Hooksiel (13. 10. 2025) – Die Technik ist das eine, die Inspiration das andere. Auf beides muss man sich einlassen, wenn man den Arbeiten der Künstlerin Antje Witzel gerecht werden will. Ihre Ausstellung mit dem Titel „Wasser in den Ohren“ ist bis zum Jahresende im Künstlerhaus Hooksiel zu sehen.

Zur Vernissage am Sonntag begrüßte Künstlerhaus-Leiterin Renate Janßen-Niemann neben rund 30 Interessieren auch Bürgermeister Mario Szlezak. Das Künstlerhaus gehört der Gemeinde Wangerland. „Das Haus trägt dazu bei, dass Hooksiel auch überregional bekannt ist“, sagte Szlezak. Die hier gezeigte Kunst gebe Raum zum Denken und zum Nachdenken.
Fliegen im Ölgemälde
Das gilt für die Arbeiten von Antje Witze allemal. Die in Potsdam lebende Künstlerin sieht sich selbst vornehmlich als Zeichnerin, obwohl sie sich auch in anderen Techniken ausprobiert. So ist in der Ausstellung unter anderem ein Ölgemälde von einer Rapsfeld in Horumersiel zu sehen – sehr naturnah, zumal sich während des Malvorgangs lebende Fliegen in der Ölfarbe verfangen haben.

Spannend auch die vielen kleinformatigen Linolschnitte und Druckwerke, mit denen die 50-jährige verschiedensten Augenblicke aus Natur und Menschsein festhält. Dem Besucher ins Auge springen aber vor allem zwei Batikarbeiten, die an der Decke des Ausstellungsraumes hängen. Beeindruckend eine je nach Lichteinfall unterschiedlich grün-blau strahlende Unterwasserwelt aus Gräsern, Farnen, kleinen Fischen und mittendrin, gut versteckt, ein Hecht (im Karpfenteich?).
Kunst als Lebensform
Antje Witzel verriet auf der Vernissage, wie sie aus Mutters altem Baumwoll-Bettlacken mit Hilfe von mit dem Pinsel aufgetragenem heißen Wachs ein raumfüllendes Kunstwerk schafft.
Doch Kunst ist nicht nur das, was man an die Wand hängt. Sie ist auch eine Lebensform. So stellte Renate Janßen-Niemann Antje Witzel zusammen mit ihrem Ehemann, dem Lyriker und Liedermacher Herbert Witzel, als ein Künstlerpaar vor, das Zeichnung und Sprache zusammenbringen möchte – so zum Beispiel in liebevoll gestalteten Kinderbüchern.
Herbert Witzel rundete das Ausstellungserlebnis mit drei seiner Lieder ab und nahm die Besucher dabei musikalisch mit nach Babelsberg und auf Wolke 17. Inspiration pur.
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