Hooksiel (19. 11. 2025) – Sind die Tage der Trabrennbahn in Hooksiel gezählt? Auch wenn es noch keine konkreten Pläne für eine Bebauung des Areals an der Bäderstraße gibt, ist das Thema seit Dienstagabend auf dem Tisch. Der Grund: Ein von der Immobilienfirma Spies (Bremen) im Auftrag der landeseigenen Hafengesellschaft NPorts erarbeitetes Entwicklungskonzept für das Hooksieler Freizeitgelände sieht in dem vom Hooksieler Rennverein gepachteten Areal einen idealen Standort für einen Ferienpark oder ein Hotel.

Das Konzept wurde jetzt im Ratsausschuss für Gemeindeentwicklung und Sanierung erstmals öffentlich vorgestellt. Mathias Lüdicke, Leiter der NPorts-Niederlassung Wilhelmshaven, unterstrich, dass das Land Niedersachsen großes Interesse daran habe, das Areal touristisch weiter zu entwickeln – auch mit Blick auf die industriellen Vorhaben im benachbarten Wilhelmshaven.
Touristische Entwicklung
NPorts kümmert sich seit drei Jahren um die vor über 50 Jahren aufgespülten Flächen und das Hooksmeer. Aber nachdem ein städtebauliche Vertrag zwischen der Industrie auf dem Voslapper Groden, der Gemeinde Wangerland, dem Landkreis Friesland und dem Land abgeschlossen wurde, die Eigentumsverhältnisse endlich geklärt seien und die Gemeinde einen Flächennutzungsplan für einen Teilgebiet des Freizeitgeländes aufgestellt habe, bestehe jetzt erstmals die Grundlage für ein touristische Entwicklung, so Lüdicke.
Grundlage des von der Firma Spies erarbeiteten Masterplans ist ein Vergleich der Urlaubsgemeinde Wangerland mit anderen Destinationen wie Cuxhaven, Büsum, St.-Peter-Ording und Norderney. Wie haben sich die Urlaubsorte entwickelt? Woher kommen ihre Stammkunden? Was könnten neue Zielgruppen sei? Was wünschen sich die Urlauber? Die Antwort: Einen Mix aus Unterhaltung, Qualität, Genuss, Natur, Außergewöhnliches, sportliche Angebote, Nachhaltiges und so weiter.
Hafenhaus mit Büroräumen
Für das Freizeitgelände in Hooksiel haben die Fachleute daraus abgeleitet, dass Sportangebote auf und am Hooksmeer ausgebaut werden sollten. Dazu würden Hausboote passen. Im umgebenden Wald wäre ein Hochseilpark mit entsprechenden Unterkünften denkbar. Großes Potenzial habe auch der Außenhafen. Hier raten die Planer zum Bau eines zwei- bis dreigeschossigen „Hafenhauses“ als Multifunktionsgebäude: Im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss könnten verschiedene Shops und gastronomische Angebote untergebracht werden. In den beiden Geschossen darüber wäre Platz für Büros (Coworking-Stationen), Konferenz- und Seminarräume etwa für Mitarbeiter aus Hafen- und Energiewirtschaft sowie der chemischen Industrie.

Lüdicke stellte klar, dass NPorts selbst weder für Hotel, Hochseilpark oder Multifunktionshaus als Investor auftreten wird. Mit der aktuellen Planung wolle man Möglichkeiten für andere aufzeigend. Ob es entsprechende Interessenten gibt, soll der Immobilienpartner Spies jetzt erkunden.
Unterstützung im Ausschuss
Im Ausschuss stieß der Masterplan fürs Freizeitgelände auf Zustimmung. Holger Ulfers, SPD-Ratsherr aus Hooksiel. „Ich bin froh, dass es einen Schritt weiter geht. Eine solche Entwicklung haben wir uns fürs Freizeitgelände schon immer gewünscht.“ Ähnlich äußerste sich Angelika Kirschner (Grüne) für die GfW-Gruppe Rat (CDU/Grüne/FDP).
Etwas kritischer zeigte sich Immo Müller, Ratsherr der Unabhängigen und Vorsitzender des Rennvereins Hooksiel. Es stelle sich die Frage: „Muss man das haben?“ Einig war man sich dann im Ausschuss aber wieder zur Feststellung, dass zu jedem der Einzelprojekte der Gemeinderat über die nötige Bauleitplanung das letzte Wort habe.





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