Günther Lühring: Ich habe keine Angst, nicht einmal vor Immo Müller

Hooksiel (3. 8. 2023) – Und dann gab es doch noch: ein spannendes Präsidenten-Duell. Im sechsten Rennen des letzten Renntages der Saison trafen Immo Müller der amtierende Präsident des Rennvereins Hooksiel und Fahrerlegende Günther Lühring aufeinander. Der 80-Jährige stand bis 2017 selbst zwei Jahrzehnte lang an der Spitze des Vereins.

Viel spannenden hätt das Saisonfinale auf der Jaderennbahn kaum verlaufen können. Lühring macht vom Start weg mit „Monsieur de Bellouet“ Tempo, Müller hält sich mit „Ivonka O. E.“ zurück und lauert bis zur Einfahrt in die Zielgerade auf Platz vier. Dann vor den Augen der trotz des regnerischen Wetters zahlreichen Zuschauer auf der Deich-Tribüne der Showdown. 

Mini-Traber
Gehörten erneut zum Showprogramm des Renntags in Hooksiel: Mini-Traber. Foto: Rennverein

Müller lässt sein Pferd laufen. Das Gespann rückt vor auf Platz zwei und schiebt sich Zentimeter um Zentimeter an den Führenden heran. Bis kurz vor der Ziellinie. „Fehler!“ Ivonka O.E.“ ist disqualifiziert. Lühring gewinnt das Rennen. Ein besonderer Erfolg. Noch in der Vorwoche hatte Lühring bei einem tragischen Sturz an gleicher Stelle einen seiner Traber verloren.

Bei der Siegerehrung versichert der 80-Jährige auf die Frage, ob er nicht vor dem stetig näher rückenden Müller ein wenig Angst gehabt habe. „Ich habe vor niemandem Angst.“ Und um das zu unterstreichen, warb Lühring in einer flammenden Rede ans Publikum für die Vorzüge von Hooksiel und der Jaderennbahn – auf Plattdeutsch. Wie viele der zum Großteil aus Nordrhein-Westfalen kommenden Urlauber etwas davon verstanden haben, bleibt ungewiss.

Mit dem, was der Altpräsident über die Vorzüge der Jaderennbahn sagte, hatte er auf jeden Fall recht. Die auf Sand angelegte Grasbahn kann jede Menge Wasser ab. Auch dank der guten Pflege. Trotz der großen Regenmengen, die in den vergangenen Tagen in Hooksiel gefallen sind, präsentierte sich die Bahn in sehr gutem Zustand. Für Lühring liegt der Grund dafür auf der Hand. „Die Bahn haben vor über 40 Jahren Landwirte gebaut. Alles ehrenamtlich. Und Landwirte verstehen etwas von Entwässerung …“