Hooksiel (21. 8. 2024) – Die Hooksieler Feuerwehr steht auf den Schlauch. Genauer gesagt: Auf den „D-Schlauch“. Bereits seit 2016 finden bei der Wehr Lehrgänge statt, bei dem der effiziente Umgang mit den vergleichsweise dünnen Löschschläuchen trainiert wird. Ortsbrandmeister Jörg Nöchel: „Die D-Schläuche haben eine Reihe von Vorteilen. Dennoch sind bei den meisten Wehren vornehmlich C- und B-Schläuche im Einsatz.“
Am Wochenende fand zum wiederholten Mal ein D-Schlauch-Workshop statt. Dazu konnten die Hooksieler 43 Feuerwehrleute aus halb Deutschland begrüßen. Der Teilnehmer mit der weitesten Anreise war aus Homburg am Main angereist. Ein Großteil der Interessierten kam aber von Wehren aus dem Nordwesten.
Am Vormittag ging es um die Theorie, am Nachmittag um die Praxis.Vier Stunden lang informierten Jörg Nöchel und Dr. Thomas Große von der Hooksieler Wehr zusammen mit Marianne Kruse von der Herstellerfirma Gollmer & Hummel (Straubenhardt) über die Eigenschaften und Vorzüge des D-Schlauches. Nachmittags wurden auf dem Gelände der Hooksieler Werft im Rahmen von Übungen verschiedene Einsatzszenarien nachgestellt.
Der „D-Schlauch“ hat lediglich einen Innendurchmesser von 2,5 Zentimetern. Er ähnelt einem handelsüblichen Gartenschlauch. Über den Schlauch wird weniger, aber in der Regel genügend Wasser transportiert. Für die Bekämpfung der allermeisten Brände reicht die Wassermenge gepaart mit dem richtigen Druck völlig aus. Die Vorteile: Der D-Schlauch ist deutliche leichter und wendiger, was gerade bei Einsätzen in engen Gebäuden wichtig sein kann. Er bindet zudem deutlich weniger Wasser im Schlauch, was des Wasserverbrauch senkt. Und: Die Folgeschäden durch den Löschwassereinsatz etwa bei Zimmerbränden sind deutlich geringer.
Am 7. September treffen sich die Workshop-Teilnehmer zum zweiten Teil des Seminars erneut in Hooksiel. Dann soll es schwerpunktmäßig um die Vorteile des D-Schlauches bei der Vegetationsbrand-Bekämpfung gehen; eine Einsatzart, die im Zuge des Klimawandels voraussichtlich zunehmen wird.