Neues Feuerwehr-Gerätehaus steht für Engagement für die Gemeinschaft

Zur Einweihung ihres neuen Gerärtehauses stellte die Hooksieler Feuerwehr ihre Leistungsfähigkeit mit einer Einsatzübung vor den Augen der Gäste unter Beweis. Foto: hol

Hooksiel (9. 5. 2024) – Hooksiel hat ein neues Feuerwehrgerätehaus! Schön. Die Freiwillige Feuerwehr im Ort ist 100 Jahre alt! Okay. Aber, so betonte heute Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak beim Eröffnungs-Festakt: „Wir feiern nicht Steine und Mörtel. Wir feiern das Engagement für die Gemeinschaft – gestern, heute und morgen.“

Dennoch: Die Einweihung des neuen Gerätehauses am Hohen Weg 112 ist ein Meilenstein für die Geschichte der Feuerwehr, wie Ortsbrandmeister Jörg Nöchel betonte. Über den Tag verteilt dürften mehrere Tausend Menschen den Neubau begutachtet haben. Alle zeigten sich hoch zufrieden, auch wenn die Außenanlagen und das Gebäude noch nicht ganz fertig sind. Maßgeblichen Anteil an der guten Stimmung dürfte das tolle Programm gehabt haben, das die Organisatoren der Wehr zusammengestellt haben. 

Projekt für die Zukunft

Nach dem offiziellen Teil mit zahlreichen Rednern, Ehrungen und Geschenken präsentierte die Hooksieler Wehr, moderiert vom Förderverein-Vorsitzenden Dr. Thomas Große, einen realistischen Brandeinsatz auf dem Dach des Neubaus. Zahlreiche Hilfsorganisationen von THW über Polizei, Notfallseelsorge, DLRG und DGzRS bis hin zu befreundeten Wehren aus der Region, von Bundeswehr und Industrieunternehmen stellten sich, ihre Geräte und Aufgaben vor. Kinder konnten sich auf einer Hüpfburg austoben oder unter Aufsicht der Jugendfeuerwehr Löschübungen veranstalten. Dazu gab es leckeres Essen, kühle Getränke und jede Menge gute Gespräche.

„Heute ist ein Tag der Freude, des Stolzes und der Dankbarkeit“, sagte Nöchel, der an die Geschichte der Wehr, an 50 Jahre Jugendfeuerwehr und 20 Jahre Förderverein der Feuerwehr erinnerte und sich bei den politisch Verantwortlichen in Rat und Verwaltung der Gemeinde für den Neubau bedankte. Mit dem Umzug aus dem alten Gerätehaus am Alten Hafen, vor rund 40 Jahren als Provisorium bezogen, sei die Hooksieler Wehr für die Zukunft gut aufgestellt, zumal der Neubau Raum für Erweiterungen biete.

An diesem „historischen Tag“ werde ein neues Kapitel in der Geschichte der Hooksieler Feuerwehr aufgeschlagen, sagte Bürgermeister Szlezak, der auch seinem Vorgänger im Amt, Björn Mühlena, dankte, der – heute selbst als Feuerwehrmann in Hooksiel aktiv – die Weichen für den Neubau gestellt hatte. Dankesworte gingen auch in Richtung Land Niedersachsen und Landkreis Friesland, die das Projekt finanziell erheblich unterstützt haben. 

Neubau kostet 3,2 Millionen Euro

Architekt Sven Bünting vom Planungsbüro „3ing“ (Aurich) überreichte den symbolischen Schlüssel für den Neubau. Das Gebäude mit einer Nutzfläche von 650 Quadratmetern habe 3,2 Millionen Euro gekosten. Es umfasst eine große Fahrzeughalle, Lagerräumen, einen Umkleide- und Sanitärtrakt sowie Aufenthalts- und Sozialräume. Aufgrund der phasenweise schwierigen Wetterbedingungen seien die Außenanlagen nicht ganz fertig geworden. Die Pflasterarbeiten sollen aber, so Bünting, in den nächsten vier bis sechs Wochen abgeschlossen werden.

70 Sirenen für Friesland

Frieslands Landrat Sven Ambrosy unterstrich die zunehmende Bedeutung des Zivil- und Katastrophenschutzes. Vor diesem Hintergrund sei er froh darüber, dass im Landkreis bis Anfang 2025 wieder insgesamt 70 autarke Sirenen zur Alarmierung der Bevölkerung installiert werden sollen. Die Feuerwehr Hooksiel habe besonders wichtige Aufgaben. Sie gehöre zur ersten Verteidigungslinie gegen Sturmfluten an der Küste, liege an der Schnittstelle zur Industrie in Wilhelmshaven und sei zudem als Feuerwehr in einer Tourismusregion für die Sicherheit von Millionen von Menschen zuständig.

Herausforderungen wachsen

Regierungsbrandmeister Udo Schwarz, erstmals in Hooksiel, betonte die wachsenden Herausforderungen für Feuerwehren. „Vor 100 Jahren gab es ja nur Wasser zum löschen“, sagte Schwarz. Heute kämen unterschiedlichste Löschmittel zum Einsatz. Und es gebe deutlich veränderte Gefahrenlagen. Eine echte Herausforderung für die Floriansjünger sei die zunehmende Zahl von E-Autos, entsprechenden Ladestationen und der Flut von Akkus, die schwer zu löschende Brände verursachen können. 

Den ganzen Tag über hielt das große Interesse am Neubau der Feuerwehr an. Foto: hol

Wichtiger als Gerätehäuser und eine gute Ausrüstung der Wehren, so Schwarz, seien die Feuerwehrleute selbst, die einen Teil ihrer Lebenszeit für die Hilfe bei Not und Gefahr für andere Menschen einsetzen. Dass den Einsatzkräften dafür nicht überall der gebührende Respekt entgegen gebracht werden, sei sehr bedauerlich. Zum Abschluss des Ansprachen-Reigens appellierte Gemeindebrandmeister Eike Eilers an alle Hooksieler, ihrer Feuerwehr beizutreten oder sie als Mitglied im Förderverein zu unterstützten. „Liebe Hooksieler, ihr habt hier wirklich eine tolle Truppe.“

Ein Gedanke zu „Neues Feuerwehr-Gerätehaus steht für Engagement für die Gemeinschaft

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