Die Freiwillige Feuerwehr Hooksiel steht vor einem spannenden, aber auch arbeitsreichen Jahr. In 2023 jährt sich die Gründung der Wehr zum 100. Mal. Zugleich soll auch das 50-jährige Bestehen der Jugendfeuerwehr gefeiert werde. Hinzu kommt der Umzug vom bisherigen Feuerwehrgerätehaus an der Lange Straße in den Neubau am Hohe Weg, der bis Ende kommenden Jahres fertig werden soll.
Ursprünglich war die Dreifach-Feier mit einem Tag der offenen Tür zum Einzug in den Neubau geplant. „Ob das klappt, ist fraglich“, sagt Ortsbrandmeister Jörg Nöchel. Schon der Umzug werden die 28 Frauen und Männer der Wehr enorm fordern. Wie man die Jubiläen gehen wird, wolle man demnächst besprechen. „Aber ein Tag der offenen Tür am Jahresende ist nicht optimal.“
Mit 28 Floriansjüngern, darunter sieben Frauen, erfülle man die geforderte Personalstärke für die Stützpunktfeuerwehr (24). Garant dafür ist das gute Miteinander in der Wehr – und die Arbeit der Jugendfeuerwehr (10 bis 16 Jahre). Ungefähr die Hälfte der derzeit Aktiven haben einen Jugendfeuerwehr-Hintergrund, so Nöchel. Neue Mitglieder seien jederzeit willkommen. „Es gibt fast keine Altersbegrenzung, um bei der Feuerwehr einzusteigen.“
Voraussetzung für gute Feuerwehrarbeit ist eine angemessene Ausrüstung. Dazu gehören neben der persönlichen Schutzausrüstung drei Feuerwehrfahrzeuge; ein Tanklösch-Fahrzeug (TLF), ein Mannschafts-Transportfahrzeug (MTF) und ein Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF). Insbesondere das HLF gilt als Alleskönner, der mit seiner vielfältigen Ausrüstung bei Löscheinsätzen und Hilfeleistungseinsätzen ebenso eingesetzt wird wie bei der Bergung von Unfallopfern oder bei Notlagen auf dem Wasser. Die Hooksieler Wehr kann ihr HLF bei Bedarf mit einem Schlauchboot bestücken, um – zumeist zusammen mit den Lebensrettern der DLRG – Menschen oder auch Tiere aus dem Watt oder dem Hooksmeer retten zu können.
Zu rund 40 Einsätzen im Jahr rückt die Hooksieler Wehr aus, darunter in der Regel um die zehn Brandeinsätze. Ein Schwerpunkt, so Nöchel, liege in den Sommermonaten bei Einätzen am Strand. Neben der abwehrenden Brandbekämpfung kümmere man sich auch um den vorbeugenden Brandschutz (Präventionsarbeit, Beratungsgespräche) und die Pflege der Hydranten. Standard ist ein Einsatzausbildungstag im Jahr, bei dem an verschiedenen Feuer- und Notfallszenarien umsetzt wird, was die Wehr sich an ihren wöchentlichen Übungsabenden (im Wechsel donnerstags, 19 Uhr, und freitags 19.30 Uhr) an Wissen angeeignet hat. Ein ganz schön belastendes Programm für Ehrenamtliche, oder? Nöchel: „Wenn die Stimmung gut ist, ist das gut zu schaffen. Immerhin haben wir eines der schönsten Einsatzgebiete der Feuerwehren in Deutschland.“
Förderverein für die Freiwillige Feuerwehr Hooksiel
Träger der freiwilligen Feuerwehren im Land sind die Kommunen. Und die haben meistens eines zu wenig: Geld. Auf Initiative des damaligen Ortsbrandmeisters Matthias Suckert hat sich im März 2004 der Förderverein Freiwillige Feuerwehr Hooksiel gegründet. Sein Ziel ist die ideelle und materielle Unterstützung der Wehr. Dafür werden Anschaffungen und Instandhaltung finanziert sowie Arbeitsgeräte und Ausrüstung bereitgestellt.
Bei seiner Gründung hatte der Verein zwölf Mitglieder. Aktuell sind es mehr als 100, die mit ihrem Mitgliedsbeitrag (Mindestbeitrag 15 Euro im Jahr) neben Einzelspenden finanzielle Mittel zur Verfügung stellen. Die Förderer übernehmen soziale Verantwortung für den Löschbezirk der Hooksieler Wehr und engagieren sich für die Sicherheit der Feuerwehrleute. Darüber hinaus unterstützt der Verein die Arbeit der Jugendfeuerwehr.
Inzwischen ist eine lange Liste von Gegenständen zusammen gekommen, die die Wehr den Mitgliedsbeiträgen und Spenden aus dem Förderverein zu verdanken hat. Ein kleiner Auszug: Schwimmkragen, Werkzeuge, Gabelhubwagen, Leitern, Motorkettensäge und weitere Sägen, Schnelleinsatzboot, Handfunk- und Navigationsgeräte, Helmlampen, Powermoon-Lampen, Wasserrettungs-Material, Schutzdecken, Löschdecken, Abwassertauchpumpe, Rettungsscheren, Notfallrucksack, Defibrillator, Wärmebildkamera und, und, und. Hinzu kommen Anschaffungen und Unterstützungen für die Jugendfeuerwehr Hooksiel. Kontakt per Email unter foerderverein@feuerwehr-hooksiel.net.