Holz am Zwiebelturm rottet durch: Hooksieler Wahrzeichen bedroht

Zwiebelturm Hooksiel
Gut erkennbar: Der untere Querbalken vom Zwiebelturm ist bereits stark beschädigt. Foto: hol

Hooksiel (25. 11. 2024) – Das Wahrzeichen von Hooksiel braucht Hilfe. Wie Fred Bergmeyer, Mitglied der Altersabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Hooksiel, bei einem Spaziergang durch die Lange Straße aufgefallen ist, ist zumindest einer der Balken des Zwiebelturms auf dem Dach des heutigen Muschelmuseums komplett durchgerottet. 

Bei einer Ortsbegehung von „Hooksiel-Life“ mit Lars Reiners (auf dem Foto rechts) vom Gebäudemanagement der Gemeinde Wangerland und dem Hooksieler Ratsherr Holger Ulfers (links) bestätigte sich die Befürchtung. Es besteht dringender Handlungsbedarf. „Wir nehmen den Schaden umgehend auf“, versicherte Reiners. „Zunächst muss sich ein Fachbetrieb den Zustand der gesamten Holzkonstruktion einmal ansehen. Im Frühjahr könnten wir die Schäden dann reparieren.“

Besichtigung des Zwiebelturms

Zu den Hooksielern, die sich besonders viel Sorgen um den Zwiebelturm machen, gehört Erwin Abels. Abels ist Vorsitzender des Seebadevereins Hooksiel, der 2008 schon einmal einen Großteil der Komplettsanierung des Hooksieler Wahrzeichens über Spendengelder finanziert hat. Vor 16 Jahren wurde das Gebäude, das ab 1618 Schule und später Rathaus im Ort war, noch als Künstlerhaus genutzt. Der damalige Bürgermeister Harald Hinrichs würdigte zum Abschluss, dass der Verein über 18.000 Euro an Spendengeldern gesammelt habe. Insgesamt hätten die Kosten der Sanierung bei 49.000 Euro gelegen.

Im Zuge der damalige Restaurierung waren die Kugel und der vergoldete Schwan wieder hergestellt worden, die zuvor vom Turm zu fallen drohten. Bei den Arbeiten wurde im Schwan die eingravierte Zahl 1760 gefunden, vielleicht das Jahr, in dem Hooksiel seinen Zwiebelturm bekommen hat. Dafür spricht auch eine im Schlossmuseum in Jever aufgetauchte kolorierte Zeichnung aus den Jahr 1789, auf der der Zwiebelturm schon zu sehen ist. Zuvor hatte sich lange die Legende gehalten, dass ein russischer Kapitän den Zwiebelturm 1804 gespendet habe.