Mitten in Hooksiel gibt es einen kleinen Helfer, der Leben retten kann

Hooksiel (13. 9. 2023) – Unverhofft kommt oft. Auch in Hooksiel. Mitten im Ort, helllichter Tag. Ein Mann mit Einkaufstasche bleibt stehen, fast sich an die Brust. Herzrasen? Der Mann sackt zusammen.

Glücklicherweise ist ein Ersthelfer vor Ort. Ein Herzschlag ist bei dem am Boden liegenden Mann nicht mehr spürbar. Der Helfer beginnt mit einer Herzmassage – und ruft nach einem Defibrillator. Glück gehabt. Eine Mitarbeiterin der Volksbank hat den Ruf gehört, reißt das möglicherweise lebensrettende Gerät aus einem kleinen Schränkchen in der Schalterhalle und läuft über die Straße. 

Defi in derVolksbank
Die Kundenberaterinnen Simone Deventer (li.) und Mandy Kathmann demonstrieren, wie leicht jedermann im Notfall an den Defibrillator in der Schalterhalle der Volksbank Hooksiel heran kommt. Foto: hol

In diesem fiktiven Fall gerade noch rechtzeitig. Der Ersthelfer setzt den „Defi“ auf die Brust des Bewusstlosen und aktiviert das Gerät, das einen Stromstoß abgibt. Und tatsächlich: Das Herz beginnt wieder zu schlagen. Inzwischen sind der Rettungsdienst und der Notarzt eingetroffen. Sie übernehmen den Patienten, bringen ihn zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus.

Hätten Sie gewusst, dass in der Hooksieler Volksbank-Filiale schon seit etwa drei Jahren ein Defibrillator hängt? Und zwar im öffentlich zugänglichen Bereich neben dem Kontoauszugsdrucker, fast rund um die Uhr zugänglich und im Notfall von jedermann leicht zu bedienen? 

„Die Geräte sind selbsterklärend“, sagt der fürs Wangerland und Jever zuständige Filialbereichsleiter der Volksbank, Knut Kreye, im Gespräch mit „Hooksiel-Live“. An den Zentralstandorten der Genossenschaftsbank halte man schon seit etwa 15 Jahren entsprechende Geräte vor. Zusätzlich würden die Mitarbeiter regelmäßig im Umgang damit geschult.

Die Filiale in Hooksiel ist von montags bis freitags geöffnet. Darüber hinaus arbeiten Kundenberater ganztags in dem Gebäude. Der videoüberwachte Selbstbedienungsbereich mit den Geldautomaten, in dem auch der „Defi“ hängt, sei aber nur nachts für ein paar Stunden abgeschlossen. 

„Wir wollen ja, dass im Bedarfsfall jedermann Zugriff auf das Gerät hat“, sagt Kreye. Glücklicherweise habe es in den vergangen drei Jahren noch keinen externen Einsatz gegeben. Aber, so berichtet Kundenberaterin Simone Deventer, durchaus schon interne Notfälle. Den Kunden, dem am Schalter schlecht wurde und auch den Bankmitarbeiter, der urplötzlich über Herzrhythmus-Störungen klagte. „Da ist es schon ganz beruhigend zu wissen, dass wir hier einen Defibrillator haben.“

Auf der Suche nach weiteren möglichen Defibrlillator-Standorten im Wangerland oder vielleicht sogar in Hooksiel verweist das Gesundheitsamt des Landkreises Friesland „Hooksiel-life“ auf Übersichten im Internet. Etwa auf die Seite navigator.friesland.de. Unter dem Suchbegriff „Defibrillator“ kann man einige Standorte finden, wenn sie denn vom Anbieter eingepflegt wurden. 

Für Hooksiel ist dort bislang nur ein Defi am Hallenwellenbad vermerkt. Über ein weiteres Gerät verfügt der Sportverein FC Nordsee Hooksiel. Es ist aber nur während des Spielbetriebs auf der Sportanlage am Freizeitgelände verfügbar. 

Knut Kreye will jetzt das Volksbank-Gerät in die Übersicht aufnehmen lassen. Auch als gutes Beispiel für alle, die noch weitere Geräte haben. Geräte, die nur wirklich hilfreich sind, wenn man weiß, dass es sich gibt und wie man an sie herankommt.