Betrugsversuch gescheitert – Polizei warnt vor dreisten Schockanrufen

Friesland (10. 10. 2024) – Die Polizei warnt vor dreisten Anrufern, die nur eines wollen: Geld. Mal geht es um vorgetäuschte Liebe, mal meldet sich ein vermeintlicher Enkel, mal angeblich ein Polizist. „Das Vorgehen der Betrüger ist facettenreich“, wissen die Ermittler der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland. 

Ein gutes Beispiel für die Masche ist ein aktueller Fall aus Zetel. Hier kam es nach Darstellung der Polizei zu einem so genannten „Schockanruf“. Bei einem Zeteler habe sich am Dienstagnachmittag telefonisch ein Mann gemeldet und sich als Polizeibeamter ausgegeben. Der Betrüger behauptete gegenüber dem Angerufenen, dass dessen Tochter einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe und eine Kaution in Höhe von 40.000 Euro zahlen müsse, wenn sie eine Inhaftierung verhindern wolle. 

Das Opfer habe zunächst der Übergabe einer geringeren Summe zugestimmt . Nachdem er das Telefonat beendet hatte, sei der Zeteler aber stutzig geworden. Kurze Zeit später sei eine junge Frau im Schlesierweg erschienen, die das Geld abholen wollte. Als der Angerufene sich weigerte zu zahlen, sei die Frau ohne Beute in Richtung „Am Runden Moor“ geflüchtet.

Der Fahndung der Polizei blieb ohne Erfolg. Die Ermittler hoffen, dass jemand die Geldabholerin kennt. Sie soll zwischen 20 und 25 Jahre alt, 1,55 bis 1,65 Meter groß und schlank sein. Ihre dunklen Haare waren zum Zopf gebunden. Die Frau trug eine auffällig grüne Jacke und sprach akzentfreies Deutsch. Hinweise nimmt die Polizei in Varel unter Telefon 04451/923-0 entgegen. 

Polizeihauptkommissar Eugen Schnettler warnt vor der Masche: „Durch eine zum Teil perfide Gesprächsführung setzen die Betrüger die Angerufenen so unter Druck, dass diese schließlich ihr Vermögen hergeben.“ Die Anrufer besäßen eine hohe Überzeugungskraft und das notwendige Geschick, Geschädigte davon abzuhalten, sich an die Polizei zu wenden. 

Präventions-Berater Schnettler rät, bei Anrufen stets misstrauisch zu sein, wenn man das Gegenüber nicht zu 100 Prozent kennt. Vorsicht: Die angezeigte Rufnummer kann manipuliert sein. Höchste Alarmstufe sei geboten, wenn der Anrufer Geld fordert.