
Wilhelmshaven/Friesland/Wangerland (9. 4. 2025) – Im Bereich der Polizeiinspektion (PI) Wilhelmshaven/Friesland ist die Zahl der Verkehrsunfälle im Jahr 2024 gegenüber dem Vorjahr deutlich zurückgegangen. Laut der heute veröffentlichten Unfallstatistik wurden in der Stadt Wilhelmshaven und im Landkreis Friesland 4200 Verkehrsunfälle polizeilich aufgenommen. Im Vergleich zum Vorjahr sind das 422 Unfälle weniger (- 9,13%).
Die PI verzeichnete zwei Unfälle mit zwei Toten. 2023 hatten vier Menschen im Straßenverkehr ihr Leben verloren. In Varel unterlief einer Pedelec-Fahrerin ein Fahrfehler, im Wangerland kam eine Motorradfahrerin nach einem Überholvorgang in den Gegenverkehr. Die Zahl der Verletzten lag 2024 bei 843 Personen (2023: 914). 729 Personen erlitten leichte, 112 Personen schwere Verletzungen, die einen Krankenhausaufenthalt erforderlich machten. Bei den Leichtverletzten ist mit 72 Personen eine Abnahme zum Vorjahr 2023 zu verzeichnen.
Weniger betroffen Fußgänger
Ein deutlicher Rückgang der Verkehrsunfallzahlen sei im Bereich der Beteiligung mit Fußgängern zu verzeichnen gewesen, teilt die Polizei mit. Die Zahl sank von 103 (2023) auf 87. Bei diesen Unfällen wurden 64 Personen verletzt, ein Minus von über 15 Prozent.
Zugenommen hätten hingegen die Unfälle mit motorisierten Zweirädern, von 106 auf 138. Die Zahl der beteiligten Radfahrenden blieb mit 373 nahezu konstant. Über die Hälfte der betroffenen Zweiradfahrer wurde verletzt. Insbesondere der Trend zu mehr Unfällen von Pedelec-Fahrern habe nicht gestoppt werden können. „Insgesamt wurden 100 Personen bei Unfällen mit einer Beteiligung der schnellen Fahrräder verletzt“, so die Polizei. Eine Person wurde getötet und 17 so schwer verletzt, dass sie ins Krankenhaus mussten.
2.116 Verkehrsunfälle wurden im Landkreis Friesland aufgenommen und damit 268 weniger als 2023 (-11,24%). Im Landkreis hätten die Unfallzahlen (mit Ausnahme des Pandemie-Jahres 2020) den geringsten Stand seit zehn Jahren gehabt. Es gab zwei Tote und 451 Verletzte (- 10,2 %). Allerdings sei die Zahl der Schwerverletzten von 65 auf 72 Personen gestiegen. Auch die Zahl der an Unfällen beteiligten motorisierten Zweiradfahrer habe sich im Jahresvergleich von 63 auf 88 erhöht. Ebenso wuchs die Zahl der betroffenen Pedelec-Fahrer, von 68 auf 83.
Mehr Kinder verletzt
Bemerkenswert: Der Anteil der Senioren an allen Verkehrsunfällen ist in Friesland wie im gesamten Inspektionsbereich gesunken. Bei den entsprechenden Unfällen galten jedoch in über 73 Prozent der Fälle die Senioren als Verursacher. Von den in Friesland verletzten 72 Senioren waren 38 mit dem Rad, davon 26 mit dem Pedelec, drei zu Fuß und 28 mit Kraftfahrzeugen unterwegs.
Diese Zahl der im Straßenverkehr verletzten Kinder hat sich von 42 auf 47 erhöht und damit laut Polizeistatistik den höchsten Stand seit 2020 erreicht. 21 der betroffenen Kinder waren selbstständig als Fußgänger oder Radfahrer unterwegs, 14 kamen als Mitfahrer in Kraftfahrzeugen zu Schaden.
Appell für mehr Rücksichtnahme
Für den Bereich des Polizeikommissariats Jever, zu dem auch das Wangerland gehört, stellten Kommissariatsleiter Markus Wallenhorst und Jörg Mondorf, Leiter des Einsatz- und Streifendienstes, eine eigene Auswertung der Statistik vor. Mit Blick auf die zum Teil schweren Schicksalsschläge als Folge von Unfällen rief Wallenhorst die Verkehrsteilnehmer zu „Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme“ auf. Insbesondere gegenüber schwächeren Verkehrsteilnehmern wie Kindern oder älteren Menschen sei ein defensiveres Verhalten geboten, um die Unfallzahlen weiter zu senken und schwere Unfallfolgen zu verhindern.
In der Gemeinde Wangerland wurden im vergangenen Jahr 223 Verkehrsunfälle (2023: 247) aufgenommen, darunter der tödlicher Unfall, bei dem zwischen Oldorf und Tettens eine 21-jährige Motorradfahrerin aufgrund eines Fahrfehlers in den Gegenverkehr geriet und mit einem entgegenkommenden Pkw kollidierte.
Froh sei man über den Rückgang der Zahl der Verletzten im Kommissariats-Bereich von 272 auf 265. Leider sei die Zahl der Schwerverletzten von 36 auf 47 gestiegen, bedauerte Mondorf. Die Zahl der an Unfällen beteiligten Kinder sei zwar im Vergleich zum Vorjahr leicht auf 265 gesunken, aber immer noch besorgniserregend. Wichtig sei vor diesem Hintergrund die Nutzung von Sicherheitsgurten und (zugelassenen) Kindersitzen im Auto und das Tragen von Fahrrad-Helmen.
48 Fahrer unter Alkohol ermittelt
Im Bereich des Kommissariats Jever (Jever, Schortens, Sande, Wangerland und Wangerooge) wurden 48 unter Alkohol stehende Fahrer ermittelt, fünf weniger als im Vorjahr. In 23 Fällen seinen die Personen an Unfällen beteiligt gewesen. 39 ermittelte Verkehrsteilnehmer standen zudem unter anderen Drogen.
„Wir können die Verkehrsprävention und Überwachungsmaßnahmen verstärken, aber die beste Unfallprävention ist es, hohe Geschwindigkeiten, Fahrfehler, Ablenkungen durch Smartphones oder den Konsum beeinträchtigender Mittel von vornherein zu vermeiden“, so Wallenhorst und Mondorf abschließend.
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