Hooksiel (12. 9. 2024) – Der Rat der Gemeinde Wangerland wird auf seiner nächsten Sitzung über das erweiterte Verkehrskonzept für das Gemeindegebiet abstimmen. Der Ausschuss des Rates für Umwelt, Landwirtschaft, Feuerschutz und Wegebau lehnte am Mittwochabend einen Antrag der Gruppe der Unabhängigen (ZUW) mehrheitlich ab, das Thema ein weiteres Mal zu verschieben. Strittig ist vor allem die Ausweisung der Hooksieler Ortsdurchfahrt im Verlauf der Lange Straße/Pakenser Altendeich als „Tempo-30-Zone“.
Der Rat tagt am Dienstag, 24. September, in Hooksiel. Der öffentliche Teil der Sitzung beginnt um 18 Uhr im neuen Feuerwehrgerätehaus am Hohe Weg. Das Verkehrskonzept enthält einer Liste aller Tempo-30-Zonen und verkehrsberuhigten Bereiche (Spielstraßen) im Wangerland. In Hooksiel sollen auch die Irma-Cornelßen-Straße und die Hinrike-Lichterfeld-Straße, beide im Neubaugebiet zwischen Hohe Weg und Bäderstraße, verkehrsberuhigte Bereiche werden, ebenso die Wilma-Teppe-Straße in Hohenkirchen. Neu ist auch Tempo 30 für die Seedeichstraße in Friederikensiel.
Die Gemeindeverwaltung legte dem Ausschuss das aktualisierte Konzept vor. Sollte der Rat zustimmen, müsste es noch vom Straßenverkehrsamt beim Landkreis Friesland genehmigt werden. Ordnungsamtsleiter Markus Gellert wies darauf hin, dass am Pakenser Altendeich schon jetzt nur noch 30 Stundenkilometer schnell gefahren werden darf. Grund dafür seien Schäden am Straßenbelag, die in Kürze beseitigt werden sollen.
ZUW-Ratsherr Immo Müller forderte, die Entscheidung über das Verkehrskonzept noch einmal zu verschieben. Die Ausweisung einer Tempo-30-Zone am Pakenser Altendeich sei für seine Gruppe „nicht nachvollziehbar“. Die Straße sei gut ausgebaut und habe an einer Seite einen kombinierten Geh- und Radweg. Selbst die minimalen Risse im Asphalt seien für ihn kein Grund von Tempo 50 auf 30 zu gehen. „Vielleicht wäre Tempo 40 ein Kompromiss?“ fragte Müller und rief damit Bürgermeister Mario Szlezak auf den Plan. „Wir sind hier doch nicht auf einem türkischen Basar.“
Es gebe aus seiner Sicht keinen einzigen Grund gegen Tempo 30, sagte Szlezak. Die Straße sei stark befahren, der Radweg sehr schmal und auf dem Fußweg seien viele ältere Menschen unterwegs, die zum Teil die Straße queren müssten, um zu ihren Häusern zu kommen. Viele Anwohner müssten zudem mit ihren Wagen von den Grundstücken rückwärts direkt auf die Straße fahren.
Gellert ergänzte, dass künftig im Bereich der gesamten Hooksieler Ortsdurchfahrt vom Sengwarder Anteil über Nee Straße, Lange Straße und Pakenser Altendeich Tempo 30 beziehungsweise stellenweise Tempo 20 gelte. „Das ist ein schlüssiges Konzept.“ In der künftigen Tempo-30-Zone gilt als Vorfahrtsregelung grundsätzlich „Rechts vor Links“. Das Parken von Autos ist überall erlaubt, wo niemand behindert wird. Der Ausschuss empfahl dem Rat mit vier (SPD, GfW) gegen zwei Stimmen (ZUW), das Konzept anzunehmen.