Hooksiel (4. 8. 2025) – Mit dem „Krabbenfischer“ Wieland Rosenboom kam die Sonne nach Hooksiel. Nachdem der für am Sonntag vormittag geplante Gottesdienst unter freiem Himmel noch ins Walter-Spitta-Haus verlegt werden musste, schien ab dem Krabbenpul-Wettbewerb ab 13 Uhr durchgehend die Sonne und bescherte den Organisatoren und Schaustellern einen versöhnlichen Ausklang der Hooksieler Krabbentage.

Nach wechselhaftem Wetter am Freitag war der Samstag völlig verregnet. „Wir waren froh, dass wir uns mit der für den Abend vorgesehenen Band einigen konnten, auf den Auftritt zu verzichten“, schildert Marco Knodel, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft. Bei strömendem Dauerregen hielten sich am Hafenplatz nur noch wenige Hartgesottene auf. Das Programm endete gegen 21.30 Uhr. Insgesamt ist Knodel mit dem Verlauf des Festes aber zufrieden: „Wir haben alle noch das Beste daraus gemacht.“
Rettungsübung im Hafen
In trockenen Phasen am Samstag und den gesamten Sonntagnachmittag drängten sich Tausende Menschen durch die Lange Straße und am Hafenplatz. Viele Besucher nutzten die Gelegenheit, mit dem Museums-Krabbenkutter „Lulu Meinders“ aus Neuharlingersiel Rundfahrten durchs Hooksmeer zu unternehmen. Auch die ehrenamtlichen Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) trotzdem dem Regen. Die Besatzung des Rettungsbootes „Peter Habig“ aus Wilhelmshaven zeigte im Hafen eine Übung „Mann über Bord“. Kinder und Erwachsene konnten das Boot besichtigen. Die Hooksielerin Sabine Greiff warb zudem mit kleinen Präsenten um Spenden für die Rettungsorganisation.


Bevor zum Ausklang am Sonntag die Schlagersängerin Janine Meyer für ausgelassene Mallorca-Stimmung am Hafen sorgte, gehörte Wieland Rosenboom die Bühne. Als Fischer gekleidet und mit einem Kescher ausgerüstet zog der Horumersieler die Zuschauer mit spannenden Geschichten von der Entwicklung des Sielortes Hooksiel, der Krabbenfischerei und natürlich vom Krabbenpulen in seinen Bann.
Geschichten aus Hooksiel
Mit dem Schälen des „Granat“ hätten sich früher viele Familien im Ort ein Zubrot verdient. Heute werden die allermeisten Krabben an Genossenschaften verkauft, die das Fanggut zum Schälen zu Fabriken in Marokko bringen. Krabbenpul-Maschinen hätten sich immer noch nicht so richtig durchgesetzt, so Rosenboom. Der Grund: „Jede Krabbe ist unterschiedlich groß.“
Das konnten dann auch die 14 Pulerinnen und –puler bestätigen, die auf der Bühne zehn Minuten Zeit hatten, eine möglichst große Menge Krabben zu pulen. Immer nach der Anleitung von Rosenboom: „Auf die Taille drücken, leicht drehen und dann ziehen …“.
Sieger kommen aus Hessen
Am besten beherzigten die Anleitungen in der Kinder-Wertung Chiara Engel (12) aus Hessen, die es auf immerhin 64 Gramm Krabbenfleisch brachte. Bei den Erwachsenen siegte Roland Jost, ebenfalls Urlauber aus Hessen mit 53 Gramm. Chancenlos blieb der Hooksieler Krabbenfischer Nils Schröder. Der Grund? „Ich habe nur mit links gepult.“
Alle Krabbenpuler erhielten kleine Präsente – Gutscheine für Fischbrötchen, dazu für die Sieger eine Flasche Sekt beziehungsweise Traubensaft. „Dafür bedanken wir uns als Dorfgemeinschaft herzlich bei den Sponsoren, der Fischräucherei Janssen und bei Kai Wurthmann“, sagt Krabbenpul-Oberschiedsrichter Tobias Geisen.

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