Nach einem Abschieds-Küsschen sollen die Kinder allein zur Schule laufen

Wangerland (12. 11. 2024) – Die Gemeinde Wangerland wird sich vorerst nicht an den Kosten für einen flächendeckenden Breitband-Ausbau im Gemeindegebiet beteiligen. Das sagte Bürgermeister Mario Szlezak auf der jüngsten Ratssitzung. Hauptgrund für die Entscheidung des Verwaltungsausschusses seien die hohen Kosten. Die Gemeinde müsste für eine vergleichsweise geringe Zahl von Anschluss-Adressen rund acht Millionen Euro aufbringen. Das sei angesichts der angespannten Haushaltslage nicht machbar.

Schwierige Finanzlage

Bestandteil der finanziellen Misere ist auch die Kostenexplosion beim Bau des „Thalasso Meeres Spa“ in Horumersiel durch die gemeindeeigene Wangerland Touristik GmbH. Die genauen Ursachen für die Preissteigerung von 8,7 auf geschätzt 23 Millionen Euro ist aktuell noch ebenso wenig bekannt wie ihre Auswirkung auf die WTG. Man arbeite zusammen mit einem Gutachter an der Aufarbeitung der Entstehung der Kosten, sagte der Bürgermeister. Ergebnisse sollen im ersten Quartal nächsten Jahres vorliegen und dann öffentlich vorgestellt werden.

Wie berichtet, hat inzwischen Geschäftsführer Armin Kanning seinen Job bei der WTG zu Ende April gekündigt. Eine qualifizierte Nachbesetzung der Stelle dürfte nicht einfach werden, befürchtet Szlezak, da in der Region derzeit mehrere Postionen im touristischen Bereich vakant seien.

„Kein Kavaliersdelikt“

Nachdrücklich warb der Bürgermeister mit Blick auf das Thalasso-Zentrum für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit im Rat über die Parteigrenzen hinweg. Dazu gehöre in jedem Fall, dass die Vertraulichkeit von Beratungen gewahrt bleibe. Wie berichtet, hat die Gemeinde Anzeige gegen Unbekannt erstattet, weil jemand vertrauliche Unterlagen zur bedrohlichen Finanzlage der WTG an die Presse weitergeleitet hatte. „Die Verletzung der Vertraulichkeitspflicht ist kein Kavaliersdelikt“, warnte Szlezak, schon gar nicht, wenn dadurch Ängste bei Beschäftigten geschürt würden und der WTG Schaden entstehe.

Kindergarten bald bezugsfertig

Eine erfreuliche Botschaft: Die Kindergartenkinder in Hohenkirchen sollen am 6. Januar in die über mehrere Jahre umgebaute Grundschule einziehen. Der Termin war immer wieder verschoben worden. Einen offiziellen Einweihunugstermin will die Gemeinde im Januar bekannt geben. 

Noch vor den Weihnachtsferien soll ein Verkehrskonzept vorgestellt werden, das Vertreter der Gemeinde, der Polizei und des Landkreises Friesland für den Kindergarten und die benachbarte Grundschule erarbeitet haben. Zentraler Bestandteil werden so genannte „Kiss & Bye-Stationen“ für Grundschüler werden. Hierfür soll die Parksituation im Umfeld so geklärt werden, dass Schüler von den Stationen aus sicher zur Schule gelangen können, ohne dass Eltern sie mit dem Auto bis zum Schuleingang bringen müssen.