Reha-Anbieter plant in Schillig Familien-Einrichtung in ehemaligem Hotel

Wangerland/Schillig (17. 1. 2025) – Das Hotel Upstalsboom in Schillig ist Geschichte. Die Hotelkette mit Sitz in Emden hat das 68-Betten-Haus zum Ende des Jahres 2024 an die Freiburger Kur + Reha GmbH verlauft. Die Tochtergesellschaft des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Baden-Württemberg möchte das Gebäude in eine Mutter-Vater-Kind-Klinik umbauen. Die angrenzenden Gebäude mit Ferienwohnungen sollen erhalten bleiben.

Bei einem Besuch vor Ort erläuterte Geschäftsführer Melcher Frank die Pläne seines Unternehmens im Gespräch mit Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak. Szlezak zeigte sich gegenüber „Hooksiel-Life“ froh darüber, dass endlich wieder Leben in das seit Ende 2021 ungenutzte Hotelgebäude einziehen soll. Eigentlich hätte sich die Gemeinde allerdings in der exponierten Lage direkt am Seedeich mit Blick auf die Nordsee lieber weiterhin einen Hotebetrieb gewünscht. 

Um den Hotel-Standort zu sichern und die Umnutzung des Komplexes zu einem reinen Ferienwohnung-Domizil zu verhindern, hatte der Rat der Gemeinde Ende 2023 ein Veränderungssperre erlassen. Das Verfahren zur Änderung des Bebauungsplanes für „Schillig-Kern“ befand sich bis Ende vergangener Woche in der öffentlichen Auslegung. 

Im Rahmen des Verfahrens hätten sich auch die jetzigen Käufer des Gebäudes gemeldet und ihre Pläne dargelegt. Nach positiven Signalen aus der Politik ist der Bürgermeister zuversichtlich, dass sich die Pläne für eine Einrichtung zur Familien-Betreuung umsetzen lassen. 

„Das Hotel ist nach wie vor in einem hervorragenden Zustand“, so Szlezak. „Eigentlich schade, dass da die vergangenen Jahre niemand gewohnt hat.“ Angaben zur Höhe der geplanten Investitionen und zum Zeitplan bis zur Einweihung der 45 bis 50 Appartements machen die neuen Eigentümer nicht. Die Planung des Umbaus liegt in Händen des Wilhelmshavener Architekturbüros Griesemann & Griesemann.

Wangerland Kurdirektor Armin Kanning äußerte gegenüber dem „Jeverschen Wochenblatt“ sein Bedauern, dass mit der sich abzeichnenden Lösung weitere Hotelbetten im Wangerland wegfallen. Von einem gesunden Mix spreche man in der Branche für Urlaubsdestinationen bei einem Hotelanteil von 30 Prozent. Im Wangerland liege der Anteil bei um die zehn Prozent.

Offen sei auch noch, ob sich der Betrieb einer Reha-Einrichtung mit den benachbarten touristischen Aktivitäten vertrage. Ein weiterer Wermutstropfen: Das Haus „Nordlicht“ mit 30 Appartements , das die Kur +Reha GmbH derzeit in Horumersiel betreibt, soll mit der Eröffnung am neuen Standort geschlossen werden.