Hooksiel (11. 7. 2023) – in einem offenen Brief an Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak beschwert sich der Hooksieler Matthias Suckert über den aus seiner Sicht ungenügenden Pflege- und Sauberkeitszustand im Ortsbild von Hooksiel. „Wenn wir in Hooksiel nicht unsere Arbeitsgruppe hätten, würde es noch schlimmer aussehen“, stellt Suckert fest, der selbst eine große Vermietungsagentur im Ort betreibt und 1. Vorsitzender der Interessengemeinschaft „De Hooksieler“ ist.
Er habe die Gemeinde bereits mehrfach darauf hingewiesen, wie es in Hooksiel aussieht. Darauf habe er immer wieder die gleichen Aussagen wie „Fachkräftemangel“ und „kranke Mitarbeiter“ zu hören bekommen. „Seien Sie mir nicht böse, aber das ist mir mittlerweile völlig egal. Dann müssen das eben Fremdfirmen erledigen, damit wenigstens die grundlegenden Arbeiten geregelt sind“, betont Suckert in seinem Brief an den Bürgermeister.
Die Gemeinde erwarte von den Leistungsträgern in Gastronomie und Vermietung auch, dass diese Steuern und Fremdenverkehrsabgabe zahlen oder Kurtaxe für die Gemeinde eintreiben. Allein an Kurtaxe seien das bei der Agentur am Meer in diesem Jahr bislang 30.158,80 Euro, im vergangenen Jahr insgesamt 85.238,35 Euro.
Der Bürgermeister hatte kürzlich auch öffentlich auf die Problemlage hingewiesen und einen Appell an die Bürger gerichtet, notfalls auch mal selbst zum Besen zu greifen. „Es sieht wirklich schlimm aus – auch im Vergleich zu anderen Urlaubsorten an der Küste“, räumt Mario Szlezak im Gespräch mit „Hooksiel-life“ ein. Die Gemeinde suche dringen einen Gärtner und einen Gemeindearbeiter, um auf die Situation reagieren zu können. Aktuell seien zwei junge Kollegen aus der Elternzeit zurückgekehrt, so dass es Licht am Horizont gebe. Szlezak: „Wir sind zudem dabei, die Arbeitsweise unseres Bauhofs komplett umzustellen. In Zukunft sollen sich feste Teams um Ortschaften kümmern.“
Suckert will seinen Brief nicht nur als „Hinweis“, sondern ausdrücklich als „klare Beschwerde“ verstanden wissen. Mit einer Vielzahl von Fotos hat er die Missstände im Ort dokumentiert. Was ihn wundere: Trotz des Fachkräftemangels und der hohen Zahl von Krankheitsfällen werde der „Künstlergarten Hooksiel“ wöchentlich gepflegt. Sonstige Ecken aber immer erst dann, wenn man die Gemeinde telefonisch auf die Mängel hinweise. Ausdrücklich bedauert Suckert, dass der Bürgermeister ihm habe ausrichten lassen, dass er keine Zeit für ein Gespräch mit einigen Leistungsträgern habe.
Szlezak hält den Vorwurf, er sei zu keinem Gespräch bereit, für abwegig. „Ich bin regelmäßig mit Herrn Suckert in Kontakt. Und natürlich spreche ich auch gern mit ihm und anderen Leistungsträgern. Ich lasse mich aber nicht zu einem Gesprächstermin zitieren. Herr Suckert kann gern in meine Bürgersprechstunde kommen.“