
Wangerland/Hooksiel (7. 2. 2025) – Die Energiewende läuft. Auch beim Thema Mobilität. Die Kommunen müssen sich darauf vorbereiten, wenn sie irgendwann einmal klimaneutral werden sollen. Auch aus diesem Grund hat der Landkreis Friesland gemeinsam mit der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) ein Konzept für den Aufbau der Ladeinfrastruktur für das Jahr 2030 erarbeitet.
Wie viele E-Ladesäulen werden voraussichtlich benötigt? Wo könnten diese stehen? Wie viel würde das alles kosten und wann könnte es umgesetzt werden? Das sind einige der Fragen, die die von einer Arbeitsgruppe aus Vertreter der kreisangehörigen Städte und Gemeinden unterstützen Fachleute beschäftigt haben.
Standorte identifiziert
Unter anderem sind für das Konzept die vorhandenen und künftigen Standorte für E-Ladestationen erfasst und der Fahrzeugbestand und dessen Entwicklung bis 2030 analysiert worden. Für das Wangerland zum Beispiel spielt dabei neben dem Fuhrpark der Einheimischen auch der Ladebedarf von Urlaubern eine wichtig Rolle.
Anfang 2024 waren in Friesland 67.916 Pkw zugelassen, davon 1722 als batterieelektrische Fahrzeuge. Weitere 759 Autos wurden als Plug-In-Hybride geführt. In der Summe entspricht das einem Elektrifizierungsgrad von 3,7 Prozent. Für ganz Deutschland erwarten Experten für 2030 eine E-Quote von 48 Prozent.
Im Wangerland waren im vergangenen Jahr 6588 Pkw gemeldet. 228 davon Voll- oder Teil-Elektrofahrzeuge (Anteil 3,5 Prozent). Im Gemeindegebiet gibt es derzeit sieben Normal-Ladepunkte mit einer Ladeleistung von 22 kW (Kilowatt) und einer installierten Gesamtleistung von 154 kW. Drei der Anlagen stehen in Hooksiel (Parkplätze Nee Straat, Edeka und Apotheke). Für den künftigen Bedarf wird das bei weitem nicht ausreichen.
Deckungsgrad von 8 Prozent
Nach dem Konzept besteht im Wangerland im Jahr 2030 ein Ladebedarf für hiesige Fahrzeuge von 2573 Kilowattstunden (kWh) am Tag. Hinzu kommen voraussichtlich 5146 kWh, die für die Wagen von Urlaubern und sonstigen Gästen benötigt werden. Die jetzige Ladeinfrastruktur decke lediglich 8 Prozent des künftigen Bedarfs ab.
Im Rahmen der Arbeit an dem Konzept haben sich für das Wangerland insgesamt 48 mögliche Standorte für weitere Ladestationen herauskristallisiert. 15 davon wären öffentliche Standorte, 25 halb-öffentliche und acht weitere würden sich auf kommunalen Liegenschaften befinden. Im gesamten Landkreis sollen 343 Ladestandorte neu angeboten werden.
Unwägbarkeiten gibt es noch bei den nicht unerheblichen Kosten, zumal jede Ladestation einen fünfstelligen Betrag kosten dürfe. Allerdings gibt es auch verschiedene Fördertöpfe, aus denen die in Friesland erforderlichen Investitionen bezuschusst werden können.