157 Millionen Euro für Wertschöpfung, Arbeitsplätze und Lebensqualität

Friesland/Wilhelmshaven/Hooksiel (19. 1. 2024) – Wilhelmshaven und Friesland sind bei den Investitionen zur Kompensation des Ausstiegs aus der Kohle-Verstromung in Wilhelmshaven auf einem guten Weg. Das sagte Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) beim „1. Dialogforum Strukturwandel Wilhelmshaven-Friesland“. 

„Wilhelmshaven ist auf dem besten Weg, die Energiehauptstadt Deutschlands zu werden. Die Errichtung des ersten LNG-Terminals in der neuen Deutschlandgeschwindigkeit hat gezeigt, wie beherzt die Region die Zukunft angeht“, sagte Lies vor Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Forschung, Wirtschaft und Kommunalpolitik. „ Und die gemeinsamen Pläne für weitere Anleger, für Pipelines für die Anlandung von Wasserstoff und genauso für Terminal- und Energieinfrastruktur zeigen: Der Leitsatz ‚Industrie folgt Energie‘ gilt.“ 

Erste Projekte in der Umsetzung

Lies erinnerte an die letzten Verhandlungsrunden zur Ausgestaltung der Strukturfonds für Kohleregionen im Jahr 2018: „Am Ende eines 20-stündigen Verhandlungsmarathons ist es uns gelungen, die Mittel für Wilhelmshaven und Helmstedt sicherzustellen.“ Der Region Wilhelmshaven/Friesland stehen bis 2038 insgesamt 157 Millionen Euro aus dem Förderfonds des Bundes zur Verfügung. 

Die ersten Projekte seien bereits in der Umsetzung, weitere in Vorbereitung, ergänzte Staatssekretär Matthias Wunderling-Weilbier aus dem Niedersächsischen Regionalministerium. „Wilhelmshaven und das Friesland gehen die Zukunft mit großer Dynamik an. Das Land zieht gemeinsam mit der Region an einem Strang, um Wertschöpfung, Arbeitsplätze und Lebensqualität vor Ort zu schaffen.“

OB und Landrat hoffen auf Aufschwung

Oberbürgermeister Carsten Feist (parteilos) unterstrich die große Entschlossenheit bei der Gestaltung des Wandels. Es gelte, einen nachhaltigen Aufschwung in Stadt und Region mit attraktiven Arbeitsplätzen und einer hohen Lebensqualität zu gestalten. Frieslands Landrat Sven Ambrosy (SPD) hob die Bedeutung der Transformation für die Region hervor: „Der Wandel macht nicht an der Stadtgrenze halt. Darum kümmern wir uns im engen Schulterschluss zwischen Stadt, Landkreis und der gesamten Jade-Weser-Region um Projekte, die uns dauerhaft Beschäftigung und Wohlstand sichern.“

Bislang sind aus den Strukturhilfen die Hafeninfrastruktur für das LNG-Terminal in Wilhelmshaven sowie das Wasser-Wald-Zentrum des OOWV als Informations- und Bildungszentrum in Schortens auf den Weg gebracht worden. Ende 2023 wurde zudem das Vorhaben „Transformation Wilhelmshaven“ bewilligt, bei dem unter Federführung der Jade Hochschule und des Fraunhofer Instituts für Schicht- und Oberflächentechnik innovative Industrieprojekte entwickelt und an den Start gebracht werden sollen. Noch im Dezember wurde zudem das „Energy Hub Office“ als unterstützende Projektstruktur für das Unternehmenskonsortium Energy Hub unter Federführung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Wilhelmshaven bewilligt.

Wangerland berät noch

Ob und in welcher Höhe Mittel aus dem Kohlestrukturfonds auch in die Gemeinde Wangerland fließen, ist noch ungewiss. Wie Bürgermeister Mario Szlezak (SPD) kürzlich sagte, gebe es etwa 20 Projektideen, darunter fünf bis sechs größere Vorhaben, die auf die 90-Prozent-Förderung aus dem Topf hoffen. Eines der Projekte befasst sich mit der touristischen Aufwertung des Hooksmeeres (Hooksmeer 2.0)

Aktuell beraten die politischen Gremien darüber, welche der Projekte die Gemeinde unterstützen soll. Erst danach werden die überörtlichen Entscheidungsgremien eingebunden.