
Hooksiel (12. 4. 2025) – Ein „Gruseleum“ in einem ehemaligen Gotteshaus. Kann das funktionieren? Alice Brandeburg-Bienek, stellvertretende Bürgermeisterin der Gemeinde Wangerland, gehörte vor zehn Jahren zu jenen, sie Zweifel hatten. Am heutigen Samstag sprach sie der Macherin der inzwischen etablierten Attraktion in Hooksiel, Martina Kreiner, ihre Anerkennung aus. „Das ist ein offenes Haus geworden mit offenen, freundlichen Leuten. Alles toll!“
Alice Brandenburg-Bienek war als Ehrengast zur offiziellen Eröffnung von „Esmeralda’s Hexencafe“ nach Hooksiel gekommen. Mit dem Café habe sie sich einen Lebenstraum erfüllt, sagte Martina Kreiner. Nach einigen Tagen Probelauf waren zum Auftakt des Eröffnungstages neben einer Reihe von Café-Kunden alle Mitarbeiter, das 25-köpfige Gruseleum-Ensemble und zahlreiche Angehörige der Familie Kreiner gekommen: Mutter, Ehemann, Kinder – alle irgendwie an dem Projekt beteiligt, sei es als Kinderbetreuerin, als Koch, Servicekraft oder als Gruseleum-Schauspieler.
Eine Sonderrolle nimmt dabei Sohn Elias ein. Der 18-Jährige hatte vor zwölf Jahren nach einem enttäuschenden Besuch einer Geisterbahn die zündende Idee. „Das können wir doch besser, oder?“ Seine Eltern nahmen den Gedanken auf, erwarben die entwidmete Neuapostolische Kirche und installierten im Inneren einen Horrorpfad, in dem Geister, Gespenster und sonstige Horrorgestalten gepaart mit Optik- und Toneffekten die Besucher in Angst und Schrecken versetzen sollten.
„Wir haben das Konzept seitdem deutlich verändert“, erzählt die gelernte Spiel- und Theaterpädagogin Martina Kreiner. „Erst wollten wir nur für Erwachsene spielen. Heute haben wir eher Familien im Blick. Aus Horror ist eine Show mit Gruselfaktor geworden, die auch für Kinder geeignet ist.“ Der Erfolg gibt der Macherin recht. Nahmen vor zehn Jahren im Schnitt acht Besucher beim Grusel-Dinner Platz, sind es heute durch die Bank 33. „Wir sind jedes Mal ausverkauft.“
„Esmeralda`s Hexencafe“ ist unmittelbar ans Gruseleum am Pakenser Altendeich angegliedert. In dem transparenten Vorbau ist ein selbstständiges, rund 50 Quadratmeter großes Restaurant untergebracht, in dem Gruseleum-Besucher, aber auch alle sonstigen Gäste bewirtet werden – unter anderem mit selbstgebackenen Kuchen und stilechten Getränken wie Krötenfusel, Hexenblut, Feuerkelch oder Orakel. „Das Projekt Anbau hat doppelt so lange gedauert, wie gedacht, und ist doppelt so teuer geworden“, schilderte Martina Kreiner. „Jetzt ist es fertig und unsere Gäste können sich hier wohl fühlen. Ich bin total glücklich.“
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