Großübung auf See zum Schutz des LNG-Terminals Wilhelmshaven

Wilhelmshaven/Hooksiel (14. 10. 2023) – „Maritime Sonderlage vor Wilhelmshaven!“ So lautete die Ausgangslage für einer mehrtägigen Großübung, an der Einheiten des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), der Bundespolizei (See und Spezialkräfte), Spezialeinheiten der Küstenländer, der Polizeidirektion (PD) Oldenburg und niedersächsischer Hafen-Sicherheitsbehörden beteiligt waren. Simuliert wurde „ein mögliches Gefahrenszenario an einem logistischen Knotenpunkt“ – im Klartext: Unbekannte nähern sich der Energiedrehscheibe Wilhelmshaven samt LNG-Terminal von der Seeseite. 

Schiff Bad Düren
Das Einsatzschiff der Bundespolizei, die „Bad Düren“ bei der Übung auf der Nordsee. Foto: Bundespolizei

„Wenn es darauf ankommt, müssen alle Akteure schnell, effektiv und effizient reagieren“, erläutert BSH-Präsident Helge Heegewaldt. „Das bedarf natürlich einiger Absprachen im Vorfeld und eben auch solcher Trainings.“ Die Sicherheitsbehörden hätten bei Tag und Nacht die Abläufe bei verschiedenen Szenarien geübt, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Federführung lag bei der PD Oldenburg, in deren Zuständigkeit Bedrohungslagen in niedersächsischen Küstengewässern gehören. „Das Training war ein Erfolg“, bilanzierte Horst Kriesamer, Präsident der Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt. „Es ist gelungen, wichtige Übungsfelder wie Schnittstellen in der Kommunikation sowie Ablaufprozesse weiter zu optimieren.“ 

Auch Andreas Sagehorn, Vizepräsident der PD Oldenburg, zeigte sich zufrieden. „Natürlich hoffen wir alle, dass ein Szenario wie in dieser Übung niemals eintritt. Aber es wäre fahrlässig, sich nicht bestmöglich darauf vorzubereiten.“ Die deutschen LNG-Terminals in Wilhelmshaven, Stade, Brunsbüttel und Lubmin gehören zur kritischen maritimen Infrastruktur, die die beteiligten Sicherheitsbehörden mit unterschiedlichen Schwerpunkten schützen. 

Das BSH ist zuständig für die Umsetzung des International Ship and Port Facility Security Codes (ISPS Code), der die Vorgaben zur Eigensicherung von Schiffen auf See regelt. Die Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt nimmt als Bundesbehörde ihre Aufgaben in Nord- und Ostsee wahr. Mit den Inspektionen See verfügt sie als einzige Bundespolizeidirektion über eine maritime Einsatzkomponente „Bundespolizei See“. Unter anderem von Cuxhaven aus werden die Seegrenze die Schengen-Außengrenze überwacht. Hinzu kommen Spezialkräfte, die für den Einsatz gegen Terrorismus, Extremismus und Organisierte Kriminalität ausgebildet sind. 

Der PD Oldenburg ist unter anderem die niedersächsische Wasserschutzpolizei mit ihrem Führungsstab in Oldenburg und Stationen in Emden, Wilhelmshaven, Brake und Stade zugeordnet. Ihr obliegt die zentrale Einsatzführung bei herausragenden maritimen Bedrohungslagen im niedersächsischen Küstengewässer (12-Seemeilen-Zone). Dabei ist die WSP-Leitstelle Bestandteil des Gemeinsames Lagezentrum See (GLZ-See) im Maritimen Sicherheitszentrums (MSZ) in Cuxhaven.