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Bordstein-Absenkung: Wohnstift-Heimbeirat fordert Nachbesserungen

Hooksiel (9. 7. 2025) – Die Bordstein-Absenkung an der Friesenstraße allein reicht nach Ansicht des Heimbeirates des „Wohnstift Hooksiel“ nicht aus, um das Queren der stark befahrenen Kreuzung mit der Nee Straat gerade für gehbeeinträchtigte Senioren sicher ermöglichen. „Die Absenkung muss zumindest farbig markiert werden, damit sie für alle erkennbar ist“, fordert Wolfgang Vandree, Sprecher der Interessenvertretung der Bewohner der Seniorenwohnanlage. 

Für noch nicht ausreichend hält Wolfgang Vandree, Sprecher des Wohnstift-Heimbeirates, die Bordstein-Absenkung an der Friesenstraße in Hooksiel. Damit Senioren die Straße sicher queren können, müsse nachgebessert werden. Unterstützt wird er von den Beiratsmitgliedern Vera Vandree und Barbara Marschallek (rechts). Foto: hol

Die vor wenigen Wochen vom Bauhof der Gemeinde vorgenommene Bordstein-Absenkung war das Ergebnis einer vom Heimbeirat angeregten Beratung Ende vergangenen Jahres, an der neben dem Ordnungsamt der Gemeinde auch die Polizei in die Verkehrsbehörde des Landkreises beteiligt war. Die Fragestellung: Wie lässt sich die Passage von Wohnstift sowie Ärzte- und Apothekenhaus hin zum Kiosk Dekena rechtskonform sicherer gestalten? Ampel oder Zebrastreifen sind im Bereich einer Tempo-30-Zone nicht zulässig.

Sicherheit für Senioren erhöhen

Grundsätzlich sei die Bordstein-Absenkung ein guter Schritt, stellten Wolfgang Vandree und seine Mitstreiterinnen Vera Vandree, Gabriele Stark und Barbara Marschallek bei ihrer jüngsten Zusammenkunft fest. Allein reiche das aber nicht aus. Die Absenkung sei schwer zu erkennen und werde immer wieder von Autos zugeparkt. Das, so hofft der Beirat, könnte zum Beispiel durch eine durchgeixte Fläche vor der Absenkung verhindert werden. Sinnvoll könnte es zudem sein, die sichere Querungs-Route über die Friesenstraßee etwa mit Rollstuhl-Piktogrammen zu kennzeichnen. 

Aktuell würden immer noch viele Menschen mit Rollator den direkten Weg quer über die Kreuzung Richtung Kiosk wählen. Und das an einer der am stärksten befahrenen Ecken in Hooksiel, die zudem von Linienbussen und von Urlaubern und anderen Ortsunkundigen befahren wird. „Auf jeden Fall muss auch ein Hinweisschild aufgestellt werden, dass hier ein Seniorenheim an der Straße liegt“, so Barbara Marschallek. „Dann würden die Autofahrer vielleicht schon etwas aufmerksamer sein.“ 

Der Heimbeirat hat seine Anregungen bei der Verkehrsbehörde eingereicht, die zugesagt hat, sich im nächsten Monate noch einmal mit dem Thema befassen zu wollen. 

Kummerkasten als direkter Draht zum Beirat

Der im September vergangenen Jahres berufene Beirat triff sich einmal im Monat, um Sorgen und Nöte der Bewohner zu beraten. Die Bewohner können die Beiratsmitglieder direkt ansprechen oder ihre Anregungen in einem „Kummerkasten“ hinterlegen. Worum geht es dabei? Vera Vandree: „Das Essen ist immer ein Thema.“

Der Beirat nimmt die Hinweise auf, berät sie und trägt sich der Heimleitung vor. Gemeinsam werde dann nach Lösungen gesucht. „Das sind sehr konstruktive Gespräche“, sagt Wolfgang Vandree. Die neue Heimleitung, aber auch alle anderen Mitarbeiter der Einrichtung, seien sehr um ein gutes Miteinander bemüht. Ein gemeinsamer Erfolg: Das Frühstück und das Abendessen wird inzwischen im Wohnstift als Büffet gereicht, um allen unterschiedlichen Wünschen gerecht werden zu können.

Wohnstift steht vor Übernahme

Das Wohnstift Hooksiel befindet sich gerade im Umbruch – hin zu einer ruhigeren Zukunft. Das 2009 als „Azurit“ gegründete Haus war bekanntlich im Zuge der Insolvenz des späteren Betreibers Convivo in Schwierigkeiten geraten. Mitarbeiter wanderten ab, die Zahl der betreuten Bewohner sankt auf 35. Nach einer Interimsphase hat sich jetzt mit der Etvoila-Gruppe eine neue Betreiberin gefunden. Der im August vergangenen Jahres eingeleitet Übernahmeprozess steht vor dem Abschluss. Inzwischen betreuen wieder 60 Mitarbeitende 72 Sennerinnen und Senioren, darunter auch Bewohner mit Demenzerkrankungen. Maximal könnten in dem Haus 80 Bewohner untergebracht werden.

Sabine Tepaß leitet seit August 2024 das Wohnstift Hooksiel. Sie bereitet die Integration der Einrichtung in die Etvoila-Gruppe vor. Foto: hol

„Einige Plätze haben wir noch frei“, sagt Sabine Tepaß, die das Wohnstift seit Herbst 2024 leitet. Für die gelernte Kinderkrankenschwester aus Wesel (Niederrhein) war die Übernahme der Aufgabe in Hooksiel eine Art Nachhausekommen. Nach jahrelanger Arbeit in der ambulanten Alten- und Krankenpflege und einer entsprechenden Qualifizierung hatte sie 2009 im Azurit die Pflegedienstleitung übernommen. Damals habe sie sich in den Norden verliebt und sei in der Region geblieben. Unter anderem arbeitete Sabine Tepaß für das Kinder- und Jugendhospiz in Wilhelmshaven und das „Haus am Maddick“ in Sande, das ebenfalls von der Convivo-Insolvenz betroffen war. 

Hausleiterin ist „alte Bekannte“

Im Wohnstift seien inzwischen die technischen Anlagen überholt worden, schildert Sabine Tepaß. Unter anderem sei eine komplett neue Telefonanlage installiert worden. Jetzt habe das „Wohnstift“ durchgängig Wlan und sei auch wieder in den „Sozialen Medien“ präsent. Ausdrücklich lobt sie das Engagement des Heimbeirates.

Unter ihrer Leitung, so die Heimleiterin, solle das Haus weiter eng mit dem Dorfleben verbunden bleiben. Sie setze darauf, dass nach den finalen Gespräche mit der Heimaufsicht der Integration des Wohnstiftes in die Etvoila-Gruppe nichts mehr im Wege steht. 

„Etvoila care“ (Aachen) wurde im Jahr 2023 von de heutigen Geschäftsführerin Barbara Flöder gegründet. Die Wurzeln des Unternehmen, das aktuell sechs Pflegeeinrichtungen betreut, liegen in einer Unternehmensberatung für die Pflegebranche. Sabine Tepaß: „Viel wird sich für uns aber nicht mehr ändern. Wir heißen dann eben ,Etvoila Wohnstift Hooksiel‘.“ 

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