Hooksiel (25. 10. 2025) – Ulrich Nolzen hat seine Liebe in Bordeaux gefunden. Genauer gesagt: Eine seiner Lieben. Dann hat er ihr in Hooksiel ein eigenes Haus gebaut. Ein schmuckes Haus, in dem er seither viel Zeit mit ihr verbringt. Wie lange noch, ist unklar. „Es ist fast alles fertig. Langsam wird unsere Beziehung ein wenig langweilig.“

Nolzen ist Oldtimer-Fan. In seiner optisch einem Wohnhaus gleichenden Garage am Lange Hamm in Hooksiel steht ein BMW. Und was für einer. Ein BMW 1600 GT Coupe, Baujahr 1967. das ursprünglich der Hans Glas GmbH konzipierte Modell wurde von BMW mit dem Unternehmen Glas übernommen, mit eigenen Bauteilen modifiziert und dann in einer Stückzahl von lediglich 1255 gefertigt. Neupreis damals: 15.850 D-Mark.



Eines dieser Schmuckstücke steht jetzt in Hooksiel. „Ich habe mich in das Armaturenbrett und das hölzerne Lenkrad verliebt“, gesteht Ulrich Nolzen. Auf das in Frankreich angebotene Schmuckstück aus 1. Hand habe ihn ein Freund aufmerksam gemacht. Im November 2017 wurde das Auto aus Bordeaux abgeholt. „Der Wagen sah oberflächlich sehr gut aus“, erinnert sich der Oldtimer-Freund im Gespräch mit „Hooksiel-life“. Also habe er es erworben und nach Hooksiel bringen lassen.
Karosserie und Elektrik runderneuert
Bei genauerer Betrachtung in Friesland ergab sich dann ein etwas anderes Bild. Rostfraß überall. Etliche Teile des Wagens mussten grundsaniert, die Elektrik komplett erneuert werden. Selbst die Sitze sind neu. „Ich habe fast alles selbst gemacht“, schildert Nolzen.
Zum Abschluss erhielt der 1600 GT eine neue Lackierung – und ist seither einer der Stars bei den regelmäßigen Ausfahrten des Oldtimer-Klön-Treffs (OKT), den Nolzen 2016 ins Leben gerufen hat. Seither treffen sich Oldtimer-Freunde aus Friesland und Wilhelmshaven regelmäßig am ersten Sonntag eines Monats an der Bäckerei Ulfers beim Kreisverkehr in Hooksiel und steuern gemeinsam unterschiedlichste Ziel in der Region an.
Lange Liste von schönen Oldtimern
Ulrich Nolzen ist 2015 mit seiner Frau aus Wuppertal nach Hooksiel gezogen. Hier hatte das Paar zuvor schon seit 1987 regelmäßig Urlaub gemacht. Schon als junger Mann musste er die Verantwortung für eine Industrieofenbau-Firma übernehmen. Ein teilweise stressiger Job. Als Ausgleich entdeckte Nolzen für sich das Schrauben an alten Autos.

Sein erster Oldtimer war ein DKW-Bus. Es folgten eine Reihe weiterer historischer Fahrzeuge – unter anderem ein Opel Super 6 (Baujahr 1936), ein DKW Schnelllaster, ein Renault Floride, ein wunderschöner Austin Healey Sprite, ein weißer Mercedes 280 SL „Pagode“, ein Glas 3000 V8 und ein R 4. Alles tolle Autos, die für Ulrich Nolzen allesamt aber nur so lange reizvoll waren, bis er sie komplett saniert hatte und ein anderer Oldtimer-Freund einen guten Preis dafür geboten hat.
So könnte auch der BMW 1600 GT irgendwann einmal in andere Hände übergehen, wobei der heutige Wert des Fahrzeuges deutlich über dem ursprünglichen Neupreis liegen dürfte. Sollte es so kommen, würde Ulrich Nolzen sich nach einem neuen Oldtimer umsehen, den er dann auf der Hebebühne in seiner Garage zu neuem Glanz verhilft. Denn: „Ich kann nirgendwo so schön abschalten wie beim Dengeln, Schrauben oder Schmirgeln …“






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