Wohnstift Hooksiel auf gutem Weg: Schüler singen beim Lichterfest

Lichterfest Wohnstift
Mit Laternen ausgestattete Kinder der Grundschule besuchten die Bewohner des Wohnstifts Hooksiel und sangen zum Lichterfest Lieder. Foto: Wohnstift

Hooksiel (9. 11. 2023) – Das „Wohnstift Hooksiel“ ist auf einem guten Weg. Davon sind Einrichtungsleiterin Diana Ruhmöller und die erste Kraft vor Ort, Daniela Westerhoff, überzeugt. Am Mittwoch feierten Seniorinnen und Senioren mit den Mitarbeitern der Friesenstraße, mit Nachbarn und zahlreichen Gästen ein Lichterfest. 

In den Gängen des Hause wurde Kleinkunst aller Art, Kerzen, Lampen, Kekse und auch schon Adventliches angeboten.Vor der Eingangstür lodert ein Feuer. Auf dem Grill brutzelt die Bratwurst. Viele Feiernde machen es sich auf der seit kurzem überdachten Terrasse gemütlich und lauschen am späten Nachmittag den Liedern, die Kinder der ersten und zweiten Klasse der Grundschule Hooksiel vortragen.

„Wir sind wieder im Dorf angekommen“, sagt Daniela Westerhoff – und meint damit die vielen Kontakte und Kooperationen, die das mitten im Ort liegende Wohnstift mit den Vereinen, den Gewerbetreibenden und zahlreichen Bürgern pflegt. Da sind die Ehrenamtlichen des „Hooksieler Stiftchens“, die die Betreuung der Bewohner unterstützen, mal einen Spaziergang machen, die Spiel spielen oder etwas vorlesen. Aber auch die Schul AG und die Arbeitsgruppe der Dorfgemeinschaft sowie etliche weitere Helfer kümmern sich um die Senioren, denen dadurch viel Abwechslung geboten werden kann. 

Wichtig dafür war, dass das Haus isch selbst nach außen geöffnet hat. Alle Veranstaltungen sind öffentlich und auch Café und Kantine können schon zum Teil von anderen Senioren aus des Ort mitgenutzt werden. „Für unser ,Café sorgenfrei‘ arbeiten wir noch an einem Konzept“, sagten Diana Ruhmöller und Daniela Westerhoff im Gespräch mit „Hooksiel-life“. „In Zukunft soll es täglich für jedermann zur Verfügung stehen. Eine Art Seniorentreff für den ganzen Ort.“

Lichterfest Wohnstift
Sehen das Wohnstift Hooksiel auf einem guten Weg: Das Führungsteam (von links) Diana Ruhmöller, Birgit Schäfer, René Hellmund und Daniela Westerhoff. Foto: hol

Die gute Stimmung in dem Wohnstift ist schon ein großer Erfolg. Anfang des Jahres war die damals noch zur Convivo-Gruppe gehörende Haus von der Insolvenz des Konzerns betroffen. Die Zukunft war über Wochen ungewiss. Mitarbeiter wanderten ab, die Zahl der Bewohner sank. Die Beratungsfirma Terranus (Köln), bei der Diana Ruhmöller angestellt ist, übernahm die Interims-Geschäftsführung.

Inzwischen hat sich der Trend längst umgekehrt. Der Mitarbeiterzahl ist auf 50 gewachsen. Die Zimmer im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss sind von rund 50 Bewohnerinnen und Bewohnern bewohnt. 

„Dass wir eine Reihe von guten Fachkräften gefunden haben, ist in erster Linie unserem Stammteam zu verdanken“, sagt Ruhemöller. „Das strahlt eine tolle Stimmung aus.“ Aktuell würden aber durchaus noch weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht. Um das „Wohnstift Hooksiel“ so aufzustellen, dass sein Bestand langfristig wirtschaftlich gesichert ist, sei noch einiges zu tun. „Aber wir sind auf eine sehr guten Weg.“

Für den Neustart ziehen im Wohnstift Hooksiel alle an einem Strang

Wohnstift Hooksiel Einweihung
Freuen sich über einen gelungenen Neustart im Wohnstift Hooksiel: (von links) Pfarrer Lars Bratke, Diana Ruhmöller, Daniela Westerhoff (beide Wohnstift) , stellv. Bürgermeisterin Alice Brandenburg-Bienek, Alexander Meyer (Wohnstift) und Pastor Stefan Grünefeld. Foto: hol

