen Anteil an Erneuerbaren am Energie-Mix zu erhöhen. Ein Baustein dabei sollen Windparks auf hoher See werden, die Strom für die Elektrolyse für die Produktion von grünem Wasserstoff liefern. Zunächst will der Konzern aber überwiegend „blauen“ Wasserstoff auf der Basis von fossilen Brennstoffen herstellen. Das dabei entstehende CO2 will man auffangen und in Lagerstätten unter der Nordsee verpressen.
Die geplante Pipeline nach Deutschland soll vier Millionen Tonnen Wasserstoff im Jahr transportieren können. Das würde nach Berechnungen der Norweger ausreichen, um etwa 50 Prozent der europäischen Stahlindustrie zu dekarbonisieren.