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Abholstation an Apotheke macht die Kunden unabhängig

Hooksiel (25. 11. 2025) –In der Apotheke Hooksiel können Medikamente jetzt auch außerhalb der Öffnungszeiten abgeholt werden. Eine neue Abholstation soll helfen, die Wartezeiten zu verkürzen und die Kunden unabhängiger von den Öffnungszeiten zu machen. Wann das Medikament abholbereit ist, erfährt der Kunde auf Wunsch per automatischem Anruf, SMS oder E-Mail. 

Mit einer Abholstation baut die Apotheke Hooksiel ihren Service aus. Kundinnen und Kunden können so auch nach Ladenschluss bestellte Medikamente oder sonstige Waren abholen. Auf dem Bild: Die Apotheker Christof (links) und Hennig Ueberschaar. Foto: hol

Apothekerehepaar Marlies und Christof Ueberschaar, sowie Sohn Henning, ebenfalls Apotheker, stellten das neue Angebot vor. Ein Beispiel: Die Apotheke bestellt für einen Kunden ein Medikament, das am Nachmittag in Hooksiel ankommen soll. Der Kunde ist aber erst am späten Abend wieder vor Ort. Er erhält einen Code, mit dem er die Abholstation an der Außenseite der Apotheke öffnen kann. In der Station haben Apotheken-Mitarbeiter zwischenzeitlich sein Präparat abgelegt. 

Produkte werden sicher hinterlegt

Ein weiteres Beispiel aus der Praxis: Ein Urlauber stellt auf dem Weg zur Nordsee fest, dass er ein wichtiges Medikament vergessen hat. Noch von der Autobahn aus nimmt er über sein Handy Kontakt mit der Apotheke auf, übermittelt sein E-Rezept an die Apotheke, die das Präparat in der Abholstation für ihn bereitlegt. Über eine Bezahlfunktion an dem Automaten kann der Kunde zudem seine Zuzahlung entrichten. 

Hennig Ueberschaar demonstreert, wie die Abholstation mit Medikamenten und anderen Präparaten bestückt wird. Foto: hol

Kunden haben künftig auch an Mittwochnachmittagen, an denen die Apotheke geschlossen hat, die Chance, ihre Medikamente abzuholen. Insgesamt, so Ueberschaar, bietet die Station, die von innen bestückt wird, 30 Ablageplätze. Nicht zulässig sei lediglich die Herausgabe von Betäubungsmitteln und von zu kühlenden Präparaten. „Wir sind überzeugt, dass der neue Service hilfreich sein wird.“ 

Bei E-Rezepten hakt es immer noch

Das ist nicht unbedingt bei allen Innovationen der Vergangenheit im medizinischen Bereich uneingeschränkt der Fall. Auch ein Jahr nach der Einführung von E-Rezepten läuft das System noch nicht reibungslos. Im Gegensatz zum klassischen Papier-Rezept, das der Arzt dem Patienten aushändigt, wird das E-Rezept in einer Cloud im Internet abgelegt. Mit Hilfe der Gesundheitskarte des Patienten erhält die jeweilige Apotheke dann Zugang zu dem Rezept. 

„In der Regel gibt es immer noch einmal in der Woche einen Systemabsturz“, beklagt Henning Ueberschaar. Dann sei – zum Ärger von Patienten und Apotheken – kein Zugriff auf die Rezepte möglich. Hinzu komme, dass nicht jede Ärztin oder jeder Arzt die E-Rezepte so zeitnah in der Datenbank im Internet hinterlegt, dass Patienten die ihnen verschriebenen Präparate unmittelbar nach der Behandlung auch schon in einer Apotheke abholen können. Christof Ueberschaar: „Insofern sind wir ganz froh, dass die Arztpraxis bei uns im Haus die meisten Rezept noch auf Papier ausstellt.“ 

Neue Technik zum 1. Januar

Sorge bereitet nicht nur den Apothekerinnen und Apothekern eine Umstellung zum 1. Januar nächsten Jahres. Dann soll eine neue Verschlüsselungstechnik für die Übertragung der medizinischen Daten zum Einsatz kommen. Arztpraxen, denen es nicht gelingt, bis dahin die neue Technik einzurichten und zu testen, können für eine bestimmte Zeit keine E-Rezepte mehr ausstellen. „Nach aller Erfahrung hakt es bei solchen Umstellungen ja häufiger mal“, sagt Ueberschaar. „Wir sind mal gespannt.“ 

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