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Ende der Arbeiten am Hooksieler Seedeich sind absehbar

Der Übergange über den Hooksieler Deich in Höhe des Strandhauses 1 ist aktuell gesperrt. Er muss noch an den neuen Weg auf der Deichkrone angebunden werden. Foto: hol

Hooksiel (21. 5. 2025) – Die Deiche in Friesland und Wilhelmshaven haben die Sturmflutsaison gut überstanden. Davon überzeugten sich am Dienstag Vertreter des III. Oldenburgischen Deichbandes zusammen mit Mitarbeitern der Unteren Deichbehörden, der Nationalparkverwaltung und des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Deichband-Vorsteher Eilt-Onno Garlichs: „Wir haben uns die laufenden Baumaßnahmen angesehen und eine Liste von Dingen aufgestellt, die wir in diesem Jahr noch anpacken wollen.“

Ganztägige Deichschau

Der Deichband ist verantwortlich für die Unterhaltung der rund 60 Kilometer langen Deichlinie von Dangast bis Harlesiel. Seine Hauptaufgabe besteht laut Niedersächsischem Deichgesetz darin, rund 50.0000 Hektar Land hinter den Deichen vor Sturmfluten zu schützen. Dazu gehört neben einem sicheren Schutzwall auch die Pflege des Deichvorlandes mit den dort platzierten Lahnungen, ein Verbund aus Hölzern, Reisig und Wasserbausteinen, die aus dem bei Ebbe zurücklaufenden Wasser Sedimente und Substrate zurückhalten, die sich dann in den Salzwiesen ablagern. 

Für das laufende Jahr hat der Deichband Investitionen in Höhe von rund sechs Millionen Euro eingeplant. Dazu gehört der Abschluss der seit 2023 laufenden Arbeiten für die Erhöhung des Hooksieler Seedeiches. Hier gehe es nur noch um Restarbeiten, die bis August/September abgeschlossen sein sollen, so Garlichs. 

Neuer Weg auf der Deichkrone

Beim Deichband geht man davon aus, dass die Arbeiten an der Neugestaltung des Deichüberganges zum Badestrand in Höhe des Strandhauses 1 in den nächsten Tagen weiter vorangehen. Die Baufirma erneuere zeitgleich den Weg auf der Deichkrone. Der Weg auf dem Deich und der Übergang müssten miteinander verknüpft werden. 

Derzeit ist der Übergang noch gesperrt, was vor allem für Menschen mit Beeinträchtigungen ein Problem ist, für die der Umweg über den Außenhafen oder bis zum Übergang am Strandhaus 2 nicht zu meistern ist. Strandspaziergänger vermissten über die Ostertage zudem die noch nicht wieder aufgestellten Ruhebänke am Deichverteidigungsweg.

Deichschäferei wird saniert

Ein weiterer Investitionsschwerpunkt des Deichbandes im Bereich der Gemeinde Wangerland liegt am Elisbethgroden. Hier soll zwischen Minsen und Harlesiel der Lahnungsbau im Deichvorland fortgesetzt werden. Darüber hinaus, so Garlichs, wolle man die dem Deichband gehörende und verpachte Deichschäferei sanieren und teilweise umbauen. Geplant sind vor allem Arbeiten am Dach und in den Stallungen. 

Insgesamt gibt es sechs Schäfereien im Bereich des Deichbandes. Zwei davon gehören dem Verband, die anderen sind in Privatbesitz. Die Schafe weiden auf den Deichen, halten das Gras kurz und festigen mit ihren Hufen den Klei auf den Deichen. „Ich bin froh, dass man wieder einige Lämmer auf den Deichen sieht“, sagt Garlichs. Das sei ein Zeichen dafür, dass die Schäfereien die Blauzungenkrankheit, die Ende 2024 viele ihrer Tiere betroffen hatte, einigermaßen überstanden haben. Der Deichband habe im Rahmen seiner Möglichkeiten versucht, die betroffenen Schäfereien finanziell zu unterstützen.

400 Meter neues Deckwerk

Für die Unteren Deichbehörden der Stadt Wilhelmshaven und des Landkreises Friesland begleiteten Ulrich Wegener (Wilhelmshaven) und Rolf Neuhaus (Friesland) die Deichschau. Mit der Erneuerung des Deckwerks am Deich zwischen Hooksiel und dem JadeWeserPort und der geplanten Verstärkung des Rüstersieler Seedeiches liegen die größten Baustellen im Wilhelmshavener Bereich. Das Deckwerk am Voslapper Seedeich wird jährlich auf einer Länge von 400 Metern erneuert. Die Arbeiten, die nur zwischen dem 15. April und dem 15. September erledigt werden dürfen, werden sich noch einige Jahre hinziehen. 

Der Rüstersieler Seedeich ist nach aktuellen Berechnungen zu niedrig, er hat „Unterbestick“, wie die Deichbauer sagen. Derzeit treibe man die Planung für die Erhöhung voran. Dazu gehöre auch das Sammeln von Klei als Deich-Baustoff. Der Deichband hat bereits mehrere Depots angelegt, würde sich aber freuen, wenn weitere Kleimengen, etwa von Großbaustellen, hinzukämen. Wer Zugriff auf Klei in größeren Mengen hat, sollte sich über das Büro der Wasser- und Bodenverbände in Jever mit dem Deichband in Verbindung setzen. 

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