Hooksiel (9. 10. 2024) – Die Tradition der Püttbierfeste in Hooksiel soll weiterleben. Um das zu ermöglichen, greifen Mitglieder der Alters- und Ehrenabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Hooksiel in dieser Woche zu Spaten, Schaufel und Spitzhacke.
Die Aktiven um ihren Sprecher Günter Schmöckel legen das Fundament der Pütt auf dem Grundstück des ehemaligen Feuerwehrgerätehauses an der Lange Straße frei. Dort hatte die Altersabteilung den nachgebildeten, altertümlichen Brunnen 2006 unter Federführung von Maurermeister Gerhard Keemann angelegt und seither jährlich Anfang Januar das traditionelle Püttbierfest gefeiert.
In diesem Frühjahr ist die Feuerwehr in ihr neues Gerätehaus umgezogen. Ihr bisheriges Areal soll verkauft werden. Wohnhaus und Gerätehalle an der Lange Straße werden einem Neubau weichen. Wann das genau der Fall sein wird, ist noch ungewiss. Die Alterskameraden wollen aber auf jeden Fall dafür sorgen, dass ihre schmucke Pütt an einem neuen Standort weiter genutzt werden kann.
Der Platz ist jetzt gefunden: Der Hof am ehemaligen Ärztehaus an der Ecke Lange Straße/Obernstraße, das heute als Bettenhaus für das Hotel „Packhaus“ genutzt wird. Die Feuerwehrleute haben den künftigen Standort bereits freigelegt und ausgeschachtet. Mit Unterstützung der Hooksieler Firma Langenhorst soll der gemauerte Brunnen samt seines Schutzdaches in den nächsten Tagen an den neuen Platz transportiert werden. „Wir danken vor allem der Familie Dittmer, die uns den neuen Standort zur Verfügung stellt, und natürlich der Firma Langenhorst, ohne die wir den Umzug gar nicht schaffen würden“, sagte Schmöckel heute gegenüber „Hooksiel-life“.
Wann die Arbeiten abgeschlossen sein werden, steht noch nicht fest. Klar ist aber: Wasser wird aus dem Brunnen nicht geschöpft werden. Das war auch bislang nicht der Fall. Mehr noch. Es ist historisch gar nicht gesichert, dass es in Hooksiel jemals eine Pütt gegeben hat, aus der frisches Trinkwasser geschöpft wurde.
Aber die Vorstellung, dass es durchaus so gewesen sein könnte, hat Charme. Trinkwasser war gerade in Brackwasser-Regionen ein hohes Gut. Wenn es eine Pütt in Hooksiel gegeben haben sollte, wird sie mit hoher Wahrscheinlichkeit in Hafennähe gestanden haben. Und sicher hätte es auch einen Püttmeister gegeben, der den Brunnen bewacht.
Diese Aufgabe hat nach der Fertigstellung des Pütt-Nachbaus lange Gerhard Keemann übernommen. Da im Brunnen kein Wasser zu finden war, schöpfte er zum Püttbierfest regelmäßig ein Glas Jägermeister aus dem Bauwerk. Das entsprechende Glas des 2020 verstorbenen Baumeisters fanden die Alterskameraden jetzt bei der Vorbereitung des Umzugs in der Pütt.