Eltern sauer: Baustelle in der Pakenser Straße bremst den Schulbus aus

Plasterarbein an der Pakenser Straße
Die Pakenser Straße ist aktuell gesperrt. Eine Baufirma saniert den Fußweg. Foto: hol

Hooksiel/Waddewarden (15. 11. 2025) – Kleine Ursache, große Wirkung. Erst am Donnerstag ereilte die Eltern von Kindern aus Waddewarden über die Schule die Nachricht, dass der Bus zur Grundschule Hooksiel ab dem heutigen Freitag nicht mehr die Bushaltestelle in unmittelbarer Nähe der Schule an der Pakenser Straße ansteuert. Die Kinder würden voraussichtlich für die nächsten anderthalb bis zwei Wochen am ZOB an der Ecke Friesenstraße/Nee Straat abgesetzt und aufgenommen.

Eltern begleiten Schulkinder zum Bus

Ein Schock für die Eltern, die Zweifel haben, ob ihre Kinder ohne vorheriges Training den 400 Meter langen Fußweg vom ZOB über Lange Straße und Kreuzhamm zur Schule gefahrlos bewältigen können. „Das war wirklich schlecht organisiert“, sagt Imke Löffler, die zu den Eltern gehört, die nach der Information umgehend eine Elterninitiative ins Leben gerufen hat, deren Mitglieder jetzt regelmäßig von Waddewarden nach Hooksiel fahren wollen, um die rund 30 betroffenen Jungen und Mädchen morgens vom ZOB zur Schule und mittags wieder von der Schule zum ZOB zu bringen.

Der Unmut der Eltern richtet sich nicht gegen die Schulleitung, die die Information schnellstmöglich weitergegeben habe. Erst am Donnerstag, so hat SPD-Ratsherr Holger Ulfers recherchiert, habe das mit dem Schülertransport beauftragte Busunternehmen den Landkreis als Träger des Schülertransports darüber in Kenntnis gesetzt, dass die aktuelle Verkehrssituation in der Pakenser Straße keine sichere Anfahrt der Bushaltestelle ermögliche. „Die Tage zuvor war das offenbar noch kein Thema“, so Ulfers, der den Unmut der Eltern verstehen kann. 

Eltern am Zoo
Ratsherr Holger Ulfers (2. von rechts) diskutiert mit Eltern aus Waddewarden, deren Kinder der Schulbus jetzt nur noch bis zum ZOB im Ortszentrum bringt. Von links: Klaus Roth, Olaf und Monja Wahl. Foto: hol

Grund für die Aufregung sind laufende Bauarbeiten in der Pakenser Straße. Eine Tiefbaufirma erneuert im Auftrag der Gemeinde Wangerland ein 100 Meter langes Teilstück des Fußweges. Dafür ist die Straße im betroffenen Bereich gesperrt. Der Schulbus fährt von der Ortsumgehung kommend in die Pakenser Straße ein. Um zu wenden, nutzt er üblicherweise den Südring, um dann – nach dem Stopp an der Bushaltestelle – die Pakenser Straße wieder Richtung L 810 verlassen zu können. 

Wendemanöver zu gefährlich

Durch die Sperrung der Straße ist das aktuell nicht möglich. Die vergangenen Tage fuhr der Bus in den Südring ein und setzte dann zurück, um zur Bushaltestelle zu gelangen. Dieses Manöver erschien offenbar einem der Fahrer als zu gefährlich, zumal am Südring teilweise geparkt wird und auch so genannte „Elterntaxis“ im Umfeld unterwegs sind.

„Wenn man dieses Thema im Vorfeld mit allen Beteiligten ordentlich besprochen hätte, hätte es sicherlich eine verträgliche Lösung gegeben“, sind die Eltern Monja und Olaf Wöhl überzeugt. Denkbar wäre zum Beispiel ein befristetes Halteverbot im Rangierbereich am Südring gewesen, so Klaus Roth. So aber werde das Transportproblem auf die Eltern abgewälzt. Und nicht alle Eltern hätten schon berufsbedingt die Zeit, ihre Kinder morgens und mittags auf dem Schulweg und gegebenenfalls auch noch zum Kindergarten zu begleiten.

Die Situation ist auch nach Ansicht von Ulfers „sehr unglücklich“. Der Kommunalpolitiker aus Hooksiel sieht auch unabhängig von der Baustellen-Problematik Handlungsbedarf. Im Umfeld von Grundschule und Kindertagesstätte am Ende des engen Kreuzhamms fehle es schlichtweg an Parkplätzen für Lehrer und Erzieher sowie an Stellflächen für Eltern, die ihre Krippen- oder Kindergartenkinder zur Einrichtung bringen. 

Suche nach weiteren Parkplätzen

Der SPD-Politiker sieht in der kürzlich beschlossenen Veränderungssperre für den Kreuzhamm aber eine Chance, die Lage zu entzerren. „Wir beschäftigen uns jetzt mit Blick auf den Ganztagesbetrieb in der Schule ab 2026 mit dem Bebauungsplan. Dabei werden wir auch überlegen, ob wir nicht weitere Parkplätze etwa für die Mitarbeiter von Schule und Kita anlegen können.“

Vorschläge, dauerhaft auf die Bushaltestelle an der Pakenser Straße zu verzichten und die Schulkinder aus Waddewarden zusammen mit ihren Hooksieler Schulkameraden grundsätzlich vom ZOB zur Schule laufen zu lassen, sieht Ulfers ebenso wie die Eltern aus Waddewarden skeptisch. Der Warteplatz am ZOB sei schlecht gesichert. Die Kinder müssten mindestens zwei Straßen überqueren, die gerade in der Urlaubssaison auch stark von Auswärtigen befahren werden. „Mit einer geregelten Begleitung hätte ich damit aber kein Problem“, sagt Imke Löffler. Schule und Kita sehen sich aber schon aus versicherungsrechtlichen Gründen nicht in der Lage, dafür Personal abzustellen.