Im Ehrenamt für den Sport: An der Jaderennbahn gibt es immer was zu tun

Brunhard Janssen
Kümmert sich um die Jaderennbahn: Brunhard Janssen vom Hooksieler Rennverein. Foto: hol

Hooksiel (31. 7. 2023) – Schreckmoment auf der Hooksieler Rennbahn. „Sunset de Bellouet“ gerät bei vollem Tempo außer Tritt, stürzt und bricht sich einen Oberschenkelknochen. Trabrennfahrer Günther Lühring im Sulky bleibt unverletzt. Sein Pferd muss wenig später eingeschläfert werden.

„Da fragt man sich natürlich sofort, ob es ein Loch in der Bahn gegeben hat“, sagt Brunhard Janssen. Der 71-jährige Wangerländer ist Bahninspektor des Hooksieler Rennvereins e. V. und somit für die gesamte, zehn Hektar große Fläche der Jaderennbahn an der Bäderstraße zuständig. Lühring und auch Janssen haben noch am vergangenen Mittwoch den betreffenden Streckenabschnitt der Rennbahn abgesucht. Ein Loch, in das der Traber hineingetreten sein könnte, haben sie nicht gefunden.

Allerdings, so räumt Janssen ein: „Auszuschließen ist so etwas nie.“ Zwar werde die Strecke gerade im Vorfeld eines Renntages immer wieder gemulcht, geschleppt und mit einer Vibrationswalze gewalzt, damit die Gespanne über eine geschlossenen Grasnarbe und eine möglichst ebene Rennbahn rasen können. „Aber ein Pferd kann natürlich auch in einem unteririschen Kaninchenbau oder einen Maulwurfgang einbrechen.“

Gefahr durch Kaninchen und Maulwürfe

Nicht nur Kaninchen und Maulwürfe zählen zu den natürlichen Feinden des Bahninspektors. Regen gehört auch dazu. „Wenn wir Regen haben, leidet die Grasnarbe bei den Rennen enorm. Da braucht es dann im Nachgang schon einige Tage Pflege.“ Aber die Arbeit an der Rennbahn sei übers Jahr gesehen noch das Wenigste. „Wir haben hier zehn Hektar Fläche. Da hängt schon einiges dran, wenn alles ordentlich aussehen soll, auch wenn der Innenbereich von einem Landwirt gemäht wird.“ 

Traber
Eine gut präparierte Bahn ist die Basis für rasanten Rennsport. Foto: Eric Janssen

Pfähle und Zäune müssen gesetzt oder ausgebessert werden. Die Gräben wollen regelmäßig aufgereinigt sein. Die Zuschauerbänke sind abgängig. Die Wasserleitung hat immer wieder mal Leckstellen. Auch die Stromleitungen ist nicht die jüngst. Besonders ärgerlich sei es dann, wenn eigentlich unnötige Arbeit hinzukommt. Leute etwa, die ihre Hunde frei über das Gelände laufen lassen, den Hundekot dann sogar noch aufnehmen, aber den Beutel unter das Vereinszelt schieben. Oder Randalierer, die schon mal einen Anhänger mit Holz angezündet oder die Sprecherhütte auf dem Gelände demoliert hätten.

Wo der Präsident auch schon mal persönlich mit anpackt

Brunhard Janssen, der sich seit gut acht Jahren ehrenamtlich für den Rennverein um die Bahn kümmert, ist das alles kein großes Problem. Er selbst ist auf einem Bauernhof aufgewachsen und hat immer auch auf einem landwirtschaftlichen Betrieb gearbeitet. „Wenn man die richtigen Geräte hat und ein paar Leute, die mit anpacken, kann man sehr viel schaffen …“

Dass das beim Hooksieler Rennverein noch gegeben ist, sei vornehmlich dem Präsidenten Immo Müller samt Familie zu verdanken, der häufig auch persönlich mit arbeite oder für Helfer sorgt. Seine langjährige Freundschaft mit Immo Müller sei der entscheidende Grund, dass er sich noch weiter um die Bahn kümmert, so Janssen. „So lange die Knochen mitmachen …“ Er selbst sei nie Trabrennen gefahren, sein Vater habe im Sulky gesessen. Er selbst manövriere lieber herkömmliche Kutschen, spiele Volleyball, boßle gern und begleite als Helfer am Boden Heißluftballon-Fahren. 

Vor dem letzen Renntag noch viel Arbeit

An den Tagen vor einem Rennen bleibt für all das aber keine Zeit. Dann gibt es an der Bahn jede Menge Arbeit. Unter anderem müssen Beschilderungen installiert, Absperrungen kontrolliert und Kassen- sowie Toilettenhäuschen aufgestellt werden. Dazu kommt die Arbeit auf der Bahn: Mulchen, schleppen, walzen – und nach Löchern im Boden Ausschau halten. 

Wenn sich dann bei schönem Wetter mehrere Tausend Zuschauer über das Spektakel auf der Rennbahn freuen, ist auch Brunhard Janssen zufrieden. „Es ist schon beeindruckend, wie viele unserer Besucher extra ihren Urlaub so legen, dass sie an einem Renntag dabei sein können.“

Gelegenheit dazu gibt es in diesem Jahr noch am letzten Renntag der Saison, am Mittwoch, 2. August. Das erste von acht Rennen wird um 18.05 Uhr gestartet. Mit zum Programm gehört wieder ein Minitraber-Rennen.

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