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Baut ein privater Investor neue Grundschule in Hohenkirchen?

Wangerland/Hooksiel (5. 11. 2025) – Ab dem kommenden Schuljahr besteht in Niedersachsen ein Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung an Grundschulen. Bürgermeister Mario Szlezak und der für Schulen zuständige Abteilungsleiter Markus Gellert zeigten sich am Dienstagabend im Schulausschuss des Rates zuversichtlich, dass die Gemeinde Wangerland den gesetzlichen Ansprüchen genügt – auch wenn nicht alle drei Grundschulen den Ganztag fristgerecht abbilden können.

Ganztag in Hooksiel und Tettens

An den Grundschulen Hooksiel und Tettens werden die Kinder schon derzeit an drei Tagen in der Woche den ganzen Tag über beschult und betreut – einschließlich Mittagessen. Dieses Angebot könnte problemlos auf fünf Tage erweitert werden, ist man bei der Gemeinde überzeugt. Anders ist die Lage an der Grundschule Hohenkirchen. Dort fehlt es schlichtweg an Platz für zusätzliche Räume (Mensa, Differenzierungsräume etc.) und an Personal.

Einst gehegte Hoffnungen, die Grundschule (Träger: Gemeinde) und die benachbarte Oberschule (Träger: Landkreis Friesland) könnten eine Reihe von Räumen gemeinsam nutzen, haben sich zerschlagen. Auch deshalb plant die Gemeinde den Neubau der Grundschule. Pierre Balke aus der Bauverwaltung stellte dazu zwei Varianten vor. Einen Neubau am Alma-Rogge-Weg (dem bisherigen Standort) oder an der August-Hinrichs-Straße (südlich von Oberschule und Großsporthalle).

Standort für Neubau gesucht

Die Gemeindeverwaltung favorisiert auch mit Blick auf die Auswirkungen für Kindergarten und Grundschule während der Bauphase den Standort August-Hinrichs-Straße. Allerdings: Da für das dortige Areal zunächst Baurecht geschaffen werden müsste, würde es vom politischen Startschuss bis zur Fertigstellung mit geschätzt 5,5 Jahren gut ein Jahr länger dauern als am Alma-Rogge-Weg, wo es bereits einen Bebauungsplan gibt.

Kosten von 8,5 Millionen Euro

Die Kosten für das Projekt schätzt man im Rathaus unabhängig vom Standort auf rund 8,5 Millionen Euro. Bei der Finanzierung, so sagte Szlezak, könnte man mit Blick auf die angespannte Haushaltslage möglicherweise alternative Wege gehen. Der Gedanke: Ein privater Investor baut die Schule und vermietet sie dann an die Gemeinde. Die finanziellen Belastungen würden damit über einen langen Zeitraum gestreckt und, so die Hoffnung des Bürgermeisters, der Neubau vielleicht deutlich früher fertig. Der potenzielle Investor soll sich in Kürze im Finanzausschuss vorstellen. 

Ob die Familien in Hohenkirchen tatsächlich bis zur Einweihung der neuen Schule auf ein Ganztagsangebot warten müssen, ist noch unklar. Auf jeden Fall benötige man einen organisatorischen Vorlauf von anderthalb Jahren, so die Schulleitung. Ob da dann eine Zwischenlösung am alten Schulstandort noch sinnvoll sei, sei fraglich. 

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