Hooksiel (2. 5. 2023) – Mit einem gelungenen Maibaumfest hat das Wohnstift Hooksiel seinen Neustart gefeiert. Die stellvertretende Bürgermeisterin Alice Brandenburg-Bienek überbrachte den Mitarbeitern und den Eigentümern der Seniorenanlage im Herzen von Hooksiel die Glückwünsche der Gemeinde Wangerland und von Bürgermeister Mario Szlezak: „Wir sind alle froh und glücklich, dass es hier weiter geht“, sagte Brandenburg-Bienek. „Niemand möchte im Alter Zukunftsangst haben.“

Die Seniorenresidenz war von der Insolvenz der Convivo-Gruppe (Bremen) betroffen. Zum 1. April übernahm die neu gegründete „Wohnstift Hooksiel Betriebsgesellschaft mbH“ den Betrieb samt aller 35 Mitarbeiter und Bewohner. Hinter der GmbH steht die Pflegeimmobilien-Beratung Terranus (Köln), die in den nächsten Monaten die Wirtschaftlichkeit des Hauses wieder herstellen soll. Damit wäre die Basis für einen neuen Langzeitbetreiber geschaffen.

„Wir haben schwere Zeiten hinter uns“, sagte Interims-Einrichtungsleiterin Diana Ruhmöller. „Und wir werden noch einige Herausforderungen meistern müssen.“ Das die einstige Seniorenresidenz als Wohnstift überlebt habe, sei nur dem Umstand zu verdanken, dass alle Beteiligten an einem Strang gezogen hätten: die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten weiter mit viele Engagement gearbeitet, die Bewohner und deren Angehörige hätten Ruhe bewahrt und die Immobilieneigentümer Hemsö seien bereit, weiter in das Haus zu investieren. Hinzu gekommen sei, dass die Gemeinde Wangerland und die Heimaufsicht beim Landkreis Friesland den Übergang sehr konstruktiv begleitet hätten.

„Das Haus mit seiner tollen Lage ist etwas ganz Besonderes“, sagte Diana Ruhmöller. Jetzt wolle man gemeinsam die vorhandenen Probleme lösen. Einige Mitarbeiter müssten zusätzlich eingestellt und weitere Bewohner geworben werden. Von den 95 Wohnplätzen waren zwischenzeitlich nur 25 belegt. Inzwischen sind erste Bewohner aus dem geschlossenen Seniorenhaus St. Willehad in Wilhelmshaven nach Hooksiel umgezogen. Betreut werden können in dem Wohnstift Menschen aller Pflegestufen.

Die Einrichtungsleiterin kündigte an, dass man weitere Ideen und Chancen suchen und umsetzen werde, um das Haus in eine ruhige Zukunft zu führen. Dazu werde unter anderem das Restaurant und das Cafe nach außen zu öffnen. Diana Ruhmöller: „Wir wollen ein gute Ort für alle Senioren sein.“

Feier Wohnstift Hooksiel
Einrichtungsleiterin Diana Ruhmöller (am Mikrofon) bedankt sich bei Mitarbeitern und Bewohnern, die in schwieriger Zeit die Ruhe bewahrt und engagiert weitergearbeitet hätten. Foto: hol

An einer lieb gewonnene Tradition werde man aber auf jeden Fall festhalten, versicherten die Pastoren Stefan Grünefeld und Lars Bratke von der evangelisch-lutherischen bzw. von der katholischen Kirchengemeinde Wangerland. Alle zwei Wochen wird im Wohnstift eine Andacht gehalten. 

Die Geistlichen überbrachten die besten Wünsche, über die sich die Bewohner ebenso freuten, wie über die musikalische Untermalung der Feier, Kaffee und Kuchen sowie die Bratwurst vom Grill. Zu den Gästen der Einweihungsfeiern gehörten zahlreiche Vertreter von Institutionen und Vereinen, die die Verbundenheit des Orts mit dem Wohnstift unterstrichen. 

Neue Betreiber haben große Pläne für das „Wohnstift Hooksiel“

Wohnstift Hooksiel
Große Erleichterung bei Beschäftigten und Bewohnern: Das „Wohnstift Hooksiel“ setzt den Betrieb der Convivo-Seniorenresidenz fort. Foto: hol

Hooksiel (4. 4. 2023) – Die Seniorenresidenz in Hooksiel hat einen neuen Betreiber: Zum 1. April hat die neu gegründete „Wohnstift Hooksiel Betriebsgesellschaft mbH“ den Betrieb der Einrichtung an der Friesenstraße von der insolventen Convivo-Gruppe übernommen, betätigte das Unternehmen heute gegenüber „Hooskiel-Life“. 

