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Hörgarn-Geschichten über Hooksiel jetzt in gedruckter Form

Hooksiel (22. 7. 2025) – Hooksiel gehört zu den spannendsten Orten an der friesisch-ostfriesischen Küste. In der Historie des Sielortes, der 1479 zum ersten Mal erwähnt wird, gibt es viele Geschichten, die es wert sind, aufbewahrt und immer wieder erzählt zu werden,

Matthias Suckert (links) und Hermann Wilken freuen sich, dass die Hörgan-Geschichten über Hooksiel jetzt auch in einer gedruckten Broschüre nachgelesen werden können – auf Hochdeutsch und auch auf Plattdeutsch. Foto: hol

Aber wie erzählt man alte Geschichten in neuen Zeiten? Matthias Suckert, damals noch Vorsitzender der Interessengemeinschaft „De Hooksielers“, kam bei einem Besuch in Hamburg auf die zündende Idee. Er brachte 2019 das Projekt „Hörgarn“ auf den Weg. Die Idee: Hooksieler Geschichte sollten auf Hochdeutsch und auf Plattdeutsch erzählt werden – für jedermann hörbar.

Suckert, auch Herausgeber der „Flaschenpost“, trug elf Geschichten zusammen, die die Journalistin Kristin Hilbinger für ihn recherchiert und aufgeschrieben hatte. Als Experten für die niederdeutsche Sprache gewann er Hermann Wilken aus Waddewarden. Wilken, Ratsherr und Plattdeutsch-Beauftragter des Landkreises Friesland, ist als einer der Mitarbeiter im Muschelmuseum auch in Hooksiel gut bekannt.

„Ich fand das Projekt von vornherein toll“, sagte Hermann Wilken gegenüber „Hooksiel-Life“. „Geld wollte ich dafür keines haben. Es reicht mir völlig, dass, wenn ich einmal nicht mehr auf dieser Welt bin, meine Stimme in Hooksiel immer noch zu hören sein wird.“

Wilken nahm Kontakt zur Oldenburgischen und zur Ostfriesischen Landschaft auf. Beide Institutionen übersetzten die Hilbinger-Texte auf Nord-Oldenburger-Platt, wie es in Hooksiel gesprochen wird, und auf Ostfriesen-Platt. Bei der Vertonung half der nicht-kommerzielle Lokalsender „Radio Jade“. Geschäftsführer Karsten Hoeft lud den Wangerländer ins Tonstudio ein, vermittelte ihm noch einige Tipps zur Sprachtechnik und los ging es. Nach zwei Wochen waren alle Geschichten vertont. 

Hermann Wilken erzählt Geschichten von der Krabbenfischerei in Hooksiel, von den Packhäusern, der Kanone am Alten Hafen, dem Nachtjackenviertel und, und, und. Seine Stimme ist seit 2020 im Ort zu hören. Damals, mitten in der Corona-Zeit, ließen „De Hooksielers“ an den betreffenden Punkten im Ort kleine Stelen aufstellen, auf dem der QR-Code abgebildet ist, über den man mit einem Smartphone direkt zur jeweiligen Geschichte kommt. 

„Das Projekt ist sehr gut angekommen“, weiß Suckert. Und da ihn immer wieder Anfragen erreicht hätten, ob man die Geschichten nicht auch in gedruckter Form erwerben könne, hat sich der Inhaber der „Agentur am Meer“ jetzt entschlossen, eine Broschüre mit den Hörgarn-Geschichten drucken zu lassen. Darin kann man die Texte natürlich auf Hochdeutsch und auf Plattdeutsch nachlesen. Das reichlich mit historischen Fotos bebilderte Heft ist für 9,90 Euro in der „Agentur am Meer“ und an einigen weiteren Verkaufsstellen erhältlich. 

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