Hooksiel (25. 8. 2024) – Das Wangerland ist grün. Sehr grün. Und durch dieses Grün gibt es etliche verschlungene Wege. Einige davon haben wir auf unserer jüngsten Tour für die Serie „Hooksiel radelt“ mit unserem Radtour-Experten Ulrich Hellkuhl erkundet. Die Strecke ist rund 33 Kilometer lang und führt hier und dort über schlecht ausgebaute Teilabschnitte. Belohnt werden Radler aber beim Zwischenstopp – einer Ruheoase bei Hohenkirchen.
Also rauf aufs Rad. Vom ZOB im Hooksieler Ortskern fahren wir die Nee Straat in Richtung Alter Hafen. Gegenüber der Einmündung des Altendeichs biegen wir nach rechts in die Pakenser Straße ab, kreuzen die Lange Straße, lassen die Grundschule rechte Hand liegen und radeln immer geradeaus unter der L 810 hindurch bis nach Haddien.
Historische Kirchen im Wangerland
Jetzt müssen wir aufpassen. In Haddien biegen wir auf dem Radweg links ab und kreuzen nach wenigen Metern die Landesstraße 812. Wir fahren in den Weg hinter der Gasstätte „Lüttje Klönstuv“ hinein bis zu einem landwirtschaftlichen Wirtschaftsweg, der nach rechts abschwenkt und uns im Bogen zurück zur L 812 führt. Ein kurzes Stück bis Bottens, der Abzweigung nach Wüppels, fahren wir direkt auf der Landesstraße. Zumindest mit kleinen Kindern ist das nicht ganz ohne Risiko.
Achtung: Auf dem schmalen, recht rumpeligen Wirtschaftsweg kam uns ein Güllewagen entgegen. „In solchen Fällen ist es immer ratsam, abzusteigen und Platz zu machen“, rät Ulrich Hellkuhl.
Aber wieder rein in die Idylle. Wir fahren auf dem gut ausgebauten Bottenser Weg nach Wüppels, werfen dort einen Blick auf die Kirche aus dem frühen 13. Jahrhundert. Weiter geht es einige Hundert Meter auf der Wüppelser Straße. In Höhe der Hofstelle Oldeborg folgen wir einem kleinen grünen Radweghinweis und biegen nach links ab, passieren den Hof und rollen in traumhafter Stille bis zum Nauenser Weg. Wieder geht es links herum und wieder wird es anspruchsvoll.
Gute Wege dank Flurbereinigung
„Auf eigene Gefahr“ nehmen wir einen schlecht ausgebauten Schotterweg, der kurze Zeit später wieder in eine Asphaltstrecke mündet. Am Weg Tammhausen geht es rechts ab (Uthausen) in den Krummhörner Weg Richtung Gammens und hier nach einem guten Kilometer links ab nach Wayens. Der Flurbereinigung sei Dank hier nur sehr gut ausgebaute Asphaltwege, fast ohne Verkehr.
Wayens ist bekannt als Standort einer der ersten großen Biogasanlagen im Wangerland. Die Fahrt über das Betriebsgelände ist untersagt, aber am Hof vorbei führt ein kleiner Radweg, der uns weiter in Richtung Hohenkirchen führt. In Höhe Gottels stoßen wir auf die Landesstraße 809. Wer mag, kann von hieraus einen Abstecher zur denkmalgeschützten St.-Sixtus-und-Sincius-Kirche aus dem 12. Jahrhundert im Ortskern von Hohenkirchen machen.
Wir kreuzen die Landesstraße und fahren in Gottels ein. Linke Hand liegt das künstlich geschaffene Wangermeer, vor uns unsere Zwischenstation: Das Restaurant am Fußball-Golfplatz mit Bade- und Wassersport-Möglichkeiten. Von der Terrasse aus genießen wir bei einer Tasse Kaffee den Blick aufs Wasser, auf dem sich einige Paddler bewegen. Ein Kleinod.
Weiter geht es. Nach Norden, durch das immer grüne Wangerland. In Grimmens halten wir uns rechts. Nach einem guten Kilometer biegen wir erneut rechts ab in den Mahnweg, der uns vorbei an dem Western-Reit-Hof „Prettyhorse Farm“ nach Wiarden führt. Für Kirchenfans: Auch in Wiarden gibt es mit der Kirche St. Cosmas und Damian ein kulturhistorisch bedeutsames Gotteshaus aus dem 13. Jahrhundert.
Wir wollen nach Hause. In Wiarden nehmen wir den Radweg an der L 809 in Richtung L 810 (Horumersiel-Hooksiel). Auf dem Weg nach Hooksiel kommen wir am St. Jooster Altendeich vorbei. Im etwas zurück liegenden Ort St. Joost findet die St. Jodocus Kirche, ein kleiner spätgotischer Backsteinbau aus dem 15. Jahrhundert. Wir rollen weiter und sind in gut 15 Minuten wieder im Ortskern von Hooksiel.
Tipp: Gerade für Radtouren auf etwas schlechteren Wegen mit steinigem Belag empfehlen sich so genannte pannensichere Reifen, die durch ihre spezielle Gummierung dafür sorgen, dass spitze Gegenstände nicht zum Entweichen der Luft führen. „Diese Reifen sind zwar etwas teurer. Aber wenn man regelmäßig mit dem Rad unterwegs ist, dann lohnt sich die Investition“, sagt Ulrich Hellkuhl. Bedenken sollte man aber, dass man den Luftdruck solcher Räder regelmäßig mit einem Luftdruckmessgerät überprüfen sollte.