Hinter der neuen GmbH steht die Pflegeimmobilien-Beratung Terranus (Köln). „Mit der Übernahme hat das Haus wieder eine langfristige Perspektive außerhalb der Insolvenz“, betonte Terranus-Geschäftsführerin Anja Sakwe Nakonji. „Für die Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Beschäftigten ändert sich durch die Übernahme nichts. Der Geschäftsbetrieb geht nahtlos weiter, sämtliche Verträge gehen auf die neue Betreiber-Gesellschaft über.“ 

Alle 35 Beschäftigten übernommen

Alle 35 Beschäftigten wurden von der neuen Betreibergesellschaft übernommen. Auch die mobile Essensbelieferung wird fortgeführt. Die Einrichtung firmiert ab sofort als „Wohnstift Hooksiel“. 

Terranus hatte nach dem Insolvenzantrag des bisherigen Betreibers Convivo im Auftrag des Immobilien-Eigentümers Hemsö die Einrichtungsleitung unterstützt und sich ein Bild der Situation gemacht. „Die Einrichtung hat eine tolle Lage, eine hohe Leistungsqualität und ein motiviertes Team“, betonte Sakwe Nakonji. „Das sind gute Voraussetzungen, um das Haus weiter zu entwickeln und wieder wirtschaftlich gut aufzustellen.“ 

Seniorenanlage soll besser belegt werden

Das Haus soll sich nach den Worten der Geschäftsführerein künftig wieder stärker für die Gemeinde und die Öffentlichkeit öffnen und als Anlaufstelle und Treffpunkt für Seniorinnen und Senioren fungieren. Geplant sind unter anderem ein Nachmittags-Café, das auch für externe Besucher geöffnet ist, sowie eine engere Zusammenarbeit mit Vereinen und Seniorenangeboten vor Ort und in der Region. Auch die Mitarbeiter-Akquise solle intensiviert werden, um das Haus wieder besser belegen zu können und dringend benötigte Pflegekapazitäten für die Region zu schaffen. 

Sakwe Nakonji dankte ausdrücklich der Gemeinde Wangerland und deren Bürgermeister Mario Slzezak für die Unterstützung und Zusammenarbeit in den letzten Monaten: „Die Gemeinde hat sich sehr für den Erhalt der Einrichtung eingesetzt und uns unterstützt, wo sie konnte. Das war eine wichtige Voraussetzung dafür, dass innerhalb von so kurzer Zeit eine Übernahme-Lösung gefunden werden konnte.“ 

Die Übernahme-Nachricht aus Köln ist in Hooksiel mit großer Erleichterung aufgenommen worden. Mit der Gründung des „Wohnstift Hooksiel“ wurden Pläne realisiert, über die „Hooksiel-Life“ schon im Februar berichtet hatte. Der neue Betreiber und sein Konzept wurde vom Landkreis Friesland überprüft. Mit positivem Ergebnis: „Seitens der Heimaufsicht gibt es keine Einwände zum Betrieb – die abschließende Entscheidung erfolgt durch die zuständige Pflegekasse“, hieß es gestern aus Jever.

Schwerpunkt von Terranus ist die Beratung

Die Hooksieler Seniorenresidenz gehörte zu bundesweit etwa 100 Häusern, die von der Insolvenz der Convivo-Gruppe (Bremen) betroffen waren. Im Rahmen des Insolvenzverfahrens waren bis Ende März die Gehälter der Mitarbeiter gesichert. In Häusern, für die eine Nachfolgelösung gefunden wurde, geht der Betrieb jetzt weiter. Andere, wie das ebenfalls zu Convivo gehörende St.-Willehad-Pflegeheim in Wilhelmshaven, werden geschlossen. Die Bewohner müssen sich eine neue Bleibe suchen. Das „Wohnstift Hooksiel“ hat 95 Plätze, von denen zuletzt aber nur ein Teil belegt waren. 

Die Terranus AG (Köln) ist seit über 25 Jahren am Markt, ist aber kein klassischer Pflegeheim-Betreiber. Das Unterehmentritt eher als Berater für Investoren und Betreiber im Markt für Sozial- und Gesundheitsimmobilien auf. So hat Terranus kürzlich den Weiterverkauf von Einrichtungen in Emden und Wittmund mit insgesamt 168 Plätzen organisiert. Dabei ging es ausschließlich um die Veräußerung der Immobilien.